Hi David,
Mich beschäftigt seit längerer Zeit eine Frage:
Warum dürfen zwar die Amerikaner dauernd neue, größere und
wirksamere Atombomben entwickeln, dafür aber das Selbe im
Asiatischen Raum verbieten?
Es ist sind nicht die USA, die ausschließlich neue Atomwaffen entwickeln oder testen, sondern alle Staaten, die offiziell als Atommächte anerkannt sind (also auch Frankreich, Russland, China, etc.). Seit Beginn des Kalten Krieges gab es Bestrebungen die Bildung neuer Atommächte zu verhindern. Das ist nun mal so Überbleibsel des Kalten Krieges.
Und die ganze Welt schaut anscheinend zu…
So langsam denke ich mir echt, dass, zumindest Europa, fast
dafür wäre, wenn die USA die totale Kontrolle über die Welt
hat.
Sicherlich denke ich mir lieber Atomwaffen in den Händen von Franzosen und US-Amerikanern, als in den Krallen von durchgeknallten exkommunistischen, machtgeilen Diktatoren, die seit 40 Jahren mit allen Mitteln ihre Bevölkerung unterdrücken und auf Gebietsausdehnung und internationalen Einfluß spekulieren.
Zum Thema der Vorherrschaft der USA:
Klar ist Europa dafür. Was hat es alles zu verlieren, wenn der „Große Bruder“ an Macht verlieren würde. Die USA haben sich auf die Rolle des Weltpolizisten eingelassen und das ist wahrlich keine dankbare Aufgabe. Ich glaube, die (gerade hier) vehemente Ablehnung der USA in dieser Rolle entstammt dem Machtneid und wahrscheinlich auch der Einsicht von politischen Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber den Vereinigten Staaten. Wie einfach ist es in „unsicheren Zeiten“ einen großen Feind zu suchen, der an allem Schuld ist.
Wäre es nicht viel besser wenn jedes Land auf der Welt die
gleiche Menge an atomaren Waffen oder besser gar keine
besitzen würde?
Wer legt schon freiwillig das Schwert aus der Hand, wenn alle anderen noch mit Knüppeln spielen? Nebenbei gibt es auch noch biologische und chemische Waffen, die der Grausamkeit und dem Massenvernichtungspotenzial von Atomwaffen kaum nachstehen dürften (und viele westliche Staaten forschen illegalerweise daran).
Es gab in der Geschichte meiner Meinung nach (aber da bin ich Laie) schon sehr lange keine Situation mehr, in der alle Mächte gleichberechtigt mit gleichem Bedrohungsarsenal friedlich nebeneinander existierten (für diesbezügliche Belehrungen bin ich jederzeit offen).
Warum lernen die meisten Nationen nichts von Atomkatastrophen
wie in Hiroshima oder Nagasaki?
Über jeden Scheis wird diskutiert, aber dass mal jemand auf
die Idee käme, ein Abkommen gegen Atomwaffen vorzuschlagen,
dazu kommt es anscheinend nicht!
Es gibt Abrüstungsabkommen (siehe gerade die Exrepubliken der UdSSR, die Atomarsenale „vererbt“ bekommen hatten), ebenso wie Sperrverträge und Beschränkungen der Reichweiten von atomaren Raketen.
Aber Du hast Recht, nach den in dieser Hinsicht sehr aktiven 80ern, in denen zum einen der Kalte Krieg so richtig hochkochte und zum anderen gleichzeitig eine starke politische Bewegung das öffentliche Interesse dafür weckte, nehmen wir das einfach so hin. Ich auch.
Grüße
Phil