Kick
Klingt ja sehr interessant…
Ich habe garnichts dagegen, dass der Satz vom zureichendem Grund, ein Metaphysischer ist, ich betreibe selbst Metaphysik.
Mertaphysik ist leider auch in jener erwähnten debatte zu einem Schimpfwort geworden, nicht nur durch die marxistische-meterialistische Debatte, auch der logische Positivismus hat seinen teil dazu beitragen, aber spätestens seit Kripke hat sich das gegeben.
Ich selbst betreibe analytische Metaphysik, auf Basis möglicher Welten. Nun zu meiner Begründung dafür das der Satz vom zeureichenden Grund einer Metaphysik ist.
Wenn es Gründe gibt dann sollte, ob mit oder ohne Satz von den zureichenden Gründen gelten:
A ist der Grund für B gdw. [Bikonditional] A der Fall ist und B der fall ist und es eine Gesetzmäßigkeit die auf A immer B folgen läßt.
Was der Fall, ist aber die Tatsache, ist das Bestehen von Sachverhalten [Tractatus 1.1ff].
Darum muss es sich bei A und B um bestehende Sachverhalte handeln, denn sie sind der Fall.
Aus dem bestehen eines Sachverhaltes kann aber in keiner Weise auf das Bestehen eines von diesem verschiedenen Sachverhaltes geschlossen werden. [Tractatus 5.135] D.h. von A kann man nicht auf B schliessen.
Das scheint merkwürdig zu sein, denn man könnte doch meinen, dass es z.B. dieHölzernheit meines Tisches Ursache seiner undursichtigkeit ist, wieso soll ich nicht daraus, dass mein tisch aus Holz ist auf seine undurchsuchtigkeit schliessen. Es gibt doch Gesetzmäßigkeiten, die dazu führen das Lignin und Zellulose undurchsichtig sind.
Dieses Argument ist leicht zu entkräften, denn es basiert gar nicht nur darauf, dass es sich bei dem Gegenstand um Holz handelt, sondern darauf, dass es keinen hölzernen Gegenstand gibt, der durchsichtig ist. Woher will man dass denn wissen wenn, man nicht alle Gegenstände hinsichtlich Hölzernheit und Durchsichtigkeit untersucht hat. Dann kann man aber sagen, dass das Gegenargument eigentlich darauf beruht, dass das Bestehen oder Nichtbestehen aller Sachverhalte in einer Welt, Auswirkungen auf das Bestehen eines Sachverhaltes in dieser Welt hat. Da dieser eine Sachverhalt schon Teil aller Sachverhalte ist, muss sein Bestehen natürlich Einfluss auf sein Bestehen haben. Ansonsten hat man sich nur einfach daran gewöhnt, dass es kein durchsichtiges Holz gibt, es ist zwar schwerer sich etwas abzugewöhnen als sich daran zu gewöhnen, aber man kann sich sogar an schwarze Schwäne gewöhnen.
Damit sind alle Ursachen bzw. Gründe nichts weiter als angewäöhnte folgen von Tatsachen, reine zufällige Regelmäßigkeiten in der Welt, zu denen es immer wieder Gegenbeispiele geben kann. Wir dürfen usn also auf durchsichtiges Holz freuen. Wenn durch solche plözlichen Beispiele Kausalbeziehungen [gründe] widerlegt werden, dann betreibt man normalerweise Ad-Hoc-Anpassung zumindest in der Wissenschaft und sucht sich neue Gründe. Und gewöhnt sich an sie …
Ich weiss Leibniz mit seinen vollständig bestimmten gegenständen würde das anders sehen, aber Leibniz war ja auch Determinist, obwohl er die mögliche Welt erfunden hat.
Ich vermag garnichts materialistisches an meinem Stundpunkt entdecken, zumindest nicht im Marxschen Sinn. Wie gesagt ich betreibe analytische Philosophy noch dazu u.a. mit Mitteln der formalen Logik. Ich glaube nicht alles was Wittgenstein geschrieben hat, aber in seiner Unabhängigkeit der sachverhalte liegt er richtig, sonst gäbe es keine ontischen Modalitäten, nur epistemische. Ebenso wären Tarskis Koinzidenzlemma und die zugehörigen Korollare dahin. Ohne diese jedoch stünde dem Holismus das Tor weit offen.
Viele Grüße
Martin