Betäubungsmittelrezept versenden

Hallo zusammen,

angenommen, Person X bekommt regelmäßig ein Betäubungsmittel verschrieben. Jetzt in der Corona-Krise hat man Angst zur Praxis zu gehen, da man ja sowohl sich als auch anderen infizieren kann (wer weiß, ob man nicht infiziert ist oder doch), ob im Bus, in der S-Bahn, auf der Straße, in der Praxis oder wo auch immer. Außerdem ist es ja eine auch eine Empfehlung, möglicht nich zu Praxen zu gehen. Daher ruft sie in der Praxis an und bitte um einen postalischen Versand eines Rezepts. Ihr sagt man aber, dass man keine Betäubungsmittelrezepte versenden darf und wenn man nicht selbst vorbeikommen kann, soll das eine Vertrauensperson machen. Eine Vertrauensperson ist aber doch genau so ein Mensch wie die Person X und sich demselben Risiko aussetzen würde.

Es macht natürlich schon Sinn, dass Betäubungsmittelrezepte nicht versandt werden müssten, da es ja keine Garantie gibt, dass das Rezept bei der Person X landen würde (wobei das Problem gelöst werden könnte, in dem die Regierung oder wer auch immer die Apotheker dazu zwingen würde, die Personen um eine Vorlage eines Personalausweises zu bitten, wenn die ein Betäubungsmittelrezept einlösen wollen. Ich habe noch nie einen Apotheker erlebt, der das machen würde). Was könnte aber eine Lösung sein?

Danke

Hallo,
ich wohne in Hamburg und weiss ja nun nicht, wie lang die Entfernung zwischen Apotheke und Praxis bei dir ist…
Unsere Apotheke bekommt die Rezepte auch manchmal direkt von der Praxis und der Patient wird vom Apothekenboten beliefert.

Das geht natürlich nur, wenn in dem Quartal die Versichertenkarte schon eingelesen wurde.
gruss von Kermit

Aber vielleicht nicht so ängstlich oder gehört nicht zur Risikogruppe (Alter, vorerkrankt an Herz oder Lunge usw.) ?

Wo bekommst du denn deine Lebensmittel her ? Oder gehst du wirklich nicht aus dem Haus ? Und wo hättest Du dann das Rezept eingelöst ? Überall besteht grundsätzlich Ansteckungsgefahr (passiv wie aktiv) . Aber man kann sich doch durch die einfachsten Maßnahmen (Abstand, Händewaschen) schützen.

Man soll bei Ansteckungsverdacht nicht direkt in Praxis gehen sondern telefonisch vorab klären wie und wann man dorthin kommen soll. das ist schon korrekt.
Aber der „normale“ Besuch des Arztes zwecks Rezept oder ärztlicher Behandlung muss doch sein und ist auch sichergestellt.

MfG
duck313

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Hallo,

Wenn man ohnehin telefonischen Kontakt zur Praxis hat, dann könnte man sicher auch vereinbaren, dass das Rezept jetzt ausgedruckt wird, man ist in 5 Minuten da. Und dann geht man wirklich nur rein, übernimmt das Rezept und geht wieder raus. Man kann sicher einen Zeitpunkt absprechen, indem in der Praxis möglichst wenig andere Menschen vorhanden sind.

Wenn man sich dann noch ein (wertvolles :wink: ) Blatt Küchenrolle mitnimmt, um damit die Klinken anzufassen, und dieses Papier anschließend entsorgt, dürfte die Gefahr einer Infektion bei Null liegen.

Um eine Tröpfcheninfektion noch weiter auszuschließen, könnte man sogar das Rezept mit solch einem Tuch anfassen. Oder man nimmt eine Klarsichthülle mit und schiebt sie vom Tresen mit dem Tuch dort rein.

Ich wiederhole auch hier gerne nochmal die beiden wichtigsten Übertragungswege:

  • direkte Tröpfcheninfektion, durch Küssen, Einatmen von „feuchter Aussprache“ oder dem Aerosol, dass beim Husten oder Niesen entsteht
  • deutlich geringer ist das Risiko einer Schmierinfektion (infizierte Person bringt Aerosol z.B. auf ihre Hände aus, berührt eine Fläche, noch nicht infizierter berührt anschließend die selbe Fläche, dann die Schleimhäute im Gesicht)

Daraus folgt:

  • Kontakt zu so wenig Menschen wie möglich
  • Abstand so groß wie möglich, aber mindestens 1,5 bis 2m
  • von Menschen, die deutlich Husten oder Schnupfen haben, komplett fernhalten
  • „draußen“ so wenige Flächen wie möglich berühren
  • „draußen“ nicht ins Gesicht fassen
  • nachdem man „draußen“ verlassen hat, gründlich die Hände waschen

Und noch eins: SARS-CoV-2 ist nicht die Pest. Eine Übertragung über die Luft ist nach derzeitiger Forschungslage ausgeschlossen. Man steckt sich nicht automatisch an, nur weil man eine Arztpraxis aufsucht.

Grüße, alles Gute
Pierre

P.S.: Ich will keine Panik schüren, doch wenn man Angst vor der Praxis hat, dann sollte man sich auch einen Kopf machen, wie man sich in der Apotheke verhält.

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Hallo,

Hier in Ö gibt es mittlerweile „eMedikation“, ein Telefonat beim behandelnden Arzt reicht, das Rezept wird einer Zentralstelle elektronisch übermittelt, von der die Apotheke das Rezept abrufen kann und gegen Vorlage der Identifikation (hier eine Versicherten-Karte, die jeder hat) wird das Präparat ausgefolgt. Das System ist von einem Tag auf den anderen implementiert worden - vielleicht schaut sich die Bundesrepublik einmal etwas ab!

LG
SL99

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Wir reden hier von Deutschland. Da braucht man schon mal 15 Jahre für eine Philharmonie. Oder mehr als 20 Jahre für einen Flughafen. Oder mehr als 25 Jahre für einen Bahnhof. Jeweils von der Idee bis zur Fertigstellung. Wobei die letzten beiden Zahlen noch nach oben korrigiert werden können. :rofl:

Im Ernst: so was plant Deutschland auch schon seit einigen Jahren. Bisher wurde es auf Grund schwerster Sicherheitsbedenken nicht umgesetzt. Sowohl die Datensicherheit ist äußerst fragwürdig als auch die Funktionsweise im Fall eines technischen Ausfalls (z.B. im Katastrophenfall).

Grüße
Pierre

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