Hi Christian,
ein paar Wort zu deinem repost:
ich sehe das ein bißchen anders. Eine rechtsextreme Partei
wird nur dann in Deutschland Einfluß gewinnen können, wenn sie
vom Wähler wirklich großzügig (> 30%) mit Stimmen bedacht
wird und das halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Warum gewänne eine Partei erst dann Einfluss, wenn sie einen gewissen Stimmanteil auf sich vereinigte?
Ich erinnere an die Bürgerrechtsbewegung der frühen 80er, als sich aus lockeren Ökologie-Bündnissen die Grünen als Partei konstituierten. Ihr Wählerpotential lag nie deutlich über 10%, und wer wollte dieser Partei heute ihre Bedeutung streitig machen?
Oder wolltest du mit deiner Aussage eventuell zum Ausdruck bringen, dass es den systemimanenten Parteien dann unmöglich wäre, ohne die Faschisten mehrheits- und somithin regierungsfähig zu sein?
Du sprichst von einer Vision, die wir uns alle besser nicht vorstellen sollten - zumindest nicht als Hoffnung.
Die PDS ist hingegen schon so hoffähig, daß sie nicht nur
vereinzelt zweitstärkste Partei ist, sondern auch
Koalitionspartner auf Landesebene. Hinzu kommt, daß
linksextreme Inhalte bei weitem nicht so geächtet sind und
auch von den linken Flügeln der SPD und den Grünen vertreten
werden - als normale politische Inhalte.
Auch Du erschöpfst dich nur in dem hilflosen und ignoranten Versuch, den Sozialismus einem Gleichschaltungsprozess mit faschistischen Gesinnungshorden unterziehen zu wollen.
Die DDR war ein totalitäres Regime, keine Frage - aber nicht, weil Sozialismus dies zwangsläufig impliziert, sondern allenfalls, da die historische Situation den Kreml zu der Fehleinschätzung verleitete, seinen Machtbereich, exakt in den Grenzen des Status Quo der alliierten Siegermächte, auf Gedeih und Verderb aufrecht erhalten zu wollen.
Gegen Linksideologien zu votieren, wenn diese sich nicht mit dem GG in Übereinstimmung bringen lassen, ist eine Sache - auf die Linken mit dem Finger zu zeigen, um seine eigene, braune Gesinnungsdebilität dadurch zu legitimieren, einfach nur perfide.
… daß auf den Straßen und in diesem Forum die
freiheitlich-demokratische Grundordnung dieses Landes von der
linken Seite relativ offen in Frage gestellt wird. Widerstand
regt sich da nur wenig.
Und nunmal konkret, ohne zu schwadronieren:
- Behauptest du allen Ernstes, der auf die Strasse getragene Protest sei grundsätzlich linksideologisch motiviert?
- Beweise mir doch einfach mal, wie und wodurch die Inhalte dieses Protests unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verletzen!
Kämen derartige Aussagen von rechts, stünden wir schon längst
auf der Watchlist vom Verfassungsschutz.
- Welche Aussagen?
- Wer ist *wir*?
Wann wird endlich auch der Letzte kapieren, dass es bei aller verständlicher Wut auf das Unrechtsregime der SED keine Rechtfertigung für Rassismus und Faschismus gibt?
Thorsten