Besondere Geldanlage, was sollte da beachtet werden?

Hallo,
meine Mutter hat nach dem Tod meines Vaters teilweise etwas unüberlegt gehandelt. Beispielsweise einen sehr guten Investmentfond, den sie schon zu Lebzeiten meines Vater nicht haben wollte, weil doch nur spekulatives Geld, das weg sein kann. Deshalb durfte er auch nicht viel Geld anlegen.
Sie hat ihn nun „gekündigt“ und natürlich nicht so viel bekommen, wie man hätte bekommen können. Aber das ist ihre Sache.

Nun ist das Geld auf „ihrer“ Sparkasse eingegangen. Sie hat einen ganz guten Betrag als Tagesgeld, nun will sie das Geld aus dem Fond anlegen für 1-2 Jahre, aber nicht als Tagesgeld. Da gab es doch früher noch etwas anderes Sicheres.

Meine Befürchtung: Es sollen nicht irgendwelche Gebühren weggehen, dass dann nach ein oder zwei Jahren weniger Geld da wäre als auf einem Tagesgeldkonto.
Es geht mir nicht um Sicherung meines Erbes, ich habe eh auf das Erbe von meinem Vater für eben meine Mutter verzichtet. Meine Eltern haben mich inklusive Studium genug unterstützt und auch viel verzichtet. Meine Mutter soll sich damit nach der Trauer einen schönen Lebensabend machen und sich etwas leisten können,

Es geht mir darum, dass sie von den Beratern nicht über das Ohr gehauen wird, weil sie alt ist und keine Ahnung hat.

Ich hatte vorgeschlagen, dass wir gemeinsam hingehen, das wäre dann ein Freitag - meine Mutter wohnt 400 km entfernt. Aber nein, da müsste sie dann das Seniorentennisspiel absagen :wink:, sie geht nun am Mittwoch hin und meinte ich kann ihr doch aufschreiben, was sie fragen soll und was schlechte Antworten wären.

Also was sollte sie unbedingt nachfragen? - in dem Bereich kenne ich mich nämlich nicht aus.

Es geht um gut 15 000 Euro, nur ganz altmodische, risikolose Anlage, ja nichts per Internet und nicht spekulativ. Also ich meinte, dann aufs Tagesgeldkonto. Nein, war ihre Antwort, sie hätten vor 30 Jahren einmal etwas gehabt, da hätte man gesagt, für wie viele Jahre man es anlegen will, bekam dann einen festen Prozentsatz gesagt und nach den Jahren wurde es einem auf sein Konto überwiesen. Das war dann mehr als beim Tagesgeld.

Gibt es so etwas heute noch? Macht das unter den Voraussetzungen Sinn? Kann da die Bank irgendwelche Gebühren abziehen, also muss man irgendetwas beachten?

Es ist einfach ihr Wunsch, dem anderen Zeugs traut sie nicht, da könnte sie dann keine Nacht ruhig schlafen. Sie ist nun so froh, dass der Investmentfonds endlich weg ist.

Entschuldigt für den Roman, ich hoffe ihr versteht damit die Situation für die Geldanlage.

LG Fuerru

Mir ist keine Geldanlage bekannt, die seriös und sicher ist und dennoch mehr Zinsen abwirft als durch die Teuerungsrate aufgefressen wird.
Eine Geldanlage wird also lediglich den Wertverlust bremsen, aber nicht verhindern.
Da es vermutlich wichtig ist, dass deine Mutter jederzeit im Falle eines Falles schnell wieder an das Geld kommt, wird es noch schwieriger.

Deine Mutter dachte wohl an eine „Festgeld“-Anlage. Da findet man zurzeit Angebote mit bis zu 3,5% Zinsen bei drei Jahren Laufzeit. Die Teuerungsrate beträgt momentan 8,7%.

Soweit ich das überblicken kann, geht man aktuell eher davon aus, dass die Zinsen steigen werden. Dann wäre ein Abschluss mit einer festen Verzinsung über viele Jahre nicht gut.

Und da würde ich mich halt fragen, ob ich das Geld wirklich über ein paar Jahre fest anlegen würde, nur damit es nicht jährlich 8,7% sondern 5,2% an Wert verliert.
Vielleicht mach eine Investition mehr Sinn?
Wie sieht es mit der Heizung im Haus aus - ist die noch gut, muss die bald ersetzt werden oder sollte man sie freiwillig ersetzen? Wäre eine Photovoltaikanlage sinnvoll?
Da sich gerade sehr viele Leute damit auseinandersetzen, sind die Preise für beides leider oft unverschämt hoch. Das ist auch wieder Mist.

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Danke für den Hinweis. So wie du das beschreibst, sehe ich das auch. Deine Vorschläge sind klasse, nur leider nicht umsetzbar.
Also weil eben bis zu meiner Grundschulzeit nicht viel Geld vorhanden war, wohnten sie zur Miete und zogen dann in eine Wohnung um, ein absoluter Glücksgriff, wo ich fast verstehen kann, dass sie dann kein Haus gebaut hatten. 4 Zi., 136 qm 10 m langer Balkon plus noch Dachterrasse, freier, unverbaubarer Blick auf den Main. 1974 für 157 DM im Monat, heute 820 Euro warm. Balkon-Photovoltaikanlage schon vorhanden. Gute Energieeffizienz, weil damals irgendeine Fassadenverklinkerung gewählt wurde, wo der Stein unheimlich viel Luft enthält. Neue Fenster und Dach auch schon gedämmt.
Der Vermieter, inzwischen schon der Sohn, hat gerade Ärger mit dem Finanzamt, das eine höhere Miete fordert, sonst könne er nichts mehr abschreiben oder so.

Was mich nun noch beschäftigt: Wenn sie nun Festgeld wollte, kann die Bank eine Gebühr für die Einrichtung verlangen, also dann noch mehr Verlust?

Hallo,

vielleicht kannst Du deine Mutter ja davon überzeugen, nichts direkt bei dem Banktermin zu unterschreiben, sondern sich die Anlageangebote mitgeben zu lassen. Dann kannst Du das mit ihr zusammen durchsehen. Gebühren müssen dort ja erwähnt werden.

Gruß,
Paran

Nennt sich dann halt „Festgeld“ - und ist vor Ablauf nicht verfügbar. Allerdings reichen die Zinsen nicht an die Inflation ran. Und der Zinssatz steht für die Laufzeit fest. Sollten also bis dahin die Tagesgeldzinsen anteigen, kann es durchaus passieren, dass

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Für eine Kapitalanlage rate ich grundsätzlich, dies nicht selbst zu entscheiden, wenn man davon keine Ahnung hat.

Es gibt dafür Fachleute, die man bei Banken und Versicherungen findet.

Eine Beratung ist unverbindlich und dazu empfehle ich, dass man sich die Angebote ausdrucken lässt und sich dann die Zeit nimmt diese zu Hause in Ruhe durch zu lesen.
Bei der Beratung nie sofort unterschreiben. Man kann auch eine Zweitmeinung bei einem zusätzlichen Berater einholen und dann beide Angebote vergleichen und erst danach für sich selbst eine Entscheidung treffen.

Kein Kreditinstitut verlang eine Gebühr (und auch kein Entgelt, was das richtigere Wort wäre) für ein Festgeld. Wenn aber jemand „Festgeld“ versteht, wenn etwas ganz anderes gesagt wurde, kann man natürlich nicht ausschließen, dass für das, was dann tatsächlich gekauft wurde, ein Entgelt erhoben wird.

und von den Instituten Angestellt sind und weisungsgebunden, diese haben die Aufgabe das Beste für ihren Finanzintermediär herauszuholen.

Das ist so bzw. mit diesem Unterton nicht richtig und vergleichbar mit der Behauptung, dass man, wenn man in ein Audi Zentrum geht und nach einem Kleinwagen von Opel fragt, einen Audi A8 empfohlen bekommt. Auch im Supermarkt ist es so, dass man tendenziell die teurere Ware angeboten bekommt (entweder durch Darstellung und Platzierung im Selbstbedienungsbereich oder an der Bedientheke), aber man bekommt keinen Gouda angedreht, wenn man nach einer Dose Erbsen fragt.

Bei der Privatkundenberatung sind seit ewigen Zeiten Beratungsprotokolle anzufertigen, die vom Kunden unterschrieben aufzubewahren sind. Wenn da herauskommt, dass dem Kunden Produkte angeboten wurden, die zu seinen Wünschen/Bedürfnissen nicht passten, ist im Zweifel Schadenersatz fällig.

Und nicht zuletzt: Kreditinstitute sind wie jeder andere Dienstleister, Händler und Produzent auf Kunden angewiesen und der Ausbau der Geschäftsbeziehung mit einem zufriedenen Kunden ist ungleich leichter als die Akquisition eines neuen Kunden. Deswegen wird selbstverständlich zum Wohle des Kunden beraten (schwarze Schafe gibt es überall, allerdings sind Kunden häufiger, die andere Anlageziele äußern als ihnen eigentlich vorschweben bzw. die sie im Nachhinein gehabt zu haben angeben) und genauso selbstverständlich wird bei ähnlichen Produkten, die alle zum Kundenwunsch passen, eher das empfohlen, das aus dem eigenen Haus stammt.

Dieser Hinweis trifft manchmal für die Bankbediensteten zu, aber auch diese werden meistens den Kunden richtig beraten.
Versicherungsmaklern oder Versicherungsvertretern sind überwiegend Selbständig und sind bei der IHK registriert.
Vermittlerregister | Herzlich Willkommen beim Vermittlerregister
Sie benötigen auch eine Vermögensschadenshaftpflicht.
Diese Gruppe muss bei einer Beratung immer ein Beratungsprotokoll erstellen und dies auch dem Kunden aushändigen.
Bei einer Falschberatung haften diese Leute mit ihrem Privatvermögen.

Gruß vom Pensionar

Dass es so ist, wie Naseweis schrieb, ist bekannt und über die miese „Beratungsqualität“ wurde auch schon öfters in den Medien berichtet.
Da der potentielle Anleger offensichtlich keine Ahnung hat, wäre es vergleichbar mit einem Kunden, der dem Opel-Verkäufer sagt, dass er ein Auto kaufen möchte und der ihn dann zum Audi-Händler schickt. Aber selbst wenn gezielt nach einem bestimmten Audi-Modell gefragt werden würde, so gibt es doch Preisunterschiede bei den Händlern, genauso, wie es oft unterschiedliche Zinssätze für z.B. 1-jähriges Festgeld bei den verschiedenen Geldinstituten gibt. Wenn also die Mutter bei einer Filiale der Deutschen Bank nach Festgeld fragt, wird der Mitarbeiter sie wohl kaum zu einer anderen Bank schicken, bei der es einen höheren Zinssatz gibt.

Wenn da herauskommt, dass dem Kunden Produkte angeboten wurden, die zu seinen Wünschen/Bedürfnissen nicht passten, ist im Zweifel Schadenersatz fällig.

Schadenersatz wäre aber nicht fällig, nur weil es für das gleiche passende Produkt z.B. 1%p.a. weniger gab, als beim Konkurrenten.

Jeder einzelne Bericht, der in den letzten 20 Jahren hier vorgestellt wurde, hat sich sehr schnell als grob tendenziös oder schlicht falsch herausgestellt.

Das ist ein völlig idiotischer Vergleich. Niemand würde erwarten, dass ein Mitarbeiter einer Shell-Tankstelle einen Autofahrer an die Kollegen von der Konkurrenz verweist, wo gerade der Sprit einen Cent billiger ist.

Hier ging es konkret um die Unterstellung, Mitarbeiter würden einem Kunden bewusst ein schlechteres Produkt anbieten, nur weil es aus dem gleichen Haus bzw. von einem Vertragspartner stammt.

Alles, was es zu dem Thema zu sagen gibt, ist hier nachzulesen:

Jeder einzelne Bericht, der in den letzten 20 Jahren hier vorgestellt wurde, hat sich sehr schnell als grob tendenziös oder schlicht falsch herausgestellt.

Die Berichte, die ich meine, beruhen auf Praxistests. Davon, dass das, was gezeigt und gesagt wurde, nicht den Tatsachen entsprochen haben sollte, habe ich nichts gehört.

Das ist ein völlig idiotischer Vergleich.

Den gem. deinen Worten idiotischen Vergleich hatte ich von dir übernommen. War der urheberrechtlich geschützt?

Niemand würde erwarten, dass ein Mitarbeiter einer Shell-Tankstelle einen Autofahrer an die Kollegen von der Konkurrenz verweist, wo gerade der Sprit einen Cent billiger ist.

Ja, eben, darum ging es doch, nämlich dass ein Kunde von dem Mitarbeiter eines Geldinstituts keine unabhängige Beratung erwarten kann, wie der Fragesteller oder dessen Mutter vielleicht aufgund von Pensionars Empfehlung glauben könnten.
Unabhängige Finanzberater gibt es zwar, aber die arbeiten nicht für ein bestimmtes Geldinstitut und wollen auch vom Kunden für ihre Dienstleistung bezahlt werden.

Hier ging es konkret um die Unterstellung,

Was stimmt denn daran nicht, dass die Mitarbeiter weisungsgebunden sind und das Beste für ihren Arbeitgeber herausholen sollen?
Mehr wurde nicht von Naseweis geschrieben. Ich kann da keine Untertöne finden.

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Und da Du ja der große Experte in Finanzfragen bist

Nein, hast Du nicht.

Zu dem Thema hatte ich bereits alles gesagt:

Wenn Du es nicht verstehen kannst oder willst oder nicht glauben möchtest: mir egal. Ich habe keine Lust mehr, für immer die gleichen Leute den Erklärbär zu machen, die aber gar nichts erklärt haben wollen, sondern meinen, alles zu wissen und sich davon nicht abbringen zu wollen.

Dazu schrieb ich bereits alles, was dazu zu sagen ist:

Man muss es halt gründlich lesen und verstehen wollen. Alles. Bis zum Schluß.

Und da Du ja der große Experte in Finanzfragen bist

" …hast du recht.", fehlt noch zu einem vollständigen, korrekten Satz.

Ich habe keine Lust mehr, für immer die gleichen Leute den Erklärbär zu machen,

Ich habe dich nicht gebeten, mir irgendetwas zu erklären.
Das, was Naseweis geschrieben hat, ist richtig und kein Geheimnis. Eine Erklärung, insbesondere von naiven Uninformierten oder Bankangestellten warum das falsch sein sollte, bedarf es nicht.

Es ist nicht richtig. Die geschilderte Einschätzung basiert auf mehreren Fehlannahmen, tendenziöser/falscher medialer Berichterstattung und einigen aufgeblasenen Einzelfällen („92-jähriger blinder Witwe wurde Lehman-Schrott verkauft!!!“). Eine gezielte Falsch- und Schlechtberatung zwecks kurzfristiger Generierung von Provision ist unlogisch und nicht einmal zielführend.

Aber glaub ruhig, was Du willst. Im Augenblick heißt die Veranstaltung sowieso weniger wer-weiss-was.de sondern vielmehr „maximiere Produkt aus Unwissenheit und Lautstärke“.

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sorry, es entspricht leider meiner Erfahrung. Ja es wurde besser in den letzten Jahren mit den Verkaufsgesprächen dank der Protokolle. Aber dennoch wird versucht bei den Verkaufsgesprächen alles rauzuhohlen was geht. Musste ich vor einigen Jahren wieder bei einen Darlehn erleben. Da gab es gleich wieder die Versuche mit den zusätzlichen Versicherungen, die dann zur Tilgung hergenommen werden sollen. Bzw nebenbei noch einen Bausparer besparen um dann diese für die Ablöse herzunehmen.

Und alle diese Produkte sind objektiv unsinnig? Oder deckte die Versicherung Risiken ab, die Du nicht für relevant hältst? Jeder, der schon einmal einen Mietwagen gebucht bzw. abgeholt hat, wurde schon gefragt, ob man nicht lieber eine Vollkaskoversicherung abschließen möchte. Jeder wurde an der Wursttheke gefragt, ob es nicht ein bisschen mehr sein dürfe oder - auf die Aussage „danke, das war’s“ - gefragt, ob man sich sicher sei. Mal ganz davon abgesehen, dass die Kreditinstitute bei Beratungsgesprächen auch die Risiken darstellen und die Aufklärung darüber dokumentieren müssen; dazu gehört logischerweise auch, dass man Produkte mindestens erwähnt, die diese Risiken ausgleichen können.

Und auch ein Bausparvertrag kann bei bestimmten Konstellationen sinnvoll sein - z.B. aus steuerlichen Gründen bei fremdvermieteten Immobilien.

Um es klar zu sagen: das, was Du hier als schlechte oder vertriebsorientierte Beratung darstellst, ist ein völlig normaler Vorgang. Ob im Supermarkt, bei der Autovermietung, im Möbelhaus oder im Restaurant: überall werden einem zusätzlich zudem, was man bestellte oder sich anzuschauen wünschte, weitere Produkte oder Dienstleistungen angeboten. Ein völlig normaler Vorgang, der seltsamerweise ausgerechnet und nur bei Finanzdienstleister als negativ interpretiert wird.

Es ging darum einen Lebens/ Rentenversicherung anzusparen um dann die Restschuld bei Auslauf Tilgen zu können.

Gerade da würde ich es nicht machen sondern das Darlehn weiter laufen lassen für die Abschreibung und Nutzung des Leverage Efekts. Aber es ging um mein Privates Häuschen.

Ja stimmt, denn da wurde Versucht extras zu verkaufen die für den Vertragspartner vorteilhaft sind und für den Kunden kosten verursachen. Bevor mal einen Bausparvertrag oder eine Versicherung zusätzlich bespart und dafür auch Kosten trägt sollte man lieber die Tilgung erhöhen.

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Das entspräche in etwa dem Vorschlag, noch 10.000€ drauf zu legen, um dann 1,06% statt 1,05% Zinsen zu bekommen. Darum ging es aber nicht, sondern darum, dass der Schuhverkäufer dir, nachdem du dich für ein Paar Schuhe für das 1,3-fache des Online-Preises entschieden hast, noch die genau auf dieses Modell abgestimmte Super-Glanz-Creme aufzuschwatzen versucht, die du nebenan beim Discounter für die Hälfte bekommst.