Benehmungsregel im Restaurant

Hallo,

wie bezahle ich in einem Restaurant eigentlich per Kreditkarte?
Wie benimmt man da?

Wenn ich Bar bezahle, kommt meist der Kellner und reicht einem die Rechnung. Man bezahlt z. B. über den Preis und sagt: „Stimmt so“. Doch möchte ich wissen, wie ich mit Kreditkarte bezahle.

  1. Was sage ich dem Kellner?
  2. Wie gebe ich das Trinkgeld?

Bitte um kurze Anleitung,

Grüße,
Marcel

Hallo Marcel,

schade, daß ich noch nicht dazu gekommen bin, diesen FAQ-Beitrag fertigzustellen… *seufz*

wie bezahle ich in einem Restaurant eigentlich per
Kreditkarte?
Wie benimmt man da?

Hängt vom Restaurant ab und natürlich davon, ob Du den Tip auf die Karte schreiben oder in bar geben möchtest.

  1. Wie gebe ich das Trinkgeld?

Wenn Du den Tip in bar erledigen möchtest, ist es kein Problem: den Betrag legst Du in das Mäppchen bzw. auf das Tellerchen (meines Erachtens eine Unsitte) in bzw. auf dem Dir die Rechnung präsentiert wird, fertig. Ein guter Kellner bedankt sich, wenn er Dir den Durchschlag des Belastungsbelegs + ggf. die Rechnung für die Steuer bringt.

Wenn Du den Tip per Kreditkarte zahlen möchtest: die Restaurants, die keine ‚Ratsche‘ benutzen, haben inzwischen Kassenformulare, die auch eine Extra-Zeile ‚Tip‘ haben. Sollte das nicht der Fall sein, schreibst Du einfach unter dem Rechnungsbetrag ‚Tip XYZ €‘; der Kellner druckt Dir dann die entsprechende Rechnung aus.

  1. Was sage ich dem Kellner?

In guten Restaurants ist es gar nicht erforderlich, etwas dazu zu sagen… Die fleißigen Bienchen schauen auf den Beleg und bedanken sich bei dem Gast automatisch. Und solltest Du einmal an eine Trantüte von Kellner geraten: ‚Den Tip für Sie habe ich mit aufgeschrieben; danke schön.‘

Apropos ‚Tip‘: auch wenn es den Hütern der deutschen Sprache nicht behagt… ‚Tip‘ ist heutzutage verbreiteter als ‚Trinkgeld‘ und bei einem Geschäftsessen absolut üblich.

Beste Grüße

Tessa

  1. Wie gebe ich das Trinkgeld?

Wenn Du den Tip in bar erledigen möchtest, ist es kein
Problem: den Betrag legst Du in das Mäppchen bzw. auf das
Tellerchen (meines Erachtens eine Unsitte)

HI, Tessa,
ich habe diese „Unsitte“ in Spanien und Frankreich schätzen gelernt. Man zahlt erst über dieses Tellerchen, dann bringt der Kellner das Restgeld zurück, du lässt Trinkgeld liegen und gehst. Der Kellner holt das Trinkgeld erst, wenn du weg bist. Ist dort absolut üblich. Wenn ich mir überlege, wie oft man in Deutschland scheel angeschaut wird von Kellnern, weil man deren Meinung nach zu wenig gegeben hat…
Ich fands auf jeden Fall immer sehr angenehm.

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Hallöle Elbin,

ich glaube, Du hast mich da ein klein wenig mißverstanden verstanden… Mir ging es um die Unsitte ‚Tellerchen‘ (meistens auch noch mit irgendwelchen abartigen Bonbons drauf). *g*

Sowohl Mäppchen als auch Tellerchen bleiben selbstredend auf dem Tisch und der Kellner holt sich den Tip erst nachdem Du gegangen bist. Geht aber bei Kreditkarte natürlich schlecht…

Ist dort absolut üblich.

Ich weiß…

Wenn ich mir überlege, wie oft man in
Deutschland scheel angeschaut wird von Kellnern, weil man
deren Meinung nach zu wenig gegeben hat…

Deren Meinung… In Deutschland ist es relativ schwierig, weil - wenn wir es ganz streng betrachten - die Bedienung inclusive ist (steht auf jeder Rechnung) und man im Grunde genommen überhaupt keinen Tip zahlen müßte. Es soll lediglich eine Anerkennung für den guten Service sein. Obwohl: wenn man in einem Nobel-Restaurant mal eben 500 € auf den Kopf haut und dann ein Trinkgeld von 5 € ins Mäppchen legt, wird man schnell zu ‚persona non grata‘ (auch wenn es sich die Kellner niemals anmerken lassen).

In den Staaten sieht es natürlich ganz anders aus: da ist Trinkgeld obligatorisch, egal, wie saumäßig die Bedienung war. Faustformel:

Saumäßig: 10 %
Gut: 15 - 20 %
Klasse: 25 %

Beste Grüße

Tessa

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ich habe diese „Unsitte“ in Spanien und Frankreich schätzen
gelernt. Man zahlt erst über dieses Tellerchen, dann bringt
der Kellner das Restgeld zurück, du lässt Trinkgeld liegen und
gehst. Der Kellner holt das Trinkgeld erst, wenn du weg bist.

Auch in den USA wird das so gemacht. Wenn man denen sagt, „stimmt so“ (natürlich in der Landessprache) bekommt man trotzdem sein Geld zurück. Ich finde liegenlassen eine besonders angenehme Art des Tringeldgebens, …
Gruß
Falckus

HI, Tessa,

dann nehme ich das selbstverständlich zurück. Den Rest wusste ich auch.
Wie würdest du es denn machen, statt Tellerchen?
Übrigens bei Kreditkarte: Ich lasse das Essen normal abbuchen und dann später Bargeld auf dem Teller. So geht es auch dann.

Gruß, die Elbin

Hallo,

wenn ich aber den Betrag auf den Beleg draufschreibe, bekommt der Kellner diesen Tip dann auch wirklich?
Und, wie mache ich das richtig? Wenn da jetzt so etwas steht wie:

gesamt EUR 45,50

gehe ich dahin, streiche den Betrag und schreibe das dann selbst, so dass das aussieht wie etwa:

gesamt EUR 45,50
Tip: EUR 3
gesamt EUR 48,50

Habe ich das so richtig verstanden? Und zu dieser selbstkorrigierten Rechnung lege ich dann meine Kreditkarte drauf und der Kellner nimmt das kommentarlos mit, und bringt mir meine Kreditkarte mit der korrigierten Rechnung später zurück?

Grüße,
Marcel

PS: Gibt es eine Website mit Infos zum Thema?

huhu!

versuchs mal hier oder mit google.de :-p

http://www.gerd-barabas.de/trinkgeld.htm

cu

laurent :smile:

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Ergänzend…
… zu den Ausführungen meiner Vorredner:

Wenn Du in einem kleinen Restaurant bist, wo Kreditkarten nicht so an der Tagesordnung sind, gib das Trinkgeld lieber in bar, denn ich habe es schon oft erlebt, dass die Kellner mit der Zusatzbuchung technisch überfordert sind.

Gruß,

Myriam

Hi Marcel,

umgekehrt wird ein Schuh draus: Der Rechnungsbetrag steht nur so im Raum, bei Trinkgeld steht nix und bei der Gesamtsumme auch nicht.

Es gibt also nichts durchzustreichen. Betrag einfach stehen lassen, Tip (blödes Wort@Tessa) hinschreiben, Summe hin und fertig.

Wichtig:::::: Gibst Du das Trinkgeld in bar, mußt Du sogar den Tip durchstreichen, am besten zur Sicherheit den Rechnungsbetrag bei der Gesamtsumme wiederholen. Sonst kann Dir ein Kellner, der Dir böse will, einfach eine Zahl reinschreiben. Unterschrieben ist ja!

ciao,
erik

Wichtig:::::: Gibst Du das Trinkgeld in bar, mußt Du sogar den
Tip durchstreichen, am besten zur Sicherheit den
Rechnungsbetrag bei der Gesamtsumme wiederholen. Sonst kann
Dir ein Kellner, der Dir böse will, einfach eine Zahl
reinschreiben. Unterschrieben ist ja!

hallo erik,
ich weiß ja nicht, wie sowas in deutschland gehandhabt wird. aber wenn das bei uns im betrieb ein kellner machen würde, und der chef würde davon wind kriegen (z.b. anruf des gastes, um sich zu beschweren) dann würde der kellner seinen job verlieren.
ob der gast das schon unterschrieben hat oder nicht, ich denke, das wäre urkundenfälschung(?).

mfg
f.

Hi Friedl,

das stimmt schon, aber ich bin doch lieber auf der sicheren Seite… vielleicht liegt das daran, daß ich ein Jahr in Süditalien gelebt habe :wink:

Es kommt halt drauf an. Ein Kellner wird doch sicher genug Menschenkenntnis haben, um zu sehen, welcher Typ Mensch seine Kreditkartendurchschläge aufhebt und vergleicht (wie ich) und welcher Typ einfach blind auf die Abrechnung vertraut. Und: Weißt Du am Monatsende noch genau, ob es im Restaurant 54,87 oder 58,87 € gekostet hat?

Könnte mir vorstellen, daß es auch schwierig ist, bei einer Zahl die Urkundenfälschung graphologisch nachzuweisen!

vorsichtig,

erik

hallo erik,

stimme dir in allem voll und ganz zu.
ich gehöre auch zu den leuten, die sich rechnungen und quittungen aufheben, und wüßte schon, daß die rechnung getürkt wurde. und in italien wäre ich natürlich auch obervorsichtig *gg*

auch eher vorsichtig
gruß
f.

Benimmregeln?
Das Wort Benehmung wirst du in jedem Wörterbuch vergebens suchen.

Hallo Friedl!

und in italien wäre ich natürlich auch obervorsichtig
*gg*

Um es mal vorsichtig auszudrücken: Ihr traut den Italienern ja einiges zu, gell?!
Aber das Essen hat Euch hier stets geschmeckt, oder?
Deutsche Staatsbürger haben hier übrigens aus gutem Grund den Spitznamen „WasKostdas“…

Saluti dalla luce del mondo!
Lars.

hallo lars

Um es mal vorsichtig auszudrücken: Ihr traut den Italienern ja
einiges zu, gell?!

wenn man das so verallgemeinern kann, ja.

Aber das Essen hat Euch hier stets geschmeckt, oder?

kann ich nicht sagen, weil ich nicht nach italien fahre, um urlaub zu machen.

Deutsche Staatsbürger

bin ich nicht mehr

haben hier übrigens aus gutem Grund den
Spitznamen „WasKostdas“…

so, ich hätte lieber einen spitznamen ‚waskostdas‘, als was anderes.

Saluti dalla luce del mondo!
Lars.

have a nice day
f.

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Hallo Fridl,

Um es mal vorsichtig auszudrücken: Ihr traut den Italienern ja
einiges zu, gell?!

wenn man das so verallgemeinern kann, ja.

Ich halte Verallgemeinerungen generell für gefährlich.
Es gibt in der Vergangenheit genug negative Beispiele.

Aber das Essen hat Euch hier stets geschmeckt, oder?

kann ich nicht sagen, weil ich nicht nach italien fahre, um
urlaub zu machen.

Klar, wäre vielleicht ein bißchen weit… :wink:

Deutsche Staatsbürger

bin ich nicht mehr

Ja, und?

haben hier übrigens aus gutem Grund den
Spitznamen „WasKostdas“…

so, ich hätte lieber einen spitznamen ‚waskostdas‘, als was
anderes.

Ich auch. Die Deutschen arbeiten nämlich im Ausland mit Erfolg an ihrem schlechten Ruf.

Ciao,
Lars.

Hi!

Ich kenne „Tip“ nur aus Ami-Land, hier ist das doch eher albern.

Ich meine, wenn es jemand für sehr hip hält, ok - aber prinzipiell nennt man es doch noch „Trinkgeld“. Schließlich hat Tip ja eine ganz andere Bedeutung und es spricht nichts gegen das Wort Trinkgeld. Egal,

Gruß

Tillmann

Ach, wegen den Geschäftsessen: Ja das ist klar, wenn man eh Englisch spricht, bzw. möglichts international erscheinen möchte :wink:

Machts gut

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Soll ich mir lieber alles gefallen lassen?
Hi Lars,

Du schlägst also vor, daß ich

  • dem netten Herrn in Trapani klaglos den Eurocard-Beleg mit 93000 Lire unterschreiben soll, obwohl ich nur für 75000 Lire verzehrt habe?

  • 3.50 Euro fürs Bargeldabheben zahlen soll, weil das nette Restaurant nicht - wie groß außen angekündigt - Kreditkarten akzeptiert? („Der Leser ist heute kaputt“, haha) (mehrmals vorgekommen)

  • dem netten Posteggiatore täglich 5000 Lire abdrücken soll, damit ich mein Auto vor meiner eigenen Wohnung abstellen darf, ohne Angst vor Kratzern zu haben?

  • dem Taxifahrer in Neapel locker 120 000 Lire für die Fahrt geben soll, wenn mich der nächste für 60 000 Lire fährt?

  • pauschal 100 000 Lire aus dem Auto rausreichen soll, ohne nochmal zu kontrollieren und festzustellen, daß der Tankwart nur für 90 000 Lire eingefüllt hat (ist allerdings nicht mir selbst passiert)

  • 6000 Lire „coperto“ pro Person für ein paar Oliven zahlen, wenn in der Speisekarte der Betrag neben coperto dick mit Edding durchgestrichen ist?

  • damit leben, daß der Typ auf dem Markt Deutsche mehr bezahlen läßt als Ausländer, um ihnen dann den verfaulten Spargel mitzugeben?

  • klaglos das verbleite Benzin bezahlen, das der Halbidiot von Tankwart in mein Kat-Auto eingefüllt hat (riesiges grünes Schild auf dem Tankdeckel)???

Nachdem ich ein Jahr in Sizilien verbracht habe, kann ich Leute, die von Vorurteilen und Verallgemeinerungen sprechen und dann noch unsere 60 Jahre zurückliegende (ich bin 25) NS-Vergangenheit als Holzhammer vorzerren, nicht mehr ernst nehmen.

Man muß in anderen Ländern eben aufpassen, in Italien und noch viel, viel mehr in der Tschechischen Republik, deren Fan ich eigentlich bin. Es gehört einfach dazu, daß Deutsche überall auf der Welt ausgeschmiert werden. Da muß sich kein Italiener wundern, wenn der Deutsche erstmal dezent fragt „Was kostet das“.

Das Phänomen ist übrigens überhaupt nicht typisch deutsch. Den meisten Italienern ist der Preis halt egal. Es gibt aber auch genug andere Beispiele, zb. die Oma meines besten Freundes, die ihre Rente auf die einzelne Lira genau ausgezahlt bekommen wollte. Was ja nicht wirklich möglich ist.

Also - ich mag Italiener, aber ich lasse mir noch lange nichts von ihnen gefallen. Und wenn ich dann negativ auffalle, ist das ihr Problem. Wer sich dezent zurückhält, ist eben selbst schuld.

ciao,
erik

Nein, Du sollst Dir nicht alles gefallen lassen!
Hi Erik!

Du schlägst also vor, dass ich…

Wo, bitte, habe ich das vorgeschlagen?
Es mag sein, dass ich bereits unter altersbedingter Demenz und partieller Amnesie leide, aber ich habe ausschließlich festgestellt, dass ich Verallgemeinerungen generell für gefährlich halte!
Ich lebe nun bereits seit einer Dekade im - zugegebenerweise deutschsprachigen Norden - Italiens und mir selber ist bislang – gott-sei-dank – keines der von Dir aufgezählten Negativbeispielen am eigenen Leib widerfahren. Um der Gerechtigkeit weiterhin Genüge zu tun, muss ich allerdings zugeben, dass solche Fälle hier in einer lockerern Runde immer wieder als Anekdoten erzählt werden. Was den Wahrheitsgehalt wohl leider nicht mindert.
Die von Dir beschriebene Abzocke (sowie andere menschliche Fehlleistungen und Entgleisungen) kannst Du mit Sicherheit auch mit einem beherzten Schritt vor die eigene Haustür (Bayreuth, wenn ich mich nicht irre?) finden.
Die von Dir beschriebenen „Tricks“ werden sicher an vielen Fremden bzw. Touristen ausprobiert – da kommt es bestimmt nicht auf die Nationalität an. Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Ich kenne ähnliche Beispiele, die in England, Frankreich, Spanien, Griechenland, Polen, Russland, Ägypten, USA, Brasilen, Chile, Peru… und mit Engländern, Franzosen, Spaniern, Griechen, Polen, Russen, Ägyptern, Amerikanern, Brasilianern, Chilenen, Peruaner… spielen.
Und wie Du gerade selber feststellen konntest, habe ich keine falsche Scham im Eventualfalle negativ aufzufallen. Und ich halte mich auch sicher nicht dezent zurück, wenn ich den (begründeten) Verdacht habe, dass ich über den Tisch gezogen werden soll.
In diesem Sinne,
Saluti dalle luce del mondo!
Lars.