Benes - Dekrete

Hallo allseits!

Nachdem der FPÖ endlich kar geworden zu sein scheint, daß mit einem Atom-Veto nix wird, sucht sie sich den nächsten Stein des Anstoßes.
Jetzt heißt es also: Kein EU-Beitritt Tschechiens, wenn die Benes-Dekrete nicht aufgehoben werden.
Nun - davon sind nicht nur die Österreicher betroffen, sondern auch die Deutschen.

Wie seht ihr denn das ?

Grüße
Barney

Hallo,
Kann man als Vergangenheit bezeichnen und ist heute nicht mehr von Bedeutung und nur schwer zu korrigieren.

Aber so sind die Ösis nun mal, nur Kritik ohne je einen vernünftigen Vorschlag gemacht zu haben.
Europa könnte meiner Meinung nach auf solch ein Land verzichten.

mfg: Josef Spies

Hallo,
Kann man als Vergangenheit bezeichnen und ist heute nicht mehr
von Bedeutung und nur schwer zu korrigieren.

Naja, so lang war das noch nicht her. Tatsache ist, daß es sich dabei um nationalistische Gesetzgebung handelte, für die in einem geeinten Europa eigentlich kein Platz sein sollte.
Ein Rückgängigmachen kommt natürlich nicht in Frage - zumal die meisten Sudetendeutschen recht froh sind, nicht mehr dort zu sein, Dennoch sollten solche Gesetze für ungültig erklärt werden - als symbolischer Akt. Ich hätte kein Problem damit, wenn Tschechien nach dem Krieg alle NSDAP - Mitglieder bestraft hätte (egal wie), aber die Vertreibung (mit Raub des Vermögens) einer gesamten Volksgruppe ist wohl nicht rechtens.
Und dieses Unrecht sollte eingestanden werden.
Haider und die FPÖ können mich übrigens mal…

Aber so sind die Ösis nun mal, nur Kritik ohne je einen
vernünftigen Vorschlag gemacht zu haben.
Europa könnte meiner Meinung nach auf solch ein Land
verzichten.

Das ist aber schon etwas allgemein, oder?

LG
Stefan

Moin Barney,

Die Kriterien für einen Beitritt Tschechiens zur EU wurden bereits vor Jahren gemeinsam von den EU-Staaten festgelegt. Soweit ich informiert bin, gab es bei diesen Beitrittskriterien weder den Punkt Benes-Dekrete, noch den Punkt Atomkraftwerk.

Sicherlich sind dies zwei Punkte, die geklärt werden müssen (auch wenn ich dem keine besondere Wichtigkeit beimesse). Nur gibt es keinerlei Grund, diese im Nachhinein mit einem Beitritt Tschechiens zur EU zu verknüpfen.

Wer dies macht, muss sich die Frage gefallen lassen, ober er die Benes-Dekrete und Ängste der Bevölkerung vor Atomkraftwerken nicht mißbraucht, um den Beitritt Tschechiens zur EU (aus vermutlich ganz anderen Gründen) zu verzögern oder zu verhindern.

Gruss
Marion

Hallo,

Kann man als Vergangenheit bezeichnen

Das könnte man mit Hitler auch, davor hütet sich aber jeder.

und ist heute nicht mehr von Bedeutung und nur schwer
zu korrigieren.

Zu korrigieren wär das leicht - ein Federstrich genügt. Von Deutschland und Österreich verlangt man Vergangenheitsbewältigung, aber anderswo braucht sowas kein Thema sein?

Aber so sind die Ösis nun mal, nur Kritik ohne je einen
vernünftigen Vorschlag gemacht zu haben.

Das solltest Du besser einschränken, so ist es nämlich falsch. Ich hab nur von der FPÖ gesprochen, und auf die trifft’s dann schon zu.

Europa könnte meiner Meinung nach auf solch ein Land
verzichten.

Das hast Du nicht gut überlegt, oder?

Gruß
Barney

Wie seht ihr denn das ?

Wie ich das sehe, dürfte jedem hier klar sein. Wichtiger finde ich, dass es noch unter Kohl (also 1997?) ein „deutsch-tschechisches Freundschaftsabkommen“ (oder wie immer das genannt wurde, weiß ich nicht mehr) gab, mit dem die Vergangenheit in „beiderseitigem Einvernehmen“ abgeschlossen worden ist. Dieses Abkommen ist auch von der CSU und Stoiber akzeptiert worden.

Somit kann keine deutsche Partei (ok, vielleicht noch DVU etc., aber keine ernstzunehmende) diesen Punkt mehr anführen.

Hi!

Was ist dagegen zu sagen?
Deutschland beansprucht schließlich auch die deutschen Ostgebiete nicht zurück, oder?

Es ist eindeutig, daß es noch mindestens zwei offene Fragen zwischen D, A und CZ zu klären gibt, bis CZ in die EU aufgenommen werden kann.
Hier sollte man sich auch in der deutschen Duckmäuserrepublik ruhig mal gerade machen und kategorisch die Abschaltung Temelins und den symbolischen Akt der Außerkraftsetzung der Benes-Dekrete einfordern.
Am Ende finanzieren wir noch ganz offiziell über die EU ein Land welches uns verurteilt und unser Leben massiv gefährdet. Das muß wohl nicht sein, denke ich.

Grüße,

Mathias

Hallo Marion!

Soweit ich informiert bin, gab es bei diesen
Beitrittskriterien weder den Punkt Benes-Dekrete, noch den
Punkt Atomkraftwerk.

Die EU in ihrer Naivität hat wahrscheinlich geglaubt, daß die Voraussetzungen namens Demokratie, Rechtsstaatlichkeit udgl. genügen. Und daß EU-Sicherheitsnormen automatisch gelten würden.

Sicherlich sind dies zwei Punkte, die geklärt werden müssen
(auch wenn ich dem keine besondere Wichtigkeit beimesse). Nur
gibt es keinerlei Grund, diese im Nachhinein mit einem
Beitritt Tschechiens zur EU zu verknüpfen.

Naja, keine besondere Wichtigkeit, weil die Opfer inzwischen fast alle tot sind? Das ist schon eher ein grundsätzliches Menschenrechtsproblem.
Und was die Kraftwerke betrifft, gibt’s natürlich noch eine Menge anderer Schrottbauten im Osten, die schleunigst abgestellt werden müßten.

Wer dies macht, muss sich die Frage gefallen lassen, ober er
die Benes-Dekrete und Ängste der Bevölkerung vor
Atomkraftwerken nicht mißbraucht, um den Beitritt Tschechiens
zur EU (aus vermutlich ganz anderen Gründen) zu verzögern oder
zu verhindern.

Der Jammer dabei ist, daß genau dieses Argument auf genau diesen Quertreiber FPÖ zutrifft. Damit ist eine vernünftige Handhabe unmöglich geworden.

Grüße
Barney

Hallo Ralf!

Somit kann keine deutsche Partei (ok, vielleicht noch DVU
etc., aber keine ernstzunehmende) diesen Punkt mehr anführen.

Heute morgen hab ich aber schon was anderes in den Nachrichten gehört :wink:))

Grüße
Barney

Hallo Mathias!

Am Ende finanzieren wir noch ganz offiziell über die EU ein
Land welches uns verurteilt und unser Leben massiv gefährdet.
Das muß wohl nicht sein, denke ich.

Ich glaube auch, daß die gesamte EU-Wirtschaft eher leiden würde durch die Osterweiterung. Vor allem, wenn sie zu früh kommt. Man muß den Ex-Ostblockstaaten mindestens noch zehn Jahre Zeit geben.
Selbst das ehemalige Ostdeutschland, das nicht auf seinen wackligen Beinen stehen bleiben mußte, sondern vom reichen Bruder aufgefangen wurde, hat den Wechsel noch nicht überstanden. Wie sollen dann die anderen?

Grüße
Barney

Moin Barney,

Soweit ich informiert bin, gab es bei diesen
Beitrittskriterien weder den Punkt Benes-Dekrete, noch den
Punkt Atomkraftwerk.

Die EU in ihrer Naivität hat wahrscheinlich geglaubt, daß die
Voraussetzungen namens Demokratie, Rechtsstaatlichkeit udgl.
genügen. Und daß EU-Sicherheitsnormen automatisch gelten
würden.

Die EU ist kein abstraktes Gebilde, sie setzt sich aus den Mitgliedsstaaten zusammen, zu denen auch D und Ö zählen. Wenn D und Ö diese Punkte so wichtig sind, hätten sie sie Jahre vorher anführen können, oder waren die Benes-Dekrete und das Atomkraftwerk in irgend einer Weise etwas Neues ?

Sicherlich sind dies zwei Punkte, die geklärt werden müssen
(auch wenn ich dem keine besondere Wichtigkeit beimesse). Nur
gibt es keinerlei Grund, diese im Nachhinein mit einem
Beitritt Tschechiens zur EU zu verknüpfen.

Naja, keine besondere Wichtigkeit, weil die Opfer inzwischen
fast alle tot sind? Das ist schon eher ein grundsätzliches
Menschenrechtsproblem.

Wenn die EU Staaten die Mitgliedsschaft verweigern würde, die in ihrer Vergangenheit ein Menschenrechtsproblem hatten, dann würden weder Ö noch D zur EU zählen. Soweit ich weiss, sind die Benes-Dekrete Teil der Vergangenheit eines Staates.

Man kann diese Vergangenheit natürlich wieder frisch politisieren und damit alte Resentiments wecken. Du glaubst doch nicht wirklich, die Leute, die die Benes-Dekrete jetzt instrumentalisieren, um den tschechischen Beitritt zu verhindern, interessieren sich auch nur ein Deut um die Opfer ?

Und was die Kraftwerke betrifft, gibt’s natürlich noch eine
Menge anderer Schrottbauten im Osten, die schleunigst
abgestellt werden müßten.

Das dürfte dann ja wohl eher ein Grund sein, Tschechien in die EU zu holen. Nur so hat man Einflußmöglichkeiten auf die technischen Standards eines Landes. Die Argumentation mit dem Atomkraftwerk ist paradox und zeigt meiner Meinung nach, dass es hier nicht wirlich um Sicherheitsstandards von Atomkraftwerken geht.

Wer dies macht, muss sich die Frage gefallen lassen, ober er
die Benes-Dekrete und Ängste der Bevölkerung vor
Atomkraftwerken nicht mißbraucht, um den Beitritt Tschechiens
zur EU (aus vermutlich ganz anderen Gründen) zu verzögern oder
zu verhindern.

Der Jammer dabei ist, daß genau dieses Argument auf genau
diesen Quertreiber FPÖ zutrifft. Damit ist eine vernünftige
Handhabe unmöglich geworden.

Warum ist das ein Jammer ? Sei doch froh, dass es in diesem Fall so offensichtlich ist, dann kann man sich auch leichter entscheiden :smile:

Gruss
Marion

Soweit ich weiss, sind
die Benes-Dekrete Teil der Vergangenheit eines Staates.

Hallo,

genau das scheint nicht der Fall zu sein. Die Benes-Dekrete sind nach wie vor gültiges tschechisches Recht. Natürlich werden sie nicht mehr angewandt, aber dennoch. Stell dir mal vor die Rassengesetze wären formal noch gültig…
Die Erklärungen der tschechischen Seite in dieser Frage waren immer wachsweich. Ich kann mich noch ein bischen daran erinnern wie das Thema vor ein paar Jahren bei den Beitrittsverhandlungen auf den Tisch kam. Es war offensichtlich daß die Tschechen in dieser Frage nur sehr geringes Unrechtsbewusstsein haben. Die Deutsche Seite hat dann sehr schnell nachgegeben. Wie ja unter Kohl in Europafragen eigentlich immer.
Inwieweit es sinnvoll ist das Tema heute noch zu verfolgen oder auch etwas weniger deutlich sei mal dahingestellt.

Max (der1987einwundervollesstudiensemesterinpragverbrachthat)

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dem stimme ich absolut zu!!!
wer will eigentlich eine osterweiterung??
da sind ganz andere mentalitäten im spiel!!!
wie lange „kämpfen“ schon die deutschen mit ihrem „osten“!?!?!

der schuß geht ich möchte schon fast sagen „mit sicherheit“ nach hinten los!!!

leider

gerald

aber halllllllloooooo!!!
thema vergangenheit:
die wird nur dann in anspruch genommen wenn wir (Ö,D) zahlen sollen. da wird alles schon über 50jahre lang aufgewärmt!!

thema die österreicher braucht keiner:
na wer soll denn dann die ganze schei… zahlen???

die EU ist ein totaler „intregantenstadel“ und meiner einer, würde froh sein wenn wir nicht unter diesen umständen dabei wären!!!

mrfg

gerald

wer will eigentlich eine osterweiterung??

Ich :smile:

da sind ganz andere mentalitäten im spiel!!!

Natürlich. Tausende ja Millionen von Mentalitäten so differierend wie meine sich von deiner unterscheidet

wie lange „kämpfen“ schon die deutschen mit ihrem „osten“!?!?!

Wäre es besser enn sie es lassen würden?

der schuß geht ich möchte schon fast sagen „mit sicherheit“
nach hinten los!!!

Ich lausche dem Propheten…

SAN

Hi,
Der einzige grosse Zahler ist Deutscheland.
Die Ösis halten doch auch nur die Hand auf.

solong, PITI

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Selbst Schuld

die EU ist ein totaler „intregantenstadel“ und meiner einer,
würde froh sein wenn wir nicht unter diesen umständen dabei
wären!!!

Im Gegensatz zu den Deutschen hatten die Österreicher aber die Wahl dabeizusein oder nicht. Ihr seids selber schuld, ihr wolltet doch zu über 60% der EU beitreten.Jetzt habt ihr den Salat.
Die Österreicher sind noch dümmer als die Deutschen, die Deutschen machen ja schon jeden Scheiß mit und zahlen anjeden und überall. Und wenn die Deutschen dabei sind dann wollen die Österreicher natürlich auch dabei sein und mitmischen.

Die EU lohnt sich nicht mehr für reiche Staaten sondern nur noch für arme.

aber peter!!!
also woher hast du die information, dass wir (Ö) die hand aufhalten!?!?!?

wir sind, um es wie manche politiker zu sagen pflegen, auch ein nettozahler!! (leider)

mrfg

gerald