So, da bin ich wieder. Habe festgestellt, dass ich für Tautologie, Widerspruch etc. gar nicht so viel schriftlich festgehalten habe, sondern immer sehr einfache Sätze verwendet habe, die uns spontan eingefallen sind (ist auch viel lustiger, wenn man Sätze über anwesende Personen erfindet (an der Uni allerdings wohl weniger als in der Schule…)). Angefangen habe ich mit Aufgaben vom Typ:
www.herder-oberschule.de/madincea/ aufg0007/LOGIK-72.PDF
dann Verneinung geübt mit Sätzen wie:
Bei Nacht sind alle Katzen grau.
Es gibt eine Katze, die nachts grau ist.
Alle Katzen haben ein graues Bein.
Es gibt eine Katze, bei der alle Beine grau sind.
Bei allen Katzen sind alle Beine grau.
Zum Üben kann man auch folgendes Rätsel auflösen. Es gibt da so eine Geschichte von einem Brückenwächter und einem Mann mit einem Pferd, der in die Stadt will, ist ja auch egal. Das Rätsel, das man lösen soll, ist: „Ein Pferd kann braun sein. Eine Schimmel kann nicht braun sein. Also ist ein Schimmel kein Pferd.“
Da macht (nach meiner Erfahrung) mehr Schwierigkeiten als einzusehen, dass „A oder ~A“, was die meisten schon an sehr kurzen Beispielen sehr schnell begreifen. Als Physikerin kann ich mir jedoch nicht verkneifen, an dieser Stelle Niels Bohr zu zitieren:
„Das Gegenteil einer wahren Aussage ist eine falsche Aussage. Das Gegenteil einer tiefen Wahrheit ist eine andere tiefe Wahrheit.“
Nun aber noch ein paar Paradoxien. Eine Variante zu „Alle Kreter lügen“, die allerdings weltanschaulich reizvolle Schlüsse zulässt, ist die Geschichte vom Krokodil, das einer Mutter ihr Kind wegnimmt und es nur wiedergeben will, wenn die Mutter die Wahrheit spricht. Die Mutter entgegnet: „Gut. Aber du wirst es mir trotzdem nicht wiedergeben.“ Und somit kann sie es gar nicht wiederbekommen.
Hier noch ein paar Zitate, bei denen man sich streiten kann, ob es Paradoxien sind oder nicht. Ich fange an mit einem wichtigen Spruch für alle (Mathe-)Lehrer.
Ich hätte viele Dinge begriffen, hätte man sie mir nicht erklärt. (Stanislaw Jercy Lec)
Manche Menschen sind so falsch, dass sie nicht einmal mehr das Gegenteil von dem denken, was sie sagen. (Marcel Aymé)
Spontanität muss wohl überlegt sein. (?)
Wenn du wenig Zeit hast, nimm dir viel davon. (Ruth Cohn)
Alle Menschen müssen sterben. Vielleicht sogar ich. (?)
Falls du noch mehr Beispiele für interessante Paradoxien oder deren Verwandte weißt (oder Links zu ihnen), bitte hier reinschreiben, denn, ganz wie der Stechlin zum Thema Paradoxien sagt:
„Ich bin nicht klug genug, selber welche zu machen, aber ich mag es, wenn andere es tun. Es ist doch fast immer was dran.“