Hi Igeline,
eine Frage vorweg: Ist dein Name ein Pseudonym, weil du dich am liebsten „einigeln“ möchtest?
Da wir heute in einer globalen MEDIENGESELLSCHAFT leben, mit so vielen Informationen, wie nie zuvor, ist ein „Auffüllen“ der inneren Leere die leichteste Übung überhaupt. Das Problem ist, die optimale ORIENTIERUNG zu finden.
Jeder kann in der heutigen MEDIENGESELLSCHAFT selbst bestimmen, was ihn geistig und seelisch interessiert und mit welchen Themen er sich zusätzlich zu seinen normalen Alltagsfunktionen (lebenslang) beschäftigen möchte. Alles WISSEN steht jedem zur freien Verfügung.
Im Übrigen gibt es keinen Menschen, der innerlich wirklich LEER wäre! Auch das von den Psychologen erfundene „Burn-Out-Syndrom“ rechtfertigt meiner Ansicht nach keinesfalls diese Annahme!
Was dir, liebe Igeline, meines Erachtens einzig und allein FEHLT, ist ein SELBSTBEWUSSTSEIN für dich selbst, das nicht nur allein auf die Außenwelt gerichtet wird, sondern sich ebenso intensiv mit sich selbst beschäftigt, was ein Drehen deines SELBSTBEWUSSTSEINS um 180 Grad bedeutet, wie es SOKRATES schon vor ca. 2500 Jahren vorgelebt hat. Sein Vorbild hat die größten Denker des ganzen Abendlandes inspiriert, wie Platon, Aristoteles, Descartes, Kant, Hegel, Nietzsche und bis heute große PHILOSOPHEN.
So nahm zum Beispiel der Philosoph Professor Ernst Tugendhat SOKRATES zum Vorbild, als er über das SELBSTBEWUSSTSEIN Vorlesungen an der Universität Heidelberg abhielt, im Originaltext:
„Was also ist mit Selbstbewusstsein und SICH-ZU-SICH-SELBST-VERHALTEN gemeint? (…) Hier fällt zunächst auf, dass das Wort, wie es… in der Philosophie verwendet wird, nämlich als Bewusstsein, das jemand von sich selber hat, keine Entsprechung im natürlichen Sprachgebrauch hat. In der Umgangssprache haben die Ausdrücke SELBSTBEWUSST, SELF-CONSCIOUS usw. eine sehr viel eingeschränktere Bedeutung (…) SELBSTBEWUSSTSEIN im Sinne von Bewusstsein von sich ist also ein philosophischer Kunstausdruck.“ (Ernst Tugendhat: Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung - Sprachanalytische Interpretationen, Suhrkamp Verlag, 1979).
Einer von Prof. Ernst Tugenhadts berühmtester Schüler ist Manfred Frank, Professor für Philosophie an der Universität Tübingen, der die Erkenntnisse seines Lehrers weiter verfolgt hat. Frank im Original:
„Wenn Philosophie ihre Zeit in Gedanken erfasst (Frank bezieht sich hier auf den berühmten Satz des deutschen Philosophen Hegel, Anmerkung von CJW), muss Selbstbewusstsein als das Zauberwort gelten… Neben dem deutschen Ausdruck, der erst im 18. Jahrhundert… aufkam, machte bald ein weiterer (Ausdruck) von sich reden: SELBSTGEFÜHL!!! (…) Warum aber soll SELBSTBEWUSSTSEIN… ein Gefühl… sein? Weil… nur so der SUBJEKTIVITÄT des Phänomens Rechnung getragen wird…“ (Manfred Frank: Selbstgefühl, Suhrkamp Verlag, 2002).
Ich denke, mit meinen obigen Tipps hast du schon mal eine konkrete Orientierung für deine SELBSTVERWIRKLICHUNG, ohne dass du dir von den Psychologen unbedingt ein Krankheitsbild einreden lassen musst, wie ich meine.
Gruß
C.