Außer atem = unsportlich?

Hallo,

ich habe gerade wieder gehört, wie ein Kollege zum anderen gesagt hat nachdem sie einige treppen hochgestiegen sind „du bist aber außer atem, du musst mehr sport machen“.

Das ist ja die übliche Meinung, aber stimmt das? Kann man vom Atmen nach kurzer anstrengung auf den körperlichen zustand schließen? Ich kann es mir nicht erklären, weil man (angenommen das gewicht ändert sich nicht) dieselbe Menge an Sauerstoff verbrennen muss für dieselbe tätigkeit und daher auch genausoviel arbeitet. Durch das training werden herz, muskeln und lunge eventuell (je nach intensität) größer, aber nciht effektiver.

gruß
simon

Hi

wenn nicht vom Sport , von wo soll denn dann die Kondition herkommen ?

ich laufe mit einer Werkzeugkiste unter dem Arm 5 mal in den 6 Stock ohne das man mir merklich anstrengung anmerkt und ich bin 48 Jahre.
Einige Jüngere , die als Sport den Computer sehen , fauchen beim ersten mal .

Ich weiss ich bin nicht die Regel , so betrachte ich mal meinen Jahrgang beim letzten Klassentreffen aller Parallelklassen , von 50 damaligen Schülern waren mal noch knapp 10 in der lage einen ca 8 km langen Spaziergang zu machen.

Ich bin nach wie vor Sportlich unterwegs , meine Klassenkameraden haben einen Bürojob und eine Familie die zuhause auf Sie wartet .

gruss

Toni

Bei Sportlern spielt der Lactatwert eine große Rolle. Er gibt den Trainingszustand an. Wenn Du Treppen steigst, braucht der Muskel Glucose und Sauerstoff. Der Nachschub kommt über das Blut und hängt vom Trainingszustand ab. Wenn der Muskel angestrengt wird und der Nachschub nicht funktioniert, wird die Glucose unter Sauerstoffmangel zu Lactat statt CO2 und Wasser abgebaut. Aber dabei wird die Energie der Glucose nur teilweise ausgenutzt und Dein Organismus fordert mehr Sauerstoff (keuchen, japsen) und verweigert den Dienst.
Training fördert die Durchblutung (Kapillaren), regt die Blutbildung an (Hämatopoese) und steigert die Konzentration von Diphospoglycerat (DPG), eine Substanz, die die Aufnahmefähigkeit des Hämoglobins für Sauerstoff steigert.
Es gibt sicher noch viele weitere Trainingseffekte die mir unbekannt sind, aber die Bildung neuer Muskelmasse ist erst mal nicht der entscheidende Faktor.
Udo Becker

ich weiß schon, dass eine bessere kondition mit dem Trainingszustand zusammenhängt. Ich hätte sonst gefragt „wie kann es sein, dass manche menschen 10km rennen können, aber andere schon nach 1 km außer atem sind?“

ich wollte nur wissen, wieso ein trainierter Mensch weniger atmen muss als ein untrainierter. Aber ich habe schon eine gute erklärung bekommen.

Bei Sportlern spielt der Lactatwert eine große Rolle. Er gibt
den Trainingszustand an. Wenn Du Treppen steigst, braucht der
Muskel Glucose und Sauerstoff. Der Nachschub kommt über das
Blut und hängt vom Trainingszustand ab. Wenn der Muskel
angestrengt wird und der Nachschub nicht funktioniert, wird
die Glucose unter Sauerstoffmangel zu Lactat statt CO2 und
Wasser abgebaut.

soweit wußte ich das.

Aber dabei wird die Energie der Glucose nur
teilweise ausgenutzt und Dein Organismus fordert mehr
Sauerstoff (keuchen, japsen) und verweigert den Dienst.

der Teil war mir neu. Daran liegt es wohl offenbar.

Training fördert die Durchblutung (Kapillaren), regt die
Blutbildung an (Hämatopoese) und steigert die Konzentration
von Diphospoglycerat (DPG), eine Substanz, die die
Aufnahmefähigkeit des Hämoglobins für Sauerstoff steigert.

ok, interessant, so ausführlcih wußte cih das nicht und die chemischen Bezeichnungen werde ich wohl auch wieder vergessen. Aber nur weil das Blut schneller, mehr sauerstoff transportieren kann ändert das ncihts daran wie schwer man bei anstrengung atmet, oder?

Es gibt sicher noch viele weitere Trainingseffekte die mir
unbekannt sind, aber die Bildung neuer Muskelmasse ist erst
mal nicht der entscheidende Faktor.

Ja, hätte mcih auch gewundert, wenn ein größerer Muskel weniger Sauerstoff verbraucht als ein kleiner.

vielen Dank, das ist eine sehr gute erklärung.
gruß
Simon

Hallo Simon,

ich habe gerade wieder gehört, wie ein Kollege zum anderen
gesagt hat nachdem sie einige treppen hochgestiegen sind „du
bist aber außer atem, du musst mehr sport machen“.

allgemein lässt sich sagen, dass mit Training das Lungenvolumen verbessert werden kann, sodass man in der Tat nicht mehr so rasch außer Puste gerät.
(Ausnahme, wenn eine Erkrankung dahinter steckt; aber auch hier kann Training meist einiges verbessern. Mein Lungenvolumen war vor Jahren erkrankungsbedingt reduziert, mit Training ließ sich zwar kein Normalwert erzielen, aber dennoch einiges verbessern.)

Viele Grüße,
Nina