Moin,
ich hab die Ruhemeditation gemeint glaub ich?
Ok, das wäre dann den Körper in Meditationshaltung zu bringen (ganz wichtig möglichst aufrechter Oberkörper und Arme und Beine zur Körpermitte hin) und den Geist zur Ruhe zu bringen.
Was ist mit Bewusstseinserweiterung in der Meditation gemeint?
Allgemein würde ich mit Bewusstseinserweiterung einen Zustand des Bewusstseins benennen, der über das „normale“ Alltagsbewusstsein hinaus geht. Die Schwierigkeit hierbei ist meiner Meinung nach die Unterscheidung, ob es sich bei den dabei gewonnenen Erkenntnissen dann um „gültige“ Erkenntnisse handelt oder nicht. Ein Beispiel: Unter dem Einfluss von Drogen kann dass Bewusstsein durchaus anders sein, als das Alltagsbewusstsein. Wenn man im Vollrausch weiße Mäuse sieht, dann handelt es sich dabei allerdings vermutlich nicht um gültige Erkenntnisse. Auch aus dem normalen Alltag kennen wir Situationen, in denen uns das Bewusstsein „Streiche“ spielt, wir uns also eins plötzlich über die Straße huschenden Tiers bewusst werden, nur um dann festzustellen, dass es sich doch nur um eine wehende Papiertüte handelt, oder wir uns bewusst werden, dass wir einen allerbesten Freund haben, nur um diesen dann Jahre später zutiefst zu hassen, weil er z.B. unsere Erwartungen nicht erfüllt hat.
Wie du an den Beispielen siehst, zählen zum Bewusstsein mehrere Faktoren, die ich jetzt einfach mal unter Sinneswahrnehmung (sehen, hören, riechen, tasten etc.), Emotionen und Gedanken zusammenfassen.
Was ist nun mit Bewusstseinserweiterung in der Meditation gemeint?
Ich kann hierbei nur von der Meditationspraxis ausgehen, die ich selbst kennengelernt habe und würde gerne einen Vergleich anführen, um zu verdeutlichen, was da passiert.
Mal angenommen du hast ein großes Glasgefäß mit Wasser. Dieses Wasser ist in ständiger Bewegung und wühlt somit jede Menge Partikel und Verunreinigungen auf. Man würde den Zustand des Wassers dann als recht trübe bezeichnen, und vielleicht allenfalls mal ein gröberes Teilchen wie ein Holzstück oder ein Blatt erkennen, das darin herumschwimmt.
Jetzt ist es aber nicht eine Eigenschaft des Wassers selbst, trübe zu sein, sondern Wasser (H2O) an sich ist klar. Trübe wird das Wasser erst durch die aufgewirbelten Teilchen.
Ähnlich verhält es sich mit dem menschlichen Geist. Der Geist „an sich“ ist klar und erkennend. Durch die Bewegungen des Geistes wird nun ebenfalls alles mögliche Aufgewühlt: Gedanken, Emotionen, Sinneseindrücke etc. Genau wie beim Wasser gibt es auch beim Geist gröbere und feinere „Partikel“, die den Geist trüben und die wir aufgrund des allgemeinen Bewusstseinszustands kaum unterscheiden können (bis auf die ganz groben).
Wenn der Geist in der Meditation zur Ruhe gebracht wird, passiert etwas ähnliches, wie wenn man das Wasser zur Ruhe bringen würde: Zuerst setzen sich die gröberen Partikel ab, werden uns also „bewusst“. Bei vielen Leuten ist es zum Beispiel so, dass wenn sie sich hinsetzen, um zu meditieren, ihnen plötzlich Sinneseindrücke viel bewusster werden, plötzlich hören sie einen Vogel draußen zwitschern, den sie sonst vielleicht überhört hätten, oder ihnen wird eine Verspannung im Körper bewusst, weil es dort anfängt zu schmerzen, oder ihnen wird plötzlich bewusst, wie die Gedanken umherrasen, vom Einkaufzettel zum Date nächste Woche und den Ärger, den man gestern bei der Arbeit hatte immer hin und her.
Bewahrt man weiterhin seine geistige Ruhe, werden die Vorgänge, denen man bewusst wird, immer feiner und subtiler bishin zu einem Geisteszustand, den man als „klar und erkennend“ bewusst verwirklicht hat. Im Buddhismus würde man diese Fähigkeit als die Fähigkeit bezeichnen, die Phänomene zu erkennen, wie sie wirklich sind, also ungetrübt von eigenen Gedanken, Konzepten, Emotionen, fehlerhaften Sinneseindrücken usw.
Das wäre grob skizziert die Ruhe-Meditation und was dabei passiert 
Wäre des auch im Autogenen Training möglich?
So wie ich Autogenes Training kennengelent habe, meiner Meinung nach nicht. Ich würde sagen, Meditation beginnt eigentlich erst da, wo autogenes Training endet.
Gruß
Marion