Ausgangssperre Corona

Es sind genau diese Versuche, die Regelungen auf das maximalste auszureizen, um sich selber möglichst wenig einzuschränken, die uns die aktuelle Situation eingebrockt haben. Natürlich ist es nicht das Huschen über den Weg, um sich Holz zu holen, sondern die Einstellung, die dahinter steht. Fünf Personen und zwei Haushalte? Naja, sechs Personen und drei Haushalte sind ja fast das gleiche. Und wenn ich zwei Haushalte pro Tag sehe, paßt das ja auch noch, auch wenn das über vier Tage hinweg acht Haushalte sind.

Ich hatte hier alles bestens organisiert: K1 aus der Schule ab 14.12., K2 aus dem KiGa ab 18.12. Familie außer mir zu Besuch bei Schwägerin ab dem letzten Tag der zweiwöchigen Quarantäne. Keine Kontakte zu weiteren Personen seit 14.12. Nächster Berührungspunkt mit anderen Menschen 24.12.: enge Freunde. Danach wieder: meine Eltern am 25.12. vormittags draußen unter Heizstrahlern, weniger als 24 Stunden nach vorherigem Kontakt zu anderen Menschen, daher keine Infektionsgefahr.

Was ist passiert? Der Patenonkel (immer noch bis zum Anschlag voll mit Antikörpern) klappert mit den Kindern Schwägerin, o.g. Freunde und Schwiegermutter innerhalb von zwei Tagen ab, um Geschenke zu übergeben und ein Pläuschchen zu halten. Dabei hat er leider die Kinder vergessen.

Ergebnis: Superspreading, wie es im Bilderbuch steht. Und wir sind noch die vorsichtigen. In diesen Tagen laufen wahrscheinlich Millionen Menschen rum, die nur mal eben ein Geschenk vorbeibringen wollen, was sich in vielen Fällen als Sars2 herausstellen wird.

BLEIBT.EINFACH.IN.DER.SCHEISS.WOHNUNG.

Wer rausgeht und die ganze Sache entspannt sieht, tötet Menschen. Die Zahlen werden in der ersten Januarwoche explodieren, wenn die Bevölkerung nicht zur Vernunft kommt. Und das wird sie nicht.

Gestern saß hier besagtet Patenonkel. Rettungssanitäter. Die Geschichten will hier keiner hören. Triage gibt es schon. Nur selten so „offiziell“ wie in Zwickau. Meist im kleinen: das Bett in der ITS brauchen wir noch, der hat eh keine Chance mehr. Täglich hundertfach.

BLEIBT ZU HAUSE. BLEIBT ALLEIN. BITTE.

Der Alptraum der Nachkriegsgeneration wird nicht - wie Lick-it-Laschet es formulierte - darin bestehen, dass man nicht seine 100 engsten Familienangehörigen treffen darf, sondern daß es das letzte gemeinsame Weihnachten mit denen sein wird.

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