Benzinpreis,

… alle regen sich darüber auf.

Moin,

warum? 2008 hat ein Barrel 150 $ gekostet, jetzt 80, schreibt unsere Tageszeitung, behauptet der ACE. Ich erinnere mich an eine Grundlagenvorlesung über BWL, als ein Student fragte, dass doch der Preis (war was anderes als Öl) nichts mit den Herstellungskosten zu tun hat. Der Dozent rang förmlich nach Luft und fragte fassungslos zurück: „Ja … wissen sie denn nicht, dass der Preis eines Produkts ausschliesslich von Angebot und Nachfrage abhängt und nichts mit den Herstellungskosten zu tun hat?“
Offensichtlich wissen das Politiker und Automobil-Verbände auch nicht, wissen nicht, dass wir in einer Marktwirtschaft leben.

Wo liegt mein Denkfehler?
Laika

… alle regen sich darüber auf.

Ich nicht!

Moin,

Morgen!

Wo liegt mein Denkfehler?

Nirgens und solange die meisten noch Brötchen holen mit dem Auto, Kinder
in die Schule oder Kindergarten bringen mit dem Auto, kann der Sprit
gar nicht teuer genug sein.

Gruß
Stefan

Hallo Laika,

… alle regen sich darüber auf.

Alle Jahre wieder und immer vor Ostern und zu Beginn der Sommer-Reisezeit geht das durch die Nachrichten.
Diesmal ist tatsächlich dem ACE eine PR-Aktion gelungen, nämlich vor dem ADAC in die Schlagzeilen und Hauptnachrichten zu kommen, wo doch das Thema Auto und Verkehr schon fast offiziös vom ADAC besetzt ist.

Natürlich ist der Preis eine Funktion von Angebot und Nachfrage - auf einem Markt! Die Ölmultis allerdings vermeiden in schöner Eintracht strikt jeden Anschein eines funktionierenden Marktes.

Gruß
Cassius

Hallo,

weil der Staat sich drüber freut, so kann er nämlich wunderbar davon ablenken, dass das teuerste am Sprit immer noch die Steuern sind.

Gruß,
Markus

Also die Bezinpreise hab ich jetzt nicht im Kopf, wäre mal interessant ob die wirklich nicht niedriger sind.

Auf jeden Fall muss man den Wechselkurs berücksichtigen. Damals EUR/USD bei 1,60 , heute 1,38. Heißt in Euro 94 gegen 58 Euro, da wird die Differenz schon kleiner.

Und dass der Marktpreis nichts mit den Herstellungskosten zu tun hat, ist natürlich Schwachsinn. Kein Unternehmen der Welt würde Benzin langfristig unter den Herstellungskosten verkaufen können. Klar, für das „darüber“ gbit es keine Grenze -)

Hey laika,

natürlich hast du Recht, dass der Preis immer eine Knappheit ausdrückt. Er trägt also auch dem Zustand Rechnung, dass Rohöl als ein endliches Gut angesehen ist, und die Knappheit bei steigendem Konsum noch zunimmt. Jetzt fragst du, warum sich der Automobilverband und die Politik darüber aufregen. Nun, der Automobilverband fürchtet als Lobby der Automobilindustrie natürlich um seinen Absatz und hat dadurch allen Grund, gegen hohe Ölpreise zu wettern - ob es nun sinnvoll ist oder nicht. Und die Politik, nun, es ist ihr Job sich über Dinge aufzuregen, über die sich ihre Wähler aufregen und das meine ich nicht ironisch. Die Politiker sollen doch die Meinung des Volkes artikulieren und das ist natürlich ein Leittragender dieser hohen Preise.
Gemeinsam haben beide, dass sie an den Preisen nun mal nichts ändern können.

Gruß JFBx

Hallo,

ich kenne Mütter, die fahren ihre Kinder mit einem grossen „Bus“ in den Kindergarten obwohl sie nur 5 !!! Einfamilien-Häuser entfernt wohnen. Da bleibt mir immer die Spucke weg.

Solange das noch geht ist das Benzin noch nicht teuer genug.

LG Rosenfreak

Hallo,

Natürlich ist der Preis eine Funktion von Angebot und
Nachfrage - auf einem Markt! Die Ölmultis allerdings vermeiden
in schöner Eintracht strikt jeden Anschein eines
funktionierenden Marktes.

Also aus ihrer Sicht funktioniert der Markt doch prächtig. Auch eine monopolistischer Markt ist ein Markt, auf denen gewisse Gesetzmäßigkeiten herrschen. Und diese nutzen die „Ölmultis“ eben wie übrigens jeder andere Marktteilnehmer und in jeder anderen Marktform auch aus. Nennt sich glaube ich Nutzenmaximierung.
Ansonsten ist den Anderen hier nur zuzustimmen, die darauf hingewiesen haben, dass trotz dieser Preise geringste Transportleistungen mit dem Auto bewältigt werden müssen.
Hinzuzufügen wären noch die Menschen, die aufgrund ein paar Cent „Rabatt“ in der Werbung fünf verschiedene Discounter anfahren; die 300 m vor der Autobahnabfahrt noch wie besengt überholen und dann auf der Abfahrt derart verzögern müssen, dass sie wieder hinter Einem liegen. Und natürlich die Viertelmeile-Rennfahrer zur nächsten roten Ampel.

Grüße

… alle regen sich darüber auf.

Ich nicht.

warum? 2008 hat ein Barrel 150 $ gekostet, jetzt 80, schreibt
unsere Tageszeitung, behauptet der ACE. Ich erinnere mich an
eine Grundlagenvorlesung über BWL, als ein Student fragte,
dass doch der Preis (war was anderes als Öl) nichts mit den
Herstellungskosten zu tun hat. Der Dozent rang förmlich nach
Luft und fragte fassungslos zurück: „Ja … wissen sie denn
nicht, dass der Preis eines Produkts ausschliesslich von
Angebot und Nachfrage abhängt und nichts mit den
Herstellungskosten zu tun hat?“

zumal der Rohölpreis, den man in der Zeitung lesen kann, nur sehr eingeschränkt etwas mit dem Benzinpreis an der Tankstelle zu tun hat. Benzinhersteller kaufen den Rohstoff nicht am Spotmarkt, sondern über Terminkontrakte, d.h. die Benzinpreise folgen zeitversetzt. Außerdem kaufen die Benzinhersteller nicht einen Barrel am Kiosk um die Ecke, sondern den Inhalt eines ganzen Tankers, was sich auch am Preis bemerkbar macht.

Außerdem spielen bei den Benzinpreisen auch die Raffineriekapazitäten eine große Rolle. Und nicht zuletzt bezieht sich der Rohölpreis auf bestimmte Sorten, u.a. auf WTI. Der Preis dafür ist aber eher ein Zufallsprodukt als das Ergebnis von Angebot und Nachfrage nach Rohöl oder gar Benzin:
http://mobil.ariva.de/de/board/thread.m?page=1&ag=40…

Gruß
Christian

Hallo Christian,

grundsätzlich hast du recht. Was mich interessieren würde ist aber, warum von den Konzernen mal so, mal so argumentiert wird. Ist der Ölpreis pro Barrel hoch, ist das der Grund für hohe Benzinpreise. Ist der Ölpreis niedrig, liegt es an den Spotmarktpreisen für Benzin. Sind diese auch niedrig (wegen mangelnder Nachfrage), liegt es an den Fixkosten der Raffinerien. Erstaunlicherweise wurden die Preise der Terminkontrakte noch nie erwähnt, aber das kommt sicherlich auch noch. Die Frage ist also: Was muss eigentlich passieren, damit Benzin mal billiger wird (außer die Steuern zu senken)?

Ralph

Hallo Markus,

weil der Staat sich drüber freut, so kann er nämlich wunderbar
davon ablenken, dass das teuerste am Sprit immer noch die
Steuern sind.

Wenn du glaubst, eine Steuersenkung würde zu billigeren Preisen an der Tankstelle führen, so irrst du dich. Maßgeblich verantwortlich für die (hohen) Margen der Mineralöler ist das Verhalten des Kunden und dadurch die Möglichkeit einen recht hohen Preis an der Tankstelle zu etablieren.

Wurde noch in den 90zigern eine Preiserhöhung von 5 Pfennig am Tag als das Ereignis in der Presse angesehen, so erzeugen heute Preisveränderungen von bis zu 9ct an einem Tag noch nicht mal mehr ein müdes Lächeln.

Für die Allgemeinheit sinnvoll wäre wohl eher eine Mineralölsteuererhöhung (die würde nämlich wirklich der Allgemeinheit zu Gute kommen), die Mineralöler müßten dann Abschläge bei ihren Margen hinnehmen, um wieder ein vom Markt akzeptieren Preis an ihre Tankstellen schreiben zu können.

Solange gilt wohl freie „günstige“ Tankstellen anzufahren, denn die sind nun mal die größten Konkurrenten der A-Marken. Untereinander hacken die sich nämlich kein Auge aus, selbst wenn sie dem Verbraucher dies Weiss machen wollen.

Gruß

Joschi

Guten mittag,

grundsätzlich hast du recht. Was mich interessieren würde ist
aber, warum von den Konzernen mal so, mal so argumentiert
wird. Ist der Ölpreis pro Barrel hoch, ist das der Grund für
hohe Benzinpreise. Ist der Ölpreis niedrig, liegt es an den
Spotmarktpreisen für Benzin. Sind diese auch niedrig (wegen
mangelnder Nachfrage), liegt es an den Fixkosten der
Raffinerien. Erstaunlicherweise wurden die Preise der
Terminkontrakte noch nie erwähnt, aber das kommt sicherlich
auch noch.

Benzinpreisveränderungen werden doch nur wahrgenommen, wenn sie nach Norden führen. Wird der Sprit billiger, interessiert es keine Sau und niemand schaut sich an, wie sich gerade der Ölpreis entwickelt, wie hoch die Kapazitätsauslastung bei den Raffinerien oder der Lagerbestand bei Vorprodukten oder Benzinsorten aussieht. Darüber hinaus wissen wir nicht, wie viel der jeweilige Anbieter vielleicht doch noch am Spotmarkt zukaufen musste usw.

Will sagen: Erklärungen werden nur abgegeben, wenn die Preise steigen und dann müssen es einfache Erklärungen sein, damit sie auch wahrgenommen und verstanden werden. Außerdem kann man sich schlecht über Interna, d.h. Preiskalkulation, Beschaffung usw. auslassen. Das Ergebnis ist eine Erklärung, die einigermaßen paßt, mehr oder minder der Wahrheit entspricht und hoffentlich einige Wochen später wieder vergessen ist.

Die Frage ist also: Was muss eigentlich passieren,
damit Benzin mal billiger wird (außer die Steuern zu senken)?

Öhm, die Preise sind doch immer wieder mal gesunken. Nur wird dann nicht so darüber geredet. Aber ganz grundsätzlich würde es wohl helfen, wenn die Leute nicht so viel tanken würden.

Gruß
Christian

Viele Gründe, die Du genannt hast, die plausibel klingen. Es muss aber einen einzigen Grund geben, der für alle Mineralölfirmen/-konzerne gilt, da die Preise an den Tankstellen fast im exakten Gleichtakt hoch und runter gehen - i.d.R. Unterschiede von 1 Cent, bestenfalls 2 Cent.

Gruss
Laika

der (die) es als Rentner natürlich leicht hat, das Auto einfach stehen zu lassen.

Viele Gründe, die Du genannt hast, die plausibel klingen. Es
muss aber einen einzigen Grund geben, der für alle
Mineralölfirmen/-konzerne gilt, da die Preise an den
Tankstellen fast im exakten Gleichtakt hoch und runter gehen -
i.d.R. Unterschiede von 1 Cent, bestenfalls 2 Cent.

das ist eben bei der mathematik so. da gibt es immer nur 1 ergebnis(+/- 1 cent) und dieser ist eben mit herstellung, transport und allen unkosten entstanden.
es wäre ja völlig aus der luft gegriffen, zu behaupten, dass die konzerne sich absprechen, enorme, nicht vorhandene kosten aufschlagen, nur um mehr profit zu bekommen. sowas könnte nie passieren. ölkonzerne sind eigentlich für ihre transparente preispolitik und ihre zurückhaltung in sachen preissteigerung bekannt und werden dafür vom kartellamt oftmals belobigt.

Viele Gründe, die Du genannt hast, die plausibel klingen. Es
muss aber einen einzigen Grund geben, der für alle
Mineralölfirmen/-konzerne gilt, da die Preise an den
Tankstellen fast im exakten Gleichtakt hoch und runter gehen -
i.d.R. Unterschiede von 1 Cent, bestenfalls 2 Cent.

Hi!

Für große Teile Europas ist die Rohölbörse Rotterdam ausschlaggebend, hier ein Link http://www.tecson.de/prohoel.htm

fg
MT

Ganz einfach
Hallo,

Viele Gründe, die Du genannt hast, die plausibel klingen. Es muss aber einen einzigen Grund geben, der für alle Mineralölfirmen/-konzerne gilt,

Die Nachfrage.

Der Preis wird in der Regel von Angebot und Nachfrage geregelt und nicht von Herstell- oder Einkaufskosten.

Solange es genügend Abnehmer für einen Preis von 1,40 gibt, werden die wenigsten für 1,20 verkaufen.

Grüße
Didi

Hallo,

Viele Gründe, die Du genannt hast, die plausibel klingen. Es
muss aber einen einzigen Grund geben, der für alle
Mineralölfirmen/-konzerne gilt, da die Preise an den
Tankstellen fast im exakten Gleichtakt hoch und runter gehen -
i.d.R. Unterschiede von 1 Cent, bestenfalls 2 Cent.

nun, man kann – wenn man möchte - davon ausgehen, daß sich die Mineralölverkäufer (und das sind neben den paar großen noch etliche mittlere und viele kleine (letztere sind zumindest hier genauso teuer wie die großen)) aktiv untereinander absprechen und die Preise nach Lust und Laune erhöhen. Ich persönlich habe daran meine Zweifel. Das Kartellamt hat das Thema seit Jahrzehnten im Auge und mir sind Fälle bekannt, in denen erhebliche Geldbußen wg. angeblicher Preisabsprachen verhängt wurden, nur weil sich Führungskräfte verschiedener Unternehmen bei einer Messe in einem Raum aufgehalten haben. Es wäre schon sehr verwunderlich, wenn es Unternehmen, die so unter Beobachtung sind, so lange gelungen sein sollte, aktive Preisabsprachen geheimzuhalten.

Ich schreibe absichtlich „aktive Preisabsprachen“, weil es natürlich schon so sein kann bzw. (wie schon geschrieben) ganz natürlich wäre, daß die einzelnen Händler Preisvorreitern (gleich in welche Richtung) in kurzem Abstand folgen. Das passiert im Einzelhandel ganz genauso und auch in anderen Branchen gibt es Preisscouts, die die Preise der Konkurrenz im Auge behalten.

Weiterhin kann es durchaus sein, daß Preisänderungen bei allen Herstellern durch bestimmte Ereignisse in Gang gesetzt werden.

Zusammenfassend: wer es nicht weiß, mutmaßt. Wer aus der Situation schließt, daß es aktive Preisabsprachen gibt, macht es sich m.E. zu einfach und ignoriert Teile der Realität (s. erster Absatz).

Es gibt nun einmal Dinge, über die man als Außenstehender nie die endgültige Wahrheit erfährt. Wie man hier immer wieder feststellen kann, neigen manchen Menschen dazu, davonauszugehen, daß die Welt schlecht ist und alle anderen (vor allem „die da oben“) nichts anderes zu tun haben, ihnen (diesen Menschen) das Geld aus der Tasche zu ziehen, sie zu belügen, zu betrügen und ganz generell über den Tisch zu ziehen.

Bei einem Verbrauch von deutlich unter 1000 Litern pro Jahr habe ich vielleicht leicht reden, aber ich mache mir das Leben nicht gerne dadurch unnötig schwer, daß ich hinter jedem Baum jemanden vermute, der mir böses will.

Gruß
Christian

Öl ist etwas, was nur begrenzt mit der klassischen Angebot-Nachfrage erklärt werden kann. Der Grund ist, dass es z.Z. der wichtigster Energieträger ist, und daher jeder von Profitieren kann und will.
Dazu gehören das Opec-Kartell, die Ölkonzerne und zum Schluss auchnoch der Staat. Es ist daher logisch dass VaterStaat rummeckert, wenn die OPEC die Erdöllieferung drosselt (Angebot-Nachfrage), die Konzerne die Knappheit ausnutzen, und dem Staat somit einige Problemchen bereitet. Dass die Autofahrer rumjammern ist das kleinere Übel. Problematischer wird die Situation für die Volkswirtschaft. Man bedenke nur was ein Brötchen kosten würde, wenn der Benzinpreis bei 5 Euro liegen würde, was die Grünen seinerzeit immer gefordert haben …

Guten Abend,Blondinenfront,

sag mal , kennst du Paris Hilton? Paris hat ein Buch geschrieben über die Ölpreisentwicklung erklärt anhand des Kondratieffzyklus.
Könnte für dich interessant sein, es ist ein schönes überschaubares Büchlein.

Liebe Grüße

Sohn Mannheims

Hallo!

In der Praxis sieht das so aus,
dass z.B. bei uns in der Nähe von Chemmnitz ein Grosstanklager ist,
was duch eine Rohrleitung aus Leuna den Rohbenzin bekommt.
Wo eigentlich alle Tankstellen mit den Tanklastern ihren Sprit holen.
Da bekommt , so vermute ich, jede Firma ihr spezielles Additivpaket mit reingemischt.

Da holen auch die Tankstellen aus der CZ ihren Sptit, (zumindest die grenznahen Gebiete), der ist in CZ aufgrund deren Mineralölsteuer immer so 15- 20 Ct billiger als bei uns, (Diesel ist fast genauso teuer, aber besser)
man hat in CZ auch nicht solche nervösen Preisschwankungen.

In D. sieht es ja derzeit bei uns so aus, dass der Preis immer so um 10 Ct. schwankt, in der Woche.
Ich tanke immer am Sonntag abend, oder Montags früh, und nie vor Feiertagen / Ferien.

Und es ist richtig, die Preise den Tankstellen werden offenbar nicht abgesprochen, sondern gegenseitig beobachtet.

Wenn einer meint, er müsse mal um 7 Ct. erhöhen, macht er das , vielleicht ziehen die anderen ja nach. Wenn die anderen das nicht machen, geht er wieder runter,
oder umgekehrt.

Ich weiss blos, dass die Tanke bei uns im Ort immer telefonisch die Anweisung bekommt,
wie sie die Preise machen müssen. Und das sogar relativ zeitnah, wenn eine andere Tanke ihre Preise ändert.

Grüße, Steffen!