Bevölkerungsentwicklung

Hallo Gemeinde,

nachfolgend zwei Artikel der letzten Zeit über die Entwicklung unserer Gesellschaft

http://www.focus.de/politik/deutschland/statistik_ai…

Zitat

(…) Ein enormes Bildungsgefälle zwischen Mädchen und Jungen scheint die Hauptursache für die spätere Abwanderung der Frauen zu sein. Zehn Prozent mehr Mädchen als Jungen beenden ihre Schullaufbahn mit dem Abitur. Der Unterschied zum Westen ist eklatant. Ebenso krass ist der hohe Anteil der Jungen, die keinen Hauptschulabschluss (14,6 Prozent) schaffen, doppelt so hoch wie der der Mädchen. (…)

und

http://www.stern.de/politik/deutschland/581936.html?..

Zitat

(…) Thomas Rüth ist Sozialpädagoge. Er leitet das Jugendhilfe-Netzwerk der Arbeiterwohlfahrt in Essen-Katernberg, einem Bezirk mit besonders großen sozialen Problemen. Regelmäßig besuchen er und seine Kollegen Familien, die ohne Hilfe nicht mehr klarkommen. Wenn die Sozialarbeiter zu Besuch sind, flimmert in den Wohnstuben fast immer die Glotze. Doch nicht jedes Mal läuft dort der Nachmittagsmüll von RTL 2. Immer öfter kommt das Programm aus dem DVD-Spieler: Pornos. Und die Kinder sitzen mit auf dem Sofa. (…)

driftet unsere Gesellschaft immer weiter auseinander?
stellt die vermeintliche „Kluft zwischen Arm und Reich“ also doch nicht die Grenze zwischen den Gesellschaftsschichten dar, sondern die tatsächliche Kluft zwischen Bildung und Dummheit?
oder ist letztlich die soziale Überversorgung Schuld, weil immer weitere Gesellschaftskreise die Segnungen des Sozialstaates zu schätzen lernen? und soll daraus (wieder?) die Ächtung der sozial Schwächeren (selbstverständlich OHNE Behinderte, Kranke, Alte etc) folgen? wo endet die Verantwortung des Einzelnen und wo beginnt die Versorgungsübernahme des Staates?

LG
Ralf

Hallo Gemeinde,

nachfolgend zwei Artikel der letzten Zeit über die Entwicklung
unserer Gesellschaft

Sehr populistisch aufgezogen, mit etlichen Fehler.

d er d umme R est…

„Ebenso krass ist der hohe Anteil der Jungen, die keinen Hauptschulabschluss (14,6 Prozent) schaffen, doppelt so hoch wie der der Mädchen. Für diese Jungs gebe es heutzutage keine Jobs mehr. Die zu DDR-Zeiten künstlich gestärkten großen Industrien, auch der Bergbau brachen zusammen.“

Wo ist hier der Zusammenhang zu sehen? War die Wende erst gestern? Ist doch schon fast 18 Jahre her, d.h. die heutigen Schulabgänger kennen nicht die DDR. Die Ursachen liegen hier ganz woanders.

„Zudem fehle dem Typus „Jung, schlau, Frau“ in der Oberlausitz oder der Uckermark schlicht der adäquate Partner. Sie suchen sich lieber im Schwäbischen oder im Rhein-Main-Gebiet einen West-Mann.“

…mit Haus, Garten und großem Auto. Wo ist die Untersuchung, was aus diesen Frauen geworden ist?

Hier steckt ein Korn der Wahrheit drin. Kein Wunder, sagt ja nicht Focus:
„Laut Steffen Kröhnert vermitteln Eltern ihren Söhnen noch immer, sich auf Malocher-Jobs einzustellen. Arbeit, etwa auf dem Bau, gebe es immer, auf Bildung käme es weniger an.“

Es liegt eben nur an den Eltern. Wenn die Prioritäten woanders liegen (schönes Auto) anstatt der Bildung des Nachwuchses, braucht man sich nicht zu wundern.

Hallo Steven,

„Laut Steffen Kröhnert vermitteln Eltern ihren Söhnen
noch immer, sich auf Malocher-Jobs einzustellen. Arbeit, etwa
auf dem Bau, gebe es immer, auf Bildung käme es weniger an.“

Es liegt eben nur an den Eltern. Wenn die Prioritäten woanders
liegen (schönes Auto) anstatt der Bildung des Nachwuchses,
braucht man sich nicht zu wundern.

dann ist es ja gut, mein Sohn lernt gerade an der höheren Berufsfachschule für Informatik ‚Anwendungsentwickler‘, dann sollte der ja kein Problem haben.
Für die Sommerferien ist an der Schule ein Praktikum als Anwendungsentwickler vorgeschrieben. Nur ein Praktikum, er verlangt kein Geld für die acht Wochen Arbeit … rund 200 Absagen hat er schon. :smile:

Du hast Recht, es liegt nur an den Eltern und an der mangelnden Bildung, wenn Jugendliche keine Arbeit finden. Ein Abitur und eine Ausbildung zum Programmierer reichen einfach nicht aus, man muß schon etwas mehr tun.

Inzwischen habe ich eine Praktikumsstelle gefunden, mein Chef hat mir mal wieder einen Gefallen getan. Wäre ich arbeitslos, hätte mein Sohn keine Chance gehabt. Ist das etwa die wahre Ursache, warum die Kinder von Arbeitslosen keine Jobs finden?

Gruß, Rainer

Hallo,

Du hast Recht, es liegt nur an den Eltern und an der
mangelnden Bildung, wenn Jugendliche keine Arbeit finden. Ein
Abitur und eine Ausbildung zum Programmierer reichen einfach
nicht aus, man muß schon etwas mehr tun.

Das kommt ja auch im stern-Artikel rüber:
„Es sind Jungen, denen die Eltern keine Werte, kein Rückgrat, keine Kraft vermitteln konnten.“

Inzwischen habe ich eine Praktikumsstelle gefunden,
mein Chef hat mir mal wieder einen Gefallen getan. Wäre ich
arbeitslos, hätte mein Sohn keine Chance gehabt. Ist das etwa
die wahre Ursache, warum die Kinder von Arbeitslosen keine
Jobs finden?

Nein. Oftmals geht es um Referenzen. Viele Chefs möchten das Elternhaus kennenlernen, von dem sich Rückschlüsse auf die Kinder ziehen lassen.

Hallo,

Du hast Recht, es liegt nur an den Eltern und an der
mangelnden Bildung, wenn Jugendliche keine Arbeit finden. Ein
Abitur und eine Ausbildung zum Programmierer reichen einfach
nicht aus, man muß schon etwas mehr tun.

Das kommt ja auch im stern-Artikel rüber:
„Es sind Jungen, denen die Eltern keine Werte, kein Rückgrat,
keine Kraft vermitteln konnten.“

ahhh, ja. Es geht also doch nicht um Bildung.

Inzwischen habe ich eine Praktikumsstelle gefunden,
mein Chef hat mir mal wieder einen Gefallen getan. Wäre ich
arbeitslos, hätte mein Sohn keine Chance gehabt. Ist das etwa
die wahre Ursache, warum die Kinder von Arbeitslosen keine
Jobs finden?

Nein. Oftmals geht es um Referenzen. Viele Chefs möchten das
Elternhaus kennenlernen, von dem sich Rückschlüsse auf die
Kinder ziehen lassen.

Hättest Du statt ‚Nein‘ ‚Ja‘ geschrieben, würde der darauf folgende Satz logischer klingen.

Gruß, Rainer

Hallo,

Hättest Du statt ‚Nein‘ ‚Ja‘ geschrieben, würde der darauf
folgende Satz logischer klingen.

„Ja“ sollte es auch heißen.

Hi Steven,

OK. Dann werde ich dem Freund, der mich hier in die Firma gebracht hat, demnächst mal ein Denkmal errichten. Ich habe in den letzten Tagen schon mehrfach gesagt, daß alles auf die Hilfe von meinem Freund Klaus zurück geht, daß ich ohne den auch kein eigenes Haus hätte. Mir wird immer mehr klar, wie Recht ich damit hatte.

Leider lebt er nicht mehr, ich bringe am WE mal ein paar Blumen zu seinem Grab.

Gruß, Rainer

Hi!

Hallo Gemeinde,

nachfolgend zwei Artikel der letzten Zeit über die Entwicklung
unserer Gesellschaft

Sehr populistisch aufgezogen, mit etlichen Fehler.

d er d umme R est…

„Ebenso krass ist der hohe Anteil der Jungen, die keinen
Hauptschulabschluss (14,6 Prozent) schaffen, doppelt so hoch
wie der der Mädchen. Für diese Jungs gebe es heutzutage keine
Jobs mehr. Die zu DDR-Zeiten künstlich gestärkten großen
Industrien, auch der Bergbau brachen zusammen.“

Wo ist hier der Zusammenhang zu sehen? War die Wende erst
gestern? Ist doch schon fast 18 Jahre her, d.h. die heutigen
Schulabgänger kennen nicht die DDR.

Doch, sie lernen sie über ihre Eltern kennen. Und damit die ganze morbide, passive Grundhaltung der typischen „Meckerossis“. Nur gut, dass es auch andere gibt, die sich bewegen.

Die Ursachen liegen hier
ganz woanders.

Wo?

„Zudem fehle dem Typus „Jung, schlau, Frau“ in der Oberlausitz
oder der Uckermark schlicht der adäquate Partner. Sie suchen
sich lieber im Schwäbischen oder im Rhein-Main-Gebiet einen
West-Mann.“

…mit Haus, Garten und großem Auto. Wo ist die Untersuchung,
was aus diesen Frauen geworden ist?

Vermutlich nach einer mehrjährigen Karriere dann Hausfrau.
Was spricht dagegen?

Wenn ich als junger Ostmann so eine Maus abhaben möchte, muss ich eben meinen Hintern bewegen. Die Frauen können da nix für, wie ich meine…

Hier steckt ein Korn der Wahrheit drin. Kein Wunder, sagt ja
nicht Focus:
„Laut Steffen Kröhnert vermitteln Eltern ihren Söhnen
noch immer, sich auf Malocher-Jobs einzustellen. Arbeit, etwa
auf dem Bau, gebe es immer, auf Bildung käme es weniger an.“

Es liegt eben nur an den Eltern. Wenn die Prioritäten woanders
liegen (schönes Auto) anstatt der Bildung des Nachwuchses,
braucht man sich nicht zu wundern.

So sieht es aus. Nur ist die Entwicklung im Westen nicht viel besser. Das Konsumproletariat, äh… verzeihung, Prekariat, wächst. 10% der Jugendlichen machen keinen Schulabschluß. Tendenz und Ausländeranteil steigend. Hier muss dringend etwas getan werden, sonst werden wir in 10-15 Jahren nicht zwei, sondern vier Parallelgesellschaften vorfinden: die Ossis, die westdeutschen Loser, die ungebildeten Ausländer und die Leute mit einem Job…

Grüße,

Mathias

Hola,

Doch, sie lernen sie über ihre Eltern kennen. Und damit die
ganze morbide, passive Grundhaltung der typischen
„Meckerossis“. Nur gut, dass es auch andere gibt, die sich
bewegen.

Immer wieder erheiternd, solche dumm-dreisten Sprüche zu lesen. :smile:
Und wo kommt es natürlich her? Aus Bayern. :smiley:

Nur gut, daß es dort auch andere gibt - also Leute mit Hirn.

Beste Grüße

Hallo Rainer,

Inzwischen habe ich eine Praktikumsstelle gefunden,
mein Chef hat mir mal wieder einen Gefallen getan. Wäre ich
arbeitslos, hätte mein Sohn keine Chance gehabt. Ist das etwa
die wahre Ursache, warum die Kinder von Arbeitslosen keine
Jobs finden?

deine Theorie wird von der DIW gestützt:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/woc…

[…]
Die wichtigste Quelle für Informationen stellt damals wie heute offensichtlich das private Beziehungsnetzwerk an Freunden, Bekannten und Angehörigen dar [24]; dies gilt sowohl für Westdeutschland als auch für Ostdeutschland.[…]

Dort sind überhapt äußerst interessante Artikel zu finden.

Ich sorge mich jetzt schon um die Zukunft meines Sohnes (14) zumal er gerade einen schulischen Durchhänger hat :frowning:

Grüße Marion

hallo Marion,

deine Theorie wird von der DIW gestützt:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/woc…

das ist ja interessant. Ich hatte meine Vermutung nur auf die Erlebnisse in meinem näheren Umfeld gestützt. Die Bestätigung bedeutet für mich, daß ich künftig ein paar Einladungen mehr annehmen werde als bisher, dafür sorgen, daß sich in einem halben Jahr ein paar Leute an mich erinnern.

Ich sorge mich jetzt schon um die Zukunft meines Sohnes (14)
zumal er gerade einen schulischen Durchhänger hat :frowning:

Mein Kleiner (14) hatte am Gymnasium einen Hänger, war einfach überfordert. Jetzt geht er an die Gesamtschule, strebt die Mittlere Reife an und hat wieder richtig Spaß an den Einsen. :smile:

Gruß, Rainer

Vermutlich nach einer mehrjährigen Karriere dann Hausfrau.
Was spricht dagegen?

Also ich persönlich finde die Aufteilung der Gesellschaft in Leistungsträger und subventionierte Fortpflanzer nicht ideal.

Wenn ich als junger Ostmann so eine Maus abhaben möchte, muss
ich eben meinen Hintern bewegen. Die Frauen können da nix für,
wie ich meine…

Ja, und am besten der Ostmann bewegt seinen Hintern dahin, wo er arbeiten und Geld verdienen kann. Unter den Übriggebliebenen sind dann neben dynamischen Unternehmern (in der Regel Pommesbudenbesitzern) überproportional viele Leute, die sowieso nichts finden würden. Die Option, als Herdputzer und Kindererzieher eine geldverdienende Westfrau zu ergattern, existiert ja für Männer praktisch nicht.

So sieht es aus. Nur ist die Entwicklung im Westen nicht viel
besser. Das Konsumproletariat, äh… verzeihung, Prekariat,
wächst. 10% der Jugendlichen machen keinen Schulabschluß.
Tendenz und Ausländeranteil steigend. Hier muss dringend etwas
getan werden, sonst werden wir in 10-15 Jahren nicht zwei,
sondern vier Parallelgesellschaften vorfinden: die Ossis, die
westdeutschen Loser, die ungebildeten Ausländer und die Leute
mit einem Job…

Ich sehe das Problem nicht bei der Bildungsaffinität der Eltern. Es ist ja nicht so, dass ein Hauptschulabschluss die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich steigern würde. Wie Rainer Fischer schreibt, sind Beziehungen in die Parallelgesellschaft der Jobbesitzer wichtiger…

Grüße,

Ptee

Hallo!

dann ist es ja gut, mein Sohn lernt gerade an der höheren
Berufsfachschule für Informatik ‚Anwendungsentwickler‘, dann
sollte der ja kein Problem haben.
Für die Sommerferien ist an der Schule ein Praktikum als
Anwendungsentwickler vorgeschrieben. Nur ein Praktikum, er
verlangt kein Geld für die acht Wochen Arbeit … rund 200
Absagen hat er schon. :smile:

Du hast Recht, es liegt nur an den Eltern und an der
mangelnden Bildung, wenn Jugendliche keine Arbeit finden. Ein
Abitur und eine Ausbildung zum Programmierer reichen einfach
nicht aus, man muß schon etwas mehr tun.

Genau!
Und sag deinem Sohn, er solle keinesfalls älter als 35 werden. Das ist so ungefähr die Schallmauer für Anwendungsentwickler. Danach ist er entweder für den Job zu alt oder zu teuer.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Menge Leute, die so etwas wie Anwendungsentwickler sind (oder besser: waren) und deren Jobs sich mittlerweile in Bulgarien, in Indien oder China befinden. Die Geschichten, die ich von denen bzgl. Bewerbung und Vorstellungsgespräche höre, sind atemberaubend: 25 Jahre Berufserfahrung in Konzeption, Programmierung, Datenbank, aber blöderweise altersmäßig über 35 - da kann das Gehalt schon mal unter dem einer ALDI-Kassiererin liegen. Wenn überhaupt eine Anstellung zustande kommt.

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,

Und sag deinem Sohn, er solle keinesfalls älter als 35 werden.
Das ist so ungefähr die Schallmauer für Anwendungsentwickler.
Danach ist er entweder für den Job zu alt oder zu teuer.

*gg* Bis er die Ausbildung fertig hat, ist er 27. Dann noch ein-zwei Jahre Praktikum, Einarbeiten … dann ist er 30 wenn er richtig anfängt zu arbeiten. Fünf Jahre Lebensarbeitszeit erscheinen mir relativ wenig. :smile:

Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Menge Leute, die so
etwas wie Anwendungsentwickler sind (oder besser: waren) und
deren Jobs sich mittlerweile in Bulgarien, in Indien oder
China befinden. Die Geschichten, die ich von denen bzgl.
Bewerbung und Vorstellungsgespräche höre, sind atemberaubend:
25 Jahre Berufserfahrung in Konzeption, Programmierung,
Datenbank, aber blöderweise altersmäßig über 35 - da kann das
Gehalt schon mal unter dem einer ALDI-Kassiererin liegen. Wenn
überhaupt eine Anstellung zustande kommt.

Das sind ja tolle Aussichten. Dann muß ich mich eben anstrengen, daß mein Sohn früher oder später hier in den Konzern kommt … :smile:

Gruß, Rainer

„Zudem fehle dem Typus „Jung, schlau, Frau“ in der Oberlausitz
oder der Uckermark schlicht der adäquate Partner. Sie suchen
sich lieber im Schwäbischen oder im Rhein-Main-Gebiet einen
West-Mann.“

…mit Haus, Garten und großem Auto. Wo ist die Untersuchung,
was aus diesen Frauen geworden ist?

Das zeugt von Unwissenheit. Eine junge Frau, die ein gutes Abitur hingelegt uns studiert hat, möchte in der Regel erst einmal arbeiten und auch ein bisschen Karriere machen. Eine junge Frau aus dem Osten, die oftmals an ihren Eltern gesehen hat, dass Beruf und Familie sich durchaus miteinander vereinbaren lassen, geben sich dann selten mit einer langjährigen Hausfrau-Tätigkeit zufrieden. Und wenn in der Heimat keine Arbeit vorhanden ist, die der Qualifikation gerecht wird, und zudem die Zahl an attraktiven Partnern gering ist, sucht man sich in anderen Regionen Job und Partner. Erst einmal ziehen die jungen Frauen in eine Region, wo es attraktive Jobs mit angemessener Bezahlung gibt, und dann wird sich mit der Zeit auch der passende Partner dort finden. In der Regel sucht man sich einen Partner, der intellektuell ebenbürtig ist, da man ja am Abendbrotstisch auch gern mal etwas reden möchte.

Hier steckt ein Korn der Wahrheit drin. Kein Wunder, sagt ja
nicht Focus:
„Laut Steffen Kröhnert vermitteln Eltern ihren Söhnen
noch immer, sich auf Malocher-Jobs einzustellen. Arbeit, etwa
auf dem Bau, gebe es immer, auf Bildung käme es weniger an.“

Das halte ich für etwas zu kurz gegriffen. Denn das erklärt nicht, warum Mädchen bessere Leistungen zeigen und bessere Abschlüsse haben. Oder wird man etwa der Tochter sagen, ohne Bildung bist du nichts, und dem Sohn, nur als Malocher hast du eine Chance? Die meisten Eltern erwarten von beiden dasselbe bzw. leben dasselbe vor. Die Mädchen entscheiden offenbar von sich aus, dass sie sich anstrengen sollten, während die Jungs offenbar den coolen Macho mimen, der keine Hausaufgaben macht und schlechte Noten erzielt. Warum ist das so? Ich bezweifle, dass Mädchen das machen, weil sie später jemanden mit großem Auto heiraten wollen. Das sind Dinge, die interessieren 13-Jährige nicht so sehr. Da sollte man eher ansetzen (und ich glaube, das ist ein gesamtdeutsches Problem, im Osten erscheint es nur verstärkt, da dort das Job-Angebot allgemein geringer ist, d. h. die Folgen treten hier früher und in stärkerem Maß zutage).

Bis denne
Schnoof

Das zeugt von Unwissenheit. Eine junge Frau, die ein gutes

Beruht das auf Wissen oder Glauben? Dazu gibt es keine Aussage. Man kann deshalb nur vermuten.

Abschlüsse haben. Oder wird man etwa der Tochter sagen, ohne
Bildung bist du nichts, und dem Sohn, nur als Malocher hast du
eine Chance? Die meisten Eltern erwarten von beiden dasselbe

Steht doch so in den Berichten drin.

Eltern. Es ist ja nicht so, dass ein Hauptschulabschluss die
Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich steigern würde. Wie

Natürlich steigert ein Hauptschulabschluss die Chancen. Was Rainer sagte, ist eine Ausnahme. Auch mit Beziehungen bekommt man sehr schlecht einen Job, wenn man keinen Abschluss hat. Wer soll denn das verantworten? Hauptschulabschluss ist das Mindeste, was man braucht.

Hallo Steven,

Natürlich steigert ein Hauptschulabschluss die Chancen. Was
Rainer sagte, ist eine Ausnahme.

Das hoffe ich doch.

Auch mit Beziehungen bekommt
man sehr schlecht einen Job, wenn man keinen Abschluss hat.

Das halte ich für Selbstverständlich! Beziehungen können bestenfalls Türen öffnen, durchgehen muß schon Jeder selbst. Danach muß sich der Bewerber auch noch bewähren, selbst etwas daraus machen. Verbindungen können eine Chance bieten, die vorhandenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, mehr nicht. Ohne Verbindungen kann es passieren, daß sich diese Chance nicht bietet und die hervorragenden Fähigkeiten nichts nützen. Nur zur Klarstellung, bevor ich falsch verstanden werde.

Wer soll denn das verantworten? Hauptschulabschluss ist das
Mindeste, was man braucht.

Ich kann Dir nur zustimmen.

Gruß, Rainer

Das zeugt von Unwissenheit. Eine junge Frau, die ein gutes

Beruht das auf Wissen oder Glauben? Dazu gibt es keine
Aussage. Man kann deshalb nur vermuten.

Meine Aussage beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen, da ich selbst zu den jungen ostdeutschen Frauen gehöre, die Abi und Studium absolviert haben, eine Bruder habe, der bis zu seinem 22. Geburtstag nicht dieselben Ambitionen hatte, obwohl meine Eltern sehr viel von Bildung und den daraus resultierenden Möglichkeiten halten. Auch aus der Beobachtung heraus, das viel mehr Jungs sitzen geblieben sind oder das Abi geschmissen haben als Mädchen, deren Schwestern aber oft auf dem Gymnasium blieben und weder Eltern noch Lehrer erklären konnten, warum er Probleme oder zumindest mangelnden Antrieb hat und sie nicht (zumindest in meinem persönlichen Umfeld).

Sicher gibt es Familien, in denen Eltern einen geringen Bildungsstand und einen Malocherberuf irgendeiner Art haben und das so ihren Kindern auch weitervermitteln. Das betrifft dann aber beide, Sohn und Tochter. Das erklärt den Fakt (der bekanntlich nicht vom Geschlecht des Kindes abhängt), dass der soziale Status sehr viel Einfluss auf die Bildungschancen der Kinder hat. Das erklärt nicht, warum Mädchen heute in Schul- und Ausbildungsleistungen die Jungs insgesamt überholt haben. Dazu gab es neulich übrigens auch einen interessanten Artikel bei SpiegelOnline zu einer Studie mit folgendem Ergebnis: Junge Männer haben Angst vor Versagen.

Abschlüsse haben. Oder wird man etwa der Tochter sagen, ohne
Bildung bist du nichts, und dem Sohn, nur als Malocher hast du
eine Chance? Die meisten Eltern erwarten von beiden dasselbe

Steht doch so in den Berichten drin.

Nein, so steht das da nicht drin. Es wird nicht erklärt, warum Mädchen besser sind, sondern es wird versucht zu erklären, warum die Jungs schlechter sind. Wie gesagt, die Eltern werden den Schwestern dieser Jungs so ziemlich dasselbe erzählen. Da kenne ich auch das ein- oder andere Mädchen, das gegen den Willen seiner Eltern das Gymnasium besucht. Die Frage ist also eher die Folgende: Warum setzen die Mädchen lieber ihre eigenen Ziele durch, während sich die Jungs der Argumentation der Eltern beugen?

Bis denne
Schnoof

Hi!

Vermutlich nach einer mehrjährigen Karriere dann Hausfrau.
Was spricht dagegen?

Also ich persönlich finde die Aufteilung der Gesellschaft in
Leistungsträger und subventionierte Fortpflanzer nicht ideal.

Es ist völlig egal, was Du findest.
Vielmehr geht es darum, dass Frauen heute die Möglichkeit haben, sich diesbzgl. frei zu entscheiden.
Wenn sie denn aus dem Osten kommt, Abi hat und nach ein paar Jahren im Job Hausfrau sein will, hat das o.k. zu sein.

Wenn ich als junger Ostmann so eine Maus abhaben möchte, muss
ich eben meinen Hintern bewegen. Die Frauen können da nix für,
wie ich meine…

Ja, und am besten der Ostmann bewegt seinen Hintern dahin, wo
er arbeiten und Geld verdienen kann.

So ist es.
Hier ist noch viel mehr Druck nötig.

Unter den
Übriggebliebenen sind dann neben dynamischen Unternehmern (in
der Regel Pommesbudenbesitzern) überproportional viele Leute,
die sowieso nichts finden würden. Die Option, als Herdputzer
und Kindererzieher eine geldverdienende Westfrau zu ergattern,
existiert ja für Männer praktisch nicht.

Shit happens. Dann muss man eben umziehen.
Mir persönlich ist es egal, ob Ostdeutschland dann ein Rentnerparadies wird.
Die gute Infrastruktur und günstigen Grundstückspreise ziehen dann irgendwann schon wieder Firmen an.

So sieht es aus. Nur ist die Entwicklung im Westen nicht viel
besser. Das Konsumproletariat, äh… verzeihung, Prekariat,
wächst. 10% der Jugendlichen machen keinen Schulabschluß.
Tendenz und Ausländeranteil steigend. Hier muss dringend etwas
getan werden, sonst werden wir in 10-15 Jahren nicht zwei,
sondern vier Parallelgesellschaften vorfinden: die Ossis, die
westdeutschen Loser, die ungebildeten Ausländer und die Leute
mit einem Job…

Ich sehe das Problem nicht bei der Bildungsaffinität der
Eltern.

Ich sehe genau dort das Hauptproblem.

Es ist ja nicht so, dass ein Hauptschulabschluss die
Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich steigern würde. Wie
Rainer Fischer schreibt, sind Beziehungen in die
Parallelgesellschaft der Jobbesitzer wichtiger…

Das Wichtigste sind die Motivation der Eltern und die daraus größtenteils resultierende Selbstmotivation.

Grüße,

Mathias