Aus Jet-Verkehrsflugzeug aussteigen?

Hallo zusammen,

nachdem ich mitbekommen habe, dass das Militär aus grosser Höhe Fallschirmabsprünge mit Schutzanzügen und Sauerstoff macht.

Könnte man aus einem grossen Jet notfalls mit einem Fallschirm aussteigen?
Hält der Rumpf das aus, wenn man in 10000 m Höhe die Tür öffnen würde? Geht die überhaupt auf oder ist separat verriegelt?

Vorrausgesetzt die Triebwerke laufen und sind an den Flügeln und nicht hinten am Rumpf, wo sie einen ansaugen: Hat man eine Chance dem Höhenleitwerk zu entkommen, d.h. fällt man schnell genug?

Wenn man vom Flieger mit Fallschirm weg kommt, würde man normal gekleidet überleben? Überlebt man den Druckschock, der ja nicht so ultralang anhält? Gibts da Erfahrungen?

Wie macht das Militär das?

Jeder zielführende Kommentar ist willkommen.

CU
Ralf

Hi.
Dürfte etwas schwer werden, die Tür zu öffnen, da der außen am Flugzeug langlaufende Luftstrom die Tür zupresst. Aber wenn man die absprengt, kommt man raus. Allerdings ist es in 10000 Fuß extrem kalt. Ob man am Leitwerk vorbeikommt hängt wohl davon ab, in welcher Lage das Flugzeug sich befindet. Im Sturzflug wird es wohl nicht gehen.
CU,
Sebastian.

Hi.
Dürfte etwas schwer werden, die Tür zu öffnen, da der außen am
Flugzeug langlaufende Luftstrom die Tür zupresst. Aber wenn

hallo Sebastian,

Kann das nicht verstehen, die Türen werden n.m A.von innen an die Bordwand gedrückt, können vermutlich nur geöffnet werden, wenn innen und aussen gleicher Druck vorliegt.
Aber warum eigentlich vor der Landung aussteigen ? gg

Fritz
a.d.Uw.
(dernichtfliegt)

Hi.
Hm, ich dachte, die Tueren gehen nach aussen auf, kann aber auch sein, dass ich mich irre. Warum vorher aussteigen, gute frage. Vielleicht um nicht mit dem Flugzeug abzustuerzen? Aber fuer Laien duerfte das wohl kaum machbar sein. Aber dann koennen wir ja vor dem Abflug immer ein Fallschirmsprungtraining durchfuehren :smile:
CU,
Sebastian.

Hi.

Dürfte etwas schwer werden, die Tür zu öffnen, da der außen am
Flugzeug langlaufende Luftstrom die Tür zupresst.

Nein: 1. ist der Druck innen höher, 2. hat bewegte Luft einen geringeren Druck. Fazit: Der Druck wirkt sehr stark nach aussen.
Das heisst auch: Wenn die Tür plötzlich aufgeht, wird man rausgerissen. Ist vor einigen Jahren auch passiert, als bei einem F’zeug am Heck was abbracht: Stewardess + Kaffeewagen wurden blitzartig rausgerissen.

Aber wenn
man die absprengt, kommt man raus.

Überschlagsrechnung: Innendruck ca. 1 at, aussen ca. 0,7 (10000 Fuss) - Diff. ca 0,3 kp/cm2, d.h. auf einen halben m2 Fläche (=5000 cm2) wirkt plötzlich eine Kraft von 1500 kp = 1,5 Tonnen. Noch Fragen, ob man „rauskommt“?

Ob man am Leitwerk vorbeikommt hängt wohl
davon ab, in welcher Lage das Flugzeug sich befindet.

Das war immer das Problem bei Kampfflugzeugen. Bei mit hoher Geschwindigkeit fliegenden Jets ist das nur mit Schleudersitz möglich.
Das Problem ist auch noch der plötzliche Fahrt- (Flug-) -wind, Das hält man nicht aus ohne Schutzmaske!
Gruss, Stucki

Hi.

Hi.

Dürfte etwas schwer werden, die Tür zu öffnen, da der außen am
Flugzeug langlaufende Luftstrom die Tür zupresst.

Nein: 1. ist der Druck innen höher, 2. hat bewegte Luft einen
geringeren Druck. Fazit: Der Druck wirkt sehr stark nach
aussen.

Die Luft draussen bewegt sich mit sehr sehr sehr hoher Geschwindigkeit (z.B. Ueberschall bei der Concorde), da duerfte der Druck schon enorm sein.

Das heisst auch: Wenn die Tür plötzlich aufgeht, wird man
rausgerissen. Ist vor einigen Jahren auch passiert, als bei
einem F’zeug am Heck was abbracht: Stewardess + Kaffeewagen
wurden blitzartig rausgerissen.

Aber wenn
man die absprengt, kommt man raus.

Überschlagsrechnung: Innendruck ca. 1 at, aussen ca. 0,7
(10000 Fuss) - Diff. ca 0,3 kp/cm2, d.h. auf einen halben m2
Fläche (=5000 cm2) wirkt plötzlich eine Kraft von 1500 kp =
1,5 Tonnen. Noch Fragen, ob man „rauskommt“?

Klar kommt man raus, die Frage ist nur ob in einem Stueck.

Ob man am Leitwerk vorbeikommt hängt wohl
davon ab, in welcher Lage das Flugzeug sich befindet.

Das war immer das Problem bei Kampfflugzeugen. Bei mit hoher
Geschwindigkeit fliegenden Jets ist das nur mit Schleudersitz
möglich.

Der dann gleich ein paar Zentimeter kleiner macht.

Das Problem ist auch noch der plötzliche Fahrt- (Flug-) -wind,
Das hält man nicht aus ohne Schutzmaske!

Stimmt.

Gruss, Stucki

CU,
Sebastian.

Das hat schon jemand probiert, nachdem er die Passagiere ausgeraubt hatte und sich dann während des Fluges mit der Beute aus dem Staub machen wollte. Allerdings hat er das nicht in 10km Höhe und voller Reisegeschwindigkeit versucht, sondern er ließ die Maschiene in rund 2km Höhe mit möglichgst niedriger Geschwindigkeit fliegen. Zu seinem Pech hatte er nicht berücksichtigt, daß bei einer langsam fliegenden Maschiene das Heck sehr tief hängt und so ist er direkt nach dem Ausstieg gegen das Höhenruder geknallt und war sofort tot.

warum eigentlich vor der Landung aussteigen?
Gäbe schon mindestens zwei mögliche Gründe

  • wenn vorne im Cockpit nicht mehr die Piloten sondern ferngesteuerte, verrückte Nicht-Zivilsierte sitzen

  • wenn die Kiste sowieso abstürzt, weil kein Pilot mehr da oder nicht mehr lange flugfähig

Aber meist hat man ja keinen Fallschirm dabei.
In den Bombern im WW2 und sonst in den Propellermaschinen war das ja noch üblich, einen Fallschirm dabei zu haben und im Notfall auszusteigen.
Nach der Einführung der Jets sind die Triebwerke viel sicherer geworden und die Flieger zu schnell für Notlandungen auf der nächsten Wiese oder auf dem Wasser.

Es gab ja auch schon Überlegungen, den ganzen Jet am Fallschirm runterzubringen. Ist aber wohl zu teuer, da der Fallschirm so 10% der Nutzlast einnehmen würde.
Bei Drachen und Ultraleichtkisten ist so was ja vorgeschrieben.

CU
Ralf

Guinessbuch der Rekorde…
…weiss nur nicht mehr welche Rubrik, war auch ne aeltere Ausgabe, jedenfalls steht da geschrieben, eine Stewardess habe einen Fall aus ca 10.000m ueberlebt, wohlgemerkt OHNE Schirm. Unzaehlige Knochenbrueche, aber ueberlebt. Also muss es ja MIT schirm auch gehen…

Tobi.

Die Luft draussen bewegt sich mit sehr sehr sehr hoher
Geschwindigkeit (z.B. Ueberschall bei der Concorde), da
duerfte der Druck schon enorm sein.

Hi,

ahem: Das genaue Gegenteil ist der Fall. Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit sinkt der Druck draußen nochmal deutlich ab.

Max

Hi.
Heisst das, dass man die Tueren (wenn sie denn nach aussen aufgehen) bei einem sich schnell bewegenden Fahrzeug (z.B. Flugzeug, oder auch Auto) leichter aufbekommt, als wenn das Fahrzeug stillsteht (bei gleichem Luftdruck natürlich, d.h. in gleicher Höhe)?
CU,
Sebastian.

Hi,

genau so ist es.
So funktioniert übrigens auch ein FLugzeugflügel (Und auch ein Segelschiff).
Der ist ja oben etwas gewölbt. Dadurch muss die Luft oben eine längere Strecke in gleicher Zeit strömen. Das heisst aber höhere Strömungsgeschwindigkeit. Deshalb ist der Druck oberhalb des Flügels geringer als unterhalb. Das ergibt den Auftrieb.

Max

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi.
Aber müsste der Fahrt- (bzw. Flug-) Wind die Tür nicht zu drücken? Da man ja im Prinzip gegen den Fahrtwind die Tür öffnen muss. Der Luftwiderstand des Flugzeugs erhöht sich ja im Prinzip durch das Öffnen der Tür, da ja dann die Tür ein Hindernis im Luftstrom darstellt, oder sehe ich das falsch?
CU,
Sebastian.

Hallo,

die Türen sind ja nicht an der Nase. Da wäre der Druck der direktanströmenden Luft natürlich vorhanden. Die Türen sind an der Seite. Da strömt die Luft vorbei. Und dann ist es tatsächlich so, daß der Druck um so geringer ist, je schneller die Strömung.
ES mag ja sein, daß der gesamte Luftwiderstand des Flugzeuges ohne Tür grösser ist als mit. Das hat aber nichts damit zu tun daß der Druck draußen erheblich geringer ist als drinnen.

Max

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi.
Aber ich drücke die Tür doch nach aussen in den Luftstrom hinein. Das müsste doch genauso sein, wie wenn ich beim Auto die Tür während der Fahrt aufmachen will, die wird doch auch zugedrückt, oder nicht? Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler drin?
CU,
Sebastian.

Das müsste doch genauso sein, wie wenn ich beim Auto
die Tür während der Fahrt aufmachen will, die wird doch auch
zugedrückt, oder nicht?

Wenn Du eine Autotür während der Fahrt aufmachst, danbn wird sie nach außen gesaugt bis sich Wiederstandskraft und Querkraft gegenseitig aufheben. Die Querkraft kommt dabei auf dieselbe Art zustande wie bei einem Flugzeugflügel und die Wiederstandskraft entsteht hauptsächlich durch die Bildung von Wirbeln hinter der geöffneten Tür.

Weil das Öffnen einer Autotür während der Fahrt etwas gefährlich ist, probiert man das besser mit einfachen Versuchen aus:

Man legt einen Tischtennisball in einen Trichter und bläst von unten hinein. Mit der Vermutung, daß man den Ball damit in jedem Fall aus dem Trichter bläst, liegt man dabei falsch. In den meisten Fällen wird der Ball so in den Trichter hineingesaugt, daß man ihn dabei sogar auf den Kopf stellen kann, ohne daß der Ball herausfällt.

Ein einfacherer Versuch besteht darin, daß man zwei blätter Papier in einem Abstand von einigen zentimetern parallel nebeneinander hält und dazwischen hindurch bläst. Anstatt die Blätter damit auseinander zu pusten, bewegen sie sich aufeinander zu.

Außerdem hat jeder schon einmal erlebt, daß der Wind eine Tür zuknallt. Den wenigsten fällt allerdings auf, daß es dabei relativ gleiuchgültig ist, aus welcher Richtung der Wind kommt. Wenn die Tür nur einen Spalt geöffnet ist, dann wird sie auch zugeweht, wenn der Wind sie eigentlich nach außen drücken müßte.

Hi.
Das heisst dann also, das ich die Tür nur ein Stück aufdrücken muss (und das gegen den Luftstrom) und sie mir dann quasi aus der Hand gerissen wird und weiter aufgeht?
CU,
Sebastian.

Das heisst dann also, das ich die Tür nur ein Stück aufdrücken
muss

Nicht einmal das. Du mußt sie nur entriegeln und schon wird sie vom Luftdruck im Inneren des Autos (oder Flugzeugs) aufgerissen.

Je weiter sie aufgeht, um so größer wird natürlich der Luftwiederstand, der sie wieder zudrücken will und bei einem bestimmten Winkel werden sich beide Kräfte aufheben.

Aha.
Müsste man mal ausprobieren.
CU,
Sebastian.

Müsste man mal ausprobieren.

Erzähl im Krankenhaus aber nicht, daß Du die Idee von mir hast.