Betreuungsassistent oder Altenpflegehelfer?

Ich mache gerade eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer und bin damit auch relativ gut zufrieden. Es werden zwar nicht die allerbesten Noten dabei rumkommen, aber es hat mir noch keiner gesagt, dass ich für den Beruf nicht geeignet wäre. Auch praktisch liege ich so im Durchschnitt.

Es ist nur so, dass meine Fähigkeiten viel mehr im Betreuungsbereich liegen. Ich habe vorher den Sozialasisstenten gemacht (wobei ich auch die FOS und das Zertifikat zum Betreuungsassistenten erhalten habe) und dann ein Bundesfrewilligen Dienst in einem sozialen Dienst eines Pflege und Seniorenwohnheimes geleistet. Dort habe ich mich vorwiegend um die klassische Betreuung der Bewohner gekümmert, Feste mitorganisiert und durchgeführt, Botengänge gemacht, kreativ gearbeitet und Essen angereicht. Das hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht (obwohl ich ein Junge /Mann bin) und ich habe dort immer wieder viel Lob und Anerkennung erhalten. Auch die Bewohner gaben viel zurück. Teilweise habe ich sogar richtig als Betreuungsassistent mitgearbeitet.

Jetzt ist es so, dass ich irgendwie wieder in die Betreuung zurückmag, aber die Ausbildung abbrechen mag ich auch nicht. Doch das ich dann Pflegehelfer bin juckt keinen, auch Fachkräfte zählen wenn sie in die Beschäftigung gehen nur als Betreuungskraft und das sogar finanziell.

Betreuungskräfte verdienen 1900€ brutto und Pflegehelfer 2100€ brutto bei einer 100 Prozent Stelle. Das Gehalt der APH steigt schneller und höher. Urlaubs und Weihnachtsgeld für beide Berufe.

Jetzt bin ich im Zwiespalt:

Pflege:

  • Mehr Können + Mehr Geld + Anerkennung von Kollegen
  • Weniger Zeit, mehr Druck und vorallem Stress - Mehr Verantwortung

Betreuung:

  • Weniger Geld - Weniger dürfen und können (ich darf dann ja nicht mal ne kleine Pille anreichen) - Null Anerkennung vom Pflegepersonal (die bekam ich nur durch mein Können, Anerkennung für den Beruf gibt so gut wie keiner)
  • Mehr Zeit, kein Druck + Ausleben meines Entusiasmus und Einfühlungsvermmögen möglich + Gut für meine Introversion

Ich bin sehr verwirrt hinsichtlich was ich jetzt tun soll…

Habt ihr Tipps wo ich vielleicht mal drüber nachdenken kann? Was würdet ihr tun?

LG

Das Thema hatten wir nun doch vor gar nicht langer Zeit ausführlich behandelt:

Hi.

Ich auch, wenn ich deine gnadenlose Trollerei lese.

Troll? Ja das wär schön…

Du könntest darüber nachdenken, dass die Lernfähigkeit rein physiologisch relativ schnell abnimmt - eine Qualifikation, die Du Dir jetzt nicht besorgst, wird irgendwann später sehr mühevoll zu erwerben sein.

Und auch darüber, dass ein Lohn von unter 25.000 € p.a. nicht den allergeringsten Spielraum im Leben lässt, so dass Dich Dein jetziges „Jo, ich bin ja bescheiden, das genügt mir“ wohl irgendwann reuen wird, wenn Du nichts mehr dran machen kannst.

Kurz: Wenn Du eh schon in einer Ausbildung bist, ist es das Kurzsichtigste, was Du machen kannst, das bereits Begonnene und Erworbene aus einer Laune raus wegzuwerfen. In dieser Situation sollte man keinen Gedanken daran verschwenden, ob es sich mit einer halben = gar keiner beruflichen Qualifikation nicht auch irgendwie leben lässt.

Schöne Grüße

MM

Ausbildung fertig machen und danach wieder in die Betreuung - wo liegt das Problem?

Klar. Wenn ich als Ingenieur bei der Müllabfuhr arbeite, krieg ich auch keine 8000 brutto mehr.

200 Euro brutto. Drauf geschissen, wenn du mit dem Job unzufrieden bist! Aber wenn dir die Anerkennung der zweifelhaften Kollegen soviel wert ist, dann bleib dabei.

Können tust du. Schließlich hast du doch die Ausbildung gemacht.
Und dürfen… Verantwortung willste doch eh keine haben.

Die natürlich den allerschwersten Job der Welt machen, während „ihr“ nur mit den Alten spielt…?
Damit musst du klarkommen, und das ist doch wohl nicht überall so?

Gruß,

Kannitverstan

Moin!
Ist das so? Gibt es da sowas wie einen Beleg dafür?
Ich weiß, dass man das langläufig annimmt, erlebe aber gerade das Gegenteil, deshalb meine Nachfrage

Bufo

Hat er nicht, die will er ja gerade abbrechen! Gemacht hat er nur dieses komische Zertifikat zum Betreuungsassistenten.

Ja, aber ich hab schon in die Zukunft geschaut: WENN er sie denn abschlösse und DANN in die Betreuung ginge, HÄTTE er sie gemacht :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Hätte, hätte, Fahrradkette, sagt man wohl heutzutage. :smiley:

Viele Grüße
Christa

nicht wenn der Ing. hinten auf dem Müllwagen mitfährt. Aber bei der Müllabfuhr als Unternehmen arbeiten schon Ingenieure.

Die Aufgaben eines Ingeneurs kann man bei der Müllabfuhr auch nicht gebrauchen, aber als Helfer und Fachkraft ist man in der Betreuung noch besser einsetzbar und kann sogar als Fachkraft mit einer von bestimmten Weiterbildungen die Betreuung leiten.

Die Betreuungsassistenten können nicht viel, aber sie haben die Fähigkeit erworben genauso mit den Bewohnern umzugehen und zu kommunizieren wie alle anderen und ohne die wären die Bewohner ausschließlich nur gepflegt. Die Pflegekräfte können froh sein, dass es sie gibt.

Je nach Altenheim machen BTAs auch ganz schön viel. Bei mir im Heim ist ein richtiger sozialer Dienst, der auch richtig Feste plant, durchführt und evaluiert. Der Dienst hat sogar Temasitzungen und und und. Ohne die würde die Pflege nicht mal funktionieren, weil die auch wichtige Botengänge da machen.

Ich lege nicht den größten Wert auf Anerkennung, aber Pflegekräfte allgemein schauen immer auf die BTAs teilweise sogar von oben herab. Das finde ich geht gar nicht.

Natürlich ist das ein wenig stressiger Job mit einfachen Aufgaben, aber man bekommt dafür nicht viel und muss keine große Ausbildung haben. Das sollten die wenigstens mal bedenken.

Pflegekräfte neidisch oder ironisch: „Ach so ne Arbeit hätt ich auch gern…“
Betreuungskräfte ernst: „Ist auch ein schöner Beruf“
Pflegekräfte: „Ne das wär mir ja zu wenig.“
Entweder den Job ergreifen und nicht lamentieren oder weiter Pflege machen und die Klappe halten >:(

Ein bisschen harsch, aber du hast mir deine Meinung gut dagelegt. Beste Antwort :slight_smile:

Servus,

das ist in einem Punkt, nämlich dem Kurzzeitgedächtnis, recht gut untersucht und belegt: Ob das jetzt in der Regel schon ab 26 oder erst ab 30 weniger wird, ist nicht ganz so wichtig.

Wenn das Lernen irgendwann (vermute ich mal) Ende vierzig - Mitte fünfzig nochmal einen deutlichen positiven Schub erfährt, hat das sicher damit zu tun, dass Lernen eben komplexer ist als nur die Funktion des Kurzzeitgedächtnisses, und da eben auch Verstehen und zich andere Dinge eine Rolle spielen, die man nicht so hübsch messen kann wie Kurzzeitgedächtnis.

Wahrscheinlich spielen da auch mit der Entwicklung der Person und der Persönlichkeit wegfallende oder weniger werdende Blockaden eine Rolle, die irgendwelchen Deformierungen der Person geschuldet waren, ohne die niemand lebt (bloß mit graduellen Unterschieden). Wenn diese bearbeitet und überwunden oder abgelegt werden oder einfach nur mit den Jahren verheilen, kann es gut sein, dass man zu der Hochform aufläuft, die man mit 20 schon hätte haben können, wenn da nicht dieses und jenes gewesen wäre - auch beim Lernen.

Bei der Berufs- und Lebensplanung von @MaLew geht es aber um eine ökonomische Aufgabe, die man ihrer Natur nach kaufmännisch angehen sollte, d.h. unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken. Hoffnungen und schöne Wünsche dürfen nicht aktiv bilanziert werden, d.h. im vorliegenden Fall muss man davon ausgehen, dass alle jetzt bestehenden Einschränkungen und Blockaden ihn ein Leben lang begleiten werden. Hoffnung ist der Tod des Kaufmanns.

Daher also: Wenn es jetzt schon Mühe macht, einen Beruf zu erlernen, wird das später so gut wie unmöglich werden. Wenn sich diese Prognose später als zu pessimistisch herausstellen sollte, umso besser. Aber von vornherein damit rechnen? Nie im Leben!

Schöne Grüße

MM

Finde die Aussage schwierig, dass lernen mit zunehmendem Alter schwierig wird.
Also Telefonbuchwissen, dieses auswendig lernen, das fällt mir zusehends schwerer. Dazu kommt, dass mein Widerwillen dagegen im Laufe der Zeit noch gewachsen ist, weil ich weiß, wie dämlich das in den meisten Fällen ist.
Meine jungen Schulkameraden stecke ich trotzdem locker unterm Strich in die Tasche und das trotz weniger Zeitaufwand fürs Schulische.

Zum einen Prüfungserfahrung, ich weiß worauf Prüfungsfragen hinauslaufen, was die Prüfer lesen wollen.

Und zum anderen habe ich unendlich viele, durch Erfahrung geborene Anknüpfungspunkte, an denen neues Wissen andocken kann.

Und vieles habe ich einfach schon mal irgendwo gehört oder gelesen.

Mir begegnet immer wieder dass Vorurteil, dass lernen im höheren Alter schwerer wird. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.

Bufo

Was mir häufig begegnet, auch bei mehr Menschen, die einige Jahre jünger sind als ich: Trägheit und Unlust, sich mit neuen Dingen zu beschäftigen. Sattheit und das komplette Fehlen von Neugier.

Aber das hat nichts mit deiner Aussage zu tun.

Bufo

Hallo,
ich kann total verstehen, dass Sie sich darüber Gedanken machen ob Sie die Ausbildung wirklich abrechen möchten.
Ich selbst habe den Sozialassistenten gemacht, später Sozialpädagogik studiert und hinterher einige Jahre in einem Seniorenheim in der Betreuung gearbeitet. Nun arbeite ich in der Familienbildung und in der Erwachsenenbildung. Sie sehen, Veränderungen gehören im Leben dazu und auch wenn man etwas abschließt, kann jeder Mensch auch noch etwas Anderes machen. Daher mein Tipp an Sie: Auch wenn Ihnen die Ausbildung gerade einmal Nicht soviel Spaß macht. Machen Sie diese zu Ende. Im Lebenslauf später zahlt sich das aus. Sie können somit immer nachweisen, dass Sie etwas abgeschlossen haben im Leben. Das ist in der heutigen Zeit viel wert! Ob Sie dann hinterher in der Betreuung arbeiten tatsächlich oder ob Sie hinterher Nicht vielleicht etwas völlig Anderes machen, entscheiden nur Sie selbst. Die Möglichkeiten in jedem Fall gibt es.

Mit freundlichen Grüßen,
S. Müller

[Beitrag editiert vom www Team]

Sorry neue beste Antwort