Bibelzitat zum Alkoholismus

Hallo, Gernot, Jörg und die anderen,

Heißt „in Zungen reden“ also eigentlich „lallen“?

Die Glossolalie ist im Neuen Testament belegt, wird aber nicht von allen damaligen Gemeindeführern gebilligt; Paulus nimmt sie in gewisser Weise ernst, aber stellt das „vernünftige Reden“ höher.

Er selber hatte als vermutlicher Epileptiker wohl eigene derartige Erfahrungen von Entrückungen (=> Damaskuserlebnis).

Die Glossolalie wird heute noch in christlichen Gemeinden praktiziert.
Und da handelt es sich in der Tat um unartikuliertes Lauteausstoßen, das nur von „infizierten“ Mitgläubigen „verstanden“ wird.

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Zungenrede

Hier ist auch von neurologischen Untersuchungen die Rede.

Hier ist ein englischer Artikel über die bei Wiki erwähnte Studie: http://www.nytimes.com/2006/11/07/health/07brain.htm…

Und da: http://www.culture.hu-berlin.de/tm/?node=73 ein theologischer Vortrag zu dem Thema.

Diese Erklärung hat was für sich, denn „Lallen“ hört sich ja in allen Sprachen gleich an und ist somit allgemein(un)verständlich.

Nun ja, wenn ich überzeugte Gläubige von ihren Erfahrungen berichten höre, so geschieht es mir oft, dass ich zwar die Wörter verstehe, das ganze Gesagte mir aber wie ein sinnloses Lallen vorkommt.

Ähnlich geht es mir, wenn ich fanatisierte underteenies von Tokio Hotel schwärmen höre.

Wenn du da nicht denselben Geisteszustand einnehmen kannst, ist es und bleibt ein Gelalle.

Und um auch daran zu erinnern: die Bibel hat an keiner Stelle die Qualität einer realitätsnahen Reportage. Und der Pfingstbericht schon garnicht! Da reden und lallen Überzeugungstäter!

Gruß Fritz

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Hallo Harald,

Such im Genesis, Noah hat sich betrunken und eine seinem
Kindern fand ihn nackt und deshalb wurde er (der Sohn)
bestraft, und nicht Noah, der sich betrunken hat. Aber guck
lieber selber, nicht, dass ich Dir was Falsche berichte.

die Strafe erfolgte wegen der Reaktion des Sohnes

"Als nun Noah erwachte von seinem Rausch und erfuhr, was
ihm sein jüngster Sohn angetan hatte, sprach er: Verflucht sei
Kanaan und sei seinen Brüdern ein Knecht aller Knechte!
"
(Gen.9,24-25)

Soll uns daran erinnern, dass wir unsere Eltern ehren sollen,
auch wenn sie mal Fehler machen.

Einem Betrunkenen wird auch nicht geholfen, wenn man ihn
verspottet. Also ist das der falsche Weg.

Wo in dieser Bibelstelle ist denn davon die Rede, dass Ham seinen Vater verspottete? Er hat lediglich mit seinen Brüdern darüber geredet, dass ihr Vater Noah ein Alkoholproblem hat. Darüber zu reden ist genau das, was Therapeuten heutzutage empfehlen.

Ich bin im Gegenteil eher der Meinung, dass die Reaktion von Hams Brüdern, nämlich im wahrsten Sinne des Wortes „den Mantel des Schweigens“ darüber zu decken, vollkommen verfehlt war, wenn es denn tatsächlich um ein Alkoholproblem ging.

Möglicherweise waren aber auch alle drei Brüder damals der Meinung, dass das eigentlich Anstößige nicht in einem Alkoholproblem des Vaters, sondern darin bestand, dass sie sein Geschlechtsteil sehen konnten.
http://www.bibleserver.com/act.php?text_ref=1009023
In diesem Falle gehören nach heutigen Maßstäben alle drei mitsamt ihrem Vater zum Psychotherapeuten.

Gruß Gernot

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Guten Abend, Gernot,

deine letzten Beiträge im Relibrett irritieren mich. Du tust so, als ob die Geschichten der Bibel ernstzunehmende, mit heutigem Wissenschaftsverständnis zu behandelnde Tatsachenberichte seien. Und sind doch bloß Lügengespinste, um eigene Überzeugungen und Vorurteile zu untermauern.

Die Israeliten brauchten eine Bestätigung, dass sie berechtigt waren, das Land Kanaan zu besetzen und die ursprünglichen Bewohner zu unterdrücken und zu verjagen.

Und diese Ansprüche werden auch in die Zusagen Gottes an Abraham hineingeschustert.

So wie gewisse Kreise heute noch aus den erlogenen Größenangaben über das Reich Davids Rechtsansprüche auf Palästina ableiten.

Gruß Fritz

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Hallo,

deine letzten Beiträge im Relibrett irritieren mich. Du tust
so, als ob die Geschichten der Bibel ernstzunehmende, mit
heutigem Wissenschaftsverständnis zu behandelnde
Tatsachenberichte seien.

Wenn aus Bibelgeschichten moralische Werte für die heute aufwachsende Generation abgeleitet werden, dann muss auch das Analysieren der Geschichte erlaubt sein. Das hat jetzt nichts damit zu tun ob die Geschichte wahr ist, oder nicht, ob man sie glaubt oder nicht. Wichtig dabei ist ja nur was ethisch daraus für die Menschen abgeleitet wird. Und da triffts Gernot meiner Meinung nach besser.

Zum Rest Deiner Analyse meine ich dass jede religiöse Schrift und das fehlende kritische Hinterfragen der Schrift die Gefahr birgt zu einer wie von Dir geschilderten Haltung zu führen. Nicht nur das Alte Testament.

Und sind doch bloß Lügengespinste, um
eigene Überzeugungen und Vorurteile zu untermauern.

Die Israeliten brauchten eine Bestätigung, dass sie berechtigt
waren, das Land Kanaan zu besetzen und die ursprünglichen
Bewohner zu unterdrücken und zu verjagen.

Und diese Ansprüche werden auch in die Zusagen Gottes an
Abraham hineingeschustert.

So wie gewisse Kreise heute noch aus den erlogenen
Größenangaben über das Reich Davids Rechtsansprüche auf
Palästina ableiten.

Gruß Fritz

Gruß Morrighan

Hallo!

Zum Rest Deiner Analyse meine ich, dass jede religiöse Schrift und das fehlende kritische Hinterfragen der Schrift die Gefahr birgt, zu einer wie von Dir geschilderten Haltung zu führen. Nicht nur das Alte Testament.

Könntest du mir bitte erklären, was du damit meinst?
Ich verstehe die Wörter, aber ein Sinn erschließt sich mir nicht.

Soll man die Schriften nun kritisch hinterfragen?
Und herausfinden, aus welchem Stoff sie gemacht wurden.

Oder lieber doch nicht, weil man dann die Naivität des gläubigen Lesers verliert?

Und was meinst du mit „einer wie von Dir geschilderten Haltung“?

Gruß
Fritz

Hallo nochmal,

Also ursprünglich gings darum, dass Du die Bibel (im speziellen das AT) als Märchenbuch abgestempelt hast. Danach hast Du Dich über folgendes ausgelassen, das ich auch nicht unkommentiert lassen wollte.

Du hast geschrieben:

Die Israeliten brauchten eine Bestätigung, dass sie berechtigt
waren, das Land Kanaan zu besetzen und die ursprünglichen Bewohner
zu unterdrücken und zu verjagen.

Und diese Ansprüche werden auch in die Zusagen Gottes an Abraham
hineingeschustert.

So wie gewisse Kreise heute noch aus den erlogenen Größenangaben
über das Reich Davids Rechtsansprüche auf Palästina ableiten.

So wie Du geschrieben hast beziehst Du Dich auf das AT und das darin den Juden von Gott versprochene Land und Israel. Ich wollte nur anmerken, dass jede heilige Schrift, sofern sie wortwörtlich genommen wird, zu einer ähnlichen fundamentalistischen Haltung mit negativen Folgen führen kann. Nicht nur die Bibel.

Und natürlich sind „heilige Schriften“ kritisch zu hinterfragen.

Hab ich mich wirklich so unklar ausgedrückt? Ist jetzt alles angekommen?

Morrighan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hab ich mich wirklich so unklar ausgedrückt?

Ja, und mit jeder weiteren Äußerung noch unklarer.

Ist jetzt alles angekommen?

Nein! Vielmehr wird mein Unverständnis größer.

Ich weiß wirklich nicht, wovon du schreibst!

Was ich sagen will, ist dies: Die Bibel, das AT wie das NT, sind Erzeugnisse von Gläubigen, die ihren Glauben mit allen Mittel - auch mit zweckdienlichen Erfindungen, sonst Lügen genannt - verifizieren wollen.

So haben sich die Hamburger eine Urkunde zur Gründung des Hafens geschrieben, die noch heute, nachdem die Fälschung schon lange durchschaut ist, das Hafenjübiläum begründet.

In Kurzfassung: Bibel und Realität gehen nicht zusammen!

Hallo Fritz,
das kann ich nun wirklich nicht unkommentiert lassen.
Das eine ist eine Kritik an fundamentalistischen Ansichten, beruhend auf SChriften oder sonst etwas.
Aber

Was ich sagen will, ist dies: Die Bibel, das AT wie das NT,
sind Erzeugnisse von Gläubigen, die ihren Glauben mit allen
Mittel - auch mit zweckdienlichen Erfindungen, sonst Lügen
genannt - verifizieren wollen.

Das entspricht nicht der historischen Realität.
Ebensowenig wie:

In Kurzfassung: Bibel und Realität gehen nicht zusammen!

Selbstverständlich ist zur ZEit der Abfassung der SChriften Bibel und Realität zusammengegangen (abgesehen davon dass keine dieser Schriften schon „Bibel“ bzw. „Heilig“ war). Sorry, aber diese Aussage ist genauso falsch, als wolltest Du nun Kafkas Parabeln als Lügenwerke hinstellen.
Waren wir uns nicht einmal einig in der Hochschätzung von Bultmanns Entmythologisierung? Dann kann ich noch weniger verstehen, wie Du so unhistorisch von Lügen reden kannst.
Zudem: Du kannst nicht zwei Perspektiven in einen Satz packen:
Es sei akzeptiert, dass für Dich bzw. jeden nicht-christlich Gläubigen die INhalte des NTs eine Lüge sind.
Aber es ist kaum möglich, dass jemand den Inhalt seines Glaubens als Lüge ansieht - es mag für Dich realitätsfern, unrichtig etc. sein.

So haben sich die Hamburger eine Urkunde zur Gründung des
Hafens geschrieben, die noch heute, nachdem die Fälschung
schon lange durchschaut ist, das Hafenjübiläum begründet.

Tatsächlich möchte ich doch (und das gilt nicht nur für das Christentum) die Entstehung religiöser Gründungsurkunden von der genannten Fälschung unterscheiden. Zumindest die (meisten) Texte des AT und sicherlich das gesamte NT sind ja auch eben nicht als Gründungsurkunden für was auch immer geschrieben worden.

Religions- und LIteraturgeschichte derart zu ignorieren um einer spitzfindigen Argumentation willen ist dann auch auch ein sacrificium intellectus, dessen Du mich kürzlich geziehen hast.

Grüße
Taju

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Mit dem ursprünglichen Thema hat das nichts mehr zu tun, aber unkommentiert sind solche Sätze unschön:

In Kurzfassung: Bibel und Realität gehen nicht zusammen!

Die „Kurzfassung“ ist in ihrer Absolutheit schlicht falsch. Es gibt Inhalte sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes, die nachweislich „real“ sind. Ein Beispiel sind z.B. zutreffende geographische Beschreibungen. Aussagen über die Bibel kann man nicht so pauschal treffen.

Was ich sagen will, ist dies: Die Bibel, das AT wie das NT,
sind Erzeugnisse von Gläubigen, die ihren Glauben mit allen
Mittel - auch mit zweckdienlichen Erfindungen, sonst Lügen
genannt - verifizieren wollen.

Jeder hat das Recht, die historische Wahrheit der Bibel anzuzweifeln. Aber das heißt nicht, daß man wüßte, wie diese Texte tatsächlich zustande gekommen sind. Sie auf bewußte Dichtung ohne tatsächlichen Kern zurückzuführen, also sie als „Lügen“ zu bezeichnen, ist eine These, die auch belegt werden muß. Anderfalls bleibt diese Behauptung nichts als ein anderer Glaubenssatz, weit von allem Wissen entfernt.

Gruß, Martinus…

Hallo Fritz

deine letzten Beiträge im Relibrett irritieren mich. Du tust
so, als ob die Geschichten der Bibel ernstzunehmende, mit
heutigem Wissenschaftsverständnis zu behandelnde
Tatsachenberichte seien.

Das halte ich immer noch für die geschickteste Strategie: Man muss die Leute, die man überzeugen will, schließlich dort abholen, wo sie sind.

Und sind doch bloß Lügengespinste, um
eigene Überzeugungen und Vorurteile zu untermauern.

Bei mir rennst du da offene Türen ein.

Die Israeliten brauchten eine Bestätigung, dass sie berechtigt
waren, das Land Kanaan zu besetzen und die ursprünglichen
Bewohner zu unterdrücken und zu verjagen.

So wie gewisse Kreise heute noch aus den erlogenen
Größenangaben über das Reich Davids Rechtsansprüche auf
Palästina ableiten.

Palästinenser haben mit den Philistern genauso wenig gemein wie die Schweizer mit den Helvetern, außer dass die jeweils Erstgenannten irgendwann den entsprechenden Landstrich besiedelten, nachdem sich die jeweils Letztgenannten dort verdrückt hatten oder „verdrückt worden waren“.

Palästinenser sind als Araber ja selbst Semiten, weshalb es ja auch ziemlich schwachsinnig ist, von „Antisemitismus“ oder gar „arabischem Antisemitismus“ zu reden, wenn man „Judenfeindlichkeit“ meint.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stina_%28Regio…

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Antisemiti…

Waren die Philister eigentlich Hamiten oder Semiten? Das müsste man mal recherchieren. Wenn sie ursprünglich von der Insel Kreta stammten, könnte es sich bei ihnen ja nach biblischer Lesart um alles Mögliche handeln.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sem_%28Bibel%29

Gruß Gernot

Sie auf bewußte Dichtung ohne tatsächlichen Kern zurückzuführen, also sie als „Lügen“ zu bezeichnen, ist eine These, die auch belegt werden muß. Anderfalls bleibt diese Behauptung nichts als ein anderer Glaubenssatz, weit von allem Wissen entfernt.

Nehmen wir doch die Noah-Geschichte. Es gab eine Reihe von Überschwemmungen weltweit und es gibt ebenso weltweit Sagen und literarische Erzählungen zu dem Thema. Wie sie aber in der Bibel erzählt wird ist reine interessengelenkte Fiktion, um das bösere Wort dafür zu vermeiden.
Die Botschft der Geschichte ist: Sei brav, dann lässt dich Gott eine Arche bauen; wenn du böse bist, wirst du ersäuft!

Nun, Martinus, so nenn mir ein Beispiel, wo die biblische Fassung ein reales Geschehen realistisch wiedergibt.

Guten Morgen, Taju,

so früh am Morgen schon den Kopf gewaschen zu bekommen!

Religions- und LIteraturgeschichte derart zu ignorieren um einer spitzfindigen Argumentation willen ist dann auch auch ein sacrificium intellectus, dessen Du mich kürzlich geziehen hast.

Mir scheint, du rügst zurecht meine verkürzte Redeweise. Dennoch kannst du mich nicht davon überzeugen, dass auch nur ein Autor der Bibel zu seiner Zeit im Sinn hatte, einen historischen Bericht seiner Zeit geben zu wollen.

Vielleicht gab es Chroniken, Verzeichnisse, Berichte, die auf Fakten beruhten, aber sobald sie in die Schriften, die später zur Bibel, also zu DEM BUCH wurden, gelangten, verloren sie ihren ursprünglichen Sinn und wurden in den Dienst von Glaubensüberzeugungen gestellt.

Und die Autoren verdrehten dabei Fakten, sodass etwa eine historisch bekannte Niederlage in den Bibel zum Sieg umfrisiert wurde.

Nicht als ob nicht auch Ramses II aus der Schlacht bei Kadesch, wo er mit Mühe seinen A… rettete, zu Hause eine glöriösen Sieg gemacht hätte.

Die Schlacht von Kadesch gab es, was Ramses davon berichten lässt, ist erfunden, um mich eines netteren Wortes zu bedienen!

Überschwemmungen mag es gegeben haben, mehrmals und in allen Gegenden der Welt, aber die Noaherzählung ist erfunden und zwar zu dem Zweck, ich wiederhole mich, su behaupten:
Sei brav, dann lässt dich Gott eine Arche bauen; im andern Fall wirst du ersäuft.

Dies zu verstehen bedarf es keines sacrifizium intellektus.

Grüße
Fritz

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Sei brav, dann lässt dich Gott eine Arche bauen

Und dazu besagt die Geschichte auch: Auf der anderen Seite ist ein Gott, der nimmt wahr, was du tust, leidet mit oder freut sich je nach dem, sprich du kannst Ihm weh tun, du kannst Ihn freuen oder ärgern und Ihm Kummer machen, nicht nur Er dir, und das gilt schon lange bevor du so etwas wie Strafe oder Lohn erhältst.

Grüße
Fritz

Gruss
Mike

Und dazu besagt die Geschichte auch: Auf der anderen Seite ist ein Gott, der nimmt wahr, was du tust, leidet mit oder freut sich je nach dem, sprich du kannst Ihm weh tun, du kannst Ihn freuen oder ärgern und Ihm Kummer machen, nicht nur Er dir, und das gilt schon lange bevor du so etwas wie Strafe oder Lohn erhältst.

DAS entnimmst du einer Geschichte, in der der teil- und wahrnehmende, der mitleidende und -freuende Gott eben alle Menschen ersäuft hat bis auf acht?

Das ist kühn! Das brächte ich nicht fertig!

Gruß Fritz

DAS entnimmst du einer Geschichte, in der der teil- und
wahrnehmende, der mitleidende und -freuende Gott eben alle
Menschen ersäuft hat bis auf acht?

Hast Du schon mal Wut oder Zurücksetzung empfunden

Das ist kühn! Das brächte ich nicht fertig!

Natürlich bringst Du das fertig. Gott darf man sich vorstellen wie ein kleines Kind, das die Welt zusammenhaut wenn es ihm passt! Und wenn Du dann das kleine Kind nicht anbeten magst, dann hadere eben mit ihm, aber nimm es ernst. Und vielleicht geht Dir dann die andere Seite auch auf, z. B. dass er Dich und mich nicht auch ersäuft hat.

Gruß Fritz

Gruss
Mike

Längst ot

Natürlich bringst Du das fertig.

Da du mich offensichtlich besser kennst als ich mich selber, erübrigt es sich, dir zu erklären, dass ich mir Gott weder als Kind noch als alten Mann mit Rauschebart vorstelle, sondern meine, dass er eine schlechte Arbeitshypothese ist zur Erklärung unerklärlicher Phänomene und transzendenter Opiumliferant, um ein prominentes Zitat zu variieren.

Und damit soll es genug sein.

Gruß Fritz

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Hallo Gernot,

Wo in dieser Bibelstelle ist denn davon die Rede, dass Ham
seinen Vater verspottete?

Du hast Recht, es steht nicht ausdrückllich da.
Somit ist alles nur Interpretation.

Er hat lediglich mit seinen Brüdern
darüber geredet, dass ihr Vater Noah ein Alkoholproblem hat.
Darüber zu reden ist genau das, was Therapeuten heutzutage
empfehlen.

Das allerdings kann es sicher nicht sein.
Seit wann hilft es jemandem, wenn andere über ihn reden?
Geholfen haben die Brüder.

Wenn Du heute einen Betrunkenen im Dreck liegen siehst, nützt es ihm auch nichts, wenn Du es Deinen Brüdern (oder Freunden) berichtest.
Geh lieber hin und hilf ihm.

Ich bin im Gegenteil eher der Meinung, dass die Reaktion von
Hams Brüdern, nämlich im wahrsten Sinne des Wortes „den Mantel
des Schweigens“ darüber zu decken, vollkommen verfehlt war,
wenn es denn tatsächlich um ein Alkoholproblem ging.

Hier solltest Du den Kontext beachten.
Es war das erste Mal, dass jemand betrunken vorgefunden wurde.
Immerhin erzählt die Geschichte den Beginn des Weinbaus.

Zur Zeit der Abfassung des Textes gab es auch noch keine Anonymen Alkoholiker *g*

Gruss Harald

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Hallo Fritz,

Mir scheint, du rügst zurecht meine verkürzte Redeweise.
Dennoch kannst du mich nicht davon überzeugen, dass auch nur
ein Autor der Bibel zu seiner Zeit im Sinn hatte, einen
historischen Bericht seiner Zeit geben zu wollen.

Davon möchte ich Dich ganz sicherlich nicht überzeugen. Wie sollte denn auch ein Autor aus der Entstehungszeit der biblischen Schriften Kriterien genügen sollen, die wir im 20.Jh. festgelegt haben? Selbst der Historismus des 19.Jh. müsste nach Deinen Ansprüchen als Lügerei angesehen werden…

Vielleicht gab es Chroniken, Verzeichnisse, Berichte, die auf
Fakten beruhten, aber sobald sie in die Schriften, die später
zur Bibel, also zu DEM BUCH wurden, gelangten, verloren sie
ihren ursprünglichen Sinn und wurden in den Dienst von
Glaubensüberzeugungen gestellt.

Dieser Aussage könnte ich ja bedingt zustimmen.Aber es kommt dann schon darauf an, welche Schrift Du zur Hand nimmst.
Ich teile sofort die Ansicht, dass Geschichte (und damit dann auch eine „geschichtliche Tatsache“, soweit wir uns über die Bedingungen derartiger einig sind) eben nur dann wissenschaftlich und sachgerercht dargestellt werden kann, wenn wir sie auf Menschen beschränken, Transzendentes also ausschließen. Aber auch das ist 20.Jh!
Natürlich aber sind auch in der Antike Schriften unter bestimmten Motiven verfasst worden. Aber ist nicht unser Anspruch (und daher meine „Rüge“, wenn Du in Deinen Ansprüchen genauso agierst wie eine Bibelfundamentalist) nicht vielleicht auch falsch gestellt: Nimm (als unverdächtig) die Gattung des Panegyrikos, der antiken Lobrede: Die Menschen, die eine solche, meist auf einen Kaiser o.ä. gehaltenen Rede gehört haben, haben eine solche Rede durchaus als das wahrnehmen können was sie war, nicht als „Tatsachenbericht“ - wie lächerlich macht man sich dann heute, wenn man die Autoren plötzlich als Lügner bezeichnet.

Und die Autoren verdrehten dabei Fakten, sodass etwa eine
historisch bekannte Niederlage in den Bibel zum Sieg
umfrisiert wurde.

Was historisch bekannt war und was nicht, ist eine andere Frage.
So stimmt es ja sicherlich nicht, dass die „Landnahme“ historisch anzusehen ist, sondern es handelt sich wohl eher um eine kleine Gruppe, deren Wanderung im mündlichen Gedächtnis geblieben ist. D.h. auch, dass die MEhrheit der Israeliten zu atl. Zeit eh schon im Land gelebt haben, also auch der propagandistischen Lüge nicht bedurft hätte.
Gerade im AT und seinen ältesten Schriften würde ich eher harmlose Gründungsmythen sehen wollen, die erst gefährlich werden, wenn jemand heute meint, daraus Ansrüche leiten zu müssen.

Grüße
Taju

Nehmen wir doch die Noah-Geschichte. … Wie sie … in der
Bibel erzählt wird ist reine interessengelenkte Fiktion, um
das bösere Wort dafür zu vermeiden.

Nun, Martinus, so nenn mir ein Beispiel, wo die biblische
Fassung ein reales Geschehen realistisch wiedergibt.

Ich behaupte nicht, daß die Bibel nur aus Tatsachenberichten besteht, darum muß ich auch keine Belege dafür bringen. Aber wer die These aufstellt, die biblischen Texte seien allesamt reine Erfindungen und nur zum Ziel des Durchsetzens eigener Interessen verfaßt, sollte dafür auch Beweise liefern können. Reine „Ich halte das für wahrscheinlicher als alles Andere“ Aussagen sind nur persönliche Meinungen.

Natürlich ist es eine berechtigt Ansicht, zu sagen, man halte die Biblischen Schriften allesamt für zweckdienliche Lügen. Aber solange es dafür keine Belege gibt, ist das kein Wissen, sondern auch nur eine Behauptung, aufgestellt um anderen gegenüber die eigene Meinung zu untermauern. Und so ein Vorgehen - hier stimme ich Ihnen zu - ist unredlich.

Gruß, Martinus…

Guten Tag, Taju,

wie immer sind wir nicht weit auseinander. Ich setze meine Akzente wohl schärfer und nie ganz ohne Polemik, was ich für berechtigt halte und was mir hier stets Ärger einbringt.

Selbst der Historismus des 19.Jh. müsste nach Deinen Ansprüchen als Lügerei angesehen werden…

Nun, ich stehe einigen der großen Historiker durchaus skeptisch gegenüber, sei es Mommsen, Treitschke oder Droysen und halte es eher mit Burckhard. Aber dies nur am Rande.

Dieser Aussage könnte ich ja bedingt zustimmen. Aber es kommt dann schon darauf an, welche Schrift Du zur Hand nimmst.

Nun, wir reden von der Genesis und den „Geschichtsbüchern“.

Und ich rede davon, dass die Schriftgelehrten Fabeln und Sagen aufgegriffen haben, um sie ihrer Theologie anzupassen.
Dabei kommt es zu solchen skurillen Sachen, wie die Geschichte vom Turmbau zu Babel. Die armen jüdischen Geistesgrößen konnten sich einfach nicht an solche Architektur gewöhnen und machten wegen des ähnliche klingenden Babel den Anfang der Sprachverwirrung, besser Sprachenvielfalt daraus.

Und ich rede davon, dass in den „Geschichtsbüchern“ - angefangen bei den Büchern Samuel bis zu den Bücher der Chronik, dart am ausgeprägtetsen! - der Automatismus: der König und die Juden gehorchen Gott und es geht ihnen gut bzw. der König und die Juden gehorchen Gott nicht und es geht ihnen schlecht mit Händen zu greifen ist.
Und das geht soweit, dass die Niederlange und Gefangennahme Hiskisas gegen und durch Sanherib im zweiten Buch der Chronik zu einem Sieg mit Hilfe des göttlichen Schlächterengels (Film Dogma!) umgemodelt, nein sagen wir es deutlich umgelogen wird.

Natürlich aber sind auch in der Antike Schriften unter bestimmten Motiven verfasst worden. Aber ist nicht unser Anspruch (und daher meine „Rüge“, wenn Du in Deinen Ansprüchen genauso agierst wie eine Bibelfundamentalist*) nicht vielleicht auch falsch gestellt:

* Das habe ich überlesen.

Nicht wenn ich sehe, dass mit eben diesen Gewschichten Ansprüche an Verhalten und Glauben gestellt werden. Und damit das Leben vieler Menschen vergiftet wir.

Panegyrikos, der antiken Lobrede:

Nunja, aber noch niemand ist auf die Idee gekommen. solch eine Lobhudelei als Maßstab für Ethik und Moral, als Lebensregel und einziger Weg zum ewigen Leben zu propagieren.
Oder willst du jetzt damit anfangen!

Schönen Sonntag noch; ich widme mich jetzt meiner Suppe und Gustav Mahlers Fünfter.

Gruß Fritz