Ausbildung Paragliding

Hallo ich wollte mal fragen ob einer von euch schonmal eine Paragliding ausbildung absolviert hat. Ich wollte damit auch mal beginnen lohnt es sich und was sind die kosten wenn man später sich schirme usw leiht ??
Vielleicht könnt ihr einfachmal eure erfahrung oder tipps posten?! Danke im vorraus

Hallo!

Hallo ich wollte mal fragen ob einer von euch schonmal eine
Paragliding ausbildung absolviert hat.

Ja.

Ich wollte damit auch
mal beginnen lohnt es sich

Es gibt nichts geileres!

und was sind die kosten wenn man
später sich schirme usw leiht ??

Ich kenne keinen Piloten der mit einer geliehenen Ausrüstung fliegt, weshalb ich Dir keine Preise dazu nennen kann. Glaub mir: Auch Du wirst Deine eigene Ausrüstung wollen! Eine Komplettausrüstung bestehend aus Schirm, Gurtzeug, Rettungsschirm, Helm und Variometer kostet neu so zwischen 3000 und 4000 Euro, gebraucht entsprechend weniger. Laufende Kosten sind Verbandsbeitrag (inklusive Versicherung) ca. 100 Euro pro Jahr, alle 6 Monate Rettung Packen (ca. 40 Euro), alle 2 Jahre Schirm-Check (das ist sozusagen der TÜV) für ca. 130 Euro - und dann vor allem Benzinkosten, Bergfahrten und Übernachtungen.

Vielleicht könnt ihr einfachmal eure erfahrung oder tipps
posten?!

Es ist ein bisschen schwierig, konkrete Tipps zu geben, da ich ja gar nichts über Dich weiß.

Ich habe damals (2003) einfach mit Google nach einer Flugschule in meiner Umgebung gesucht und dort dann einen Schnupperkurs gemacht. Ich war so zufrieden, dass ich dort dann auch gleich den Rest meiner Ausbildung absolviert habe. Ein Schnupperkurs ist auf jeden Fall zu empfehlen. In der Regel wirst Du schon am ersten Tag selbständig ein paar Meter weit fliegen und von diesem (im wahrsten Sinne des Wortes) erhebenden Gefühl wirst Du noch lange träumen!

Wo wohnst Du denn? Vielleicht kenne ich eine Flugschule in Deiner Nähe.

Du darfst mir gerne ein Loch in den Bauch fragen.
Viele Infos findest Du aber auch unter www.dhv.de (Das ist die offizielle Seite des Deutschen Hängegleiterverbandes).

Schöne Flüge!
Michael

Aso okay erstmal danke. Und wie ist das so muss man ein richtiger sportler sein um das zu schaffen und itelliegent für die Theorei oder shcafft man das auch als normal sterblicher?

Hallo!

Und wie ist das so muss man ein
richtiger sportler sein um das zu schaffen …

Keine Sorge! Ich bin auch keine richtige Sportskanone und habe es hingekriegt. Fliegen an sich ist körperlich nicht anstrengend, vielleicht vergleichbar mit Autofahren. An Koordination, Gleichgewichtsgefühl, Reaktionsvermögen … brauchst Du zwar etwas mehr als bei einem gewöhnlichen Fernsehabend, aber einen gesunden Menschen sollte es (Übung vorausgesetzt) vor keine größeren Probleme stellen.

und itelliegent für
die Theorei oder shcafft man das auch als normal sterblicher?

Die Theorieprüfung fürs Gleitschirmfliegen erfordert keinerlei Intelligenz. Auswendiglernen genügt völlig.

Gehirnschmalz brauchst Du an ganz anderen Stellen trotzdem, nämlich beim Erkennen von Gefahren, beim Einschätzen des Wetters, bei der Landeeinteilung, … Fliegen ist ein ziemlicher Kopfsport! Auch das kann man lernen, keine Frage, aber je mehr Du Dich für Physik und für Meteorologie interessierst, umso besser!

Langfristig wird Dein Köpfchen darüber entscheiden, wie sicher Du fliegst. Dazu gehört sowohl das Erkennen als auch das Bewerten von bestimmten Situationen und Gefahren. Und das allerschwierigste: Wenn du das gelernt hast, musst Du auch noch fähig sein, eigene Entscheidungen zu treffen und umzusetzen.

Dazu eine kleine Geschichte:

Im letzten Sommer bin ich mit einer der letzten Bahnen auf einen Berg in der Schweiz gefahren. Der Wind frischte immer mehr auf und das Starten wurde zusehends schwieriger. Nachdem ich mir das Ganze eine Zeitlang angeschaut hatte und mir sicher war, dass der Wind in absehbarer Zeit nicht abflauen würde, entschloss ich mich, meinen Gleitschirm zu Fuß ins Tal zu tragen - weil ich die Bedingungen für mich als nicht sicher einschätzte. Trotzdem war ich der einzige, der sich so entschied: Einige andere Piloten starteten noch. Damit will ich nicht sagen, dass die alle leichtsinnig waren. Das maße ich mir nicht an. Aber stell Dir vor, dass Dir 900m steiler Abstieg mit schwerem Gepäck blühen, dass hundert oder zweihundert Meter über Dir noch fleißig geflogen wird, und dass irgendein erfahrener Flieger sagt: Komm schon, das passt schon. Dann die sichere Entscheidung zu treffen und auf den Flug zu verzichten, ist nicht einfach und vor ein paar Jahren hätte ich nicht die Kraft dafür gehabt.

Michael

Okay dann müsste ich es packen :smiley: Soll ich vorher ein Schnupperkurs für fast 100 € machen oder wenn ich weis das ichs aufjedefall machen werde das geld sparen und sofrt Schein A machen?

Hallo nochmal,

Manche Flugschulen bieten an, die Kosten für den Schnupperkurs auf die A-Schein-Praxis anzurechnen. Dann kannst Du es ja auf jeden Fall machen. Ansonsten ist es vielleicht auch eine Terminfrage.

Wann möchtest Du denn anfangen? November ist fliegerisch traditionell der schlechteste Monat. (… wobei: Wenn dieser November so weiter macht …). In den Mittelgebirgen wird im Winter oft nicht geschult. In den Alpen sieht es besser aus. Schlimmstenfalls musst Du halt bis März warten.

Michael

Vermutlich mache ich erst April oder März wegen Urlaubnehmen usw.

Lohnt es sich nur in den Alpen zu fliegen oder auch im Mittelgebirge wie im sauerland?

Hallo!

wenn es sich nicht lohnen würde, gäbe es niemand, der es macht.

Ich selbst wohne am Rand der Schwäbischen Alb, fliege aber fast ausschließlich in den Alpen. Die Fahrt ist für mich nicht soooo schrecklich weit. Nach zwei Stunden Autofahrt habe ich eine unvergleichliche Landschaft, Bergbahnen und ordentlich Höhenunterschied.

Am Anfang der Fliegerlaufbahn und bei „schwachen Bedingungen“ hängt die Flugdauer hauptsächlich vom Höhenunterschied ab. Grob über den Daumen gepeilt verlierst Du (ohne Thermik und Dynamik) etwa 1 Meter pro Sekunde. Angenommen zwischen Startplatz und Landeplatz liegen 800m. Dann dauert ein Flug am frühen Morgen 800s, also nicht länger als eine Viertelstunde. Im Mittelgebirge ist es entsprechend weniger.

Sobald die Thermik einsetzt, hängt die Flugdauer vom fliegerischen Geschick, von den thermischen Bedingungen und von Lust und Laune ab. Ein, zwei Stunden und mehr sind keine Seltenheit. Manchmal zwingt einen auch schlicht der Harndrang zur Landung … :wink: Bei mir hier um die Ecke gibt es ein Fluggebiet mit 60m Höhendifferenz. Da muss man schon gut sein, um den Bart (Slang für: Thermik) zu finden, bevor man am Boden steht. Im Hochgebirge hast Du da halt immer eine zweite Chance. Und wenn Dir selbst die nicht reicht, gibt es einen Lift, der Dich mühelos zum Startplatz zurück bringen.

Die Frage lautet also nicht, ob sich das Fliegen im Sauerland lohnt, sondern ob sich der Umzug in die Alpen lohnt.

Gruß, Michael

Winter
Also, ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, aber ich muss mich mal kurz einklinken, eure Unterhaltung war so interessant!

@The Rider: Tus! Wenn ich mir anschaue, wie besessen jeder vom Fliegen ist, sobald er einmal damit angefangen hat, dann fällt mir nur eins ein: Machs, wenn du die Möglichkeit hast!!

@ Michael: deine Antworten waren ja jetzt wohl mal mit die nettesten, die ich bei www je gelesen hab (was nicht heißen soll, dass hier kaum jemand nett schreibt, sondern dass du besonders nett antwortest und auf Fragen eingehst :smile:. Wollt ich nur schnell mal sagen!

Uuuund ein Satz hat mir ins Auge gestochen: November ist traditionell fliegerisch der schlechteste Monat, ok. Aber es ist doch schon so, dass man auch in den Wintermonaten Gleitschirm- bzw. Drachenfliegen kann, oder? Soweit ich weiß, geht das bei Niederschlag prinzipiell nicht, demnach also wahrscheinlich auch nicht bei Schneefall (?), aber ansonsten, wenn die Witterungsbedingungen stimmen…?

Liebe Grüße aus den Alpen, allerdings von einer Nicht-Fliegerin. :wink:
ravn