Atheismus

Hallo,

wie auch auf die Atheisten Lenin, Stalin, Mao ,Hitler ?
u.v.a…

Lenin lassen wir da am besten erstmal raus. Der passt in diese
Logik nicht so recht.

Ja und nu?
Einer sagt Aufklärung und du findet Leute, die genau das Gegenteil
darstellen. Was soll das bringen?

Nach 2000 Jahren Machtausübung auf Basis beliebiger Religionen mit
unendlich vielen Tyrannen, Schlächtern und Völkermördern „im Namen Gottes“
haben obig genannte doch nur noch Vorteil gehabt, in ihrem Bestreben
auf Grund moderner Technologie und Staatswesen schneller und effektiver
gewesen zu sein, als ihre gottgläubigen Vorgänger.

kannst Du dir diese Frage selbst
beantworten.

Wolltest Du wirklich damit begründen wie gut Atheismus für das
Wohl der Menschheit ist ? Na prost …

Na jedenfalls hat religöser Wahn in hunderten Jahren in dieser Beziehung
auch keinen wirklichen Fortschritt gebracht. Jegliche Verbesserung in
Bezug auf Demokratie, Meinungsfreiheit und Toleranz wurde doch wohl
eher gegen alle vorherrschenden Religionen mühseelig erfochten, oder?
Gruß Uwi

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Hallo Christian,

schau Dir bitte mal die 10 Gebote Gottes an. Die drei ersten
behandeln die Akzepanz bis Liebe zu einer Höheren Gewalt, als
die der eigenen, was das Ego kränkt und zu den diversen
Auswegen führt, zu denen der Atheismus gehört. Atheismus ist
die Klärung der MachtFrage zu Gunsten des ICHs, das durchaus
auch kollektiven Charakter annehmen kann.

Ich persönlich halte es für sinnvoller, Liebe und Zuneigung realen Personen zukommen zu lassen, als für mich fiktive Gottheiten anzubeten. Was das mit Egoismus zu tun hat, wenn man musst du erstmal erklären, gerade vor dem Hintergrund, dass einem Atheisten die 10 Gebote schnurzpiepegal sind.

Trotzdem habe ich Atheisten kennen gelernt, die haben mehr
Glauben durch Demut vor der Schöpfung, die sie als Natur
bezeichnen, als mancher, der sich des Glaubens rühmt.

Stell dir vor: Atheisten sind auch Menschen! Und es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Macht dich das eigentlich nicht nachdenklich?

Interessant wäre im Zusammenhang Atheismus zur Gesellschaft,

Atheismus ist ein Teil der Gesellschaft. Damit wirst du dich wohl abfinden müssen.

das Experiment einer amerikanischen Uni hinsichtlich Gläubige
und Ungläubige auszuwerten, wo Studenten in zwei Gruppen
geteilt wurden, von denen eine Macht über die andere Gruppe
ausüben durfte und das Ganze in ein dem Terror vergleichbares
Szenario führte, das aus humanitären Gründen abgebrochen
werden mußte.

So läuft das fast immer, wenn man intolerante und voreingenommene Menschen gegensätzlicher Couleur zusammensteckt. Toleranten Menschen ist es schlichtweg sch…egal, welches Weltbild sein Gegenüber hat, solange er nicht versucht, andere zu bekehren oder sich über sie zu erheben.

liebe Grüße
chris

Hallo Viktor,

Wenn Du jetzt noch in Betracht ziehst, dass wesentliche
Kennzeichen einer modernen und toleranten Gesellschaft wie
Gedanken-, Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie das Recht auf
freie Meinungsäußerung auf die Bemühungen von aufklärerischen
Atheisten zurückgehen

wie auch auf die Atheisten Lenin, Stalin, Mao ,Hitler ?
u.v.a…

sei nicht albern. Ich schreibe nicht von kommunistischen Diktaturen, sondern von modernen demokratischen Gemeinwesen, die auf den Prinzipien der Aufklärung beruhen und insbesondere die Trennung von Staat und Kirche vollzogen haben. Natürlich hatten Lenin, Stalin und Maozedong nichts mit Gedanken-, Glaubens- und Gewissensfreiheit am Hut (und Hitler war Zeit seines Lebens Katholik) - aber dein Hinweis, dass der Totalitarismus der Genannten und die jahrhundertelange Terrorherrschaft, die die Kirche über Andersdenkende ausübte, gemeinsame Züge tragen ist natürlich nicht von der Hand zu weisen.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo Uwi!

Im Großen und Ganzen stimme ich Deinen Ausführungen zu (obwohl ich gläubig bin - tja, so was gibt’s auch), habe aber noch zwei Anmerkungen:

  1. Zu einer Weltanschauung wird man in der Regel in einem
    Alter erzogen
    und geprägt, in dem Machtausübung noch lange keine Rolle
    spielen.

Das ist schlichtweg falsch. Niemand ist egoistischer und machtgieriger als (Klein-)Kinder. Jeder Entwicklungspsychologe wird Dir das bestätigen, und sobald Du Kinder siehst, wie sie sich um Spielsachen streiten und einander an den Haaren ziehen, wie sie im Supermarkt (westdt.) / in der Kaufhalle (ostdt.) quängeln, bis sie ihre Süßigkeiten kriegen, wie sie Spinnen zertreten oder ihnen die Beine ausrupfen, wie sie auf dem Hof Spielkameraden herumkommandieren, wie sie in der Schule die Jüngeren tyrannisieren - dann wird Dir klar, welche Rolle Machtausübung für Kinder spielt, religiöse wie atheistische.

Für ethische Grundsätze ist Religion aber reinweg unnötig,

Sicherlich, wenn sie erst einmal etabliert sind. Aber wir sollten im Auge behalten, dass jede Gesellschaft einmal eine Religion hatte (stimmt das eigentlich? Wär interessant, eine atheistische Gesellschaft zu finden und deren Ethik zu untersuchen) und sich auf deren Grundlage ethische Grundsätze entwickelt haben.
Erkläre mal jemandem, der Ehrenmorde (ja, ich weiß, ausgelutschtes Beispiel) für notwendig hält, warum diese nicht mit Ethik vereinbar sind. Dazu muss nämlich erst einmal ein Konsens darüber bestehen, dass Egoismus nicht gut ist - und woher kommt dieser Konsens? In unserer Zivilisation aus dem Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“, auch wenn Kant das im Kategorischen Imperativ neu formuliert hat.
Oder erkläre einem Nationalisten (ich denke, die gibt es in den meisten Völkern), warum Angehörige anderer Völker gleichwertig sein sollen. Wie willst Du das anstellen, wenn Du Dich nicht auf „das ist halt so“ oder auf eine religiöse Aussage („vor Gott sind alle Menschen gleich“) stützen möchtest? Viel Erfolg.

Liebe Grüße
Immo

Hallo Ralf,

Wenn Du jetzt noch in Betracht ziehst, dass wesentliche
Kennzeichen einer modernen und toleranten Gesellschaft wie
Gedanken-, Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie das Recht auf
freie Meinungsäußerung auf die Bemühungen von aufklärerischen
Atheisten zurückgehen

wie auch auf die Atheisten Lenin, Stalin, Mao ,Hitler ?
u.v.a…

sei nicht albern. Ich schreibe nicht von kommunistischen
Diktaturen, sondern von modernen demokratischen Gemeinwesen,
die auf den Prinzipien der Aufklärung beruhen und insbesondere
die Trennung von Staat und Kirche vollzogen haben.

ich kenne kein Gemeinwesen welches sich auf Ethik und Moral stützt
und Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte anstrebt, welches von
Atheisten gegründet oder gestaltet wurde und schon garnicht die BRD.
Auch die viel beschworene „Aufklärung“ hat dies nicht bewirkt.
(Außerdem:Aufklärung und Atheismius bedingen einander nicht)
Sie hat nur die Entwicklung zu demokratischen Systemen mit forciert
und auch die „bürgerliche Emanzipation“.
Diese Entwicklungen wurden tatsächlich kirchlicher seits teils
gebremst da dadurch gewachsene Einflußbereiche beschnitten wurden.
Doch was besagt das schon.

Natürlich
hatten Lenin, Stalin und Maozedong nichts mit Gedanken-,
Glaubens- und Gewissensfreiheit am Hut (und Hitler war Zeit
seines Lebens Katholik)

Vom Christ (oder Katholik) Hitler hat keiner was bemerkt.
Er war in seiner Gesinnung längst Atheist, frei von jeder über-
natürlichen Verantwortung. Und dies waren die meisten seiner
fanatischen Anhänger auch.

aber dein Hinweis, dass der
Totalitarismus der Genannten und die jahrhundertelange
Terrorherrschaft, die die Kirche über Andersdenkende ausübte,
gemeinsame Züge tragen ist natürlich nicht von der Hand zu
weisen.

Nein, das ist nicht mein Hinweis. Ich, und auch niemand der hier
redlich argumentiert kann „kirchliche Terrorherrschaft“ über
Jahrhunderte oder sonst erkennen welche auch nur annähernd
mit den Terrorherrschaften atheistischer Prägung vergleichbar
wäre.
Dies blieb allein den „aufgeklärten“ atheistischen Terrorregimen
des letzten Jahrhunderts vorbehalten und zwar eben deshalb, weil sie
sich jeder höheren Verantwortung von vornherein entledigten.
Und gerade letzteres ist mit der Grund für hemmungslose beispiellose Unmenschlichkeit.

Atheisten können genauso ethisch und moralisch positiv eingestellt
sein und danach handeln wir involvierte Christen, welche die Botschaft
ernst nehmen.
Ebenso können Christen unmenschlich handeln - und tun es.
Wenn sie es denn zum Prinzip machen haben sie aber das Christ-Sein
aus der christl.Botschaft längst verlassen.

Doch worum geht es hier überhaupt, immer wieder ?
Die Fragen lauten:
Kann der Atheismus eine ethisch moralische Welt schaffen oder
die ideologische Grundlage dazu bewirken ?
Kann die christl. Botschaft dies bewirken ?
Die Begründung eines Zuschlags für den Atheismus sieht mager aus.

Die (geschichtlichen)Vorhaltungen gegen Kirche , Christentum oder
auch meine Gegenhaltungen gegen atheistische Regime (ich würde
mich auch lieber inhaltlich auseinandersetzen) sind nun
wirklich nicht relevant zur Beantwortung obiger Fragen.

Gruß VIKTOR

Hi Michael,
eines der wesentlichen KennZeichen des Atheismus ist, daß er keinerlei „Höhere Gewalt“ akzeptiert und die Anhänger des Atheismus, bei denen es sich selbstverständlich um Menschen handelt, so daß ich nicht verstehe, daß Du daran irgendeinen einen Zweifel hegen konntest, indem Du hier Menschsein thematisierst, stellen sich selber an diese Position und klären die MachtFrage zu ihren Gunsten.
Dein Beitrag liegt leider völlig daneben, auch bezüglich des Uni-Experiments Macht zu delegieren, daß ich gerne in Hinsicht einer vergleichenden Betrachtung zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen Gruppen analysiert hätte.
Wäre doch mal interessant und aufschlußreich. Bei bestimmten VolksKrankheiten, Süchten, StrafTaten etc. hier geht es mit der Gesundheit und Sicherheit um unsere wichtigsten Güter, ist mir die günstigere Position gläubiger Menschen bekannt.
liebe Grüße
chris

MachtFrage:Ich oder Gott?
Hi,
natürlich ist ein solcher Versuch, mal Gruppen nach ihrer Einstellung Theismus-Atheismus vergleichend in vielen Punkten zu testen, was bei dem genannten Experiment ganz nebenbei hätte stattfinden können, denjenigen verquer, die das Ergebnis fürchten müßten.
liebe Grüße
chris

Hi,

was bei dem genannten Experiment ganz nebenbei
hätte stattfinden können, denjenigen verquer, die das Ergebnis
fürchten müßten.

wer muß denn hier was fürchten? Und wer von den Teilnehmern an dem Experiment war denn in welcher Weise gläubig oder nicht?

Gruß
T.
btw: was ist ein AKF-Verlag?

Hi,

Wäre doch mal interessant und aufschlußreich.

du meinst, du weisst eh schon was da rauskommen muß?

Bei bestimmten
VolksKrankheiten, Süchten, StrafTaten etc. hier geht es mit
der Gesundheit und Sicherheit um unsere wichtigsten Güter, ist
mir die günstigere Position gläubiger Menschen bekannt.

Du meinst, da wird die eine Sucht von einer anderen substituiert? Ist das wirklich in jeder Hinsicht besser?

Gruß
Torsten

Slumdog Millionaire?
Hi Laika.

Es gibt mittlerweile keine Slums mehr dort.
Demokratie, Meinungsfreiheit, Wohlstand breitet sich aus usw.

Träum weiter, was „keine Slums mehr“ betrifft. Siehe auch einen Text von 2007:

http://www.sueddeutsche.de/reise/970/300968/text/

„Rocinha heißt der bedeutendste der 752 Slums, in denen jeder fünfte der sechs Millionen Einwohner Rios lebt. Mit mehr als 100.000 Menschen ist es die größte Favela Brasiliens, sie gilt als wucherndes Geschwür, in dem das Verbrechen wächst.“

Zitat Ende.

Gruß Horst

Hallo,

und wieder mal hat die Ironie/Sarkasmusfalle zugeschnappt.

Gruß
Elke

PW: Rassismus ist tot.

Hitler und Stalin = Selbstvergotter
Hi Victor.

Vom Christ (oder Katholik) Hitler hat keiner was bemerkt.

Was Hitler und Statin und ihre Ideologien betrifft, übersiehst du möglicherweise die Selbstvergottung dieser Herrscherfiguren und die Quasireligiosität ihrer Ideologien. Die Strukturen des Christentums kann man als ihre Vorbilder oder inspirierende Quellen bezeichnen. Ich verweise auf mehrere Zitate dazu:

Zu Hitler:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/zeitg…

„Gottesfurcht gegen Selbstvergottung - genau entlang dieser Trennlinie läuft die Grenze zwischen dem Widerstand und den Nazis“, erklärte die Staatsministerin. Auch wenn die Konservativen unter den Verschwörern aus ihrem „quasireligiösen Patriotismus“ heraus anfänglich Hitler unterstützt haben mochten, so sei doch ihre Distanz gewachsen, als sie von Judenmord und anderen Verbrechen erfuhren. „Den Männern und Frauen des Widerstands setzte das Absolute eine Grenze, Hitler identifizierte sich selbst mit dem Absoluten.“ Er habe keine Instanz anerkannt, der er noch Rechenschaft schuldig sei."

Zitat Ende.

http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id969.htm

„Was Hitler indes mächtig beeindruckte, waren alle Vorstellungen von einer germanisch-rassischen Überlegenheit. In den Köpfen dieser Neo-Religiösen war Christus selbstverständlich Arier, seine Lehre wurde allerdings von den Juden und den von ihnen geistig vergifteten Christen verfälscht. Vor allem beeinflusste diese Generation die Sehnsucht nach einem Erlöser. So erwarb sich Hitler fast seine gesamte Weltanschauung von dem Antisemiten und Erlösungsprediger Richard Wagner. Er war sein Idol, sein Ideengeber, seine Inspiration und sein religiöses Vorbild. Es bedurfte nur noch der Massen, die ebenfalls einen Erlöser suchten (und in Hitler fanden), um Wagners Ideen in die Praxis umzusetzen: das Christentum auszurotten.“

Zitate Ende.

Zu Stalin:

http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?t…

„Frederick Baker hat mit seinem Film Stalins Lebensgeschichte vom Priesterseminaristen bis zum skrupellosen Diktator nachgezeichnet und an Originalschauplätzen in Georgien und Russland gedreht. Mit Hilfe von Archivmaterial und Zeitzeugenberichten, wie zum Beispiel von Stalins Enkel Jewgenij Dschugaschwili, der 1997 eine Stalin-Partei gründete, werden die religiösen Elemente des Stalinismus deutlich.
Denn die Macht Stalins stützte sich nicht auf Terror, sondern auch auf Heilsversprechen. Stalin wurde zum Hoffnungsträger seines Volkes, das an eine andere, bessere Welt glaubte. Künstler bezeichnete der Diktator als „Ingenieure der Seele“ und benutzte sie als Manipulations-Instrumente, die an die Sehnsucht der Menschen nach einer heilen Welt appellieren sollten.“

www.ceeol.com/aspx/getdocument.aspx?logid=5&id=2EE65…

"Oder ist die Leninverehrung und die Erhebung Stalins zum lebenden Menschengott nicht Re- ligion? Ist die Selbstvergottung des Kollektivs nicht Religion? Hat der unzählige Unschuldige vernichtende Massenterror (ich spreche nicht von den jüngst gleichgeschalteten Gebieten, sondern von Rußland, wo es keine organisierte Oppo- sition gibt) nicht den Charakter einer dem Gott- kollektiv und dem Herrschergott geopferten Menschenhekatombe? Oder ist die willige Selbst- opferung Unschuldiger, wie wir sie neben er- zwungenen Geständnissen in den großen Schau- prozessen gesehen haben, im Wesen verschieden von den unzähligen rituellen Selbstopferungen, die James Frazer in seinem Monumentalwerk Der goldene Zweig zusammengestellt hat? "

Zitate Ende.

Ich, und auch niemand der hier redlich argumentiert…

??? Bitte keine Diffamierung Andersdenkender, mein Freund.

…kann „kirchliche Terrorherrschaft“ über Jahrhunderte oder sonst erkennen welche auch nur annähernd mit den Terrorherrschaften atheistischer Prägung vergleichbar wäre.
Dies blieb allein den „aufgeklärten“ atheistischen Terrorregimen des letzten Jahrhunderts vorbehalten

Die, wie gezeigt, im Fahrwasser kirchlicher Tradition segelten. Außerdem verniedlichst du den kirchlichen Terror früherer Jahrhunderte eklatant. Der hatte es ja nicht mal nötig, sich (möglichst) zu verstecken, so wie der moderne Terror. Der trat ganz offen auf.

und zwar eben deshalb,
weil sie
sich jeder höheren Verantwortung von vornherein entledigten.
Und gerade letzteres ist mit der Grund für hemmungslose
beispiellose Unmenschlichkeit.

Ich erinnere an die sadistischen Unmenschlichkeiten der früheren Kirche, bei denen auf „Gott“ als rechtfertigende Instanz verwiesen wurde. Da hast du deine Beispiele für „beispiellose Unmenschlichkeit“.

Ebenso können Christen unmenschlich handeln - und tun es.
Wenn sie es denn zum Prinzip machen haben sie aber das
Christ-Sein
aus der christl.Botschaft längst verlassen.

Es gibt zahlreiche Jesus-Zitate, die man als unethisch interpretieren kann.

Horst

Hallo Viktor,

ich kenne kein Gemeinwesen welches sich auf Ethik und Moral
stützt und Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte anstrebt, welches
von Atheisten gegründet oder gestaltet wurde und schon garnicht
die BRD.
Auch die viel beschworene „Aufklärung“ hat dies nicht bewirkt.

Du schreibst schon wieder von Dingen, die keiner behauptet hat.

Sie hat nur die Entwicklung zu demokratischen Systemen mit
forciert und auch die „bürgerliche Emanzipation“.

Genau darum ging es vielmehr - und zwar ganz speziell um Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit. Oder anders ausgedrückt: um Toleranz als einen zentralen gesellschaftlichen Wert.

Zur Erinnerung: die Ausgangsfrage lautete

sind Atheisten gut für die Gesellschaft ?

  • worauf ich zu nächst einmal darauf hinwies,
    a) dass man zur Beantwortung dieser Frage erst einmal klären müsse, was"gut für die Gesellschaft" ist und
    b) dass in modernen Gesellschaften ein breiter Konsens darüber besteht, dass Toleranz „gut für die Gesellschaft“ ist.

Diese Entwicklungen wurden tatsächlich kirchlicher seits teils
gebremst da dadurch gewachsene Einflußbereiche beschnitten
wurden.

„Gebremst“ ist gut - sie wurden offensiv bekämpft.

Doch was besagt das schon.

Das besagt, dass Toleranz im Wertesystem der Kirche offensichtlich einen negativen Stellenwert hat. Wobei ich dies nicht speziell an der katholischen Kirche festgemacht, sondern behauptet habe, dass die geschichtliche Erfahrung zeigt, dass stark religiös geprägte Gesellschaften generell intolerant sind. Mit dem Islamismus haben wir derzeit ein leuchtendes weiteres Beispiel präsent.

Ich habe allerdings speziell in Bezug auf die katholische Kirche deren offziellen, ihre Intoleranz verteidigenden und unmissverständlich die Gewissensfreiheit verurteilenden Standpunkt durch Verweis auf die amtlichen Verlautbarungen von fünf Päpsten im Zeitraum von 1791 bis 1888 belegt. Hochoffizielle, ex cathedra der Weltöffentlichkeit verkündete Aussagen, die bis heute seitens der katholischen Kirche nicht zurückgenommen oder auch nur relativiert wurden.

Zusammenfassend - die Frage

sind Atheisten gut für die Gesellschaft ?

lässt sich zumindest so weit beantworten: wenn man Toleranz für einen positiven, erstrebenswerten gesellschaftlichen Wert hält, dann trifft zumindest schon einmal zu, dass Nicht-Atheisten es jedenfalls nicht sind.

Zugegeben, das ist natürlich (in seiner Simplifizierung und Pauschalisierung) polemisch überzogen. Aber simplifizierend und pauschalisierend war die Frage ja auch - so trollig wie das ganze Posting.

Vom Christ (oder Katholik) Hitler hat keiner was bemerkt.
Er war in seiner Gesinnung längst Atheist, frei von jeder
übernatürlichen Verantwortung. Und dies waren die meisten seiner
fanatischen Anhänger auch.

Dann solltest Du das auch belegen können - ansonsten würde ich sagen, Du fantasierst Dir da in die eigene Tasche. Bei den Präsidentschaftswahlen 1932 ließ Hitler für sich mit Flugblättern werden: „Wählt den gläubigen Katholiken Adolf Hitler!“.

Immer noch Standardwerk zu diesem Thema:
Friedrich Heer
Der Glaube des Adolf Hitler
Anatomie einer politischen Religiosität
Bechtle, 2. Auflage 1998
ISBN: 3762805490 Buch anschauen

Nimm und lies! Friedrich Heer war übrigens kein finsterer Atheist, sondern bekennender Katholik. Genau wie der Pastoraltheologe Rainer Bucher, dessen aktuelleres Werk „Hitlers Theologie“ ich allerdings nicht kenne, das jedoch sicher ebenfalls Aufschluss über Hitlers angeblichen „Atheismus“ geben kann.

Ich, und auch niemand der hier redlich argumentiert kann „kirchliche
Terrorherrschaft“ über Jahrhunderte oder sonst erkennen welche auch
nur annähernd mit den Terrorherrschaften atheistischer Prägung
vergleichbar wäre.

Du meinst, Du müsstest jedem „redliches Argumentieren“ absprechen, der die Dinge beim Namen nennt. Nun ja, immerhin bestreitest Du nicht die „kirchliche Terrorherrschaft“ an sich, sondern nur, dass sie mit den „Terrorherrschaften atheistischer Prägung vergleichbar wäre“. Das nenne ich klassisch jesuitisch argumentiert.

Doch worum geht es hier überhaupt, immer wieder ?
Die Fragen lauten:
Kann der Atheismus eine ethisch moralische Welt schaffen oder
die ideologische Grundlage dazu bewirken ?

Die Fragen Falcos lauten ganz anders - du präsentierst hier nur Fragen, die zu Deinen Antworten passen sollen. Aber sei’s drum. Selbstverständlich. Solltest Du übersehen, dass theologische Ethik ein zunehmend unbedeutender werdendes Randgebiet der Ethik ist?

Kann die christl. Botschaft dies bewirken ?

Nun - sie hatte dazu fast 2000 Jahre Zeit.

Die Begründung eines Zuschlags für den Atheismus sieht mager
aus.

Wie sah und wie sieht denn das Ergebnis in den durch das Christentum geprägten Kulturen aus?

Die (geschichtlichen)Vorhaltungen gegen Kirche , Christentum
oder auch meine Gegenhaltungen gegen atheistische Regime (ich würde
mich auch lieber inhaltlich auseinandersetzen) sind nun
wirklich nicht relevant zur Beantwortung obiger Fragen.

Sie sind insofern relevant, als sie zeigen, dass Ideologien, die Heilsversprechen mit einem Absolutheitsanspruch verbinden, offensichtlich nicht geeignet sind, diese Fragen zu beantworten.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo Christian,

eines der wesentlichen KennZeichen des Atheismus ist, daß er
keinerlei „Höhere Gewalt“ akzeptiert und die Anhänger des
Atheismus, bei denen es sich selbstverständlich um Menschen
handelt, so daß ich nicht verstehe, daß Du daran irgendeinen
einen Zweifel hegen konntest, indem Du hier Menschsein
thematisierst, stellen sich selber an diese Position und
klären die MachtFrage zu ihren Gunsten.

Nein, dass tun sie nicht, aber ich habe langsam den Eindruck, du willst das auch nicht verstehen/wahrhaben.

Dein Beitrag liegt leider völlig daneben, auch bezüglich des
Uni-Experiments Macht zu delegieren, daß ich gerne in Hinsicht
einer vergleichenden Betrachtung zwischen Gläubigen und
Nichtgläubigen Gruppen analysiert hätte.

Ja, wie? Du weißt also doch keine Details zu deinem Beispiel und führst es trotzdem als (Pseudo)Argument an? Bitte gib uns einen Nachweis über dieses Experiment, das Ergebnis und die Schlussfolgerungen hierzu. Wenn du das nicht kannst, behalte solche „Argumente“ bitte in Zukunft für dich.

Wäre doch mal interessant und aufschlußreich. Bei bestimmten
VolksKrankheiten, Süchten, StrafTaten etc. hier geht es mit
der Gesundheit und Sicherheit um unsere wichtigsten Güter, ist
mir die günstigere Position gläubiger Menschen bekannt.

Wieder eine unbelegte Behauptung. Wir sind hier nicht im Esoterik-Brett. Ich habe den Eindruck, du bist schlicht und ergreifend intolerant, da du mit jedem Satz Atheisten herabsetzt und somit in meinen Augen nicht zum Dialog fähig bist. Für mich ist diese Dieser Thread (zumindest mit dir) an dieser Stelle beendet.

liebe Grüße
chris

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Hallo,

Im Großen und Ganzen stimme ich Deinen Ausführungen zu (obwohl
ich gläubig bin - tja, so was gibt’s auch)

ja danke, da habe ich auch überhaupt kein Problem mit religösen Menschen.
Tatsächlich ist es ja heute so, dass von Gläubigen sehr viele
gesellschaftliche Aktivitäten ausgehen.
Habe das in der Gemeinde vielfach mit erlebt.

  1. Zu einer Weltanschauung wird man in der Regel in einem
    Alter erzogen und geprägt, in dem Machtausübung noch lange keine Rolle
    spielen.

Das ist schlichtweg falsch. Niemand ist egoistischer und
machtgieriger als (Klein-)Kinder. Jeder Entwicklungspsychologe
wird Dir das bestätigen, und sobald Du Kinder siehst, wie sie
sich um Spielsachen streiten und einander an den Haaren
ziehen, wie sie im Supermarkt (westdt.) / in der Kaufhalle
(ostdt.) quängeln, bis sie ihre Süßigkeiten kriegen, wie sie
Spinnen zertreten oder ihnen die Beine ausrupfen, wie sie auf
dem Hof Spielkameraden herumkommandieren, wie sie in der
Schule die Jüngeren tyrannisieren - dann wird Dir klar, welche
Rolle Machtausübung für Kinder spielt, religiöse wie atheistische.

Naja, das ist nun eine Frage, wie man Machtausübung definiert und ob
man Persönlichkeitsentwicklung mit politischen Machtkampf gleichsetzt.

Ich hatte da eben eher an Machtausübung innerhalb der Gesellschaft
im politischen Sinne gedacht. Dazu fehlt aber zumindest kleinen Kindern
ihre Selbstbestimmtheit, als dass sie pol. Macht irgendwie ausüben könnten.

Da Kinder also weitestgehend der „Macht“ ihrer Eltern ausgesetzt sind und
die von dir beschriebenen Verhaltensweisen weniger an eine Weltanschauung
geknüpft sind als vielmehr an die ganz normale Entwicklung und den Charakter
sowie das soziale Umfeld (hat natürlich irgendwo auch Kontakte zu Religion),
würde ich deiner Interpretation so nicht folgen wollen.

Für ethische Grundsätze ist Religion aber reinweg unnötig,

Sicherlich, wenn sie erst einmal etabliert sind. Aber wir
sollten im Auge behalten, dass jede Gesellschaft einmal eine
Religion hatte (stimmt das eigentlich? Wär interessant, eine
atheistische Gesellschaft zu finden und deren Ethik zu
untersuchen) und sich auf deren Grundlage ethische Grundsätze
entwickelt haben.

Ja natürlich. Als Atheist sehe ich natürlich die Wurzeln unserer Gesellschaft
und diese ist nun mal christlich. Somit kannst du auch die Ethik eines
noch so guten Kommunisten hernehmen und wirst kaum einen Unterschied zur
christlichen Ethik finden. Teilweise haben die Kommunisten da die
christliche Ethik sogar ordentlich übertrieben.

Inhalt und Ziel der Aufklärung ist nun aber die Säkularisierung.
Also macht es in meinen Augen auch Sinn, die Ethik von der Religion
zu trennen, schon deshalb, damit es nicht zum Streit kommt, wessen Religion
nun die korrekte Ethik hat. Wir wissen, dass diese Problem nicht ohne die
Säkularisierung lösbar ist.

Erkläre mal jemandem, der Ehrenmorde (ja, ich weiß,
ausgelutschtes Beispiel) für notwendig hält, warum diese nicht
mit Ethik vereinbar sind. Dazu muss nämlich erst einmal ein
Konsens darüber bestehen, dass Egoismus nicht gut ist - und
woher kommt dieser Konsens? In unserer Zivilisation aus dem
Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“,

Naja, das mit dem Nachbar lassen wir mal weg, aber wie wäre es denn
mit: „Du sollst nicht töten“. Das ist doch schon mal Grund genug,
kein Ehrenmorde zuzulassen, oder?

auch wenn Kant das im Kategorischen Imperativ neu formuliert hat.

Eben, Kant hat die Ethik nicht neu erfunden, aber er hat der Sache
eine logische Basis gegeben. Philosophie leistet da doch mehr als Religion,
auch wenn natürlich irgend eine Religion immer der Vorläufer war.

Oder erkläre einem Nationalisten (ich denke, die gibt es in
den meisten Völkern), warum Angehörige anderer Völker
gleichwertig sein sollen. Wie willst Du das anstellen, wenn Du
Dich nicht auf „das ist halt so“ oder auf eine religiöse
Aussage („vor Gott sind alle Menschen gleich“) stützen möchtest?

Es braucht in der heutigen Zeit eben keine Religion mehr, um das zu
begründen. Die säkulare Gesellschaft mit dem Gewaltmonopol beim Staat
und demokratische Grundprinzipien schafft das offenbar auch ohne
religöse Zwänge. Das z.B. Christen sich dem fügen und eine humanistische
Ethik aktiv vertreten ist zwar gut, aber lange kein Grund, die Sache
wieder auf rein religöse Ebene zurück zuholen. Davor bewahre und Gott :wink:
Gruß Uwi

Hallo,

und wieder mal hat die Ironie/Sarkasmusfalle zugeschnappt.

Genau :wink:) Aber meine Ironie verstehen viele nicht gleich, da habe ich bei Bekannten manchmal auch Probleme :frowning:(

Gruß
Laika

Hi Thorsten

btw: was ist ein AKF-Verlag?

vielleicht «Ausserordentlich Kreative FortSetzung der RechtSchreibReForm»?

(was doch an «Studium der FlugzeugBauKonstruktion» nahtlos anschliessen würde …)

Gruss
Rolf

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och noe

Stimmt! Es gibt mittlerweile keine Slums mehr dort.
Demokratie, Meinungsfreiheit, Wohlstand breitet sich aus usw.

Nu lass ma sinnloses polemisieren. Das was du ansprichst liegt ausserhalb dessen was die Kirche tun kann. Auch ist die Kirche, kath wie prot auf Seiten des kleinen Mannes, und nicht mehr auf der ‚falschen‘

Hi,
eben, diese sehr interessanten Aspekte bei dem Experiment erfolgreich auszuklammern (?), wir wissen ja nicht, ob solche Auswertungen nicht statt gefunden haben, lag oder liegt doch s.w.o. den „Verquasten“ am Herzen, oder?
liebe Grüße
chris

Hi,
allesamt welche, die sich einer Höheren Gewalt entzogen und die Unterordnung ihres ICHs u.a. der Pflicht zur Gewaltlosigkeit, verweigert haben.
Das Christentum mit seinem höchsten aller Gebote, das alle Gebote in sich vereint; Du sollst Gott (die Höhere Gewalt) als auch Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst, (Christus in Markus 12.30…) ist in Deinen Beispielen beispiellos verletzt und damit zu Unrecht in kollektive Verantwortung glaubender Christen gestellt.
Daß natürlicher Weise der Geist o.a. Atheisten nach einem Ersatz für dieses Vakuum gesucht und womöglich durch Ideologie auch gefunden haben, ist geschenkter neuer DiskussionsStoff.
liebe Grüße
chris