Bedeutung Federweißer

Ihr lieben Weinseeligen,

es ist mal wieder so weit: es gibt Federweißen! Aber kann mr jemand erklären, wie der Name für dieses zweifellos etwas trübe Getränk zustande gekommen ist?

Prosit, und schon mal vielen Dank für Eure Antworten!

Klaus aus Rhoihesse

es ist mal wieder so weit: es gibt Federweißen! Aber kann mr
jemand erklären, wie der Name für dieses zweifellos etwas
trübe Getränk zustande gekommen ist?

Hallo, Klaus,

beim Googeln hab ich diese Erklärung gefunden (kann aber nicht für die Richtigkeit garantieren):

„Weit verbreitet ist der Irrtum, der Name Federweisser erinnere an
Tausende wirbelnder Federn - ein Zustand des Federweisser im Endstadium
der Gaerung. Vielmehr stammt der Name aus dem altdeutschen
Sprachgebrauch. Wurden aus Unachtsamkeit die Holzfaesser bei gaerendem
Most vollstaendig verschlossen, so hat die entstehende Kohlensaeure die
‚Feder‘, (den Zwischenraum zwischen zwei Dauben) geweitet (aus ‚weiten‘
entstand ‚weissen‘). Das Holzfass ist durch den enormen Druck
zerborsten.“
(Entnommen einem Handzettel der Firma Weingut Lauth & Sohn in
Grossfischlingen)

Gruß
Kreszenz

Moin,

es ist mal wieder so weit: es gibt Federweißen! Aber kann mr
jemand erklären, wie der Name für dieses zweifellos etwas
trübe Getränk zustande gekommen ist?

Eigentlich biste ja für den „Neie Woi“ ein bissel zu spät… zumindest bei uns in de Palz… :smile:

Ich kenne die Herkunft zwar nicht, würde aber eben darauf tippen, das der Federweisse aufgrund der Farbe (Weiß bis hellgelb) mit der Farbe von weissen Federn zu vergleichen ist…

Aber ob das stimmt… !!!

CU - Dominik

Hallo, Klaus aus Rhoihesse

gugg amôl dô!

http://www.wein-augsburg.de/akt_federweisser.shtml

Fritz

Kreszenz, Krenszenz!

Du entwickelst dich zu einer richtig lästigen Besserwisserin. Jetzt trinke ich den Suser, Sauser, Federweißen, jungen, neuen Wein schon seit dem letzten Jahrhundert und denke dabei immer an die weißen Hefefederflocken und da kommst du daher mit dem Waschzettel einer Pantscherklitsche und däätsch des älles ens Aldhochdeidsche … ;-}

Da muss aber nochmal recherchiert werden.
Fritz, der vor Schreck noch zittert :smile:

lieber Fritz,

Du entwickelst dich zu einer richtig lästigen Besserwisserin.

das ist nun wirklich nicht meine Absicht :wink:

Jetzt trinke ich den Suser, Sauser, Federweißen, jungen, neuen
Wein schon seit dem letzten Jahrhundert und denke dabei immer
an die weißen Hefefederflocken und da kommst du daher mit dem
Waschzettel einer Pantscherklitsche und däätsch des älles ens
Aldhochdeidsche … ;-}

So ganz überzeugt bin ich da nicht, jedenfalls hab ich bei (oberflächlicher) Recherche zur „Feder“ nichts in dieser Richtung gefunden.

Da muss aber nochmal recherchiert werden.

Unbedingt!

Fritz, der vor Schreck noch zittert :smile:

Trinkscht halt no a Viertele Federweißen, des beruhigt :smile:

Proscht!
Kreszenz

Hier noch Kluge
_ Federweißer

Substantiv Maskulinum „junger Wein“ peripherer Wortschatz oobd. wmd. (16. Jh.)Stammwort.
Federweiß ist eigentlich der Name verschiedener Mineralien (Talk, Alaun), also „weiß wie Federn“; dann auch als substantiviertes Adjektiv (vor allem westmitteldeutsch) „junger Wein“ und „junger, trüber Most“. Das Benennungsmotiv ist unklar (Bezeichnung nach der Farbe? Zugabe von Alaun in den Wein?).
Lüschen (1979), 214f. deutsch s. Feder, s. weiß_

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)

Hallo !

Der Bergflachs (ein Mineral) , der auch Federweiß oder Federalaun oder auch Amiant (Asbest) genannt wurde/wird, hat weiße, zarte seidenartige Fasern.

Federweiß nannte/nennt man feine Mineralpulver welche zur Verbesserung der Gleitfähigkeit bei z. B. Handschuhen und Stiefeln benutzt wurde.

Dem Most im zweiten Stadium der Gärung gab man früher „Alaun“ als Konservierungsmittel bei. Daher wahrscheinlich die Bezeichnung „Federweißer“.

Gruß Max

Servus Fritz!

Du entwickelst dich zu einer richtig lästigen Besserwisserin.

„Ihr sollt neben mir keine anderen Besserwisser - äh - Götter haben!“ oder wie geht der Spruch? :wink:

Jetzt trinke ich den Suser, Sauser, Federweißen, jungen, neuen
Wein …

… der heißt in Österreich übrigens ‚Sturm‘

Dann Prost!
:wink:Helene

Federweißer = Sturm und ein Hallo an Kreszenz

„Ihr sollt neben mir keine anderen Besserwisser - äh - Götter
haben!“ oder wie geht der Spruch? :wink:

Ganz recht, Helene! Besserwisser bin ich selber. Was brauchts da andere! :smile:

Sturm klingt gut!
Fritz

Und auch noch: Hallo, Kreszenz, ich habe versucht, die Anschrift dieses Weinguts zu finden, um sie zu fragen, woher sie die Information zu Federweißer als Faßbretterweiter haben, aber ich bin nicht fündig geworden. Hast du da was gefunden, oder kennt jemand sonst die Adresse.
Gruß Fritz

Hallo, Fritz, Kreszenz und die anderen,
Max kommt der Sache schon recht nahe, wenn er auch leider keine Quellen angibt.
Ich habe zu „Federweiß“ den Begriff Talkum (E553b - Mg6(OH4)[Si8O20]) gefunden, der zu Klärung von Wein Verwendung findet, ebenso wie Blutlaugensalz (Natriumhexacyanoferrat E 535, Kaliumhexacyanoferrat E 536, Calciumhexacyanoferrat E 538) http://www.alitec.de/d33306.htm
und früher auch Alaun (Kaliumaluminiumsulfat).
Das letztere wird nett beschrieben in „Der vollkommene Büttner oder Küfer“ http://www.kitzingen.de/jhzang/buecher/buettner_4.htm im 2. Abschnitt Ziff 5-6.
Das ist überhaupt ein tolles Schriftstück - danach kehrt man dankbar zum Bier zurück!
Grüße
Eckard.

Kluge hätte doch gereicht!
Mensch, Eckard!

Musste das sein? Wer mag da noch Wein trinken? Und ich habe heute fürs Mittagessen extra welchen geholt. Zum Römertopfbraten.

Ich habe allerdings meinem Onkel beim „Schönen“ seines „Semsenkrepslers“ zugesehen und das ist gar nicht so wild, wie es sich die chemischen Formeln da vorstellen lassen.

Und frag nicht, was alles ins Bier reinkommt; trotz Reinheitsgebot!

Schönen Sonntag noch!
Fritz

Und auch noch: Hallo, Kreszenz, ich habe versucht, die
Anschrift dieses Weinguts zu finden, um sie zu fragen, woher
sie die Information zu Federweißer als Faßbretterweiter haben,
aber ich bin nicht fündig geworden. Hast du da was gefunden,
oder kennt jemand sonst die Adresse.

Hallo, Fritz,

ich grad noch mal gesucht (Miss Marple lässt grüßen); das ist alles, was ich finden konnte:

http://www.grossfischlingen.de/weinbau/index.html

und

http://www.telefonbuch-neustadt.de/?bi=79&ci=Gro%dff…

Da müssen wir wohl entweder warten, bis die HP fertig ist oder der Firma ein Fax schicken … ´

Sonntägliche Grüße
Kreszenz

http://germa83.uni-trier.de/DWB/welcome.htm

FEDERWEISZ, n. asbestus fragilis, alumen plumosum: denn das alumen plumosum, das man sonst federweisz, pliant oder salamanderhar pflegt zu nennen, das braucht man zu döchtlin, die nicht verbrennen, daher man es das ewige licht nennet. MATHESIUS 123a (111b);
so man federweisz oder gespalten alaun in den wein thut, das macht ihn beständig und wehret ihm, das er nit zu essig werde. HERR feldbau 68b;
federweisz und erdflachs ist leichtlicher zu leschen, als mein erbsündiger durst von mutterleib. Garg. 101b;
vermittelst eines groszen brennspiegels innerhalb wenig augenblick holz brennend, steine glüend, stahel und eisen flieszend, beine und unverbrennliches federweisz zu glas machen.
LOHENST. Arm. 2, 1615. am Rhein federweisz vom schäumenden moste.

Servus!
Helene

2 Like

Gemeinsam sind wir unausstehlich!
Respekt Miss Marple-Kreszenz!

An der nicht fertigen Heimseite war ich auch, aber ans Telefon - eigentlich das nächstliegendste (sic!) - habe ich nicht gedacht. Da sieht mans mal wieder.

Ich werde denen jetzt glatt ein Fax schreiben und schicken.
Mal sehen, was als Antwort kommt. Ich sach dann Bescheid.

Fritz

Hallo Fritz,

wenn Dir das Herummachen am Wein nicht so behagt, stelle Dich darauf ein, daß Du den 2003er nur von ausgewählten Adressen trinken solltest: Sonst geht es immer drum, unliebsame Säuretöne wegzukriegen, dieses Jahr ists umgekehrt, und die Ministerialbürokratie hat in ihrer ermesslichen Weisheit ausnahmsweise erlaubt, dem 2003er Kaliumhydrogentartrat (Weinsäure) zuzusetzen.

Zum Glück gibt es Winzer (nicht die schlechtesten), die im Keller nicht so sehr mit Machen und Schönen und Ausfällen und Rumdoktern experimentieren, sondern mit Bleibenlassen - teils mit herfürragend schönen Ergebnissen, wie http://www.weingut-baison.de (übrigens für Philologen noch ein schöner Hugenottenname im Rheingau gratis dabei…)

Wohl bekomms

MM