Hallo,
warum sprechen manche Leute CH-Worte mit K aus ? China, Chinesen hört sich dann eher an wie Kina und Kinesen. Ist das eine Dialekt-Sache?
Gruß
rakete
Servus,
nein, dabei geht es nicht um Dialekte, sondern um drei verschiedene Aussprachen im Deutschen. Im oberdeutschen Sprachraum (zu dem beiläufig auch das Hochdeutsche Gehört) wird der Ch-Anlaut mit dem Wert [k] ausgesprochen, im niederdeutschen mit dem Wert [ç], im nördlichen niederdeutschen Raum mit dem Wert [ʃ] (außer im äußersten Nordwesten, wo wieder das [k] wie im oberdeutschen Raum gilt.
Standdarddeutsche Aussprache ist in Deutschland die niederdeutsche, in Österreich und in der Schweiz die oberdeutsche. Die norddeutsche Aussprache [ʃ] hat es nirgendwo in die Standardsprache geschafft.
Schöne Grüße
MM
Mich wundert das etwas. Die Hochdeutsche (und im Deutschen korrekte) Aussprache des Wortes ist doch „çeˈmi“, während die Aussprache mit [k] als Mundart gilt.
Hallo Z.,
ist auch verdreht formuliert: Zum Hochdeutschen im weiteren Sinn gehören alle mittel- und oberdeutschen Dialekte; im engeren sinn geht es dabei um das Thüringische, in dem Luther seine Bibelübersetzung geschrieben hat.
Standardsprachlich gibt es zwei korrekte Aussprachen: In Deutschland çeˈmi, in Österreich und in der Schweiz (und ich spreche nicht von Dialekten) keˈmi. Wenn es Dänemark gelungen wäre, die früher mal angestrebte Grenze an der Elbe auf Dauer zu halten, gäbe es vermutlich auch noch ein dänisches Standarddeutsch, in dem ʃeˈmi gesprochen würde. Da ist aber die Panne an den Düppeler Schanzen zwischengekommen.
Schöne Grüße
MM
Elbe? Oder meintest du Eider? Da gibt es wieder Bestrebungen:
„Die Geschichte ist nicht statisch.“ Espersen hatte in einem Interview mit dem Sender dk4 die Minderheit in Deutschland aufgefordert, an der Grenzziehung von 1920 zu rütteln. „Wir hätten gerne ein Dänemark bis zur Eider.
Gruß
rakete
Ich meinte Elbe.
1640 wurde Altona dänisch und blieb es im Gegensatz zu seiner Umgebung bis 1863. Schleswig war ab 1713 dänisch und Holstein ab 1773.
Schöne Grüße
MM
Moin,
Schemie und Schina dürfen nur die Leute sagen, die sich die Zähne mit Schlorodont putzen.
Gruß
Ralf
Das war es ja, was mich gewundert hatte. Die sprachlichen Unterschiede sind „scheinbar“ nicht konsequent.
Gruß
rakete
Ah, ich wusste doch, dass ich eigentlich (Vorder)Österreicherin bin.
Moin,
Konsequenz ist das letzte, was man in Regeln zur Sprache suchen sollte.
Verzeih den blöden Scherz, es gibt natürlich keinerlei Regel, die „Schlorodont“ begründen könnte. Der Spruch nimmt unsere gesunde Halbbildung auf die Schippe: Man weiß, dass Champagner Schampagner ausgesprochen wird und leitet daraus Unzulässiges her. Niemand käme auf die Idee, jemanden namens Chloë Schloë zu rufen.
Servus
Ralf
Das ist keine Dialekt- sondern eine orthographische Sache und da stehts ganz genau:
Daneben ist ch im Deutschen eine Schreibung für den Laut [k], die nur in bestimmten Fällen Verwendung findet. ch wird [k] gesprochen
regelmäßig in Verbindung mit einem folgenden s: wachsen, Deichsel,
am Wortanfang vor dunklen Vokalen (a, o, u) und vor Konsonanten: Chor, Chlor, chronisch (in Fachwörtern oder bei gelehrter Aussprache kommt auch in diesen Positionen bei Wörtern griechischer Herkunft die Aussprache mit [ç] vor: Charisma, chthonisch), generell am Wortanfang in süddeutschen Varietäten anstelle von [ç] (Chemie, China) und am Wortanfang deutscher geographischer Eigennamen (Chiemsee, Chemnitz, Cham),
in bestimmten, nicht integrierten Fremdwortschreibungen, vor allem aus dem Italienischen: Chianti, Pinocchio.
Die Aussprache als [k] (und nicht als Reibelaut [ç/x]) ist abhängig von der Bedeutung und dem Aufbau eines Wortes (morphologische Struktur): vgl. wachst (zu wachsen) vs. wachst (zu wachen); Chöre ['køːʁə], abgeleitet von Chor.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ch_(Digraph) ramses90
Sie sind hier ganz konsequent, und das ist nicht die einzige Stelle, wo für die Aussprache eines Konsonanten entscheidend ist, ob ein Vokal folgt oder nicht.
Schöne Grüße
MM
Hallo Ramses,
bei Sprachen gibt es das „Henne - Ei“ Problem nicht: Es ist eindeutig klar, dass Sprachen nicht nach der Schrift gebildet werden, sondern umgekehrt.
Schöne Grüße
MM
wenn Du einmal nach Saulgau kommen solltest: Dort steht die Maria Theresia auf dem Marktplatz.
Die spätere Einpfarrung nach Durlach und die noch spätere auf der anderen Seite nach Wirtemberg sind Schlawinereien, auf die man nichts geben braucht.
Schöne Grüße
MM
Das ist falsch. Denn wie du selbst einräumst, gibt es eine standardsprachliche Variante. Wer davon abweicht, spricht Dialekt.
Der größte Unsinn, den ich je gehört habe.
Das toppt alles. Im vollkommenen Unsinn auch noch von einer Ausnahme reden, die nicht existiert. Wo soll das denn bitte sein, wo du das gehört hast?
Ach Gottchen, immer diese alte Leier. Fühlst du dich beleidigt, dass der eigene Dialekt es nicht zur Standard-Sprache geschafft hat?
Es gibt keine norddeutsche Aussprache bei „ch“ und schon gar nicht die von dir beschriebene. Es handelt sich lediglich um eine an sich schlechte Angewohnheit, es so auszusprechen, und das unabhängig vom Wohnort. Dies den Norddeutschen zuzuschreiben ist nur ein mieser Versuch, andere schlechtzumachen. Arm.
Nö. Ganz unabhängig davon, dass Du geflissentlich überlesen hast, dass es in drei deutschsprachigen Ländern drei unterschiedliche deutsche Standardsprachen gibt. Das hat sogar Bill Gates gerafft…
Fahr mal hin. Oder rede mit jemandem, der aus Hedwig Holzbein stammt.
In Göttingen, wo ich studiert habe. Von zwei Kommilitonen, die sich durch ihre Vornamen Yelto und Immo ziemlich deutlich lokalisieren ließen.
Brabbelbrabbel blah. Die Vorstellung, regional unterschiedliche Aussprachen im Deutschen seien „gut“ oder „schlecht“, ist zwar im niederdeutschen Sprachraum (wo die Dialekte sich stärker von Standarddeutschen unterscheiden als im Hochdeutschen, wo die Standardsprache herstammt) weiter verbreitet als sonst, aber in meiner kurzen Beschreibung zum ch vor Vokalen im Anlaut kommt „gut“ oder „schlecht“ überhaupt nicht vor.
Und nicht vergessen: Das Münsterland, die Heide und die Börde liegen nicht in Norddeutschland, auch wenn man das in den Rheinprovinzen öfter mal hört.
Schöne Grüße
MM
Dann ist das deren Sache. Es zwingt keinen Deutschen, irgendeinen Standard der anderen zu akzeptieren. Und vor allem hilft es wenig, beim Versuch, die in Teilen Deutschlands verbreiteten Dialekte als Standard zu deklarieren, darauf hinzuweisen, in zwei kleinen Nachbarländern sprächen alle so. Das macht es noch nicht zu einem Standarddeutsch.
Ja, ständig. Und noch nie gehört. Bitte denke dir hier keine Sachen aus.
Im Platt wird auch „Ich“ wie „Ik“ ausgesprochen. Du tust so, als hätten einige Friesen eure bayerische Aussprache so toll gefunden und glatt mal übernommen („wo wieder das [k] wie im oberdeutschen Raum gilt“).
Was mischst du dich in irgendwelche Fragen ein, wie sich der norddeutsche Kulturraum abgrenzt? Zunächst mal gehören dazu in jedem Fall die fünf norddeutschen Bundesländer und somit auch die „Heide“, falls du damit die Lüneburger Heide meinst. Münsterland und Börde werden nicht ganz zu unrecht aufgrund der landschaftlichen Verhältnisse oder auch aus sprachlichen Gründen dazugezählt. Was Leute aus irgendwelchen „Rheinprovinzen“ dazu sagen ist ebenso belanglos wie dein bayerischer Senf, den du dazugibst.
Erst laberst du hier rum wegen der deutsch-dänischen Grenze, über die es keinen Streit gibt, und dann machst du munter weiter mit irgendwelchen Gebiets- und Grenzdiskussionen. Kannst du eigentlich noch irgendetwas außer Provozieren? Bist tatsächlich beleidigt, dass nicht alle euren Dialekt so toll finden, oder?
Hallo MM,
ich kenne mich mit den Bezeichnungen der Sprachräume nicht gut aus. Hier im Raum Düsseldorf-Köln-Bonn jedenfalls wird sowohl China als auch Chemie mit [ʃ] gesprochen. Wobei dieses [ʃ] dem fzr. charme, bzw dem engl. dish entspricht, nicht etwa dem dt. schön (ich weiß nicht, ob Letzterem ein anderes IPA-Zeichen zukommt).
Gruß
Metapher
Servus,
ja - jetzt wo Du das sagst. Vun minge A. (Eltern aus Schneifel und Vorgebirge, aufgewachsen in Schläbbich) hab ich das sogar schon im Wortinneren bei ‚Bronchitis‘ gehört. Das wäre ja mal eine Aufgabe für einen rüstigen pensionierten Realschullehrer, die Aussprache des ch-Anlauts zwischen Benrather und Speyerer Linie (dem Raum, aus dem das Lutherdeutsch ja eigentlich stammt) detaillierter zu analysieren.
Schöne Grüße
MM
Oh weh. Der Unterschied zwischen Standardsprache mit regional unterschiedlich ausgesprochenen einzelnen Lauten und Dialekten wurde hier schon so oft und so eingehend diskutiert, dass dazu nichts mehr weiter zu sagen ist. Nimm Dir einfach irgendwelche einschlägige Literatur, die Dir grade gefällt, und kümmer Dich mal darum, wie das Wort ‚Dialekt‘ definiert ist. Die Aussprache von ‚Zwerg‘ und ‚Berg‘ mit zwei Silben macht jedenfalls keinen Dialekt aus - fahr mal ins Wangerland und rede mit den Leuten da, dann wird Dir der Unterschied vielleicht konkreter klar.
Oh weh, oh weh.
Es gibt so gut wie keinen Ort in Deutschland, an dem kein lokaler Dialekt existiert; Ausnahmen sind nur die wenigen Dörfer, in denen an die Stelle eines lokalen Dialektes eine lokale Sprache (Saterfriesisch, Dänisch, Sorbisch) tritt.
Oh weh, oh weh, oh weh.
Dieses gruselige Verquirlen der Begriffe tu ich mir nicht weiter an. Die Rede war von deutscher Standardsprache, die in A und der CH mit einzelnen Abweichungen von der in D gültigen verwendet wird. Und darum geht es - nicht um die Binsenweisheit, dass es im ganzen deutschen Sprachraum Dialekte gibt.
Jaja. Wenn man alles, was nördlich des 51. Breitengrades liegt, zu Norddeutschland rechnet, ist konsequenterweise alles südlich des 50. Breitengrades Bayern. Da wird es dann vollends überflüssig, weiter zu diskutieren - mit so verblasenen Begriffen kann dabei nichts herauskommen.
Was allerdings von vornherein klar war, weil das ‚finden‘ (wenn es in der Beschäftigung mit einer Sachfrage überhaupt etwas verloren hat) ganz am Schluss kommt, wenn der Sachverhalt mal geklärt ist.
Dass alles a priori irgendwie
sein soll,
man Tatsachen
kann oder von Sachverhalten
wird, gar Wirklichkeit moralinsauer als
sauber in gute Whitehats und böse Blackhats eingeteilt wird, ist kein geeigneter Ansatz, wenn man die Frage
klären will.
Schöne Grüße
MM