Auch ich war mal Kind

ging in den Kindergarten, in die Schule, war bei meinen Eltern
in der Krankenkasse und konnte mich auf die Solidargemeinschaft
verlassen.
Mein Vater arbeitete ganztags, meine Mutter ab und zu stundeneise.

Ich habe heute keine eigenen Kinder und Steuerklasse 1.
Ich finde es gut und zahle gerne dafür, was mir damals auch Zustand
und auch gerne ein bißchen mehr!

Aber mittlerweile ist es ja so, dass Ganztagskindergärten und Schulen, zusätzliche Eigenheimzulagen für Kinder, Aufschlag Pflegeversicherung und sicher noch einige Dinge mehr gefordert und bewilligt werden.
Dafür, dass beide Elternteile arbeiten gehen wollen, um sich den Luxus zu leisten, den ich mir nicht mehr leisten kann. Wozu ein Kind, wenn ich keine Zeit dafür habe… und tausend andere Fragen.

Bin ich der einzigste, der sich sagt, wenn ich ein Kind habe, muss ich an anderen Stellen etwas zurückstehen, anstatt zu sagen, wenn jemand Kinder hat, muss hier ‚alles‘ Geld fließen?

Seit einigen Jahren planen und sparen wir für ein ganz kleines Haus.
Meine Frau arbeitet nicht und wir sind trotzdem über der Bemessungsgrenze und bekommen keine Zulage.
Ein Kollege arbeitet und seine Frau auch.
Da er ein Jahr pausiert hat, ist er in der glücklichen Lage die Eigenheimzulage mit 3 Kindern zu erhalten.
3200 Euro im Jahr.
Nicht schlecht. Mit dieser Zulage könnten wir beispielsweise unsere
Raelisierung auch starten.
Soweit ein kleiner Ausflug in ein Detail.

Eure Meinungen würden mich interessieren!

Danke Sebastian

Hallo Sebastian!

Aber mittlerweile ist es ja :so, dass Ganztagskindergärten :und Schulen, zusätzliche :Eigenheimzulagen für Kinder, :Aufschlag Pflegeversicherung :und sicher noch einige Dinge :mehr gefordert und bewilligt :werden. Dafür, dass beide :Elternteile arbeiten gehen :wollen, um sich den Luxus zu :leisten…

So kann man die Sache sehen. Oder auch anders: Wir brauchen Kinder, aber Kinder sind zum Armutsrisiko geworden. Wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs, aber Kinder aus bildungsfernen Familien haben die schlechteren Chancen, was sich mit Ganztageskindergärten und Ganztagsschulen wenigstens teilweise kompensieren ließe.

Übrigens: Ein Kindergartenplatz ist für Eltern teurer als die Studiengebühren für einen Studienplatz!

Gruß
Wolfgang

Die andere Seite

ging in den Kindergarten, in die Schule, war bei meinen Eltern
in der Krankenkasse und konnte mich auf die
Solidargemeinschaft
verlassen.
Mein Vater arbeitete ganztags, meine Mutter ab und zu
stundeneise.

Ich habe heute keine eigenen Kinder und Steuerklasse 1.
Ich finde es gut und zahle gerne dafür, was mir damals auch
Zustand
und auch gerne ein bißchen mehr!

Hi

Sie kamen ungewollt und wir mußten uns einschränken. Nach dem Ersten hörte meine Frau auf zu arbeiten. Dann kam das Zweite.
Natürlich konnten wir uns keinen Kindergartenplatz leisten und hätten auch keinen bekommen.
Heute sind wir eine große Familie. Es gibt keine Einsamkeit und wenn man Hilfe braucht ist jemand da. Beide haben selbst Kinder.
Ich bedaure die vielen einsamen, alten Leute denen früher der Lebensstandard wichtiger war.
Viele sitzen heute in ihren viel zu großen Häusern oder haben längst verkauft.
Ohne familiäre Bindungen ist aber auch das Altersheim eine traurige Angelegenheit.
Ich habe es aus Versehen richtig gemacht und bin froh darüber.
Die heutige Generation bekommt die Rechnung im Alter präsentiert, wenn niemand mehr da ist der zu ihnen gehört.
Das wird viel zu wenig bedacht. Man hört nur Konsumverzicht, Abtreibung, Verhütung, Rentenpleite usw. Für den Einzelnen ist vorgenanntes viel wichtiger. Doch wenn er es merkt, ist es zu spät.

Mit freundlichen Grüßen
Vanic

Alles richtig!
Aber nicht jeder findet bei Zeiten den richtigen Partner, nicht jeder ist zeugungsfähig, nicht jeder kommt mit Kindern klar und vielleicht noch ein paar mehr Gründe…

Gruß
Sebastian

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Hallo Sebastian,

Ein Kollege arbeitet und seine Frau auch.
Da er ein Jahr pausiert hat, ist er in der glücklichen Lage
die Eigenheimzulage mit 3 Kindern zu erhalten.
3200 Euro im Jahr.
Nicht schlecht. Mit dieser Zulage könnten wir beispielsweise
unsere
Raelisierung auch starten.

ein komischer Gedankengang, den du da hast. Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass sich dein Kollege und seine Frau das Eigenheim schon längst hätten leisten können, wenn sie keine Kinder in die Welt gesetzt hätten? Wenn ihr es euch nicht leisten könnt, dann wohl nicht, weil ihr keine Kinder habt, sondern weil euer Einkommen nicht hoch genug ist. Das ist nicht böse gemeint, dein Gedankengang kommt mir nur etwas verquer vor. Dein Kollege hat jedes Jahr für seine Kinder ein vielfaches an Kosten, dass die Eigenheimzulage ihm wieder „einbringt“.

Die Eigenheimzulage ist dazu gedacht, dass sich Familien, trotz der hohen Ausgaben, die Kinder mit sich bringen, ein Eigenheim leisten können. Wären die beiden keine Eltern geworden, hätten sie sich das Eigenheim vielleicht schon vor Jahren geleistet. Natürlich haben sie sich für Kindern entschieden. Der Staat möchte jedoch Familien, wie bereits gesagt unterstützen, sich trotz hoher Kosten für die Kinder dennoch ein Eigenheim leisten zu können.

Viele Grüße

Phoebe

Danke für den Hinweis!
Ist ja auch nur ein Punkt von mehreren.
Die Zulage ist ja nicht alles.
Lass uns mal kurz weiter ‚reden‘ bitte?
Vielleicht führst du meine Gedanken ja in die richtige Spur…

Ich will jetzt nicht zu weit gehen, aber der eine investiert einen Teil seines Geldes in Kinder, der andere vielleicht in Urlaub oder Autos oder sonstwas.
Warum bekommt der Urlauber keinen Zuschlag für seine Urlaub, der Autofan für seine Autos?
Du meinst, dass wegen der Kinder mehr Platz benötigt wird?
Es gibt auch keine Mietzuschüsse, für nichtbauende Eltern…

Gruß
Sebastian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich will jetzt nicht zu weit gehen, aber der eine investiert
einen Teil seines Geldes in Kinder, der andere vielleicht in
Urlaub oder Autos oder sonstwas.
Warum bekommt der Urlauber keinen Zuschlag für seine Urlaub,
der Autofan für seine Autos?
Du meinst, dass wegen der Kinder mehr Platz benötigt wird?
Es gibt auch keine Mietzuschüsse, für nichtbauende Eltern…

Es gibt in der BRD nun mal so etwas wie die Gesetzliche Rentenversicherung (noch immer, und in abgespeckter Version wohl auch noch länger), die auf dem Umlageverfahren, also auf einem „Generationenvertrag“ ruht, etcetc.
Dazu gibt es die „Ideologie“, dass „wir Deutschen nicht aussterben sollen“, etcetc.
Aus solchen (und vielen weiteren) Gründen hat der Staat Interesse daran, dass Kinder in die Welt gesetzt werden, weshalb er dem Kinderwunsch mit finanziellen Anreizen/Nachteils-Ausgleichen auf die Sprünge hilft.
Ein ähnliches Interesse hat der Staat nicht am Autofahren oder am Urlaubmachen.

Du hast natürlich darin Recht, dass die „Kinder-Zuschläge“ kein Naturgesetz sind, sondern staatliche Entscheidung, aber was besagt das?

Viele Grüße
franz

Hi
Welch ein Zufall. Gerade eben habe ich im besten Radiosender von Welt ( :wink: ), Deutschlandradio Kultur, ein Interview mit einem Richter am Sozialgericht Frankfurt gehört, genau zu diesem Thema. War sehr interessant und kann auch online gehört werden. unter: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/361395/ muss man auf der rechten spalte ganz unten audio on demand anklicken. Wirklich sehr zu empfehlen für jeden, den dieses thema interessiert.
grüße
Raoul

sorry, der Herr ist Familienrichter am Landgericht Darmstadt…

Hallo Sebastian,

das hat etwas mit dem Generationenvertrag zu tun, den es in der BRD gibt. Falls dir das nichts sagt, empfehle ich dir folgenden Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Generationenvertrag

Oder mach dich über http.//www.google.de mit dem Suchbegriff Generationenvertrag schlau, was es damit auf sich hat. Dann wirst du auch deine Frage beantwortet finden.

Viele Grüße

Phoebe

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Hallo Sebastian,

weder dein Urlaub (der schon gar nicht) noch dein Auto (jedenfalls nicht merklich) sind Investitionen die die Rentenzahler von morgen herbei bringen.

Die Wirtschaftswoche hat es mal von Ökonomen ermitteln lassen (und natürlich bis in Detail aufgedröselt, ich nenne lieber nur eine Zahl):

365 983 Euro kostet ein Kind bis zu seinen 18. Geburtstag!
Noch nicht enthalten die mögliche Zeit darüber mit Studium und Co.

Alles in allem ist das Kindergeld (das noch nicht mal für den Pampersbedarf reicht) und alle weiteren Fördermaßnahmen wie die Kinderzulage bei der EHZ ein Klacks auf den heißen Stein.

Den Großteil des „Hobby’s“ finanzieren die Eltern trotzdem selbst.

Gruß Ivo

Wenn Du keine Zulage bekommst und Deine Frau nicht arbeitet,
müsstest Du so > 70000 Euro Brutto im Jahr haben.
Also bestimmt >=3000 Euro netto/Moant,
mit X-Mas Geld und Steuerrückertattung.

So 1300 Euro/Monat braucht man, um ein mittleres/kleines Häuschen
zu finanzieren, wenn man nix angespart hat, sonst weniger.
Die jetzige Miete musst Du natürlich rausrechnen.
Bleiben also 1700 euro über pro Monat.
Also knapp 30 Euro pro Tag pro Nase.
Da musst du dann 10 Euro für ein Auto pro Nase
abziehen. Das sollte hinhauen, man hat ja dann noch 20 pro Nase,
wenn 2 Autos da sind, bei einem Auto 25 pro Nase.
Ernährung und Kleidung sollten so mit 15 Euro pro Tag und Nase
klappen. Überseeische Urlaube und tägliche After Work Kneipe/Disco/Resto Besuche und Lotto fressen die restlischen 10 natürlich auf, 2-3 Packungen Zigaretten pro Tag und Nase auch.

Wenn Du dann Förderung kiegen würdest,
hättest Du für 8 Jahre etwa 2 Euro pro Nase pro Tag mehr.
Das macht’s nicht.
Pro Kind hat dann jede Elternnase etwa 2.75 Euro Kindergeld
und noch mal so 1.5 Baukindergeld pro Tag,
damit krieg man nicht mal die Zinsen bezahlt, für das Baukreditgeld, was im Kinderzimmer (15QM a2000 Kaufpreis zu 5% Euro) steckt.
Opportunitätskosten sind dann etwa 30 Cent Pro Tag für Pille
un Kondom oder so, wenn man das zur Verhütung braucht.

Ich hab echt kein Mitgefühl für Dich, trotzdem kleiner Tipp:
Kneipe/Disco/Resto/Lotto und Fluppen stoppen,
für 1-2 Jahre, da sind 10000+10000 Euro angespart,
die ersten 10000 in einen Briefumschlag stecken
der Frau geben und sie auf Zwangsvolstreckungen
schicken, von Häusern von Kinderfamilien, wo die Ehen dem
finaziellen Druck nicht standgehalten haben.
Die anderen 10000 der Hypobank als zusätzliches
Eigenkapital präsentieren, Makler/Notar-Gebühr entfallen,
was allein schon fast 10000 euro spart.

Kinderfamilien können sich das kaum leisten,
denn sie brauchen feste Termine, wann das Haus frei
wird. Das ersteigerte Haus ist dann auch noch
so 20000-30000 Euro billiger, die monatiche Belastung sollte dann
so gegen die Miete sinken, und man kann dann wieder dem alten
Lebenstil fröhnen (täglich Kneipe/Disco/Resto),
später hat man dann auch nichts am Hals,
keine Windeln, keine Kindergartengebühren,
keine Elternabende, keine pubertierprobleme der Kinder.

Vielleicht hat man auch Geschmack gefunden,
und am Ersteigern und wird Vermieter.
Und Merke!:
1 Kind mehr=2 Zylinder weniger im Auto,
also mindestens.

Die drei Kinder des Kollegen sollten für erhebliche
Reduzierung des Einkommens geführt haben,
bei der Bemessungrundlage. Wenn er dadurch die Förderung kriegt,
musste beide Eltern etwa 90000 Euro im Jahr haben, brutto im Jahr.

Wahrscheinlich ist er irgendwie im Innendienst und abkömmlich
(Werksbibliothekar, Werkspsyschologe,Beauftragter für Qualitätssicherung, allgemeine Orga oder sowas), oder unrentabel,
die Freistellung hat er natürlich zur Eigenleistung genutzt
am Eigenheimbau, da gab es noch Extrazulage, und Geld hat er auch gespart. Wenn es vollends den Bach runtergeht mit der Republik,
könnte er sich dann auch über Wasser halten, mit den erworbenen handwerklichen Kenntnissen, schwarz natürlich.
So schlimm wird es wohl nicht kommen, so wird es wohl voll zur Geltung kommen, dass er sich um die Karriere kümmern konnte.
Also er kostet Dein Gehalt und Deine Steuern, Deine eigene Karriere,
obwohl ihn niemand brauchte, seine Kinder natürlich schon.
Sollte Dir zu denken geben. Mir kommen die gleich die Tränen.

sorry, der Herr ist Familienrichter am Landgericht
Darmstadt…

egal, er hat ja so recht,
der redakteur hat se nicht alle,
alle medien stellen das so dar wie
er, damit sie später mehr zu tun haben,
um über die missstände zu berichten.

Es war so, dass mittlere verdiener
mit 2-3 kindern nie steuern bezahlt haben,
bis so 1960-70, und so soll es auch wieder werden.
Jetz zahlen sie 500 Euro pro Monat,
minus 470 Kindergeld.
Fehlen ihnen 30, aber die Frau muss mitarbeiten wegen
Sozialbeiträge und Miete, steigt die steuerlast prozentual,
obwohl nicht mehr Geld ist in der Familienkasse,
also fehlen meherere 100 Euro.
Das fehlt der Konjunktur, denn sie würden
fast alles ausgeben, sie müssten aber noch sparen für die
Altersvorsorge, bei der die Steuer keinen
Unterschied macht, ob man Kinder hatte oder nicht.

Danke, super nett, das du dir so viel Mühe gemacht hast!!!
Bei uns spielt ‚natürlich‘ nicht nur die Zulage eine Rolle
und ist nicht der Knackpunkt.
Wie du vielleicht erkennen kannst, ist es die Masse der Punkte,
die mich ein wenig ärgert.
Jeder Punkt abgeschlossen für sich alleine ist schon OK.

Nochmal Danke!

Grüße
Sebastian

Eine nicht repräsentative Geschichte…
…aus dem direkten Freundeskreis.

Er (42) selbstständiger Zahntechniker, Lexus, Boot, alle Kreditkarten, typischer Yuppie
Sie (33) selbstständige Physiotherapeutin, Renault, Konsumentin

Zusammen ne 120 qm 4-Zi Whg. in Wassernähe, dreimal Urlaub p. A., regelmäßige Aufenthalte beim Chic-Italiener etc.

bekommen zusammen ein Kind, Sie gibt die Praxis auf, er kümmert sich verstärkt um (nichtehe)Frau und ums Baby, erst der Lexus und das Boot weg wegen Geldmangel, dann Umzug in 65 qm Sozialwohnung, sein Geschäft läuft schlecht weil kaum im Labor / Büro; Steuernachzahlung Vorvorjahr frisst Erspartes auf, Trennung, sozialer Abstieg bei beiden…

Und da frag ihr euch, warum wir und viele andere keine Kinder haben???

Was soll ds jetzt?

Zusammengefaßt, alles wegen der Rente?!

Gruß
Sebastian

Guten Morgen!

…sozialer Abstieg bei beiden…

Bedeuten Lexus, Boot und Kreditkarten tatsächlich sozialen Aufstieg und der Verlust oder der bewußte Verzicht auf solche Sachen den sozialen Abstieg? Was haben diese Dinge überhaupt mit „sozial“ zu tun? Was hat es mit „Aufstieg“ zu tun, wenn sich jemand ein bestimmtes Auto kauft/least?

Wir bezeichnen Menschen mit wenig Geld als „sozial schwach“. Ich glaube, wir haben ein Problem mit unseren Werten.

Gruß
Wolfgang

Hi
Ich denke Du übersiehst einen entscheidenden Knackpunkt. Klar gibt der Staat Geld für Kinder aus. Und das ist im Haushalt des Bundes und der Länder sich für den Moment ein ganz schöner Batzen (in meinen Augen zwar zu wenig aber naja), Kindergeld, Erziehungsgeld, Schulen, Kindergärten, etc.
Allerdings:
Jedes Kind wird irgendwann Steuern zahlen, in die Renten- und Sozialkassen einzahlen, Konsumieren, etc. Diese späteren Leistungen überschreiten die für dsa Kind gezahlten Leistungen um ein Vielfaches. Deswegen hat der Staat auch ein riesiges Interesse daran, dass es genug Kinder gibt (es müsste viel mehr Kinder geben, als jetzt). Deswegen unterstützt er auch Familien.
grüße
Raoul