Guten Tag,
Ich bin auf der Suche nach geeigneten Tipps und Tricks, wie die Hausarbeit und auch handwerkliche Arbeiten gerecht verteilt werden können.
Ich kenne bereits die Methode mit dem „Zeit-plan“. Diese habe ich aber noch nicht ausgetestet, da auch schon der kleinste Versuch eine Art „Aufgaben-Liste“ anzulegen bisher gescheitert ist und ich letztlich wieder alles alleine machen musste.
Kurz zur Situation:
Wir sind 28 u. 29, kinderlos und gerade nach 8 Jahren Beziehung zusammengezogen. Bevor wir zusammengezogen sind, wusste ich schon, dass es schwierig wird mit der gerechten „Arbeitsverteilung“ (weshalb es vielleicht auch so lange gedauert hat, bis ich mich durchringen konnte, mit ihm zusammenzuziehen).
Problem: Ich komme aus einem Haushalt wo die Mutter berufstätig war/ist und gleichzeitig den kompletten Haushalt u. die Kindererziehung übernommen hat! Ich hatte schon früh Verantwortung und musste mit anpacken. Mein Freund jedoch kommt aus einem Haushalt, wo die Mutter ausschließlich Hausfrau war/ist und er musste nicht mal seinen Teller nach dem Essen vom Tisch räumen und hat sogar später noch, nachdem er ausgezogen war von zu Hause eine Art „Wäsche-Service“ von seiner Mutter bekommen (ja tatsächlich sogar das Abholen der Schmutzwäsche und Zurückbringen der Frischwäsche inklusive!)
Er bemüht sich ab und zu etwas zu machen im Haushalt (minimal) und das finde ich „wenigstens etwas“, aber es stört mich, dass er selbst dann davon überzeugt ist mindestens 50% im Haushalt zu machen! (also nicht den richtigen Bezug zu dem „Geleisteten“ hat) während er gleichzeitig nicht wahrnimmt, was ich „mal eben so“ nebenher alles mache!
Ich habe schon meine Ansprüche extrem heruntergeschraubt! ABER: Er macht nicht mal mehr die typischen „Männer-Sachen“ nun! Das hat mich schon richtig innerlich erbost!
Unsere Klobrille ist seit Tagen „wackelig“ und muss wieder festgeschraubt werden, der Müll wird nicht raus gebracht (habe ich die letzten 5 mal gemacht), ich bin die einzige die Einkaufen geht und Pfandflaschen wegbringt (UND: Wir haben kein Auto! also ziemliches Geschleppe zumal wir im 3 OG. wohnen).
Das alles kann ich noch vielleicht eine Weile ertragen, ich merke aber, dass bald eine Bombe platzt (was ich vermeiden möchte!).
Was mich richtig tierisch wütend macht:
Er macht die wenigen Dinge die er AB UND ZU tut nicht zu Ende!!!
Da beleibt das Wischwasser im Eimer tagelang auf dem Flur stehen. Er putzt einen Tisch ab und schmeißt den Wäschelappen unausgewaschen in die Spüle, er verteilt überall seine Wäsche im Schlafzimmer, die dann auch so lange rumliegt, bis ich mich erbarme, er verteilt Teller, Gläser, Tassen die er benutzt hat in der ganzen Wohnung! Das Einzige was ich nicht aufräume ist sein Schreibtisch (und das Chaos darauf spricht Bände!) Kurz: ES MACHT MICH WAHNSINNIG hinter ihm herräumen zu müssen!
Ich wäre nicht so wütend darüber, wenn er wenigstens WAHRNEHMEN würde, dass ich 1000 Handgriffe am Tag mache und alles aufräume! Selbst wenn ich es nicht mache und versuche 1 Woche das „Chaos“ zu ertragen, damit er bemerkt dass es nicht von alleine getan wird, bringt nix! Wenn er wenigstens mal sowas sagen würde wie „Ich weiß, dass du hier viel machst und ich bin dir dankbar dafür!“ - aber nein! Er „SIEHT“ das nicht! und zu allem Überfluss denkt er auch noch, dass er 50% vom Haushalt macht? Wie kann es sein, dass es hier zu so einer „Fehleinschätzung“ kommt?
Ich weiß, dass diese oben genannten Probleme nicht neu sind! Dass sich da schon unzählige Frauen drüber aufgeregt haben! Trotzdem ist es mir wichtig,dass es nicht so bleibt wie es ist.
Mir ist auch klar, dass man niemanden „umerziehen“ kann (schon gar nicht, wenn dieser von seiner Mutter bis zum Erbrechen verwöhnt wurde).
Ich brauche „konstruktive“ Tipps! Ich bin inzwischen schon vom vielen „Hin- und Herdenken“ was ich am besten mache, ganz verwirrt und weiß nicht was wohl das Beste ist!
Ich will nicht mit ihm über Haushalt streiten!
Was macht man da nur? Oo ;(
Danke an alle die Rat wissen !
LG