Arbietslosigkeit/eine politisch Blonde

Hey Leute,

wie schon mal gesagt, für Politik bin ich zu doof. Ich frag nochmals bei Euch nach, vielleicht klappts ja dann :wink:

Also erstmal vorweg, ich bin nicht arbeitslos. Jetzt hab ich grade (aus Versehen in den Nachrichten- normalerweise meide ich sie- das macht mir zu sehr zu schaffen) in den Nachrichten gehört, dass allen auf den Pelz gerückt werden soll. Ich mag ja auch die Dauerfaulenzer, die sich aus meinem Blut ernähren, nicht. Aber! was soll das denn bringen? Ich versteh das einfach nicht.!!!

Deutschland hat z.B. 1 Mio. Arbeitsplätze anzubieten (kann das sein, na ja) Arbeitslose müssen nun annehmen, was irgendwo geht. Es gibt ganz bestimmt mindestens 1/3 darunter, die auch gar nicht arbeiten wollen. Das ist halt so. Aber, was soll das? dann muss einer, der eigentlich lieber faulenzen würde, den ungeliebten Job annehmen und ein andrer, der dringend und liebend gerne arbeiten würde, der kriegt ihn nicht. Was bringt das für die Statistik? Das ist doch nur eine Schieberei. Deswegen haben wir doch nicht mehr Arbeitsplätze?

Nicht falsch verstehen, ich krieg bei den Drückebergern auch so einen Hals. Aber das bringt doch nix, dann ist jemand, der gerne das tun würde, weiter arbeitslos.

Bin ich so doof? Warum verstehe ich weder Wirtschaft noch Politik? Klär mich bitte auf, ich küsse Dir die Hand.

Ich versteh das einfach nicht. Das ist doch nur ein hin und hergeschiebe von links nach rechts von Pott A nach B- ändert aber schliessendlich nichts an Fakten. Bin ich wirklich zu doof für diese Welt?
Klär mich auf, ich danke dir (ehrlich)

Herzlichst

Sarah

Es gibt wohl auch Arbeiten die niemand gerne macht…

SAN

Hi!

Ich versteh das einfach nicht. Das ist doch nur ein hin und
hergeschiebe von links nach rechts von Pott A nach B- ändert
aber schliessendlich nichts an Fakten. Bin ich wirklich zu
doof für diese Welt?
Klär mich auf, ich danke dir (ehrlich)

Im Endeffekt geht es nur darum, die Spreu von dem Weizen zu trennen.

Jedem Arbeitslosen soll eine Stelle angeboten werden, die er annehmen muss. Tut er es nicht, werden ihm die Leistungen gekürzt.

Nun werden die „Faulenzer“ das nicht riskieren und die angebotenen Jobs annehmen, damit sie weiterhin Geld bekommen. Da sie aber in Wahrheit nicht arbeiten wollen, melden sie sich permanent krank oder liefern eine hundsmiserable Arbeitsleistung ab - was im Endeffekt zur Kündigung führt (wozu gibt es Probezeiten?). Rein theoretisch reihen sie sich damit wieder in die Arbeitslosengeldempfänger ein. Ob es eine Rückmeldung von Arbeitgeber zum Arbeitsamt gibt, die zu einer Kürzung der Bezüge führt, ist mir nicht bekannt.

Jene, die wirklich arbeiten wollen, liefern gute Arbeit ab und bleiben im Job. Oder nutzen ihn zum Sprung in eine andere Tätigkeit, die ihnen mehr liegt.

So sehe ich das.

Grüße
Heinrich

und irgendwann sag ich mir als Firmenchefin…
…das ich wohl besser nieeeeee mehr dem Arbeitsamt von einer freien Stelle erzähle, weil die mir eh nur unmotivierte Schnarchnasen schicken…das wird dann wohl der Effekt sein.

grüßle,

barbara

Hi!

Nur ein kurzer Kommentar zum Thema „1 Mio. freie Stellen und 4 Mio. Arbeitslose“:
traue keiner Statistik, welche Du nicht selbst gefälscht hast.
Woher kommt die Zahl „1 Mio. freie Jobs“?
Ist es nicht eher so, dass unter günstigeren finanz- und wirtschaftspolitischen Vorzeichen die Firmen in Deutschland auch mehr Jobs anzubieten hätten?
Ist es weiterhin nicht so, dass die Möglichkeiten der selbständigen Arbeit allein im nDienstleistungsbereich in dieser Million noch nicht einmal angedacht, geschweige denn aufgeführt sind?

Somit ergibt sich für einen sehr großen teil der arbeitsfähigen Arbeitslosen durchaus die Möglichkeit, etwas zu tun. Nur die Motivation hierzu ist häufig aufgrund der stellenweise viel zu hohen Hilfeleistungen nicht vorhanden, wie ich fürchte…

Grüße,

Mathias

wie schon mal gesagt, für Politik bin ich zu doof. Ich frag
nochmals bei Euch nach, vielleicht klappts ja dann :wink:

Also erstmal vorweg, ich bin nicht arbeitslos. Jetzt hab ich
grade (aus Versehen in den Nachrichten- normalerweise meide
ich sie- das macht mir zu sehr zu schaffen) in den Nachrichten
gehört, dass allen auf den Pelz gerückt werden soll. Ich mag
ja auch die Dauerfaulenzer, die sich aus meinem Blut ernähren,
nicht. Aber! was soll das denn bringen? Ich versteh das
einfach nicht.!!!

Deutschland hat z.B. 1 Mio. Arbeitsplätze anzubieten (kann das
sein, na ja) Arbeitslose müssen nun annehmen, was irgendwo
geht. Es gibt ganz bestimmt mindestens 1/3 darunter, die auch
gar nicht arbeiten wollen. Das ist halt so. Aber, was soll
das? dann muss einer, der eigentlich lieber faulenzen würde,
den ungeliebten Job annehmen und ein andrer, der dringend und
liebend gerne arbeiten würde, der kriegt ihn nicht. Was bringt
das für die Statistik? Das ist doch nur eine Schieberei.
Deswegen haben wir doch nicht mehr Arbeitsplätze?

Nicht falsch verstehen, ich krieg bei den Drückebergern auch
so einen Hals. Aber das bringt doch nix, dann ist jemand, der
gerne das tun würde, weiter arbeitslos.

Bin ich so doof? Warum verstehe ich weder Wirtschaft noch
Politik? Klär mich bitte auf, ich küsse Dir die Hand.

Ich versteh das einfach nicht. Das ist doch nur ein hin und
hergeschiebe von links nach rechts von Pott A nach B- ändert
aber schliessendlich nichts an Fakten. Bin ich wirklich zu
doof für diese Welt?
Klär mich auf, ich danke dir (ehrlich)

Herzlichst

Sarah

Hi

Jedem Arbeitslosen soll eine Stelle angeboten werden, die er
annehmen muss. Tut er es nicht, werden ihm die Leistungen
gekürzt.

Stellen anzubieten, die nicht existieren würde ich als Betrug ansehen, ebenso Angeote völlig branchenfremder (nicht existierender oder existierender) Jobs, nur mit dem Ziel sich (als Staat) aus der Verantwortung zu schleichen. Außerdem für jeden echten Arbeitssuchenden eine Beleidigung.

HH

Hi!

Jedem Arbeitslosen soll eine Stelle angeboten werden, die er
annehmen muss. Tut er es nicht, werden ihm die Leistungen
gekürzt.

Stellen anzubieten, die nicht existieren würde ich als Betrug
ansehen, ebenso Angeote völlig branchenfremder (nicht
existierender oder existierender) Jobs, nur mit dem Ziel sich
(als Staat) aus der Verantwortung zu schleichen. Außerdem für
jeden echten Arbeitssuchenden eine Beleidigung.

Sorry, aber ich verstehe deine Aussage nicht.
Von „Stellen anbieten, die nicht existieren“ war nirgendwo die Rede. Und von „branchenfremden Jobs“ ebenfalls nicht.

Es geht um jene Leute, die Arbeitslosengeld / -hilfe kassieren, aber nicht gewillt sind, sich einen Job zu suchen oder zu übernehmen. Das ist kein kleiner Anteil unter den vierkommmairgendwas Millionen Arbeitslosen.

Ein arbeitsloser Akademiker wird vermutlich nie gezwungen, eine Stelle als Steineschlepper auf dem Bau anzunehmen. Eben so wenig wird man einen ungelernten Hilfsarbeiter als Programmierer in einer Unternehmensberatung beschäftigen.

Aber:
Wenn ein Hauptschulabgänger ohne Abschluss und mit zwei abgebrochenen Berufsausbildungen vom Arbeitsamt einen Job angeboten bekommt als Landschaftspfleger, Gebäudereiniger oder Auslieferungsfahrer und entweder den Job von vornherein ablehnt, weil man morgens um 6 Uhr anfangen muss, oder am ersten Tag gleich fragt, wann Feierabend ist, er angeblich keine schweren Sachen heben kann (ohne Attest) oder generell keine Lust hat, dann sind diese Leute eine Beleidigung aller ernsthaft Arbeitssuchenden und nicht das Konzept, solche Leute rauszufiltern und ihnen die Leistungen zu kürzen.

Für genau so unmöglich halte ich es, wenn eine Jobvermittlung daran scheitert, dass jemand zu bequem ist, ein paar Kilometer zum Arbeitsplatz zu fahren. So war vor einigen Tagen ein Bericht in der ARD zu sehen, wo junge Arbeitslose sich weigerten, aus Köln-Stadtmitte an den Stadtrand zu fahren und dort einen Job anzunehmen. Eine Fahrtstrecke, die ohne weiteres mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen war. Statt dessen pochten diese Herrschaften aber weiter auf den Bezug der vollen Stütze.

Du wirst vermutlich sagen: zu Recht! Ich sage: Nein, alles kürzen bis runter auf den Sozialhilfesatz. Und der wird nur in Form von Gutscheinen für Lebensmittel und Kleidung ausgezahlt.

Grüße
Heinrich

Sorry, aber ich verstehe deine Aussage nicht.

Nicht so schlimm - ich erklärs dir!

Von „Stellen anbieten, die nicht existieren“ war nirgendwo die
Rede. Und von „branchenfremden Jobs“ ebenfalls nicht.

Welchem Arbeitslosen möchtest du den von den nicht existierenden Jobs einen anbieten, damit er ihn nehmen oder ablehnen kann? Ich habevom AA innerhalb 2,5 Jahren genau ein Branchenfremdes und seit einem Jahr nicht mehr existierendes Angebot mitgeteilt bekommen - mit genau dem Spruch: ich solle mich hüten mich da nicht zu bewerben… ich müsse das dokumentieren. Ich denke, wenn das AA Arbeit hätte, säßen wir nicht auf der Straße.

Es geht um jene Leute, die Arbeitslosengeld / -hilfe
kassieren, aber nicht gewillt sind, sich einen Job zu suchen
oder zu übernehmen. Das ist kein kleiner Anteil unter den
vierkommmairgendwas Millionen Arbeitslosen.

Genau. Und welche Jobs willst du denen anbieten? diese in den Raum gestellte Million zweifle ich mal stark an.

Das ist doch der Punkt. Um denen einen Job anzubieten um sie zu „entlarven“ muß das AA Jobs anbieten können. Kann es aber nicht. Daher würde es als Mittel zum Zweck nur mit getürkten nicht existierenden virtuellen funktionieren. Das fände ich eine zweifelhafte Methode die „Nichtinteressierten“ zu entlarven.

Ein arbeitsloser Akademiker wird vermutlich nie gezwungen,
eine Stelle als Steineschlepper auf dem Bau anzunehmen. Eben
so wenig wird man einen ungelernten Hilfsarbeiter als
Programmierer in einer Unternehmensberatung beschäftigen.

Mir, Grafikdesigner, auch in der Lage: Fotograf, Laborant e-6 und SW, IT, Netzwerk, Webdesign, Bildbearbeitung sowohl digital als auch mit dem Pinsel… wurde der Job angedreht, Mitarbeiter eines Taxiunternehmens in der Nutzung eines Intranets zu Schulen und das Existierende Intranet zu erweitern, zu überarbeiten. Zum Glück gabs den Job gar nicht, der Taxler hat sich schief gelacht, die Stelle hatte er 2002 dem AA gemeldet.

Aber:
Wenn ein Hauptschulabgänger ohne Abschluss und mit zwei
abgebrochenen Berufsausbildungen vom Arbeitsamt einen Job
angeboten bekommt als Landschaftspfleger, Gebäudereiniger oder
Auslieferungsfahrer und entweder den Job von vornherein
ablehnt, weil man morgens um 6 Uhr anfangen muss, oder am
ersten Tag gleich fragt, wann Feierabend ist, er angeblich
keine schweren Sachen heben kann (ohne Attest) oder generell
keine Lust hat, dann sind diese Leute eine Beleidigung aller
ernsthaft Arbeitssuchenden und nicht das Konzept, solche Leute
rauszufiltern und ihnen die Leistungen zu kürzen.

Yo, aber wie gesagt, mit realexistierenden Jobs :smile:
Ich gehe nach meiner Erfahrung mit dem AA davon aus das ein großer Teil der angebotenen Jobs Luftnummern sind die sie unterm Schribtisch nach nem Jahr wiederfinden. haben selten inkompetentere Beschäftigte gesehen als beim AA. Zumindest hier in Berlin.

Für genau so unmöglich halte ich es, wenn eine Jobvermittlung
daran scheitert, dass jemand zu bequem ist, ein paar Kilometer
zum Arbeitsplatz zu fahren. So war vor einigen Tagen ein
Bericht in der ARD zu sehen, wo junge Arbeitslose sich
weigerten, aus Köln-Stadtmitte an den Stadtrand zu fahren und
dort einen Job anzunehmen. Eine Fahrtstrecke, die ohne
weiteres mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen
war. Statt dessen pochten diese Herrschaften aber weiter auf
den Bezug der vollen Stütze.

mmmh. käme auf den Job an. Hatte mich auf eine Stelle beworben die taglich 1,5 Stunden reine Fahrzeit gebraucht hätte, ne 3tte Zone auf der Marke, und, das war der auschlaggebende punkt 1000 EU weniger Brutto gebracht hätte als ich es verdienen würde :smile:
das verdirbt einem die Lust am S-Bahnfahren.
Sicher, ich bin verwöhnt, bin 15 Jahre in 22 Minuten aus dem Bett im Büro gewesen. So ideal (von der Anbindung gehts nimmer).

Du wirst vermutlich sagen: zu Recht!

Was unterstellst du mir da?

Ich sage: Nein, alles

kürzen bis runter auf den Sozialhilfesatz. Und der wird nur in
Form von Gutscheinen für Lebensmittel und Kleidung ausgezahlt.

Ich bezweifle nur das überhaupt Jobs existieren.
ich sagte nur, man kann nicht mit Luftjobs bewußt Leute reinlegen. Geldsparen? klar, biete dem Kerl Schichtdienst in 40km Distanz an - der bedankt sich, und dann leistungskürzung. Da könnte man durch extrem Jobs an Extrem-Arbeitslose schnell Geld sparen. am schnellsten, wenn man Jobs erfindet.

Ich werd jetzt doch wieder den Lappen machen (von der A-Hilfe), dann kann ich vielleicht mal als Kraftfahrer jobben.

Moin, Helge

Grüße
Heinrich

Hi!

Ich gehe nach meiner Erfahrung mit dem AA davon aus das ein
großer Teil der angebotenen Jobs Luftnummern sind die sie
unterm Schribtisch nach nem Jahr wiederfinden. haben selten
inkompetentere Beschäftigte gesehen als beim AA. Zumindest
hier in Berlin.

Kann ich nicht beurteilen, weil ich mich bei der Jobsuche nie auf das AA verlassen habe. Entweder wurde ich selbst aktiv (Initiativbewerbung bei Unternehmen auch ohne Stellenausschreibung) oder mich haben Headhunter vermittelt.

mmmh. käme auf den Job an. Hatte mich auf eine Stelle beworben
die taglich 1,5 Stunden reine Fahrzeit gebraucht hätte, ne
3tte Zone auf der Marke, und, das war der auschlaggebende
punkt 1000 EU weniger Brutto gebracht hätte als ich es
verdienen würde :smile:
das verdirbt einem die Lust am S-Bahnfahren.

Wo ist das Problem? :wink:
Ich habe zwei Jahre lang eine Job gemacht, der mich täglich 2,5 Stunden auf die Autobahn gezwungen hat. Die Jahreskilometerleistung lag bei etwa 50.000 - pro Monat gingen allen an Spritkosten 350 Euro drauf, zzgl. höherer Verschleiß, schnellere Wiederbeschaffung, Einstufung in höhere Versicherungsgruppen.

Geldsparen? klar, biete dem Kerl Schichtdienst in
40km Distanz an - der bedankt sich, und dann leistungskürzung.
Da könnte man durch extrem Jobs an Extrem-Arbeitslose schnell
Geld sparen. am schnellsten, wenn man Jobs erfindet.

Gerade jetzt - in diesem Moment - sitzen um mich herum Kollegen, die für ihren Job eine Wochenendbeziehung eingehen, und das auf mehrere Jahre. Montag morgen drei oder vier Stunden über die Autobahn zum Arbeitsplatz, Zweitwohnung vor Ort, Freitag mittag ab zur Familie. Da fangen Grenzen an, und nicht bei 90 Minuten S-Bahn fahren oder 40 km mit dem Auto.

Grüße
Heinrich

Hallo,
ich denke, hier geht es um Stimmungsmache. Ist hier noch niemanden aufgefallen, wie sehr sich die Berichterstattung über Arbeitslose und Sozialhilfeempgänger verändert hat? Vor einiger Zeit noch gab es „Dokus“ darüber, welches Elend beides verursachen kann, wie sehr Arbeitslosigkeit zermürben kann. Sicherlich, auch das war einseitig. Aber jetzt sehe ich nur noch „Leistungsempfänger“ (bzw. lese darüner), bei denen die Bezeichnung „Schmarotzer“ noch ein Kompliment wäre…

Kann ich nicht beurteilen, weil ich mich bei der Jobsuche nie
auf das AA verlassen habe. Entweder wurde ich selbst aktiv
(Initiativbewerbung bei Unternehmen auch ohne
Stellenausschreibung) oder mich haben Headhunter vermittelt.

D.h. also, daß Du im Moment Arbeit hast. Vielleich hättest Du auch das Glück, eventuell schnell wieder neue Arbeit zu finden. Dann hast Du die richtige Ausbildung und Berufserfahrung. Und sicherlich auch das notwendige Engagemant.

Wo ist das Problem? :wink:
Ich habe zwei Jahre lang eine Job gemacht, der mich täglich
2,5 Stunden auf die Autobahn gezwungen hat. Die
Jahreskilometerleistung lag bei etwa 50.000 - pro Monat gingen
allen an Spritkosten 350 Euro drauf, zzgl. höherer Verschleiß,
schnellere Wiederbeschaffung, Einstufung in höhere
Versicherungsgruppen.
Gerade jetzt - in diesem Moment - sitzen um mich herum
Kollegen, die für ihren Job eine Wochenendbeziehung eingehen,
und das auf mehrere Jahre. Montag morgen drei oder vier
Stunden über die Autobahn zum Arbeitsplatz, Zweitwohnung vor
Ort, Freitag mittag ab zur Familie. Da fangen Grenzen an, und
nicht bei 90 Minuten S-Bahn fahren oder 40 km mit dem Auto.

Glaube mir, ich kenne genug, die zu all dem bereit wären, wenn ihnen nur irgendjemand eine Chance gäbe! Weite Fahrtsrecken oder ein Zweitwohnsitz setzen aber auch voraus, daß man dafür nicht so viel bezahlen muß, daß man am Ende ein Minus macht.
Darüber hinaus ist die Politik wirklich zynisch, wenn sie von „angebotenen“ Stellen spricht. In meinem Bekanntenkreis hat noch keiner eine Stelle „angeboten“ bekommen (oder auch nur mal einen Brief vom AA, hier und da könnte man sich bewerben). Stattdessen erklärt man, es gäbe ja keinen Berufsschutz mehr und man müsse ausreichendes Eigenengagement beweisen. Was aber tun, wenn nun mal nichts ausgeschrieben wird? Bewerbungen sind teuer und nicht jedes AA gibt dafür finanzielle Unterstützung. Ein Bekannter (Historiker, promoviert, mehrer Sprachen, nachgewiesene Programmierkenntnisse) bewirbt sich jetzt einmal im Monat auf eine per Losverfahren ausgewählte Stelle, egal wie sinnlos.
Schön, daß die Politik uns sagt, wir müßten auch schlechter bezahlte Stellen annehmen, nur, was machen, wenn die Arbeitgeber einem nach wie vor sagen, man wäre halt überqualifiziert?

Grüße,
Taju

HI

Kann ich nicht beurteilen, weil ich mich bei der Jobsuche nie
auf das AA verlassen habe. Entweder wurde ich selbst aktiv
(Initiativbewerbung bei Unternehmen auch ohne
Stellenausschreibung) oder mich haben Headhunter vermittelt.

Wo ist das Problem? :wink:
Ich habe zwei Jahre lang eine Job gemacht, der mich täglich
2,5 Stunden auf die Autobahn gezwungen hat. Die
Jahreskilometerleistung lag bei etwa 50.000 - pro Monat gingen
allen an Spritkosten 350 Euro drauf, zzgl. höherer Verschleiß,
schnellere Wiederbeschaffung, Einstufung in höhere
Versicherungsgruppen.

Das Problem wäre, das ich bei dem Aufwand und 1000 weniger/monat einen Verlust einfahren würde. Und die vergeudete Fahrzeit mir fehlt um den Verlust durch Nebentätigkeit wieder zu nivellieren.

Gerade jetzt - in diesem Moment - sitzen um mich herum
Kollegen, die für ihren Job eine Wochenendbeziehung eingehen,
und das auf mehrere Jahre. Montag morgen drei oder vier
Stunden über die Autobahn zum Arbeitsplatz, Zweitwohnung vor
Ort, Freitag mittag ab zur Familie. Da fangen Grenzen an, und
nicht bei 90 Minuten S-Bahn fahren oder 40 km mit dem Auto.

Tja, zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf der Autobahn… das ist doch verboten?

Aber - klar, kann man machen, wenn das Geld stimmt. stimmt es nicht, kann man es nicht machen, ich bin nicht vermögend, um monatliche Verluste durch Arbeit mit eigenem Kapital auszugleichen. Da ich Unterhaltspflichtig bin darf ich aus Sicht des JuA noch nichtmal ne Tätigkeit annehmen, die die Zahlungen gefährden könnte… Sicher bekomm ich sofort nen Job, wenn ich sage: ich zahl mein Gehalt selber…

Grüße, Helge

Grüße
Heinrich

Hi!

ich denke, hier geht es um Stimmungsmache. Ist hier noch
niemanden aufgefallen, wie sehr sich die Berichterstattung
über Arbeitslose und Sozialhilfeempgänger verändert hat? Vor
einiger Zeit noch gab es „Dokus“ darüber, welches Elend beides
verursachen kann, wie sehr Arbeitslosigkeit zermürben kann.
Sicherlich, auch das war einseitig. Aber jetzt sehe ich nur
noch „Leistungsempfänger“ (bzw. lese darüner), bei denen die
Bezeichnung „Schmarotzer“ noch ein Kompliment wäre…

Nichts anderes habe ich mit meinem Ausgangs-Statement gemeint. Die Regelung, Arbeitslosen bei Nichtannahme eines angebotenen Arbeitsplatzes oder bei Kündigung kurz nach Arbeitsaufnahem wegen mangelhafter Arbeitsleistung die finanzielle Unterstützung zu streichen, ist eine brutale Filtermethode. Aber vielleicht ist sie notwendig.

Glaube mir, ich kenne genug, die zu all dem bereit wären, wenn
ihnen nur irgendjemand eine Chance gäbe!

Die Erfahrungen, die ich durch meine Schwager gemacht habe (der führt ein Gebäudereinigungsunternehmen, der andere Prokurist in einer Firma für Ladenbau), sprechen anders. Beide Unternehmen suchen Leute, finden aber keine. Und wenn Leute vom Arbeitsamt vorbeigeschickt werden, dann sind es die allerletzten. Klar, als Gebäudereiniger arbeitest du im Dreck anderer Leute - da sind die Termine drei Mal die Woche auf dem AA einfacher.

Darüber hinaus ist die Politik wirklich zynisch, wenn sie von
„angebotenen“ Stellen spricht. In meinem Bekanntenkreis hat
noch keiner eine Stelle „angeboten“ bekommen (oder auch nur
mal einen Brief vom AA, hier und da könnte man sich bewerben).

Klar, den Arsch muss man schon selbst hoch bekommen. Von alleine kommt nur der Tod (sorry, aber mir geht dieses Gejammer „die anderen tun nichts für mich“ ziemlich auf die Nerven! Wenn mich in der Fußgängerpassage mich einer anquatscht „Haste mal n Euro für mich? Bin arbeitslos“, dann bin ich immer versucht, ihm eine Schuhputzbürste in die Hand zu drücken und zu sagen: „Für jeden Schuh einen Euro - aber arbeite!“. Vermutlich würde er mir einen Vogel zeigen).

Stattdessen erklärt man, es gäbe ja keinen Berufsschutz mehr
und man müsse ausreichendes Eigenengagement beweisen. Was aber
tun, wenn nun mal nichts ausgeschrieben wird? Bewerbungen sind
teuer und nicht jedes AA gibt dafür finanzielle Unterstützung.
Ein Bekannter (Historiker, promoviert, mehrer Sprachen,
nachgewiesene Programmierkenntnisse) bewirbt sich jetzt einmal
im Monat auf eine per Losverfahren ausgewählte Stelle, egal
wie sinnlos.
Schön, daß die Politik uns sagt, wir müßten auch schlechter
bezahlte Stellen annehmen, nur, was machen, wenn die
Arbeitgeber einem nach wie vor sagen, man wäre halt
überqualifiziert?

Das ist leider ein sehr „deutsches“ Verhalten, von beiden Seiten. Der eine wartet, dass irgendjemand etwas für ihn tut (statt selbst in die Strümpfe zu kommen), und der andere schielt immer nur auf Zeugnisse und Zertifikate statt darauf, was der andere kann und Willens ist zu tun.

Hat dein Bekannter sich schon mal überlegt, als Freiberufler tätig zu werden? Oder bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten? Oder sich durch eine Job-Vermittlung irgendwo reinbringen zu lassen?

Ich habe auch eine Bekannte, die seit zwei Jahren arbeitslos ist. Der habe ich ein halbes Dutzend verschiedener Jobs anbieten können. Hat sie alles abgelehnt. Hier passte das Arbeitsklima nicht, dort war das Gehalt zu niedrig, beim Dritten waren die Arbeitszeiten unpassend. Vermutlich muss der Job, der ihr gefällt, erst noch gebacken werden. Aber jedes Mal, wenn ich sie treffe, jammert sie über ihre Arbeitslosigkeit - und dass man jetzt an ihre Stütze will. Dumm gelaufen.

Grüße
Heinrich

Hallo noch mal,

Nichts anderes habe ich mit meinem Ausgangs-Statement gemeint.
Die Regelung, Arbeitslosen bei Nichtannahme eines angebotenen
Arbeitsplatzes oder bei Kündigung kurz nach Arbeitsaufnahem
wegen mangelhafter Arbeitsleistung die finanzielle
Unterstützung zu streichen, ist eine brutale Filtermethode.
Aber vielleicht ist sie notwendig.

Glaube mir, ich kenne genug, die zu all dem bereit wären, wenn
ihnen nur irgendjemand eine Chance gäbe!

Die Erfahrungen, die ich durch meine Schwager gemacht habe
(der führt ein Gebäudereinigungsunternehmen, der andere
Prokurist in einer Firma für Ladenbau), sprechen anders. Beide
Unternehmen suchen Leute, finden aber keine. Und wenn Leute
vom Arbeitsamt vorbeigeschickt werden, dann sind es die
allerletzten. Klar, als Gebäudereiniger arbeitest du im Dreck
anderer Leute - da sind die Termine drei Mal die Woche auf dem
AA einfacher.

Als ich wußte, daß ich bald arbeitslos werde, wollte ich mir einen Nebenjob besorgen, um für die schlechteren Zeiten schon mal finanziell vorzusorgen. Ich wäre auch putzen gegangen, das Problem war nur, daß die jeweiligen Arbeitgeber mir erklärten, daß ich nicht ins „Team“ passe (ich bin „Wissenschaftlerin“). Das kann ich auch verstehen, zwar glaube ich schon, daß ich mich anpassen kann, aber wäre ich Arbeitgeber, wäre ich vielleicht auch mißtrauisch geworden.

Darüber hinaus ist die Politik wirklich zynisch, wenn sie von
„angebotenen“ Stellen spricht. In meinem Bekanntenkreis hat
noch keiner eine Stelle „angeboten“ bekommen (oder auch nur
mal einen Brief vom AA, hier und da könnte man sich bewerben).

Klar, den Arsch muss man schon selbst hoch bekommen. Von
alleine kommt nur der Tod (sorry, aber mir geht dieses
Gejammer „die anderen tun nichts für mich“ ziemlich auf die
Nerven! Wenn mich in der Fußgängerpassage mich einer
anquatscht „Haste mal n Euro für mich? Bin arbeitslos“, dann
bin ich immer versucht, ihm eine Schuhputzbürste in die Hand
zu drücken und zu sagen: „Für jeden Schuh einen Euro - aber
arbeite!“. Vermutlich würde er mir einen Vogel zeigen).

Du verdrehst hier in unfairer WEise meine Aussage! Es ging darum, und offensichtlich glaubst Du das auch, daß die Politik immer mehr dahin geht, uns glauben machen zu wollen, daß es schon genug Jobs gäbe, wenn die Arbeitslosen nur wollten. Das ist schlicht falsch! Und das weiß ich auch aus eigener Erfahrung, denn, da ich bereits ein Jahr vor Auslaufen meines Vertrages angefangen habe, mich intensiv zu bewerben, weiß ich, wovon ich da spreche. Logischer Weise hätte selbst, wenn ich mich darauf verlassen hätte, mir das Arbeitsamt nicht geholfen, da ich noch nicht arbeitslos war (und mit viel Glück, bin ich jetzt da, wo ich vorher auch war).
Es war einfach nichts zu wollen. Meistens überqualifiziert, außerdem da Frau, um die 30 und kinderlos, eine äußerst unbeliebte Arbeitnehmerin und unbezahlte Praktikumsplätze am anderen Ende von Deutschland hätte ich mir schlicht nicht leisten können (Umzug, Wohnen, Leben). Wie in jedem Systems gibt es auch bei den Arbeitslosen sicherlich welche, die das System ausnutzen, aber als ich mir ausrechnete, was ich denn als Arbeitslosengeld zu erwarten hätte, habe ich die Panik bekommen.

Das ist leider ein sehr „deutsches“ Verhalten, von beiden
Seiten. Der eine wartet, dass irgendjemand etwas für ihn tut
(statt selbst in die Strümpfe zu kommen), und der andere
schielt immer nur auf Zeugnisse und Zertifikate statt darauf,
was der andere kann und Willens ist zu tun.

Naja, und meine urpersönliche Erfahrung ist, daß Zeugnisse und Zertifikate auch schaden können…

Hat dein Bekannter sich schon mal überlegt, als Freiberufler
tätig zu werden? Oder bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten?
Oder sich durch eine Job-Vermittlung irgendwo reinbringen zu
lassen?

Ja. Und auch ich habe es in diesem einen Jahr versucht. Zeitarbeitsfirmen haben herzlich wenig Bedarf an Geisteswissenschaftlern. Und „irgendwo“ ist leider auch nichts zu wollen.
Den heißen Tipp mit dem „Freiberufler“-Dasein haben wir auch schon oft gehört. Es ist aber arg naiv, zu glauben, in allgemeinen Sparzeiten mit allem Kunden bekommen zu können. Auch das will abgewogen sein, sonst scheitert man und liegt dem Staat als Sozialhilfeempfänger auf der Tasche. Mich wundert, daß Du nicht auf Versicherungen hingewiesen hast…

Ich habe auch eine Bekannte, die seit zwei Jahren arbeitslos
ist. Der habe ich ein halbes Dutzend verschiedener Jobs
anbieten können. Hat sie alles abgelehnt. Hier passte das
Arbeitsklima nicht, dort war das Gehalt zu niedrig, beim
Dritten waren die Arbeitszeiten unpassend. Vermutlich muss der
Job, der ihr gefällt, erst noch gebacken werden. Aber jedes
Mal, wenn ich sie treffe, jammert sie über ihre
Arbeitslosigkeit - und dass man jetzt an ihre Stütze will.
Dumm gelaufen.

Wir kenne alle solche Fälle. Aber wenn in der Masse von knapp 5 Millionen nur eine Million ernsthaft Arbeit sucht, dann heißt doch auch das, daß es offensichtlich doch nicht so einfach sein kann, Arbeit zu finden, oder?

Grüße,
Taju

Hi!

Das ist leider ein sehr „deutsches“ Verhalten, von beiden
Seiten. Der eine wartet, dass irgendjemand etwas für ihn tut
(statt selbst in die Strümpfe zu kommen), und der andere
schielt immer nur auf Zeugnisse und Zertifikate statt darauf,
was der andere kann und Willens ist zu tun.

Naja, und meine urpersönliche Erfahrung ist, daß Zeugnisse und
Zertifikate auch schaden können…

Nichts anderes habe ich geschrieben.
Viel zu viele Arbeitgeber schauen auf Zertifikate, Zeugnisse und ähnliches Zeug, statt einfach zu fragen: „Kannst du es? Willst du es?“

Hat dein Bekannter sich schon mal überlegt, als Freiberufler
tätig zu werden? Oder bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten?
Oder sich durch eine Job-Vermittlung irgendwo reinbringen zu
lassen?

Ja. Und auch ich habe es in diesem einen Jahr versucht.
Zeitarbeitsfirmen haben herzlich wenig Bedarf an
Geisteswissenschaftlern.

Und ich dachte, dein Bekannte könnte programmieren? Stand da nicht so etwas? :wink:
Warum importieren wir uns Programmierer mittels GreenCard aus dem Ausland? Weil gute Leute fehlen! _Da_ ist die Lücke, durch die dein Bekannter in eine Job rutschen kann. Auch über Zeitarbeitsfirmen. Oder als Freiberufler. Und was die Geisteswissenschaft angeht - es soll tatsächlich Bundesländer geben, die für EDV und Geschichte Lehrer per Seiteneinstige suchen. Man muss sich schon ein wenig umtun und aktiv werden. Von alleine (oder dem Arbeitsamt) kommt nichts.

Grüße
Heinrich

Und „irgendwo“ ist leider auch nichts

zu wollen.
Den heißen Tipp mit dem „Freiberufler“-Dasein haben wir auch
schon oft gehört. Es ist aber arg naiv, zu glauben, in
allgemeinen Sparzeiten mit allem Kunden bekommen zu können.
Auch das will abgewogen sein, sonst scheitert man und liegt
dem Staat als Sozialhilfeempfänger auf der Tasche. Mich
wundert, daß Du nicht auf Versicherungen hingewiesen hast…

Ich habe auch eine Bekannte, die seit zwei Jahren arbeitslos
ist. Der habe ich ein halbes Dutzend verschiedener Jobs
anbieten können. Hat sie alles abgelehnt. Hier passte das
Arbeitsklima nicht, dort war das Gehalt zu niedrig, beim
Dritten waren die Arbeitszeiten unpassend. Vermutlich muss der
Job, der ihr gefällt, erst noch gebacken werden. Aber jedes
Mal, wenn ich sie treffe, jammert sie über ihre
Arbeitslosigkeit - und dass man jetzt an ihre Stütze will.
Dumm gelaufen.

Wir kenne alle solche Fälle. Aber wenn in der Masse von knapp
5 Millionen nur eine Million ernsthaft Arbeit sucht, dann
heißt doch auch das, daß es offensichtlich doch nicht so
einfach sein kann, Arbeit zu finden, oder?

Grüße,
Taju

Hi!

Sorry, aber ich verstehe deine Aussage nicht.
Von „Stellen anbieten, die nicht existieren“ war nirgendwo die
Rede. Und von „branchenfremden Jobs“ ebenfalls nicht.

Also in meinem Bekanntenkreis ist u.a. merkwüdiger Jobs, auch das Angebot, dass er „Eisverkäufer“ machen soll angeboten worden. Wir mussten wegen der Absurdität zwar alle lachen, aber meinem Bekannten war gar nicht zum Lachen. Er hat jetzt zwar gotlob, mit Beziehungen einen passenden Job in seinem Lehrberuf gefunden…
Aber wenn nicht,… das wäre schon bitter. Immerhin hat er ein anständiges, bodenständiges Handwerk erlernt und ist gewiss kein Faulenzer.

Ein arbeitsloser Akademiker wird vermutlich nie gezwungen,
eine Stelle als Steineschlepper auf dem Bau anzunehmen. Eben
so wenig wird man einen ungelernten Hilfsarbeiter als
Programmierer in einer Unternehmensberatung beschäftigen.

Das bezweifle ich. Natürlich wird ein ungelernter Hilfsarbeiter nicht als Experte im IT-Bereich vermittelt werden, weil es nicht geht. Aber ich befürchte, dass wirklich Arbeitswillige, die einfach im Moment nix finden, gezwungen werden, Tätigkeiten auszuüben, die man auch ohne Ausbildung machen kann. Sprich, ich halte es nicht für unmöglich, dass ein IT-Experte sich als Gebäudereiniger verdingen muss, um nicht in dieses Loch zu fallen. Und wenn er es denn tut, fürchte ich, dass er es schwer haben wird, wieder Fuss zu fassen. Nur mal so, von einer „politisch Blonden“

Aber:
Wenn ein Hauptschulabgänger ohne Abschluss und mit zwei
abgebrochenen Berufsausbildungen vom Arbeitsamt einen Job
angeboten bekommt als Landschaftspfleger, Gebäudereiniger oder
Auslieferungsfahrer und entweder den Job von vornherein
ablehnt, weil man morgens um 6 Uhr anfangen muss, oder am
ersten Tag gleich fragt, wann Feierabend ist, er angeblich
keine schweren Sachen heben kann (ohne Attest) oder generell
keine Lust hat, dann sind diese Leute eine Beleidigung aller
ernsthaft Arbeitssuchenden und nicht das Konzept, solche Leute
rauszufiltern und ihnen die Leistungen zu kürzen.

Es wird aber definitiv nicht so sein, dass man das nur den Hauptschulabgängern zumuten wird, … wobei ich Deine Abwertung der Hauptschulabgänger nicht nachvollziehen kann… Du tust ja grad so, als wären nur diese unter den Arbeitslosen und Unwilligen.

Solange die Gesellschaft den Hauptschulabschluss nur minderwertig ansieht, wird es so bleiben, dass Eltern ihre Kinder, die nur annähernd auf 10zählen können und das Alphabet beherrschen auf das Gymnasium treiben. Diese be- bzw. verhindern dann aber die, die könnten. Ziehen sie also zurück, weil es nicht so vorangehen kann, wie es könnte. Ich verstehe, die Eltern. Ich wollte auch immer das mein Sohn zumindest eine Chance kriegt. Wir sollten endlich mal von dem hohen Roß, dass man nur mit Abitur ein Mensch ist. Es gibt nun mal Theoretiker und Praktiker. Und wer in seinem Handwerk fit ist, muss es ja nicht unbedingt auf Lateinisch sagen können. Es gibt halt solche und solche. Aber solange man erst ab der Mittleren Reife überhaupt diskutabel ist solange werden wir auch diese Probleme behalten

Für genau so unmöglich halte ich es, wenn eine Jobvermittlung
daran scheitert, dass jemand zu bequem ist, ein paar Kilometer
zum Arbeitsplatz zu fahren. So war vor einigen Tagen ein
Bericht in der ARD zu sehen, wo junge Arbeitslose sich
weigerten, aus Köln-Stadtmitte an den Stadtrand zu fahren und
dort einen Job anzunehmen. Eine Fahrtstrecke, die ohne
weiteres mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen
war. Statt dessen pochten diese Herrschaften aber weiter auf
den Bezug der vollen Stütze.

Man sollte bedenken, dass die Medien extreme Einzelfälle nutzen um was hochzupuschen. Das ist halt interessanter als vom Pendler zu berichten, der mehrere Stunden unterwegs ist. Man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist ungerecht. Es gibt bestimmt Faulenzer, aber ich denke, die GERECHT von der Spreu zu trennen, ist schwierig. Zu leicht abfertigen wir dann, Willige und Fleißige als Faulenzer. Das sollte nicht passieren.

Du wirst vermutlich sagen: zu Recht! Ich sage: Nein, alles
kürzen bis runter auf den Sozialhilfesatz. Und der wird nur in
Form von Gutscheinen für Lebensmittel und Kleidung ausgezahlt.

Wer sich nur auf die Gesellschaft verlässt… Finde ich okay. Aber es muss einfach eine Trennung gewährt sein, dass wir nicht jeden in den Sumpf plumpsen lassen. Und ich denke, ein hochqualifizierter Akademiker, der sich einige Zeit als „Kohlenputzer“ verdingen musste, hat einfach keine Chance mehr. Das sollte und muss vermieden werden, ansonsten müsste man sich überlegen, ob man nicht die Ausbildung schon abwenden kann. Das ist doch ein blokierder Studienplatz, den die öffentliche Hand bezahlte, und es kann nie was zurückkommen. Das ist m.E. kontraproduktiv.

Herzlichst,

Sarah

Hey,

Es geht um jene Leute, die Arbeitslosengeld / -hilfe
kassieren, aber nicht gewillt sind, sich einen Job zu suchen
oder zu übernehmen. Das ist kein kleiner Anteil unter den
vierkommmairgendwas Millionen Arbeitslosen.

Genau. Und welche Jobs willst du denen anbieten? diese in den
Raum gestellte Million zweifle ich mal stark an.

Ich finde die Differenzierung halt sehr schwierig. Bei uns gibt es auch kaum Job-Angebote, und zwar in ALLEN Gebieten. Die Stellenanzeigen sind derzeit 2-Seitig, früher waren es doch meherere Seiten

Mir, Grafikdesigner, auch in der Lage: Fotograf, Laborant e-6
und SW, IT, Netzwerk, Webdesign, Bildbearbeitung sowohl
digital als auch mit dem Pinsel… wurde der Job angedreht,
Mitarbeiter eines Taxiunternehmens in der Nutzung eines
Intranets zu Schulen und das Existierende Intranet zu
erweitern, zu überarbeiten. Zum Glück gabs den Job gar nicht,
der Taxler hat sich schief gelacht, die Stelle hatte er 2002
dem AA gemeldet.

Und genau das ist es, was ich schlimm finde. Wäre die Stelle real gewesen, und Du hättest sie abgelehnt, würdest Du zukünftig finanziell runtergedreht. Weil es keine Differenzierung gibt, sondern es nur heisst „wir müssen sparen“ und da macht man es halt da, wo man kann. Würdest Du sie aber annehmen, kämst Du da doch nie mehr raus. Es ist einfahc nicht fair.

Herzlichst

Sarah

Hi!

Das kommt wohl sehr auf die Stelle an, wenn einem Headhunter vermitteln, geht es ja auch nicht grad um ein paar Euro, und der Dienstwagen ist auch noch drin.
Leute, bleibt mal auf der Erde. Andere Menschen verdienen nicht so viel!

Herzlichst
Sarah

Hi!

Glaube mir, ich kenne genug, die zu all dem bereit wären, wenn
ihnen nur irgendjemand eine Chance gäbe!

Und genau diese Leute meine ich. Natürlich gibt es die Faulenzer. Aber wir tuen den Fleißigen und willigen, die auch aus welchen Gründen immer, derzeit keinen Job haben, mit den Unwilligen in eine Suppe schmeißen.

allerletzten. Klar, als Gebäudereiniger arbeitest du im Dreck
anderer Leute - da sind die Termine drei Mal die Woche auf dem
AA einfacher.

Und die Bezahlung ist mehr als dürftig.

Darüber hinaus ist die Politik wirklich zynisch, wenn sie von
„angebotenen“ Stellen spricht. In meinem Bekanntenkreis hat
noch keiner eine Stelle „angeboten“ bekommen (oder auch nur
mal einen Brief vom AA, hier und da könnte man sich bewerben).

Klar, den Arsch muss man schon selbst hoch bekommen. Von
alleine kommt nur der Tod (sorry, aber mir geht dieses
Gejammer „die anderen tun nichts für mich“ ziemlich auf die
Nerven! Wenn mich in der Fußgängerpassage mich einer
anquatscht „Haste mal n Euro für mich? Bin arbeitslos“, dann
bin ich immer versucht, ihm eine Schuhputzbürste in die Hand
zu drücken und zu sagen: „Für jeden Schuh einen Euro - aber
arbeite!“. Vermutlich würde er mir einen Vogel zeigen).

Ich finde das jetzt schon platt, Bettler und Arbeitslose gleichzusetzen. Natürlich gibt es Arbeitslose, die auch nicht arbeiten wollen. Aber es gibt verdammt viel „Ältere“ die auch gar nix mehr kriegen. Wir sollten es tunlichst vermeiden, diese Leute auszugrenzen. Denke daran: „Morgen“ oder erst „Übermorgen“ könntest Du auch zu diesem Kreis zählen. Ich wünsche niemandem was schlechtes. Das ist einfach FAKT.

Stattdessen erklärt man, es gäbe ja keinen Berufsschutz mehr
und man müsse ausreichendes Eigenengagement beweisen. Was aber
tun, wenn nun mal nichts ausgeschrieben wird? Bewerbungen sind
teuer und nicht jedes AA gibt dafür finanzielle Unterstützung.
Ein Bekannter (Historiker, promoviert, mehrer Sprachen,
nachgewiesene Programmierkenntnisse) bewirbt sich jetzt einmal
im Monat auf eine per Losverfahren ausgewählte Stelle, egal
wie sinnlos.
Schön, daß die Politik uns sagt, wir müßten auch schlechter
bezahlte Stellen annehmen, nur, was machen, wenn die
Arbeitgeber einem nach wie vor sagen, man wäre halt
überqualifiziert?

Ich kann die Aussagen der Politik erst dann nachvollziehen, wenn sie selber auch bereit sind, für weniger „zu gehen“. So lange es so ist wie jetzt, empfinde ich mich als ausgesaugtes Opfer und Politiker als Vampire. Ich hab einfach keinen Bock mehr auf diesen Scheiss.
Es tut mir echt weh, wenn ich mitkrieg, wie Arbeitswillige versuchen wieder Fuss zu fassen. Die wollen doch einfach nur auf dem Boden bleiben. Um Faulenzer auszusieben müsste man anders vorgehen und nicht von vornherein jeden Arbeitslosen als Faulenzer erst mal zu prämieren.

Hat dein Bekannter sich schon mal überlegt, als Freiberufler
tätig zu werden? Oder bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten?
Oder sich durch eine Job-Vermittlung irgendwo reinbringen zu
lassen?

Von Zeitarbeit kann ich nur abraten. Lieber gehe ich ins Wasser, das ist genauso gut.

Mal, wenn ich sie treffe, jammert sie über ihre
Arbeitslosigkeit - und dass man jetzt an ihre Stütze will.
Dumm gelaufen.

Sowas gibt es, und ich bin auch dafür, dass man da was tut. Aber alle in diesen Topf zu schmeissen, finde ich sehr hochmütig. Ich wünsche jedem, dieser hochmütigen Gedanken, dass er nie selber in diese Situation kommt.

Herzlichst

Sarah

Hallo,

eines wollte ich noch beisteuern: Die Leistungsbeschränkungen, falls ein Arbeitsloser eine Tätigkeit hinnehmen soll, sind ein zweischneidiges Schwert.

Nimmt man erstmal Tätigkeiten an, die auch außerhalb der bisher ausgeübten Tätigkeit liegen, riskiert man, nicht mehr in seinen bisherigen Beruf zurückkehren zu können. Das kann für die Solidargemeinschaft bedeuten, daß ein vorher gutbezahltes (und damit hohe Beiträge zahlendes) Mitglied der Gesellschaft auf einmal niedriger qualifizierte Tätigkeiten ausführt und damit den Kassen zwar nicht mehr auf der Tasche liegt, aber nie mehr in ein angemessenes Arbeitsverhältnis zurückkehren kann.

Damit gehen der Gemeinschaft u.U. Beiträge verloren, die betragsmäßig weit über dem liegen, was einige Monate bei vollen Bezügen diese Gemeinschaft gekostet hätten.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

eines wollte ich noch beisteuern: Die Leistungsbeschränkungen,
falls ein Arbeitsloser eine Tätigkeit hinnehmen soll, sind ein
zweischneidiges Schwert.

Nimmt man erstmal Tätigkeiten an, die auch außerhalb der
bisher ausgeübten Tätigkeit liegen, riskiert man, nicht mehr
in seinen bisherigen Beruf zurückkehren zu können.

Da allein schon aufgrund der gewandelten Einstellung zu Job und Verweildauer in einem selbigen zumindest bei den jüngeren Generationen die bis vor wenigen Jahren gängige Meinung, häufige Jobwechsel seien per se schlecht, kaum noch Gültigkeit hat, würde ich das nicht unterschreiben.
Ich arbeite generell lieber mit Leuten zusammen, die sich zu beginn ihrer Karriere ein wenig umgesehen haben.

Das kann
für die Solidargemeinschaft bedeuten, daß ein vorher
gutbezahltes (und damit hohe Beiträge zahlendes) Mitglied der
Gesellschaft auf einmal niedriger qualifizierte Tätigkeiten
ausführt und damit den Kassen zwar nicht mehr auf der Tasche
liegt, aber nie mehr in ein angemessenes Arbeitsverhältnis
zurückkehren kann.

Das ist rein fiktiv. Hier denke ich sollte gelten: „besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“.
Will heissen: hauptsache, die Solidargemeinschaft wird maximal entlastet und der Anreiz zu Arbeit und somit auch Investitionen in Deutschland wird mit dem größten Einsatz maximiert.

Damit gehen der Gemeinschaft u.U. Beiträge verloren, die
betragsmäßig weit über dem liegen, was einige Monate bei
vollen Bezügen diese Gemeinschaft gekostet hätten.

Du rechnest hier mit rein fiktiven Einnahmen in der Zukunft. Das halte ich für nicht unbedingt zielführend, denn zunächst ist nicht die makellose Karriere einzelner oder die Hoffnung auf spätere, höhere Beiträge ausschlaggebend, sondern eben wie ich oben sagte, das wirtschaftliche Gesamtbild in Deutschland.

Grüße,

Mathias