Atemnot bei Erkältung- was kann man tun?

Guten Morgen,

ich habe eine Frage, die mir sehr wichtig ist.
Mein Vater hat gerade beim Schlafen eine Art Anfall bekommen, seine Atemwege waren vollkommen verstopft. Er hat seit etwa 2 Tagen eine Erkältung, die mit Halsschmerzen am Adamsapfel angefangen hat, die Schmerzen waren heute aber im Laufe des Tages fast weg.
Ich habe den Anfang von dem Anfall nicht mitbekommen, aber meine Mutter beschrieb ihn so: Sie dachte, er müsste sich übergeben. Er konnte weder ein- noch ausatmen, saß im Bett und hat schlichtweg nichts gemacht. Das hat wohl um die 2 Minuten gedauert (wahrscheinlich weniger, aber mindestens eine muss es gewesen sein), bis er etwas Luft ausatmen konnte und aufsprang. Die beiden sind ins Bad gelaufen (ab da war ich dabei) und es hörte sich grausam an.
VIelleicht ist es noch wichtig zu erwähnen, dass mein Vater schon 3-4 Mal Probleme beim Essen hatte, er hat sich verschluckt und konnte genau wie eben nicht mehr atmen. Erstaunlicher finde ich aber, dass das sogar beim Trinken vorgekommen ist, als sich eine „sprudelblase“ in Hals „festgesetzt“ hat, und er auch nahme dem Ersticken war.

Meine Frage ist nun einerseits, ob es chronisch hyperempfindliche Atmenwege gibt, und was man machen kann. Ich weiß, dass es einen Griff gibt, wenn man sich verschluckt hat. Aber- klappt das auch, wenn es keinen Grund hab? Und was kann man präventiv tun, zum Beispiel um die Lunge einigermaßen feucht zu halten?

Dankeschön für die Hilfe!

Hallo,

so wie Sie das beschreiben gibt es viele Möglichkeiten.
Zum einen gibt es tatsächlich eine Hyperreagibilität, also eine Überempfindlichkeit der Atemwege. Die kann auch durch einen Infekt entstehe und nach der Ausheilung auch wieder Abklingen. Dann bräuchte ihr Vater allerdings ein Lungenspray (Cortison + Wirkstoff zum Bronchienerweiterung).
Ich würde auf alle Fälle zeitnah zu einem Lungenfacharzt, der dann auch mal u. a. die Lungenfunktion testet.

So wie Sie das beschreiben könnte es allerdings auch (hat er denn starken Reizhusten??) ein Larynxkrampf, also eine Verkrampfung des Kehlkopfes sein, da erleidet man auch einen Atemnotsanfall und hat das Gefühl zu Ersticken. Das kann von übermäßigen Husten kommen, oder wenn dorthin ein Fremdpartikel gelangt, der den Kehlkopf beeinträchtigt.

Schluckprobleme generell könnten auch von einer Übergröße der Schilddrüse kommen, gibt es da Probleme?

Dann wiederrum gibt es auch anfallsartige Luftnot im Rahmen von Keuchhusten (leider auch bei den Erwachsenen wieder im Kommen…). Daran sollte man ggf. auch denken. Hier kann man die Infektion über Blut bestimmen und in der Zeit auch therapieren.

Gut zu wissen wäre, ob er auch derzeit hustet, ob er dabei Auswurf hat, ob er beim Husten rote Augen bekommen, oder er bis zum Brechreiz hustet…

Und von dieser anfallsartigen Atemnot kam mir auch als evtl. Möglichkeit noch ein obstruktives Schlafapnoesyndrom in den Sinn.
Dies hat nichts mit der Erkältung zu tun. Das sind Atempausen die nachts/morgens auftreten, wo der Rachenschlund die Luftröhre in Rückenlage des Schlafenden verschließt und für plötzliches Hochschrecken, Erstickungsanfälle sorgt.
Ist ihr Vater Schnarcher? Tagsüber müde? Morgens unausgeschlafen? Hat er Übergewicht?
Dies wären nämlich die Kriterien dafür.

Ich weiß, ich habe Ihnen so viele Möglichkeiten nun gegeben, die Ihnen evtl. auch wenig weiterhelfen, leider kann man ohne Untersuchung keine sofortige Diagnose stellen.

Ich hoffe dieser Anfall war nur ein einmaliges Erlebnis, wenn es wieder Auftreten sollte (was ich nicht hoffe!): Ihn beruhigen, bei einem verschluckten Nahrungsmittel soll er sich lieber über einen Lehne/Stuhl nach vorne beugen und dabei sachte auf den Rücken klopfen lassen.
Bei gefühlter Atemnot nicht sofort das Fenster öffnen. Das ist zwar eine normale Reaktion, leider falsch, denn durch die kalte Luft verengen sich die Bronchien nur noch mehr. Ihn ermuntern, dass er versucht ruhig zu atmen, auch wenn es sehr schwer fallen wird.
Falls Ihr Vater zu schnell, hektisch atmet, dann lieber ruhig in eine leere Plastiktüte inhalieren lassen.
Und ganz klar: Er sollte einen Lungenfacharzt aufsuchen!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen?

Bei Fragen können Sie mich jederzeit anschreiben.
GUTE BESSERUNG!!

Hallo,
ich hoffe, Ihr habt inzwischen einen Arzt aufgesucht, meine Antwort kommt ja für akutes zu spät. Ohne eine Untersuchung ist keinesfalls zu sagen, wo genau das Problem gelegen hat.
Es gibt so etwas wie hyperempfindliche Atemwege. Diese reagieren auf verschiedene Reize, Allergene und Infektionen. Genau heraus bekommt das in der Regel nur ein Lungenfacharzt. Hyperempfindliche Atemwege äußern sich eher in asthmatischen Anfällen, Deine Beschreibung klingt nicht so. Andere Probleme können weiter oben im Kehlkopfbereich zu finden sein.
Generell ist es nicht schlecht, die Atemluft zu befeuchten, z.B. im Bad mit der heißen Brause. Besser noch ist ein Inhaliergerät.(Bitte aber keine Dampfbäder unter Handtüchern mit Minzöl oder ähnliches). Das sollte aber keinesfalls dazu führen, dass der Notdienst verzögert gerufen wird. Das ist auch der wichtigste Tipp: bei Atemnot Notruf wählen.

Hallo!
Die ALLERERSTE Maßnahme muss sein, zum Arzt, Hausarzt, Lungenfacharzt zu gehen. Im Falle eines (wiederholten) Anfalls kann es manchmal lebensrettend sein, SOFORT die Rufnummer 112 zu wählen. Dabei ist es neben der genauen Adresse wichtig, dem Menschen an dem anderen Höhrer sofort möglichst genaue Angaben zu machen, WAS GENAU passiert ist.
Der Arzt wird sicher das Alter, den (ehemaligen?) Beruf (wegen daraus erfolgender Ursachen), andere Kranheitsbilder etc. wissen wollen.
Sollten die Beschwerden berufsbedingt sein, kommt für die Behandlung eine Berufsgenossenschaft auf. Auch das sollte mal mit dem Hausarzt abgeklärt werden. (Beispiel: Bergleute, Silikose).
Als dauernde „Vorbeugung“ sollten Menschen IMMER mindestens 2-3 Liter Wasser in irgendeiner Form (nur nicht gerade ausschließlich als Kaffee!) aufnehmen, denn wenn der Körper Schleim bilden will, um ihn (den Schleim) dann abhusten zu können, MUSS er (der Körper) auch genug Wasser erhalten! (Ausnahmen sind möglich).
Dazu kann man auch dauernd Ambroxol, Mucosolvan als Tropfen oder Tabletten einnehmen aber DAS MUSS der behandelnde Arzt wissen!
Sollte ein Infekt, Lungenentzündung oder ein anderer Infekt vorliegen, MUSS unbedingt der Arzt aufgesucht werden. Gute Besserung!