Noch mehr Hunde
Einer meiner Lieblingsübungssätze zur Adjektivdeklination lautet:
Viel___ jung____ Hund___ saßen in der froh____ Rund____ .
Aber hier:
_ Hund bei Grimm und nicht der Kläffer!
2) in der sprache der gewerbe.
a) bei den bergleuten ein länglich viereckiger, oben offener, auf vier rädern ruhender kasten zur förderung auf stollen oder strecken. VEITH bergwörterb. 277;
die winde keucht, es rollt der hund,
der hammer pickt, die stufe fällt. ANNETTE V. DROSTE-HÜLSHOFF gedichte s. 178;
dann auch die quantität mineralien, die ein hund faszt; endlich ein an den schwengel eines pferdegöpels angehängter, mit steinen angefüllter kasten als bremsvorrichtung. VEITH 279. die deutschheit des wortes in dieser bedeutung wird jedoch angezweifelt; es soll (a. a. o.) mit slowak. hyntow, magyar. hintó kutsche, prachtwagen zusammenhängen. aber auch franz. heiszt das gerät chien des mines.
b) bei den böttchern ein werkzeug, die reife um die fässer damit zu legen und zu halten. ADELUNG; vergl.: harpago, instrumentum quod nonnulli canem vocant, quo circi vasis aptantur. TROCHUS R 4b.
c) bei brauern ein stück holz, welches den zapfen in der schirrgrube hält. ADELUNG.
d) bei den floszleuten auf der Isar, die verbundenen breter oder bäume, welche sie unter einem gegen den strom mehr oder minder offenen winkel an einen auf dem sand fest sitzen gebliebenen flosz bringen und mittels seilen fest halten, um durch diesen auffang den andrang des wassers wirksamer und sich wieder flott zu machen. SCHM. 1, 1127 Fromm. hund heiszt auch rheinisch ein starker tannenbaum, der bei St. Goarshausen ins wasser gelassen wird, um das flosz vor gefahr auf der ‚bank‘ (felsen) zu bewahren. KEHREIN 204. [10,1919]
e) im ofen oder kamin, das eisen worauf das brennholz gelegt wird: brandeisen, … der hund, fulcrum focarium, dalopus, instrumentum ferreum quod in foco ligna sustinet HENISCH 475, 57. vgl. feuerhund theil 3, 1594.
f) hund, ein bier, was in Dassel im stift Hildesheim gebraut wird. JACOBSSON 6, 123b.
g) im Berner oberland eine hanfbreche; in Zürich und im Aargau einer der quer über die katzen (blöcke der kelter, die parallel mit dem kelterbaum laufen) gelegten blöcke, auf denen der trott- oder kelterbaum beim herunterlassen ruht. STALDER 2, 62.
h) hund, in Schwaben eine sperrstange an der hintern achse des wagens, um den wagen zu halten, wenn man an einem abhange die pferde ausruhen lassen will. SCHMID 291.
3) astronomisch, groszer hund, kleiner hund, name zweier sternbilder. vgl. hundsstern.
4) der rothe hund, die röteln, eine krankheit. RÜDIGER zuwachs 2, 86; auch dänisch (im plural) de röde hunde; früh morgens hatten wir (nachdem sie die nacht im fieber gelegen) beide grosze dicke köpfe, welche krankheit der arzt den rothen hund nannte. avantür. 1, 86.
5) hund im spiel: bei einem gewissen kartenspiel, hundeln oder hündeln genannt, ist es ein blatt das man nicht los werden kann. SCHM. 1, 1128 Fromm.; im kegelspiel eine gewisse von den kegeln gebildete figur: dahinter steckt blosz das, dasz sie (die wucherer) mit dem armen teufel in verkehr kommen, eine handhabe an ihm anbringen wollen. ist das einmal richtig, dann ist er der hund im kegelspiel und kömmt nicht raus, bis alle 4 beine weg sind. J. GOTTHELF schuldenb. 13.
6) wenn bairisch hund auch der verborgene schatz heiszt (SCHM. 1, 1128 Fromm), so ist hier metonymisch der hüter für das gehütete, mit bezug auf den glauben gesetzt, dasz hunde auf unterirdischen schätzen sie bewachend liegen, vgl. mythol. 929. davon redensarten: hunt hint haben, einen heimlichen schatz besitzen; übertragen den hund schmecken wissen, wo vermögen und etwas zu erhaschen ist; den hund finden, die ursache, den anstand finden. – Dasz aber die oben I, 14 mitgetheilte formel da liegt der hund begraben, wie SCHMELLER will, von hier ausgehe, dafür spricht nichts._
Grusz Fritsz