Ausgangssperre Corona

Hi.

Wie ist die derzeitige Ausgangssperre zu verstehen, wenn ich in einem Einfamilienhaus mit Vorgarten wohne?
Darf ich das Haus nicht verlassen oder darf ich mich im eigenen Vorgarten aufhalten?

Danke.

Hallo,

von welcher Ausgangssperre schreibst Du?

Grüße
Pierre

Die, die z.B. zurzeit in Bayern gilt (21Uhr bis 5Uhr)

Guck an, da habe ich tatsächlich was nicht mitbekommen. (Die spinnen, die Bayern …)

Das bedeutet konkret:
Von 21 Uhr bis 5 Uhr ist der Aufenthalt außerhalb der Wohnung untersagt, es sei denn, dies ist begründet aufgrund

Quelle: Katastrophenschutz Bayern

In dieser Erläuterung der Regel heißt es „Wohnung“ und nicht „Grundstück“. Daher würde ich es so deuten, dass man tatsächlich in seiner Wohnung, seinem Haus bleiben muss, sofern man nicht einen der wenigen, triftigen Gründe anführt, die die Quelle nennt.

Grüße
Pierre

1 Like

Verfassungsrechtlich ist der Begriff der Wohnung sehr viel weiter gefaßt. Neben Gefängniszellen und Vereinsheimen gehören dazu natürlich auch die eigenen Gärten (Eigentum oder Sondernutzungsrecht). Gemeint sind schlichtweg die Bereiche, zu denen ohne ausdrückliche Erlaubnisse kein Fremder Zutritt hat.

Gruß
C.

… und im Anschluss an die dort genannten Gründe steht:

grafik

Gruß
Kreszenz

4 Like

hi,

Weiter unten heißt es aber extra:

Hinweis: Vom Begriff der Wohnung erfasst sind auch privat genutzte Gärten, Terrassen und Balkone.

gibt es denn Bundesländer, in denen das aktuell nicht so, oder so ähnlich, ist?

Dem Irrsinn einiger Teile der Bevölkerung ist ja leider nicht anders beizukommen :confused:

grüße
lipi

1 Like

Dazu mal zwei theoretische Konstrukte, wie sieht es dabei aus?
Um vom Haus in einen Schuppen zu kommen, muss man ein kurzes Stück (wenige Meter) über öffentliche Wege laufen, als über die Straße vor dem Haus. Darf man trotzdem in den Schuppen um zB Brennholz zu holen?
Was ist wenn man sich rechtzeitig auf den Weg nach Hause macht, zB von einer Weihnachtsfeier mit der Familie, aber dann durch einen Stau oder ähnliche nicht selbst beeinflussbare Umstände aufgehalten wird, und so das eigene Zuhause nicht rechtzeitig erreicht?

Für Bayern gilt laut https://www.corona-katastrophenschutz.bayern.de/faq/index.php

grafik

Gruß
Kreszenz

2 Like

Berlin zum Beispiel hat nur eine Augangssperre „light“. Wenn man die ganzen Ausnahmen liest, scheint es so, als wäre lediglich „rumhängen“ und Spazierengehen und Sport in Gruppen nicht erlaubt. Also im Grunde genommen wie im März/April.

Auch in Niedersachsen wird es (nach derzeitigem Stand) keine Ausgangssperre geben.

Aber ich muss gestehen, dass ich nur die Anmerkungen nicht gelesen habe. Also, ja, der Garten gehört mit zur Wohnung und darf daher auch zwischen 21 und 5 Uhr betreten werden.

Grüße
Pierre

Es sind genau diese Versuche, die Regelungen auf das maximalste auszureizen, um sich selber möglichst wenig einzuschränken, die uns die aktuelle Situation eingebrockt haben. Natürlich ist es nicht das Huschen über den Weg, um sich Holz zu holen, sondern die Einstellung, die dahinter steht. Fünf Personen und zwei Haushalte? Naja, sechs Personen und drei Haushalte sind ja fast das gleiche. Und wenn ich zwei Haushalte pro Tag sehe, paßt das ja auch noch, auch wenn das über vier Tage hinweg acht Haushalte sind.

Ich hatte hier alles bestens organisiert: K1 aus der Schule ab 14.12., K2 aus dem KiGa ab 18.12. Familie außer mir zu Besuch bei Schwägerin ab dem letzten Tag der zweiwöchigen Quarantäne. Keine Kontakte zu weiteren Personen seit 14.12. Nächster Berührungspunkt mit anderen Menschen 24.12.: enge Freunde. Danach wieder: meine Eltern am 25.12. vormittags draußen unter Heizstrahlern, weniger als 24 Stunden nach vorherigem Kontakt zu anderen Menschen, daher keine Infektionsgefahr.

Was ist passiert? Der Patenonkel (immer noch bis zum Anschlag voll mit Antikörpern) klappert mit den Kindern Schwägerin, o.g. Freunde und Schwiegermutter innerhalb von zwei Tagen ab, um Geschenke zu übergeben und ein Pläuschchen zu halten. Dabei hat er leider die Kinder vergessen.

Ergebnis: Superspreading, wie es im Bilderbuch steht. Und wir sind noch die vorsichtigen. In diesen Tagen laufen wahrscheinlich Millionen Menschen rum, die nur mal eben ein Geschenk vorbeibringen wollen, was sich in vielen Fällen als Sars2 herausstellen wird.

BLEIBT.EINFACH.IN.DER.SCHEISS.WOHNUNG.

Wer rausgeht und die ganze Sache entspannt sieht, tötet Menschen. Die Zahlen werden in der ersten Januarwoche explodieren, wenn die Bevölkerung nicht zur Vernunft kommt. Und das wird sie nicht.

Gestern saß hier besagtet Patenonkel. Rettungssanitäter. Die Geschichten will hier keiner hören. Triage gibt es schon. Nur selten so „offiziell“ wie in Zwickau. Meist im kleinen: das Bett in der ITS brauchen wir noch, der hat eh keine Chance mehr. Täglich hundertfach.

BLEIBT ZU HAUSE. BLEIBT ALLEIN. BITTE.

Der Alptraum der Nachkriegsgeneration wird nicht - wie Lick-it-Laschet es formulierte - darin bestehen, dass man nicht seine 100 engsten Familienangehörigen treffen darf, sondern daß es das letzte gemeinsame Weihnachten mit denen sein wird.

6 Like

Es ist die Kapitulation vor den Doofen, die solche Maßnahmen nötig werden lässt.

Ich habe letzte Woche meine Mitarbeiter in den „Urlaub“ geschickt und arbeite selber noch das Notwendigste ab, um danach noch Bürokram zu erledigen. Ich setze mich regelmäßig am Abend ins Auto, fahre Richtung Wald und gehe dort eine kleine Runde - einfach um den Kopf freizumachen. Ich bin alleine, treffe niemanden und sehe auch keinen, nicht einmal aus der Ferne. Und das wird mir ggf. bald verboten werden, weil sich scheinbar nur so die Kontaktbeschränkungen durchsetzen und kontrollieren lassen. Das kotzt mich an.

3 Like

Nee, die spinnen ausnahmsweise mal nicht.
Was hier an abendlichen Parties und so weiter passiert ist, das ist das ein sehr gutes Mittel dagegen, zumal auch kontrolliert wird.
Ist natürlich für alle anderen lästig. Am Sonntag musste ich mich durch den dunklen Wald nachts heim schleichen von da, wo ich sowieso den ganzen Tag regelmäßig bin.

Also wir in Ba-Wü haben Ausgangssperre von 20:00 bis 05:00 Uhr, das finde ich auch gesponnen.

Wovon im genannten Beispiel ja nicht die Rede sein kann.
Die momentanen Zustände sind u.A. die Konsequenz eines Teils der Bevölkerung nicht denken zu können oder zu wollen und Verantwortung zu übernehmen.
Sie sind in der Totalität, wie Du sie forderst, aber auch eine Beleidigung für die, die seit vielen Monaten sauber denken und Verantwortung übernehmen.
Es sind sicherlich nicht die Pandemietreiber jene, die sich schon über das Brennholzholen aus dem Schuppen Gedanken machen, sondern die, die das alles nicht so furchtbar ernst nehmen.
Wie man die erreichen soll, weiss ich schlicht und einfach nicht, weil die nämlich ihre Entscheidungen schon gefällt haben.
Man braucht das Mitmachen von uns allen noch viele Monate und schwäche es bitte nicht durch absurde Ansagen.
Ich denke aber, das hält auch die Polizei so.

Hallo,
Spaß muss sein - uns fehlt einfach eine Regelung wie seinerzeit in Frankreich, da benötigte man eine schriftliche Bestätigung darüber, das man in einer Ausnahmesituation trotz Ausgangssperre trotzdem das Haus verlassen darf. Die Bescheinigung stellte man sich selbst aus und gut war es.
Wieso kamen wir Deutschen nicht auf eine solche Lösung.
Gruss
Czauderna

Meine eigene, aktuelle Beobachtung ist, dass handwerkliche Berufe die Maskenpflicht nicht immer Ernst nehmen. Ich hatte die letzten Tagen mit 2 Elektrikern und einem 2 Schreinern zu tun. Alle trugen keine Maske, fragten auch nicht nach, ob mir eine Maske wichtig wäre.
Zudem kamen sowohl die beiden Elektriker als auch die beiden Schreiner jeweils zeitgleich als 2er-Team, womit ja schon gegen die Vorschrift „maximal 2 Haushalte“ verstoßen wurde.
HINWEIS: Diese Beobachtung ist natürlich nicht statistisch relevant und ich habe hier auch nicht gesagt, dass generell alle Handwerker Maskenverweigerer o.Ä. sind!!

Sowohl im März/April als im November lag der Unterschied bei den Maßnahmen in Frankreich und Deutschland weniger in den Formalitäten als im Ausmaß der Einschränkungen und deren Kontrolle und Durchsetzung. Je weitgehender die Einschränkungen, insbesondere der Mobilität, sind, um so einfacher lassen sie sich kontrollieren. In Frankreich waren während der beiden Lockdowns auf Fernstraßen abgesehen von wenigen Fernpendlern praktisch nur noch Lkw und Firmenfahrzeuge unterwegs. Das macht Kontrollen natürlich einfacher. Man muss diese halt auch durchführen. Wenn man vorab ankündigt, die Polizei werde die Corona-Einschränkungen nicht gezielt kontrollieren sondern nur bei den üblichen Streifenfahrten die Augen offen halten, dann wird das wohl nicht.

Ja, und da JEDE/R IMMER mit verantwortlich ist, wäre es doch eine Selbstverständlichkeit, die ohne Maske nicht ins Haus zu lassen.
In mein Haus kommen die nicht nur nicht ohne Maske, sondern nicht ohne FFP2 -Maske.Hatten sie auch immer mit in den letzten Monaten.

Ja, die Formulierung „auf das maximalste“ war übertrieben, aber dennoch ging es im Beispiel darum, bewußt gegen Vorschriften zu verstoßen, weil ja nur mal eben… Und dann trifft man den Nachbarn, dem man dann erzählt, daß man ja eigentlich gar nicht hier sein dürfe, aber mal nur eben Holz holen geht. Und dann kommt noch einer dazu, der gerade mit seinem Hund spazieren geht und schon ist man munter im Gespräch.

Und ja: ich spreche aus einem Gefühl des Ärgers und des persönlichen Erlebens. Die Geschichte habe ich oben geschildert. Natürlich spielen die Idioten, die sich mit 50 Leuten auf einen Hektoliter Bier in der Stammkneipe treffen, eine erhebliche Rolle für das Entstehen von Infektionsketten, aber dieses „ich habe ja nur mal eben-“, „ich passe schon auf, wenn ich-“ und "es passiert schon nichts, wenn ich-"Verhalten eine Rolle einerseits beim Weiterlaufen von Infektionsketten und auch beim Entstehen von ebensolchen und weil dieses Verhalten häufiger ist als die Massenveranstaltungen (gerade im Moment) bin ich nicht sicher, was - im Moment - die größere Rolle spielt.

Insbesondere im Hinblick auf die vorbereitende Infektionsverbreitung im Hinblick auf das Infektionshighlight, das uns unmittelbar bevorsteht. Am besten noch verbunden mit der Aufteilung der Familienfeiern im erlaubten Ausmaß auf zwei Tage, damit man sicherstellt, daß die Infektion auch sicher von der einen Gruppe am 24. auf die andere am nächsten und übernächsten Tag weitergegeben wird.