Bewegungsabfolgen nachahmen

Oft ist es so, daß ich Bewegungsabfolgen beim Trainer anschaue und nach dem „Und jetzt du“ sie vergessen habe. Irgendeine Blokade.

Wie sollte ich den Trainer beobachten, damit ich was er zeigt auch gleich nachahmen kann?

Hi,
versuch es Dir in Stücke zu zerteilen und die Bewegungen aufzudröseln.
„Irgendeine Blockade“ zum Beispiel, gibt es nicht.
Jeder Block, jeder Fauststoss,jeder Tritt ist wie ein Satz.Die Worte darin, wiederum voller Buchstaben.
Ist die Hand offen oder zu?Wo fängt die Bewegung an,wo hört sie auf?Wo kommt die Bewegung her?Bis wohin soll sie gehen?Mit welcher Stelle wehrst Du ab und warum?
Wie heißt sie auf koreanisch?
Ich hab zusätzlich nachgelesen,wenn man sich erstmal die Namen gemerkt hat und nochmal was dazu gelesen,wird es einfacher. Ausserdem ist es einfacher sich die Dinge vorzustellen.
Konstatin Gil hat ganz gute Bücher rausgebracht für’s Taekwondo.
Man lernt die Bewegungen und dann versteht man sie.
Versuch Dich immer auf einen Teil zu konzentrieren und diesen besser zu machen,anstatt alles auf einmal reissen zu wollen.
Es geht auch immer nur um Dich und die Bewegung und nicht um die Erwartungshaltung des Trainers.
Hoffe es hat etwas geholfen.
Lg
Doreen

Einfach gut aufpassen ! Ich kenne das selber je nachdem was mal alles am Tag schon verarbeiten muss ist man ja mehr oder weniger aufmerksam !!! Aber ein guter Trainer zeigt es gerne noch einmal :wink:

Hallo, donatus,
Da hast Du ein doppeltes Problem.

  1. ist es ja mit Anschauen allein nicht getan, und dafür ist
  2. der Trainer zuständig.

Also, im Einzelnen:
Du hast keine „Blockade“. Du achtest auf zu viele Details gleichzeitig, und da kommt Dein neuronales System eben nicht mit. Und in der Bewegungsausführung, mit der Verarbeitung der ganzen gefühlsmäßigen Rückmeldungen und Korrekturschleifen, ist es hoffnungslos überfordert. Wenn Du wirklich der Einzige bleibst, der an Deinen Trainingsschwierigkeiten arbeitet, dann präge Dir nur den groben Ablauf ein, und überlaß´die Einzelheiten der Korrektur des Trainers. Oder Du nimmst nur die erste Bewegung an, die aber in allen Einzelheiten. DAS wird zwar schwer, schult aber am besten; auch die Beobachtungsgabe und das System aus Efferenz (Bewegung) und Afferenz (gefühlter Rückmeldung). Natürlich wird der Trainer Dich für einen ziemlich hoffnungslosen Fall halten, der jedesmal gleich am Anfang hängen bleibt, aber was soll´s. Du willst ja lernen, und mußt Dir das offenbar selbst organisieren.
Eigentlich müßte Dein Trainer dafür sorgen, daß Du immer nur soviel behalten mußt, wie Du auch behalten kannst.
Literatur gibt es dazu auch, die bietet aber vertiefte Einzelaspekte für Lehrende und gibt keine Tips für die Praxis des Ausführens.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Grüezi! Odaliske/Andrea

Oft ist es so, daß ich Bewegungsabfolgen beim Trainer anschaue
und nach dem „Und jetzt du“ sie vergessen habe. Irgendeine Blokade.

Hallo Donatus,

ich bin kein Sportpsychologe, aber nach eigener Einschätzung gehört neben Talent auch Übung dazu, d.h. wenn man oft „Choreographien“ beim Kampfsport lernt, wird es einfacher. Soweit ich weiß, wird eine Bewegung vom Gehirn schon (teilweise) erlernt, indem man sich vorstellt, sie selbst auszuführen. Beim Judo z.B. ist es so, dass man einen Wurf nicht „halb“ ausführen kann. Man muss sich den Wurf mehrmals ansehen und sich vorstellen, wie man sich selbst dabei bewegt. Kommt natürlich auch auf die Erklärungskünste des Trainers an, und die Geschwindigkeit…
Wenn du das Gefühl hast, der Trainer ist zu schnell, sag ihm das einfach. Vielleicht hat er sonst Schüler mit mehr Talent, die es einfach nachmachen können (da muss man sich selbst gegenüber auch ehrlich sein, ich habe z.B. auch nicht das Urtalent, bestimmte Bewegungsabläufe sofort nachzuahmen…).
Einfach nachfragen, langsam(!) üben, die Geschwindigkeit ergibt sich von allein. Der größte Fehler ist oft, zu viele Techniken und zu schnell erlernen zu wollen. Lieber 5 Sachen richtig können als 20 Sachen halb…
(Siehe Straßenkämpfer wie Hooligans, die können oft nur 3 Techniken, diese dafür aber richtig…).
Beim Kampfsport muss man die Techniken langsam und sauber erlernen, das hat oft wenig mit der Realität zu tun. Aber im Notfall oder Wettkampf kann man diese Techniken automatisiert abrufen, ohne nachzudenken.
Also, nachfragen, um langsame Vorführung bitten (nur wenige Bewegungen auf einmal), sich parallel dazu die Bewegung vostellen und weiterüben…
Beste Grüße, Matthias

es ist vollkommen normal, dass gerade bei Anfängern eine solche Unsicherheit auftaucht, vor allem, wenn die Bewegungsabfolge komplexer ist.
Du solltes versuchen die Bewegung in verschiedene Abschnitte zu unterteilen, und vor allem solltest Du dich nicht scheuen immer wieder den Trainer zu fragen, bis alles verstanden ist. Wenn er ein guter Trainer ist, wird er die entsprechende Geduld mitbringen.
Viel Erfolg

Ja ich kenne das Problem und löse es folgender Maßen:
positionier dich hinter deinem Trainer und versuche zunächst ein paar Bewegungen zu synchronisieren.
Dann stellst du dich genau vor ihm (beide in gleicher Blickrichtung) und versuchst das gleiche nochmal.
SChritt für Schritt.

Hi,

sorry für die späte Antwort!

Erfahrungsgemäß erfassen Schüler manchmal nicht den „Kern“ der Technik. Es wird auf Beinstellung usw. geachtet, aber nicht auf den eigentlichen Bewegungsablauf.

Wichtig ist ein Grundverständnis für die Technik an sich. Hebel werden z.B. nahezu immer unter Nutzung des eigenen Körpergewichtes ausgeführt, auch wenn es erstmal nicht so aussieht. Hat man das begriffen, ist das schon ein Teil, der nicht mehr erklärt werden muss.

Gerade Anfänger sind von den komplexen Bewegungsabläufen logischerweise oft erstmal überfordert. Ein guter Trainer wird aber dann auf Nachfrage (und zwar ohne dabei genervt zu sein!!!) den Bewegungsablauf in einzelne Schritte zerlegen und diese getrennt einüben. Dann klappt das auch.

Eine gute Übung sind Technik-Videos auf Youtube. Die kann man sich öfter ansehen und, notfalls mit einem imaginären Trainingspartner, nachahmen.

Das hat man dann schnell raus und mit zunehmender Erfahrung fällt einem das immer leichter.

UND: es gibt immer ein paar Techniken, die kriegt man einfach nicht in´s Hirn. Da liegt einem der Bewegungsablauf einfach nicht. Egal! Kein Trainer erfindet die Suppe neu und für jede Technik gibt es einen gleichwertigen Ersatz, zur Not in anderen Stilen, der einem besser liegt. Locker bleiben und über den Tellerrand schauen.

Gruß
Steve