Hallo Kate,
Jesu Sekte war nur ein sehr kleiner Teil von Menschen,
Jesus selbst hatte jedenfalls keine Sekte, er war wohl eher
der charismatische Anführer einer Gruppe
es war
Was ist ein Sektenführer denn anderes?
Gut, Jesus hatte nie vor eine eigene Religion bzw. eine
Abspaltung zu gründen, er wollte, dass jeder seine Nachricht
hört, aber gegen Ende seines Lebens war es wohl abzusehen
(wenn wir jetzt vom biblischen Jesus ausgehen)
Es käme natürlich auch auf die Definition von „Sekte“ an und auch darauf, wie wir die ntl Aussagen werten, also ob wir sie historisch interpretieren oder aber gläubig. Das sind zwei völlig legitime, aber auch völlig unterschiedliche Herangehensweisen.
Was man so im Untergrund nennt, von Katakomben habe ich nicht
gesprochen (ich habe allerdings auch nie mehr als 15 Minuten
von Quo Vadis gesehen, meine positive Einstellung Sir Peter
Ustinov gegenüber rührt eher von seiner niedlichen Darstellung
in Luther). Sie machten kein großes Aufsehen um sich - soweit
ich das halt weiß.
Das machten sie sehr wohl, denn das frühe Chrsitentum war eine missionarische Religion. Nur während einer Verfolgung galt es, sich zurückzuhalten (da man sich schnell darüber einig war, dass ein freiwillig gesuchtes Martyrium keines ist). Gar nicht mal von staatlicher, vielmehr von intellektueller Seite im 2. und 3. Jh wurde die öffentliche Selbstdarstellung der Christen kritisiert.
Wie kurz die Verfolgungsperioden waren weiß ich jetzt
auswendig tatsächlich nicht, aber sie waren recht einprägsam.
Für die Christen selbst, ja. Die tatsächlich gegebene Möglichkeit, ein Märtyrer zu werden, haben die frühe Kirche tatsächlich geprägt und auch das kollektive Gedächtnis des christlichen Abendlandes.
Komisch, dass es dann immernoch im Religionsunterricht gelehrt
wird - und der ist bei mir kein ganzes halbes Jahr her oO°
Vielleicht sollte das einer mal den Profs an der Uni meines
Lehrers sagen, ich hatte eigentlich gehofft, mich auf die
Informationen die ich aus Sachtexten in der Schule bekomme
zumindest für ein paar Wochen verlassen zu können.
Ich zitiere hier mal aus Haralds Posting:
„Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.“
Über die verschiedenen Ämter in der Gemeinde lesen wir aber etwas später:
„Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.“ (1.Kor.12,28)
Harald hat selbstverständlich recht, dass es immer auf die Perspektive ankommt. Allerdings kann man das urchrichtliche KOnzept nicht mit dem kommunisitschen vergleichen. Allgemein weil die gesamten sozialen Bedingungen vollkommen andere waren.
Es gibt eine arg sozialromantische Sicht aus den 60ern und 70ern, die das Urchristentum idealisiert hat als eine Zeit der reinen und glücklichen Lehre.
Und glaube mir, als Dozentin zukünftiger Lehrer bin ich selbst oft frustriert, was am Ende übrigbleibt…
Danke für die Berichtigungen, ich schreibe großenteils
auswendig weil mir momentan der Zugang zu meinen
Nachschlagewerken fehlt.
Ich möchte aber nochmal darauf hinweisen dass dies hier nur
meine persönliche Interpretation nach dem was ich bisher
gelernt habe ist.
Ich bin erst 19, ich habe noch keinen Doktortitel, nichtmal
einen Bachelor in irgendeinem religionswissenschaftlich
relevanten Gebiet.
Daher muss ich mich auch entschuldigen für meinen doch unfreundlichen Tonfall, den ich Dir gegenüber „geschrieben“ habe.
Dies ist ja ein Wissensforum, also darf ich zwar korrigieren (oder, je nachdem, meine Interpretation dagegen stellen), aber sicher nicht so.
Wenn der Stoff, den ich z.B. in der Schule gelernt habe alt
und falsch ist, tut es mir Leid, aber ich wusste es bis heute
nicht besser und auch ich kann nicht jeden Tag jede Stunde
nichts anderes Tun als mich schlau lesen, wobei ich das schon
nach Möglichkeit versuche.
Also solltest nicht Du Dich entschuldigen.
Grüße,
Taju