Als „Realist“ sollte man unächst mal prüfen auf welchen Sockel
man seine Partnerschaft stellt. Wenn man „hohe Ansprüche“ an
eine Beziehung hat muß man auch Konsequenzen ziehen.Also wenn man sich „ewige Treue“ schwört dann muß man auch
eine solche Beziehung beenden können.Das Interessante ist gerade daß die meisten Menschen geradezu
„notlügen“ müssen weil sie Beziehungen unter solchen Prämissen
eingegangen sind.Was wäre denn wenn man eine Beziehung führt wo „Fremdgehen“
des Partners miteingerechnet wird? Es muß ja nicht gleich eine
vollkommen offene Beziehung sein aber wo man dem Partner
Freiheiten zugestehen kann? Dies bedeutet natürlich daß man
sich auch emotional nicht zu abhängig macht.
Alles schön und gut, aber man kann schlecht nach Jahren einer Partnerschaft im beidseitigen Einverständnis einseitig die Regeln ändern. Wenn man sich gegenseitig innerhalb einer Partnerschaft Freiheiten zugestehen oder herausnehmen will, dann muss man diese und auch deren Grenzen möglichst früh festlegen. Dann wissen beide, woran sie sind und Treue und Untreue sind relativ klar definiert und man muss das nicht erst diskutieren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Natürlich muss man dabei intensiv über sich, seinen Partner, die Beziehung und eigene und fremde Werte nachdenken und - noch viel wichtiger - das alles auch zur Diskussion stellen. Das ist nicht einfach, nein, das ist anstrengend. Meistens spart „man“ sich das und lebt einträchtig nebeneinander her mit einer allgemein anerkannten Treuedefinition. Diese heißt dann in der Regel: Kein Sex mit jemand anderem!
Sobald aber nun einer der beiden vermeintlich in die Untreuesituation gerät, fangen die Definitonswinkelzüge an, getreu dem Motto des Herrn B.C. aus Washington D.C.: „I had no sex with that woman!“
Ich denke, hinterher zu argumentieren bringt nicht viel. Alle Beteiligten müssen für sich entscheiden, ob sie mit dem jeweiligen diskutierten oder erlebten Treuebegriff des Anderen leben können oder nicht und dann die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
Gruß
Hermann