Und nochmal wer anderes…
…der antwortet 
Hi superman,
ich hoffe, dass Dich das nun nicht völlig verwirrt. Aber bei Bewerbungen - so wie bei fast allen anderen Sachen im Leben - gibt es nichts, was „ultimativ richtig“ ist. Das heisst, ein Satz den Xolophos und Du genial finden, kann ich (oder sonstwer) voll daneben finden. Letzten Endes darfst Du die Tips und Textbausteine, die Du hier kriegst nur als Vorschläge auffassen und musst daraus Deine eigene Sache basteln!
Bewerbung um eine Ausbildungsstelle als Industriekaufmann
gut 
Sehr geehrte Frau …,
ebenfalls gut, dass Du Frau xxx persönlich ansprichst!
Mein Vater, …,der seit 25 Jahren bei der …
arbeitet, teilte mir kürzlich mit, dass die Firma … im
kommenden Jahr Auszubildende zum Industriekaufmann sucht.
Lass das bitte raus. Angenommen Du bewirbst Dich bei der Firma, wo auch Dein Vater arbeitet, dann schreib kurz rein „von meinem Vater, Herrn Mr. Superman, habe ich erfahren, dass…“
Arbeitet Dein Vater in einer anderen Firma, die mit der wo Du Dich bewirbst nix zu tun halt (also Mutterfirma oder so!) dann lass es weg.
Mit ungefähr 17 Jahren bist Du zu alt um zu schreiben „Papa hat gesagt, ich soll mich mal bewerben…“, da erwartet der Personaler, dass Du eigene Erkundigungen (Internet, Zeitungen, Jobbörsen etc.) einziehst.
Elegant ist natürlich immer, wenn die Ausbildungsstelle auf deren Internetseite erwähnt ist 
Gut kommt dann auch ein Satz warum die Firma denn so toll ist „…beim führenden Hersteller von…“, „…bei der Nummer 1 im Bereich…“ oder sowas.
Erfreut konnte ich in der Ausbildungsstellenbeschreibung im
Internet lesen, dass Sie diese Stelle an engagierte,
motivierte und freundliche Leute vergeben, was genau auf mich
zutrifft.
Umgekehrt. Dass Du die Anzeige „erfreut“ gelesen hat, interessiert mit Verlauf keine Sau. Entweder Du schreibst (wie einer meiner Vorposter schon schrieb) sehr frech: „Sie suchen eine motivierte und freundliche Persönlichkeit? Ich bin’s!“ (bitte nicht wörtlich so!) oder Du gibst Beispiele „Mein Engagement und meine Motivation konnte ich als… bei… unter Beweis stellen. Ich habe … erreicht/gemacht“
In dem Geschäft meines Onkels (Baumaterialienverkauf in der
Türkei), wo ich 2 Wochen lang als Aushilfe gearbeitet habe
durfte ich eigenständig Angebote von Kunden entgegennehmen und
half beim Ein- und Verkauf mit.
Du hast Angebote von Kunden entgegen genommen? Normalerweise ERSTELLT ein Baumarkt seinen Kunden Angebote *grübel*
Aber was genau willst Du mit dem Satz eigentlich sagen? Doch wohl, dass Du schon erste Erfahrungen im zukünftigen Berufsfeld gemacht hast, oder? Dann schreib das „Bereits im Jahr … habe ich im Rahmen eines Ferialpraktikums (Mist, das heisst in Deutschland anders, weiss aber nimmer wie!) habe ich Erfahrungen in … und … gesammelt. Besondere Freute bereitete mir dabei … und …“
Ich habe mich deshalb für eine
Ausbildung zum Industriekaufmann entschieden, weil diese
Tätigkeiten mir sehr viel Spaß gemacht haben und größtenteils
in dem Beruf des Industriekaufmanns vertreten sind.
Kunden beraten und verkaufen als Industriekaufmann? Einkaufen? Tut man das? Falls nicht (was ich mal annehme) lass das raus…
In der Schule konnte ich mit meiner Höflichkeit, meinem
Engagement in verschiedenen Tätigkeiten (WVR Projekt usw.)
überzeugen.
Auch ich ahne nicht, was ein WVR Projekt ist. Wenn das was interessantes ist schreib „…bei dem es um … ging. Wir haben … erreicht/aufgebaut/simuliert und konnten zeigen, dass…“
Wie man in einem Team richtig Erfolge erzielen kann habe ich
durch den Vereinsfußball gelernt, wo in einem Spiel die
Teambereitschaft und der Teamgeist sehr wichtig ist.
Das würde ich ganz persönlich weglassen. Ausnahme: Du bist in irgendeiner Form Trainer, Jugendleiter oder so
Falls nicht, schreib das in Deinen Lebenslauf und erwähne die Teamfähigkeit im Zusammenhang mit dem WVR Projekt!
Ich habe im Juli dieses Jahres die Mittlere Reife erworben und
bin derzeit auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.
Machst Du seit Juli irgendwas erwähnenswert spannendes? Vielleicht irgendeine weiterführende Schule? Weiterbildung? Job? Dann erwähne das!
Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen und
verbleibe.
Verbleiben tut man eigentlich heutzutage nimmer. Und wenn dann kommt kein Punkt nach „verbleibe“ sondern es steht "…und verbleibe
mit freundlichen Grüssen"
Ömer Akbulut
Eigentlich kommt unter Deine Unterschrift der Name nimmer in Druckbuchstaben. Das heisst, das hingekritzelte Autogramm reicht aus.
*wink*
Petzi