Aus Suizidgedanken rauskommen

Guten Tag!

Ich weiß nicht was ich tun soll. Seit gestern bin ich mir nicht sicher, ob mein Leben so wirklich noch Sinn macht.

Ich bin 46 Jahre alt, weiblich, hab einen guten, sicheren Job, in dem ich gut bin und genug Geld verdiene. Und ich hab seit 30 Jahren Depressionen. Mit 27 hab ich ne einjährige Gesprächstherapie gemacht, mit Anfang 40 hatte ich ein Burnout (is nix anderes als Depressionen) war in einer Klinik, hab ein paar Jahre Therapie gemacht bei einem tollen Therapeuten und hatte mich geheilt gefühlt.

Aber das stimmt wohl nicht. Letztlich merke ich, dass ich das Gefühl, dass mich keiner liebt, wohl mein Leben lang nicht verlieren werde, und dass das nichts mit anderen Menschen zu tun hat.

Ich lebe seit Jahren in einer größeren Stadt in Rheinland-Pfalz und hab hier Jahre gebraucht, um Freunde zu finden. Einen Partner hab ich seitdem nicht mehr gehabt, nur Männer, die sich für Sex interessieren, aber nicht für mich als Mensch. Meinen Kinderwunsch konnte ich deshalb auch begraben…

Ich hab nur eine richtig gute Freundin, aber die kann ich mit meinem Bedürfnis nach einer Bezugsperson nicht überfordern. Die gibt mir was sie kann, aber ich fühle mich trotzdem verloren.

Ich hab hier nie wieder Freunde gehabt, denen es nichts ausgemacht hätte, die 12 km auf mein Dorf rauszufahren, nur um mich mal zum Kaffee zu besuchen. Fast alle verlassen sich darauf, dass ich zu ihnen komme.

Ich dachte mein Therapeut hätte mir gut beigebracht allein sein zu können. Und irgendwie kann ich das auch ganz gut, allein schon, weil ich viele Hobbies habe.

Aber trotzdem fühle ich mich manchmal abgeschnitten von einem normalen Leben, weil ich keine richtige Bezugsperson habe, mit der ich mein Leben, meinen Alltag teilen kann. Das fehlt mir nicht immer, aber wenn es mir mal körperlich nicht so gut geht, dann bin ich eben auch seelisch dünnhäutiger und dann tut mir das weh, dass ich manchmal tagelang von niemandem etwas höre.

Dieses Gefühl quält mich die letzten Tage wieder sehr (vielleicht weil ich auch viel Stress hatte mich körperlich erschöpft fühle), aber da ich nach so vielen Jahren der Therapie ja anscheinend doch nie geheilt werden kann von solchen Depressionen: Warum soll ich das dann noch weiter aushalten?

Ich weiß, dass viele Menschen mich sehr mögen, und dass ich bei den Kollegen beliebt bin. Aber ich habe seit Jahren keine Liebe mehr in meinem Leben. Ich sehe diesen lieblosen Umgang bei meiner Schwester in der Familie, wie in meiner Herkunftsfamilie, und ich weiß auch schon lange nicht mehr, wie es ist, einen Mann zu lieben und von ihm geliebt zu werden.

So will ich aber nicht mehr leben, mir fehlt das und ich finde so ein Leben einfach nur noch traurig.

Seit gestern sitze ich in meiner Wohnung und kann nicht mehr aufhören zu weinen.
Meiner Freundin hab ich geschrieben sie soll mich in Ruhe lassen.
Ich weiß, dass sie Stress hat und es nicht ihre Aufgabe ist, meine Probleme zu lösen.

Und wie komme ich da wieder raus. ich will nicht wirklich von der Winninger Brücke springen, aber im Moment will ich so auch nicht weiterleben.

Was soll ich machen?

Gruß, TE

P.S.: Bitte nicht auf mir rumhacken von wegen „Hör auf dich selbst zu bemitleiden“ und so. Ich hab es ein paar Jahre wirklich ernsthaft versucht, da rauszukommen. Aber eine Depression ist auch nicht einfach nur schlechte Laune…

Hallo,
Wenn diese Gedanken gerade so akut sind, brauchst du dringend professionelle Hilfe, in einem Forum kann man dir da nicht helfen!
Ich wünsche dir eine ganz gute Besserung!!!
batz

Hallo

Ich möchte einmal als medizinischer Laie etwas dazu sagen.

Um ein wenig die Hilflosigkeit der Situation aufzubrechen, möchte ich empfehlen, einmal alles zusammentragen, was Einfluss auf die gute Laune hat, und dann, was man selbst machen kann, und was nicht.

Man kann nur schlecht etwas empfehlen, wenn man die Person(also dich) nicht kennt.
Ich meine, manche Personen lesen die Todesanzeigen um sich zu erheitern, bei manchen reichen pflanzliche Antidepressiva, oder sie benötigen eiweißhaltigere Nahrung oder wirklich spezielle oder starke Tabletten.
Manche Leute sind ganz über ein Haustier erfreut, mit dem Hund spazieren gehen.

Wir alle möchten, das irgend etwas bei uns besser ist, mehr Liebe sowieso. Es gibt auch viele so Leute, die einem zeigen: Schau mal hier, wir sind so glücklich und lieb zusammen oder was weiß ich nicht noch alles, kriegst Du aber nicht. Das muss man erkennen, vor allem sich nicht so und von anderen runtermachen lassen. Je dümmer und krimineller solche Leute sind(und auch gleichzeitig noch emotionell stärker), um so schlimmer ist es, solange man es nicht so erkennt.

Das Alleinsein ist bestimmt eine schlimme Eigenschaft auch der modernen Zeiten. Heute findet übrigens viel im Internet statt. Labern, Sexuelles im Internet sowieso, ausländische Sprachen mit Brieffreunden lernen, mit tieferen oder weniger tiefen Sinngehalten.

Wenn Du Bekannte oder Freunde hast, ist mein Vorschlag, diese nicht ungefragt mit irgendwelchen Trauergeschichten zu belasten.
Stattdessen besser ab und zu ein freundliches Wort(am besten mit einem Lächeln, was unheimlich schwer ist, aber es geht), und selbst mal irgendwo hinfahren, wenn man in irgendeinem abgelegenem Kaff wohnt, ist in Ordnung. Wenn etwas davon zurückkommt, ist es jedesmal eine angenehme Erfahrung.

Andere Fragen sind zum Beispiel, (heißt es Klimakterium?) also persönliche ungünstige Umstände wie auch die genetischen Disposition gegenüber Depressionen oder Selbstverletzung z.B oder im Gegensatz dazu Fragen der persönlichen Entwicklung. Es gibt da mehr als Arbeiten, Essen, Schlafen, Sterben.

Ganz wichtig ist auch der allgemeine Gesundheitszustand.
Irgendwie schlechte Zähne, Rückenschmerzen, ähnliche Sachen potenzieren die schlechte Laune, Depressionen oder wie man es nennen möchte, bzw. oder was es ist.

Eine andere Sache ist, ein Arztbesuch sollte schlimmeres verhindern können, den Großteil deiner Unmut wirst Du aber selbst durchstehen und überwinden müssen.
Und aufpassen, das Dich keiner ausnutzt, auch. Es gibt Spezialisten, die jede Art von Schwäche ausnutzen.

Wegen der bisher langen Zeit der Depressionen möchte ich einmal empfehlen, eine schnelle und dauerhafte Besserung für möglich zu halten, gleich ob mit richtigen und guten Medikamenten, Gesprächen oder mit Methoden einer glücklicheren Selbstbestimmung.

Jetzt können gerne andere Forumsteilnehmer ihre Meinung zu meinem Artikel sagen, aber bitte nicht, das ich nichts sagen darf, weil ich kein Arzt bin und sowieso keine Ahnung habe oder so. Ich hab oben bereits angeführt, das ich Laie bin. Außerdem halte ich öffentliche Kommentare für öffentliche Artikel für legitim.

MfG
Matthias

Hi!

Du solltest dir eine ehrenamtliche Tätigkeit suchen. Da ist man unter freundlichen Leuten, hat viel Kontakt, wird gebraucht und kriegt viel zurück. Das kostet erst mal einiges an Überwindung, weil einem ja der normale Tagesablauf schon zu viel ist, aber schon nach relativ kurzer Zeit sollten sich die Batterien wieder aufladen.

In der Zwischenzeit empfehle ich kleine Computerspiele wie z. B. „Bejeweled“, denn neuerdings hat man herausgefunden, dass die auch sehr gut gegen Depressionen helfen, und ich sehe das auch in meinem Umfeld.

Liebe Grüße! :smile:

Liebe TE,

ich bin keine Expertin, aber ich kann so einiges nachvollziehen. Vielleicht helfen dir meine Erfahrungen ein bisschen aus deinem Tief. Mit 15 habe ich oft an Selbstmord gedacht, damals hat mir mein Glaube geholfen. Das ist jetzt über 30 Jahre her, schlechte Tage habe ich immer mal wieder. Mit eigenem Nachdenken und Anregungen durch andere (z.B. Denksprüche) habe ich mich immer weiter entwickelt und verändert, so dass ich jetzt eigentlich gut klarkomme.
Hier einige Gedanken:

Das Leben ist ein Geschenk auf Zeit - nutze sie.
Das Leben ist eine Aufgabe - finde sie.
Das Leben ist Liebe - verschenke sie.

Die Liebe kommt, wenn du Liebe gibst.
Die Liebe kommt, wenn du sie nicht erwartest.
Liebe passiert einfach, aber du hast keinen Anspruch darauf.

Vielleicht hindern dich auch deine eigenen Erwartungen und Einstellungen am glücklich sein. Ich versuch es mal mit einem Bild:
Du beschwerst dich, dass in deinem Garten kein Baum wächst. Aber hast du auch den Boden bereitet, damit überhaupt ein Samen eine Chance bekommt? Hast du beim Rasenmähen den kleinen Sprössling mit abgemäht? Willst du vielleicht einen tollen exotischen Baum haben, der gar nicht zu deinem Garten passt?
Es ist etwas ganz anderes, wenn du sagst, dass du es noch nicht geschafft hast, dass in deinem Garten ein Baum wächst. Es geht dabei nicht um Schuld, sondern darum, den eigenen Anteil zu erkennen und damit auch die Chance auf Veränderung zu haben und damit nicht mehr hilflos zu sein. Nur du kannst etwas ändern, aber ich denke, dass weißt du. Das bedeutet aber nicht, dass du keine Hilfe annehmen darfst.
Ruf deine Freundin an! Geh ins Krankenhaus! Such dir Hilfe! Aber letztlich bis du für dein Leben, deine Einstellung und dein Glück zuständig, das kann dir niemand abnehmen.
Und auch wenn du heute keinen Sinn siehst, kann sich das schon morgen wieder ändern. Langfristig finde ich den Tipp mit der ehrenamtlichen Arbeit sehr gut. Es ist schön zu sehen, dass man anderen Menschen, denen es objektiv viel schlechter geht, helfen kann. Und lernen kann man dabei auch viel.

Alles Gute! Morgen sieht die Welt wieder anders aus, schau mal hin.

Sigrid

Hallo!

Ich weiß nicht was ich tun soll. Seit gestern bin ich mir
nicht sicher, ob mein Leben so wirklich noch Sinn macht.

Ich denke, man muss dir nicht sagen, dass du ein recht hohes Suizidrisiko hast (soweit man das an den objektiven Information zur Lebenssituation festmachen kann). Dessen bist du dir gewiss selbst bewusst.

Ich sehe bei dir aber auch ganz große Schutzfaktoren.

Du hast erfolgreiche Therapieerfahrung und weißt, wie sich der Gang aus dem Loch anfühlt - und vor allem weißt du, dass es ihn überhaupt gibt, und dass er grundsätzlich für dich gangbar ist. Das ist ein Anker, den dir keine noch so tiefe Verzweiflung mehr nehmen kann.

Du weißt dadurch auch, wie und wo man Hilfe findet.
Vor allem bist du in der Lage, Hilfe auch annehmen zu können. Das können viele Menschen überhaupt nicht. Du aber schon.
Dazu bist du, trotz aller affektiven Einengung, offensichtlich sehr gut in der Lage, dich und deine Suizidalität realistisch einschätzen zu können, so dass du dir rechtzeitig geeignete Hilfe suchen kannst.

Du hast mit deiner Freundin eine nahe Bezugsperson, die sicherlich nicht deine Probleme lösen kann und die auch mit ihren eigenen fertig werden muss.
Aber da IST jemand. Jemand, der sich Sorgen macht, jemand der dich betrauern würde, jemand, den es selbst hart treffen würde, wenn du deinem Leben ein Ende setzen würdest.
Auch das ist ein starker Anker, der dich fest im Leben hält.

Das sind drei so bedeutsame Schutzfaktoren, die mich -auch in Unkenntnis aller anderen Faktoren- sehr daran glauben lassen, dass du aus deiner Suizidalität rauskommen wirst.

Was soll ich machen?

Ich denke, du wirst (auch erneut therapeutisch) daran arbeiten müssen, dir ein umfangreicheres soziales Netz aufzubauen, auch wenn du dir in deiner jetzigen Situation wahrscheinlich gar nicht vorstellen kannst, wie das gehen soll. Das wird sich aber mit jedem Schritt weiter auftun, den du aus der Depression rauskommen wirst.

Für mein Empfinden bist du damals in der Therapie sehr weit gekommen, aber nicht bis hin zu einer tragfähigen ‚Rückfallprophylaxe‘, die ganz grundlegend darin besteht, zu lernen, sich sozial gut eingebunden zu fühlen und eingebunden zu sein, auch dann, wenn der eine feste Lebenspartner fehlen sollte.

Aus der Depression herausgekommen bist du schon einmal und wirst es wieder schaffen. Den Weg, dir danach ein soziales Schutznetz gegen die Depression zu schaffen, den wirst du noch einmal aufnehmen und nachholen müssen.

Viele Grüße
Tyll

Hi TheEnd,

>>>Guten Tag!

Ich weiß nicht was ich tun soll. Seit gestern bin ich mir
nicht sicher, ob mein Leben so wirklich noch Sinn macht.>>>Ich bin 46 Jahre alt, weiblich, hab einen guten, sicheren Job,
in dem ich gut bin und genug Geld verdiene. Und ich hab seit
30 Jahren Depressionen. Mit 27 hab ich ne einjährige
Gesprächstherapie gemacht, mit Anfang 40 hatte ich ein Burnout
(is nix anderes als Depressionen) war in einer Klinik, hab ein
paar Jahre Therapie gemacht bei einem tollen Therapeuten und
hatte mich geheilt gefühlt.

Aber das stimmt wohl nicht. Letztlich merke ich, dass ich das
Gefühl, dass mich keiner liebt, wohl mein Leben lang nicht
verlieren werde, und dass das nichts mit anderen Menschen zu
tun hat.>>>Ich lebe seit Jahren in einer größeren Stadt in
Rheinland-Pfalz und hab hier Jahre gebraucht, um Freunde zu
finden. Einen Partner hab ich seitdem nicht mehr gehabt, nur
Männer, die sich für Sex interessieren, aber nicht für mich
als Mensch. Meinen Kinderwunsch konnte ich deshalb auch
begraben…>>>Ich hab nur eine richtig gute Freundin, aber die kann ich mit
meinem Bedürfnis nach einer Bezugsperson nicht überfordern.
Die gibt mir was sie kann, aber ich fühle mich trotzdem
verloren.>>>>Ich hab hier nie wieder Freunde gehabt, denen es nichts
ausgemacht hätte, die 12 km auf mein Dorf rauszufahren, nur um
mich mal zum Kaffee zu besuchen. Fast alle verlassen sich
darauf, dass ich zu ihnen komme.>>>Aber trotzdem fühle ich mich manchmal abgeschnitten von einem
normalen Leben, weil ich keine richtige Bezugsperson habe, mit
der ich mein Leben, meinen Alltag teilen kann. Das fehlt mir
nicht immer, aber wenn es mir mal körperlich nicht so gut
geht, dann bin ich eben auch seelisch dünnhäutiger und dann
tut mir das weh, dass ich manchmal tagelang von niemandem
etwas höre.

Zur Frage der Normalität siehe mein Buchtipp von oben „Normal“.
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>>>>Dieses Gefühl quält mich die letzten Tage wieder sehr

(vielleicht weil ich auch viel Stress hatte mich körperlich
erschöpft fühle), aber da ich nach so vielen Jahren der
Therapie ja anscheinend doch nie geheilt werden kann von
solchen Depressionen: Warum soll ich das dann noch weiter
aushalten?>>>Ich weiß, dass viele Menschen mich sehr mögen, und dass ich
bei den Kollegen beliebt bin. Aber ich habe seit Jahren keine
Liebe mehr in meinem Leben. Ich sehe diesen lieblosen Umgang
bei meiner Schwester in der Familie, wie in meiner
Herkunftsfamilie, und ich weiß auch schon lange nicht mehr,
wie es ist, einen Mann zu lieben und von ihm geliebt zu
werden.>>>So will ich aber nicht mehr leben, mir fehlt das und ich finde
so ein Leben einfach nur noch traurig.>>>Seit gestern sitze ich in meiner Wohnung und kann nicht mehr
aufhören zu weinen.>>>Meiner Freundin hab ich geschrieben sie soll mich in Ruhe
lassen.>>Ich weiß, dass sie Stress hat und es nicht ihre Aufgabe ist,
meine Probleme zu lösen.>>>>Und wie komme ich da wieder raus. ich will nicht wirklich von
der Winninger Brücke springen, aber im Moment will ich so auch
nicht weiterleben.

Was soll ich machen? >>>Gruß, TE

P.S.: Bitte nicht auf mir rumhacken von wegen „Hör auf dich
selbst zu bemitleiden“ und so. Ich hab es ein paar Jahre
wirklich ernsthaft versucht, da rauszukommen. Aber eine
Depression ist auch nicht einfach nur schlechte Laune…

Guten Tag,
zwar lese ich hier schon lange die Beiträge, aber heute muss ich mich endlich mal einmischen: mir gehts ähnlich. Ich hatte auch sehr zeitig geheiratet. Dann kamen 2 Kids. Ich hatte jede Menge Freunde und einen tollen Job. Im 7. Jahr, wo sonst, hat sich meine Frau von jetzt auf nachher scheiden lassen.
Ich war völlig flach, konnte meinen Job nicht mehr richtig ausüben, jeder hats gemerkt. Eines Tages brachte mir ein Kollege ein klitzekleines Zeitungsschnipsel mit: eine Frau sucht einen Partner. Hat dann auch auf Anhieb geklappt. Zwar war schon ein kleines Mädchen da, aber schon kurze Zeit später kam dann noch ein Sohn. Die Welt war in Ordnung. Dann kam die Wende. Wir haben uns ein Haus gebaut. Noch nicht ganz fertig, war ich plötzlich arbeitslos. Tage später kam meine Frau - mit der Kündigung. Allerdings hatte ich im letzten Job einen Australier kennen gelernt, der wollte zurück nach Melbourne und wir sollten mitkommen. Haben uns dann bei ihm alles mögliche angeschaut, Fotos, Videos. Dann war ich zum ersten Mal mit ihm dort. Er hatte schon ein Haus, ich habe Leute kennengelernt, alles super.
Also zurück, unser Haus verkauft, alles gepackt und ab nach Melbourne. Nach drei Tagen hatten wir ein Haus, die Kids waren in der Schule und unsere 111 Pakete waren auch da. Die Welt schien in Ordnung.
Nur mein Chef kam nicht. Also mal angerufen: ja, sein Geschäft läuft gerade so gut, er kommt später. Wir sind dann mal rüber zu seinem Haus, da war wirklich jemand drin. Und der zeigte uns den Mietvertrag für 2 Jahre. Bin ich also auf eigene Faust los,habe mich beworben. War auch fast kein Problem, nur hatte ich das falsche Visum!
Eines Tages kam der Anruf von der Schule, die Kids sind nun schon länger als ein halbes Jahr dort. Entweder ich müsste einen Job nachweissen oder die Kids müssen gehen.
Also alles wieder gepackt und zurück nach D.
Seitdem mache ich manchmal einen kleinen Job, dann wieder arbeitslos, …
Jetzt habe ich mich selbstständig gemacht. Seit Oktober 2010. Ich sitze nur noch in meinem Arbeitszimmer, habe keinen Kontakt zu niemanden. Im Knast kanns nicht schlimmer sein.
Hatte mir schon 20 Schachteln Paracetamol zugelegt.
Noch liegen die gut versteckt rum. Aber ich habe Angst davor. Hab mir im Baumarkt auch schon 10 m Strick geholt, aber auch da habe ich Angst.
Ich weiß nicht, wie’s weitergeht.
Also, Du bist nicht allein!

Hallo,

wenn ich deine Zeilen lese, dann ist das Erste, was ich denke: Was für eine zähe, starke Frau. Auf der Selbstmitleidschiene sehe ich dich überhaupt nicht, im Gegenteil: Du bist sehr reflektiert, was deine (potentielle) Wirkung und deinen Umgang mit deinen Mitmenschen betrifft.

Dennoch hockst du grade in einem Loch. Und obwohl es dir schlecht gehst, versuchst du bereits wieder mit aller Kraft, dich an den eigenen Haaren rauszuziehen.

Das ist bewundernswert, aber mühsam. Mein Rat wäre, dir wieder Unterstützung in Form eines Therapeuten zu suchen. Und wenn er nur dazu taugen mag, dir dein schlechtes Gewissen zu nehmen, wenn du dich aussprechen willst.

Du lebst 30 Jahre mit einer Krankheit, die kein Spaziergang ist. Du hast auch bereits erlebt, wie hilfreich „Krücken“ sein können. Das Klügste, was du tun kannst ist, dir wieder welche zu suchen. Die Aussicht darauf, wieder eine gute Zeit erleben zu können, sollte die Mühe lohnen. Was hast du zu verlieren?

Schöne Grüße,
Jule

seelenfänger

Lesen Sie Bücher von Kirpal
Singh.

Kirpal Singh anschließen.

lesen Sie das Buch von Kirpal
Singh

schwulstiges karmagerede in verbindung mit suizidgefahr ist eine brisante mischung – und wer sich dauernd ein buch vor die stirn schlägt, sollte damit zufrieden sein & sich mit empfehlungen für wirklich ratsuchende zurückhalten.

irgendeinen glauben zu propagieren, der das problem bestenfalls verlagert, ist übliche predigerpfuscherei.
der wahrhaft meditierende hat doch eher keinen mitteilungs-& bekehrungsdrang, oder?

e.c.

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Hi e.c.

>>>::Lesen Sie Bücher von Kirpal

Singh.

Kirpal Singh anschließen.

lesen Sie das Buch von Kirpal
Singh

Hallo,
du hast ja schon viel Erfahrung mit der Krankheit, die duch auch teilen könntest - wäre ein Selbsthilfegruppe denkbar und hilfreich für dich?
Therapie ist sicher auch ratsam, gerade weil du die ja auch bisher als hilfreich erlebt hast.

Zusätzlich: Wenn du es irgenwie schaffst, suche dir ein Hobby / Ehrenamt, wo du dich für andere einsetzen kannst. (Menschen, Tiere, Umwelt… was dich am ehesten anspricht).

Du bist eine junge, körperlich gesunde Frau (denke ich) und eine solche Tätigkeit hilft, die Gedanken nicht mehr nur um sich selber kreisen zu lassen.

Viel Glück wünscht Bixie

Rückmeldung
Hallo Ihr Lieben!

Danke für eure Antworten!

Aus dieser tiefen Krise, die ich da vor ein paar Tagen hatte, bin ich erstmal raus. Meine Freundin hat angerufen und ich hab mich auf das Gespräch eingelassen und das hat mir gut getan.

Das Gefühl, dass ich auf Dauer mit diesem Alleinleben nicht richtig glücklich werde, bleibt.
Nach allem, was ich über mich gelernt habe, weiß ich, dass mir die sozialen Kontakte fehlen (ich merke das z.B. immer in den letzten 2 Wochen der Sommerferien), vor allem aber eine echte Bezugsperson.

Zu einigen Antworten möchte ich noch Stellung nehmen:

@Matthias Kattelmann:
Mit Trauergeschichten und Gejammer belästige ich niemanden. Vor vielen Jahren war ich mal so drauf, aber so bin ich nicht mehr. Ich werde von allen als Powerfrau wahrgenommen, die immer gut drauf ist. Insofern muss man mir nicht sagen, dass ich ab und zu mal ein freundliches Wort aufbringen solle: Ich bin ein sehr humorvoller Mensch und mag es, andere zum Lachen zu bringen.
Depressive Menschen sind nicht griesgrämig, sie sind traurig, aber das eher im stillen Kämmerlein.
Aber der Tipp war natürlich richtig.

@Sigrid und Athagorn:
Die Idee mit dem Ehrenamt ist gut, das mache ich bereits: Ich arbeite fürs Tierheim und mache Inspektionen bei Leuten, die vor 1 Jahr ein Tier adoptiert haben. Meine Erfahrungen mit dem Tierheim selbst sind allerdings nicht positiv: Wie schon in anderen Vereinen hier werde ich bis heute kaum gegrüßt, obwohl ich immer offen und freundlich bin. (Das ist ja eine Erfahrung, die ich mit vielen Zugereisten in dieser Region teile und bis heute nicht verstehe).

Etwas anderes zu machen habe ich schon überlegt, aber: Ich habe ständig mit Erschöpfung zu tun (was sicher mit den Depressionen zu tun hat) und dann kann ich nicht zuverlässig irgendwo mitarbeiten.
Ich schaffe es nicht mal, regelmässig Sport zu machen, obwohl ich weiß, dass ich Bewegung brauche, um mich ausgeglichen fühlen zu können.
Wenn ich mich nun bspw. bei einer Tafel engagiere, dann aber nicht verlässlich mitarbeiten kann - dann vergrößert das mein Gefühl, nichts wert zu sein. Ich traue mir das nicht zu und finde, dass es in meinem bisherigen Leben immer richtig war, Dinge, die ich mir nicht zutraue, auch nicht zu machen.

(Abgesehen davon hab ich mich vor einigen Wochen in meinem erlernten Beruf nebenbei selbständig gemacht - eine Arbeit, die mich glücklich macht und bei der ich mir Zeit und Umfang selbst einteilen kann. Das möchte ich nicht aufgeben).

Übrigens: Bejeweled spiele ich schon ganz lange, glaube aber nicht, dass man damit Depressionen heilen kann.
Es ist doch vielmehr so, dass es - genauso wie Fernsehen - dazu geeignet ist, sich abzulenken, sich berieseln zu lassen. Für mich ist es ein Indikator für Stress, wenn ich mehr fernsehe oder Computerspiele mache. Eine Lösung ist das nicht!

@ Jule und Tyllmesz:
Danke, eure Worte haben mir geholfen, auf meine Kräfte zu sehen und nicht zu vergessen, dass ich ja doch schon ne Menge gelernt habe darüber, wie ich funktioniere und wie ich mir selbst helfen kann.
Dass ihr das sehen könnt und mich nochmal drauf hinweist, das hat mir gut getan!!

@ bixie:
Mit meinen ‚Erfahrungen‘ konnte ich meiner Freundin helfen während ihres Referendariats, dass sie vor kurzem abgeschlossen hat. Aber in eine Selbsthilfegruppe könnte ich nicht gehen: Das würde mich zu sehr runterziehen. Ich will auch nicht rumjammern, sondern vorankommen. Es gibt Depressive, die einen total runterziehen können, das weiß ich aus der Klinik, und das ist nicht mein Ding.

Womit du leider falsch liegst: Ich bin nicht jung und 100%ig gesund. Ich bin für meine 47 zwar noch ganz schön knackig und werd eher auf 35 geschätzt, aber ich hab eine schwere Hüft-OP hinter mir, seit der ich nicht mehr richtig gehen kann und mich oft kaum bewegen kann.

Wo du das angesprochen hast ist mir klargeworden, dass die vermehrten Schmerzen in den letzten Wochen möglicherweise ein Mitauslöser sind für diesen Depressionsschub. Insofern: Danke für den Tip!

Ein anderer Aspekt ist sicher, dass vor einigen Monaten die Freundschaft mit meinem besten Freund, den ich seit 29 Jahren kenne, auseinanderbrach. Er war so ein Ansprechpartner, der jederzeit für mich da war. Diese Lücke spielt sicher auch eine Rolle.

Nun muss ich schauen, wie ich damit umgehe.

Eure Antworten haben mich weitergebracht und mir mehr Klarheit verschafft.

Nochmals tausend Dank dafür!!!

this is not TheEnd

Hallo TheEnd,

Wollte noch ein paar Worte sagen:

Wenn ich dich vergleiche mit deinen Freundinnen oder Ex-Freunden, finde ich bist du die Beste davon. Warscheinlich sagen Sie es dir zuwenig aber ohne dich könnten Sie warscheinlich auch nicht sein!

Denke man hat keine Suizidgedanken solange man Wünsche hat und sich aufmacht um diese zu verwirklichen. Auch bei dir lese ich heraus daß du dir einen Freund wünscht der so ist wie du! Du hast schon viel erreicht im Leben, denke daß du auch daß schafft!

Kleiner Tipp: den gibt es, irgendwo, da draußen! Benütze auch deine Intuation um ihn zu finden!

Lg Michi

path of truth/o.t.

Meditation ist KEIN GLAUBE, sondern ERFAHRUNG. Das mal zuerst.

jawoll, meister.

Sind Sie ein „Bücher-Verbrenner“ ?

sogleich ein godwin?

Doch das ist auch KARMA oder auch Verantwortung des Anderen
und nicht meine :smile:

der andere/das opfer/der kranke ist immer selber schuld:
ganz klassische esoteriker-argumentation, wenn mal was nicht funktioniert.

karma-dumpfschwurbler habt doch hier ein reservat an anderer stelle.

Doch Information ist
nicht pedant sondern NOTWENDIG. Nur dann kann der Andere sich
erst einmal informieren und dann ENTSCHEIDEN !

das setzt zunächst einmal fakten voraus & kein sinnfreies geblubber.

e.c.

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Hallo e.c.

…Doch das ist auch KARMA oder auch Verantwortung des Anderen und nicht meine :smile:

>>>>der andere/das opfer/der kranke ist immer selber schuld ganz klassische esoteriker-argumentation, wenn mal was nicht funktioniert.>>>das setzt zunächst einmal fakten voraus & kein sinnfreies geblubber

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Hallo,

Eure Off-topic-Unterhaltung schließ ich hier ab; bei Bedarf könnt Ihr sie ja im Brett „Esoterik“ oder per Mail fortsetzen.

Gruß
Kreszenz [MOD]

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Liebe Autorin, ich weiß gar nicht, ob dieser Thread für dich schon abgeschlossen ist. Hast viele gute Hinweise bekommen und dich auch schon dafür bedankt. Aber falls du noch weitere Antworten liest: Ob man wirklich für immer „geheilt“ werden kann bei Depressionen, weiß ich nicht. Ich glaube, die depressiven Phasen werden immer etwas weniger schlimm, wenn man viel an sich arbeitet. Man bekommt ja jedes Mal, wenn man Therapie macht, viele gute Tipps, wie man besser mit sich umgeht und was man tun kann, wenn es einem schlecht geht.
Ich würde dir raten, auch andere therapeutische Methoden auszuprobieren. Hast du schonmal Gestalttherapie gemacht? Vor allem die Arbeit mit den inneren Kindern fand ich sehr effizient (schau mal hier: http://www.gestalttherapie.de/informationen/gestaltt…). Mir haben auch Familienaufstellungen sehr geholfen, da konnte ich nach und nach viele Belastungen abbauen (schau mal hier: http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel…).
Ich drücke dir die Daumen, dass es gut für dich weitergeht und dass du bald eine Liebensbeziehung leben kannst.
Toewanda

Kann es sein daß meine wirklich die Lösung ist?

Weil wenn wer sagt er will nicht mehr … der will eben nichts mehr vom Leben und daß Gegenteil von nichts wollen ist eben daß man sich etwas wünscht.

Und vorhin wars ja auch so auf einmal hat sich eine Freundin gemeldet und ein Wunsch ist in Erfüllung gegangen auf einmal war wieder alles anders!

Alle die solche Gedanken haben haben eine Ursache, eine Herausforderung bei der man glaubt ich schaff daß nicht oder daß bekomm ich sowieso nicht hin, es ist so wie es ist!

Aber der Gedanke ist falsch den man kann absolut alles schaffen - daß einzige was man braucht ist Zeit, um zu überlegen um Informationen zu sammeln, oder vielleicht muss ich noch etwas anderes können bevor ich das kann!

Aber vor dem steht immer noch der Wunsch! Nur wenn man sich etwas wünscht will man es auch. Fängt an Euch etwas zu wünschen und Euer Leben wird so wie ihr Euch es wünscht!

Hab mal ein Buch gelesen wie Wünsche in Erfüllung gehen:
dankt dafür daß sich etwas erfüllt hat (ihr müsst nicht in die Kirche gehen!!) und erzählt möglichst vielen Menschen davon was ihr Euch wünscht!

PS: Ich bin völlig rausgekommen aus dem!

Hallo, feel good1 (vormals MichiR),

wenn man innerhalb eines Threads seinen Nick wechselt, empfiehlt sich ein entsprechender Hinweis, um Missverständnissen vorzubeugen.

Gruß
Kreszenz

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