Moin Moin,
einer der Bombenleger ist heute morgen in Kiel gefasst worden. Man kann davon ausgehen, dass die geplanten Anschläge einen islamistischen Hintergrund haben. Bewiesen ist es zwar noch nicht hundertprozentig, aber unabhängig von den Motiven und von der Herkunft der Täter geht mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf.
Ich bin großer Fan der Romane und Theaterstücke Max Frischs. „Biedermann und die Brandstifter“ habe ich oft gelesen, es dürfte aufgrund der Verwendung im Schulunterricht bekannt sein. Der Unternehmer Biedermann, der sich am Stammtisch massiv über die Brandstifter aufregt, wird überrumpelt und nimmt Landstreicher in seiner Wohnung auf. Obwohl diese beiden ganz offensichtlich eine Brandstiftung planen, schafft es Biedermann nicht, sie aus seiner Wohnung zu werfen. Irgendwie findet er sich selbst und seiner Frau gegenüber immer wieder Gründe, warum die Personen doch nicht so gefährlich seien. Was am Ende passiert, ist klar.
Immer wieder wurde das Stück dahingehend interpretiert, dass es eine Parabel für die Machtergreifung Hitlers oder anderer Ereignisse (Tschechoslowakei) sei. Max Frisch hat sich immer gegen diese Interpretation gewehrt. Es gebe keinen ausschließlichen Bezug zu einem geschichtlichen Vorgang. Das Verhalten von Beidermann könne vielmehr auf viele Ereignisse übertragen werden. Und natürlich wollte der Autor die Allgemeinheit auch für die Zukunft vor ähnlichen Geschehnissen warnen.
Ist nicht das Stück ein passendes Abbild für die aktuelle Situation in Deutschland bzw. in der westlichen Welt? Schätzungen gehen davon aus, dass es in Deutschland mehrere Hunderttausend Moslems mit islamistisch-fundamentalistischer Einstellung gibt. Diese Leute wollen auch aus Deutschland einen islamistischen Staat mit allen Kosequenzen machen. Sie befürworten und unterstützen Terroranschläge im Inland oder Ausland und sprechen sich für die Vernichtung Israels aus.
Jetzt könnte man einwenden, dass es ja auch Ursachen für den Islamismus der in Deutschland (England, Frankreich…) lebenden Moslems gibt. Allen voran die schlechte wirtschaftliche Lage der Einwanderer, die schlechten Berufssausichten der Jugendlichen, die eine Radikalisierung tendenziell fördern. Doch wem nützt dieser Einwand? Die Bomben in spanischen, britischen oder deutschen Zügen waren da und haben/hätten Menschen getötet und verletzt. Genauso ist es Biedermann ergangen, dessen Mörder auch ähnliche Rechtfertigungen hatten, die bei Biedermann Verständnis erweckten. Wir können nun mal nicht von heute auf morgen allen Jugendlichen eine tolle Lehrstelle verschaffen, die Wirtschaft gibt das einfach nicht her.
Was hätte Biedermann tun müssen? Ganz einfach, er hätte die Brandstifter rausschmeißen müssen. Und anstatt dass wir die nicht integrierten, kriminellen und extremistischen Mitbürger rausschmeißen, tun wir so, als lasse sich durch Integrationskurse und Beschwichtigungen (man darf ja nicht alle über einen Kamm scheren…) die Gefahr verringern. Dass es auch sehr viele Mitbürger nichtdeutscher Herkunft gibt, die den Fundamentalismus ablehnen, ist allgemein bekannt. Aber das ist keine Rechtfertigung dafür, dass man alle anderen im Land behält. Wir drücken uns vor der Verantwortung, verstecken uns hinter der Geschichte, geben uns als Gutmenschen und sehen tatenlos zu, wie der Islamismus um sich greift. Wie einfach ist es, die jüdische Weltverschwörung für alles Unheil verantwortlich zu machen, da kann man auch schon mal übersehen, was im eigenen Stadtviertel passiert. Dazu kommen noch die Vertreter der christlichen Religion, die nichts weiter als eine echte Trennung von Staat und Kirche befürchten und deshalb den Islamismus verharmlosen (wie zum Beispiel Bischöfin Käßmann, die sich für kopftuchtragende Lehrerinnen und islamischen Schulunterricht einsetzt, damit nicht irgendwann die Schulen zu einem säkularisierten Ort werden).
Extremistische Organisationen in Deutschland füllen ganze Stadien. In Großbritannien ist ein Islamist, der Hass und Terror befürwortet, Berater der Regierung (http://www.zeit.de/online/2006/33/grossbritannien-mu…). Koranschulen haben Zulauf, Kinder und Jugendliche werden zu Anhängern des radikalen Islams erzogen. Und gleichzeitig leisten wir uns massenhafte Enbürgerungen, bei denen nie und nimmer alle Personen auf ihre Verfassungstreue geprüft werden können. Und müssen wir tatsächlich jungen Leuten, die vielleicht keinen Beruf erlernt haben, schlecht deutsch sprechen und wegen Straftaten verurteilt worden sind, wirklich eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis geben? Und müssen Menschen, die das kritisieren, gleich als Rechtsradikale abgestempelt werden?
Der Kampf der Kulturen ist schon lange da, mit der Einschränkung, dass zu einem Kampf eigentlich mindestens zwei Seiten gehören.
Mich würden eure Meinungen (natürlich auch abweichende!) interessieren.
Gruß
Axel