Hi,
Die Ausschreitungen sind eine direkte Folge
der „Sicherheitsmaßnahmen“, nicht umgekehrt.
wenn wir das „direkt“ diskutieren können, dann bin ich dabei …
Ich kann Deinen Artikel gut nachvollziehen, aber ich würde es ein bißchen differenzierter sehen:
Monatelang wurde
intensiv Reklame für ein Randalefest aller Hooligans des
Planeten
gemacht.
das G8-Gipeltreffen ist seit einem Jahrzehnt etwa schon als Randalefest etabliert, weil eben von der anderen Seite als Propagandafest;
insofern kann man nicht die gesamten Sicherheitsdiskussionen zum Gipfel 2007 auf „Reklame zur Randale“ reduzieren;
simple, direkte Kausalzusammenhänge greifen da fehl, wo es um Aufschaukelungsprozesse über mehrere Jahre geht.
Die Randale von Rostock und die mit Sicherheit noch folgenden
Ausschreitungen haben rein gar nichts mit dem G8-Gipfel zu
tun.
Jain;
fraglos nicht mit den Inhalten, die auf dem Treffen besprochen werden, wohl aber mit der Form, in der diese G8-Gipfel abgehalten werden, verbunden mit der ganzen Zurschaustellung und Erprobung des staatlichen Repressionspotentials, die mit den G8-Gipfeln anscheinend mehr und mehr verknüpft wird.
Das Phänomen wird unter ISBN: 3446171606 Buch anschauen recht anschaulich
beschrieben. Es geht bei den Gewalttätigen nicht um G8 oder
irgend
etwas politisches, es geht nur darum, sich eine „geile
Straßenschlacht“ liefern zu können.
Naja, ich bin ja nun kein „Autonomer“, aber ich finde es falsch, denen pauschal „politisches Bewusstsein“ abzusprechen, nur weil sich das anders äußert als bei der Mehrheitsbevölkerung;
wenn diese Leute gegen die Scheiß-Bullen sind, und diesen Drecksstaat am liebsten bei jeder einzelnen Schlacht mit der Polizei in Schutt und Asche legen wollen, dann ist das selbstverständlich eine konkrete politische Haltung;
ob nun die Kämpfe mit der Polizei anlässlich von Demos oder von Fußballspielen stattfinden, ist da nun ziemlich irrelevant;
ich würde also diese „Autonomen“ nicht auf völlig unpolitischen Hooliganismus reduzieren, damit macht man es sich zu leicht; im Gegenteil halte ich das für sehr politisch.
Außerdem finde ich es genauso falsch, wie alle Anti-G8-Demonstranten denkfaul zu einem Block zusammenzufassen, sie so mirnixdirnix auseinander zu dividieren;
auch wenn die große Mehrheit der Demonstranten sich von Straßenschlachten mit der Polizei distanziert, würden doch die meisten von ihnen unisono von einer Demo gegen 8 Drecksstaaten sprechen.
Viele Grüße
Franz