Hi!
Schwer zu sagen - es hängt von deinen Vorkenntnissen ab. Wenn du schon ganz gut schwingen kannst und man von einem stabilen Bewegungsablauf ausgehen kann, würde ich dir ein gefittetes Auslaufmodell empfehlen.
Ein gutes Fitting kann nie schaden, ist aber besonders für außergewöhnliche Leute empfehlenswert. Jemand mit relativ durchschnittlichen Maßen und Schwung kommt gut ohne klar, aber außergewöhnlich große, kleine, langsame oder schnelle Menschen sind mit Fitting deutlich besser dran.
Anfänger brauchen keinen Komplettsatz. 7 oder 8 Schläger reichen erst einmal aus. Das Problem bei ihnen ist, dass man vorher nicht so genau weiß, wie sich der Schwung mal entwickeln wird.
Gäbe es diese Unsicherheit nicht, würde ich mir als absoluter Anfänger einen Satz eines nahmhaften Herstellers aussuchen, deren Schläger jahrelang nachlieferbar sind und erst mal nur ein 7er Eisen und ein Sand- oder Pitching-Wedge kaufen. Dazu einen Putter. Und dann jeden zweiten oder dritten Monat einen Schläger dazu.
Das Problem bei Golfschlägern (genau wie bei Ski-Ausrüstungen und im Gegensatz zu Eiskunstlaufschlittschuhen) ist, dass ständig neue Modelle herauskommen und man wirklich „dran bleiben“ kann.
Aber im Grunde ist es so, dass ein guter Spieler mit fast jedem Modell ganz gut spielen kann und ein schlechter kanns mit keinem. Mein Pro schnappte sich damals mein Damen Eisen 7 und schlug den Ball kerzengerade auf ca. 160 m. Mir gelang das nie
. Aber die Damenschläger wurden mir irgendwann zu schlabberig und ich spielte später welche für Herren. Meine Freundin erspielte sich ihr einstelliges Handicap mit Blades aus den 80ern. Ich glaube? sie waren gefittet, denn sie ist relativ klein.
Warum also machst du nicht erst mal in Ruhe die Platzreife mit den Schlägern vom Crossgolf und siehst dann später weiter? Leihe dir doch erst mal ein paar Testschläger aus und probiere mal aus, wie groß du die Unterschiede zwischen den verschiedenen Schlägerarten empfindest. Gehe mal zu Demodays.
Ich finde, die Unterschiede sind objektiv betrachtet gar nicht mal so groß, aber manchmal verliebt man sich in ein Modell. Ideal wäre es dann, diese „große Liebe“ zu kaufen, wenn sie als Auslaufmodell herabgesetzt wird und sie möglichst fitten zu lassen.
Bedenke aber erst mal eins: Deine Cross-Schläger kennst du, sie sind dir vertraut. Das kann in einer Prüfungssituation ein Stressfaktor weniger sein und für jemanden mit mehrjähriger Golfpraxis als Crossgolfer sollten die langen Schläge doch kein großes Problem mehr sein. Du solltest dich auf das kurze Spiel, die Regeln und die Etikette konzentrieren, einen guten Putter und ein Sandwedge anschaffen und lernen damit umzugehen. Ich habe noch nie Crossgolf gespielt, denke aber, dass Putten und Bunkerschläge dort doch eher selten vorkommen
?
Als Standard-Mensch kann man auch gut mal bei Ebay einen gebrauchten Satz kaufen. Ich habe meinen auch von dort, es war ein Gewinnspiel-Preis eines Golfers, der einen noch teuerern Satz bereits besaß. Bei Demo-Days wird zwar immer über diese Ebay-Käufe abgelästert (alles Fälschungen o.ä.), aber wenn man einem Golf-Freak, der immer das Neueste haben will, den Satz vom Vorjahr abkauft, kann man wirklich einen guten Satz günstig erwischen. Zu neuen Hölzern aus China würde ich allerdings nicht raten. Aber ich würde dir nicht raten, einfach irgendeinen Satz zu kaufen, den du vorher noch nie getestet hast. Kaufe nur, was du kennst, magst und spielen kannst.
Demo-Days mit vielen verschiedenen Anbietern sind wirklich empfehlenswert. Rede mit den Leuten. Natürlich wollen die dir ihre Modelle verkaufen, aber wenn dir z.B. alle zu einem R-Flex raten, ist bestimmt etwas dran. Im Proshop kann es passieren, dass man dir das aufschwatzt, was weg muss. Deshalb ist der Rat der Pros auch immer so eine Sache. Denn sie sind oft am Pro-Shop beteiligt. Die Demo-Day-Leute wollen aber neue Bestellungen. Das muss dich aber nicht daran hindern, die Modelle von heute erst morgen zu kaufen - wenn sie runtergesetzt sind, oder bei Ebay von ihren Vorbesitzern versteigert werden.
Erwarte von neuen Schlägern keine Wunder. Wenn du einen Schläger spielst, der einigermaßen zu deinem Körper und deinem Schwung passt und der nicht gerade uralt ist, wirst du mit einem neuen Satz auch nicht gerade spielen wie ein junger Gott. Sondern nicht viel anders als vorher. Bleibe also realistisch und du sparst einen Haufen Geld.
Mein erstes „echtes“ vorgabenwirksames Turnier spielte ich damals mit einem Test-Driver, den mir Karstadt für eine Woche überlassen hatte. Jeder Abschlag gelang und ich wurde Zweite oder Dritte (ist schon länger her und ich weiß es nicht mehr genau). Beim nächsten Weihnachtsfest lag der Schläger unter dem Baum und Karstadt hatte Geld verdient. Wäre das Turnier in die Hose gegangen, hätte ich einen anderen Schläger angeschafft. Aber durch diese Test-Phase hatte ich immer ein gutes Gefühl, wenn ich zu dem Schläger griff
. Es ist wirklich besser, wenn man die Dinger gut leiden kann.
Trotzdem kann man aber ruhig mal ein Blick auf die Testergebnisse der Golfzeitschriften werfen. Schadet nicht, aber das Gefühl sollte entscheiden. Nichts ist so schlimm, wenn es brenzlig wird, wie ein Schläger in der Hand, dem man nicht vertraut.
Viele Grüße
Anne