ich mach mir grad Gedanken zur Konjugation von „tuen“ im Bairischen. In meinem Dialekt geht das so:
doã (tuen)
i dua
du duast
er duat
mir deã-ma
es deã-ts
si deã-nt
Auffällig finde ich den Unterschied zwischen Sg. und Pl. es sieht fast so aus als ob der Diphtong im Plural umgelautet wird. Ich han mal nachgehen ob das im Mittelhochdeutschen auch so ist, aber dort lauten auch die Pluralformen auf „tue…“ und nicht etwa „tüe…“, wie etwa die Lautung „deã-…“ vermuten lassen würde. Weiss wer was genaures dazu?
(Ausserdem ist der Infinitiv auch etwas Auffällig, und durch die Nasalierung allein tuen -> tuẽ auch nicht ganz zu erklären…)
„mir deã-ma“ ist mE die Form mit enklitischem Personalpronomen, die im Bairischen allerdings häufig zusätzlich zum vorangestellten Pronomens verwendet wird:
San mir do?
Mir san do!
Samma do?
Mir samma do!
Genaugenommen ist das eine Doppelung:
Wir sind-wir da!
Ich habe dazu einen Aufsatz von Hans Altmann gefunden (ab Seite 7)
Altmann spricht selbst ein außerordentlich hörenswertes Bairisch, seine Vorlesungen und Seminare waren mir immer ein Vergnügen.
si deã-nt
Ehrlich? Bei mir ist das
si deã-n
Gruß,
Max
si deã-nt
Auffällig finde ich den Unterschied zwischen Sg. und Pl. es
sieht fast so aus als ob der Diphtong im Plural umgelautet
wird. Ich han mal nachgehen ob das im Mittelhochdeutschen auch
so ist, aber dort lauten auch die Pluralformen auf „tue…“
und nicht etwa „tüe…“, wie etwa die Lautung „deã-…“
vermuten lassen würde. Weiss wer was genaures dazu?
(Ausserdem ist der Infinitiv auch etwas Auffällig, und durch
die Nasalierung allein tuen -> tuẽ auch nicht ganz zu
erklären…)
Servus,
ich hab durchwegs die Formen mit den Enklitika hingeschrieben („Wos deãnt n de do?“), aber das war nicht meine Frage. Die Frage war warum es bei „-ua-“ im Singular, „-eã-“ im Plural heisst, und ob es sich im Plural um umgelautete Formen aus mhd. „üe“ handeln könnte, und wenn ja warum, weil im mhd. ja nach meinen Recherchen auch im Plural „-ue-“ gestanden hat?
Selbst im Hochdeutschen ist „tun“ ja bereits eine zusammengezogene Form, die sich erst in jüngerer Zeit ergeben hat. Meine Großmutter (neé 1887) schrieb immer noch „tuen“ und sprach das auch so (sie sprach Hochdeutsch).
A.
da deine ViKa leer ist, weiss ich natürlich nicht wo Du zuhause bist.
Aber als Bayer, oder besser gesagt als zwangseingemeindeter Franke rollen sich mir die Zehennägel auf, wenn die „Preissn“ nicht wissen, wie man „tun“ schreibt.