Hi
Extremismus hat noch nie was gebracht.
Genauso wenig wie Rechtsextreme besser als Linksextreme sind sind Antireligiöse besser als Religiöse. Die Antwort liegt in der Mitte.
Jeder sollte glauben können was er will, solange er andere nicht beeinträchtigt.
DU beeinträchtigst aber jemanden wenn du ihm verbietest an etwas zu glauben.
Der Glaube hat in der menschlichen Kultur durchaus seine Daseinsberechtigung. Er gibt Kraft, Mut, Halt. Wir haben heute andere Erklärungsmöglichkeiten für Naturphänomene, aber nicht für Schicksalsschläge.
Wer ist denn da und gibt uns halt wenn wir unsere Familie verloren haben und vor dem Abgrund stehen?
Natürlich gibt es Menschen die damit allein klarkommen, aber wieviele, oh wieviele können das nicht?
Der Glaube ist manchmal das einzige an das sie sich noch klammern können, das letzte was ihnen noch einen Lebenszweck gibt und als ein solches Rettungsseil finde ich Religion absolut akzeptabel.
Eine Welt ohne Religion wäre Arm, denn was hat sie uns gebracht? Kunst, Gemeinschaft, Engagement, Sozialität.
Und nicht zu vergessen: Die Ethik.
Hast du dir mal die Gesetze dieser Welt angeschaut? Sie alle bauen auf religiösen Grundsätzen auf. Mir ist kein Gesetz bekannt, dass nicht auf religiösen Grundsätzen aufbaut, seien sie christlich, muslimisch, konfuzianisch oder etwas anderes.
Es gibt Dinge, die sind aus der Gruppendynamik verständlich - bringt euch nicht gegenseitig um, und sowas.
Aber wer hat uns gelehrt, dass man seine Eltern achten soll? Dass man einander nicht bestielt, kein falsches Zeugnis ablegt, niemanden quält ob körperlich oder seelisch nur zum Spaß? Einander nicht betrügt?
Das ist der Verdienst der Religionen. Ich möchte sehen wie einige Gesetze durchgesetzt werden sollen wenn wir die Grundsätze aufgrund der Religionen nicht hätten.
Eine Welt ohne Religionen würde aber auch bedeuten diese Grundsätze abzuschaffen. Eine Welt ohne Religionen aufzubauen und zu sagen „Och wenn wir die Gesetze so haben lassen wir es so“ ist ja nur halbgar und das Ausruhen auf fremden Lorbeeren.
Auch wenn dir ach so aufgeklärten Westler dieser Welt die Religionen nur noch als lästig empfinden, sie HABEN ihren Zweck. Doch viele Menschen spüren dies erst wenn sie am Grundboden ihres Daseins angekommen sind und nichts mehr zu verlieren haben.
Die Menschen sind gut darin das Schlechte zu erkennen doch wie spät bemerken sie das Gute?
Ich bin selbst nicht gläubig, aber ich verstehe warum Religionen da sind und was sie der Menschheit gebracht haben und warum sie heute noch da sind. Der Mensch braucht sie. Und er wird sie immer brauchen so lange da noch Dinge sind die wir nicht kennen.
Für manche Menschen ist die Ungewissheit nicht ertragbar, darum suchen sie sich Wesen und Systeme an die sie glauben können.
Wenn hier allerdings, wie manche es gerne hätten, eine Selektion eintreten soll und diese „schwachen Menschen“ die nicht gerne daran glauben, dass der Tod das Ende von allem ist, was übrigens gar nicht nachweisbar ist, aussortiert werden sollen, dann sage ich zu so einer Welt nur eines:
NEIN DANKE.
lg
Kate