Bin so unsicher wegen Beikost für mein Baby

Hallo Muttis und Beikost-Experten,

mein Söhnchen wird am Freitag 5 Monate alt. Bis vor 1 1/2 Wochen habe ich voll gestillt.
Nun hat mir mein Kinderarzt gesagt ich sollte im 5. Monat mit Beikost beginnen, das man 6 Monate voll stillen soll war einmal.
Also habe ich vor 1 1/2 Wochen mit Pastinake angefangen, und heute mit Pastinake/Kartoffel.
Mein Sohn trinkt gerne an meiner Brust und ich habe auch genügend Milch.
Er nimmt auch gut zu.
Ich lese immer wieder das es das beste ist nur zu stillen, und bin jetzt total verunsichert, ich will natürlich nur das beste für mein Baby tun.
Kann ich eigentlich auch noch ein paar Wochen länger nur soviel mittags füttern,dass ich ihm im Anschluss danach weiterhin noch die Brust geben kann. Denn wenn er mal ein ganzes Gläschen verdrückt fällt ja eine Stillmahlzeit ganz weg.
Also ich meine z. B.: nächste Woche ist ja Pastinake/Kartoffel/Rind dran. Kann ich dann die Woche drauf nur mit Karotte od. Kürbis weitermachen oder muss ich gleich Karotte/Kartoffel/Rind füttern?
Und muss ich gleich wenn er mittags ein ganzes Gläschen isst mit Abendbrei weitermachen?

Bin total verwirrt!!! Hilfe!!!

LG
biba

Hi,

Nun hat mir mein Kinderarzt gesagt ich sollte im 5. Monat mit
Beikost beginnen, das man 6 Monate voll stillen soll war
einmal.

Unsinn.

Mach so weiter wie du es für richtig hältst.

Gruß
wildpferd

Servus, butzefrau,

ich denke mal, der Kinderarzt wird es wohl besser wissen als irgendwelche Erziehungsratgeber. Und wieso überhaupt diese fixe Altersgrenze von 6 Monaten? Jedes Kind entwickelt sich anders, viele wachsen sogar nur mit dem Fläschchen auf.

Andere Frage: schmeckt deinem Kind das Gläschen? Wenn ja, warum willst du ihm dann einen Teil vorenthalten, nur um ihn trotzdem noch stillen zu können?

Warum eigentlich so ein strikter Ernährungsplan? Mütter, die ich kenne, geben ihren Kindern halt einfach die Gläschen, die für ihr Alter geeignet sind und beobachten dabei, welche ihnen schmecken und welche eher nicht.
Würdest du eine Woche lang das gleiche essen wollen?

Alles Gute und LG manu

Hallo,

still so lange weiter, wie sich Dein Kind (und natürlich Du) dabei wohlfühlt. In der Regel melden die Kinder von ganz alleine, wenn sie beginnen sich für die Nahrung der „Großen“ zu interessieren. Außerdem ist es keineswegs notwendig mit der wachsenden Zahl von täglichen „festen“ Mahlzeiten abzustillen - als Zwischenmahlzeit und zur Beruhigung ist vielen Kindern die Brust noch lange willkommen.

Beste Grüße

=^…^=

PS: Meine Tochter stillte sich mit sechs Monaten selbst ab, mein Sohn dagegen griff noch bis zu seinem zweiten Geburtstag zur Brust.

Hallo,

der Kinderarzt lernt leider in seinem Studium sehr wenig über Kinderernährung. Klingt verrückt, ist aber so. Fortbildungen werden gerne mal von Onkel Hipp und seinen Kumpels gesponsert… was denkst du also wohl, woher diese halbwegs künstliche 6-Monats-Grenze (auch!) kommt? Die Hersteller würden sehr gerne wollen, dass Kinder nur vier Monate gestillt werden. Schließlich verdienen sie theoretisch nur wenige Monate lang an ihnen - auch ein Grund, warum es immer mehr überflüssige Kinderprodukte gibt.

Also kurz gesagt: mach es so, wie DU es für richtig hältst. Keine Mutter muss abrupt mit dem Stillen aufhören und die echt nicht sehr leckeren Gläschen füttern (ich weiß, es klingt lästig, aber man gewöhnt die Kinder so auch schon sehr früh an Industrie-Einheitsgeschmack). Eine Mahlzeit ist ersetzt, wenn das Kind danach nicht mehr stillen möchte. Mehrere Geschmackssorten und verschiedene Gemüse usw. sind dabei gar nicht notwendig. Dieses Märchen von der Abwechslung ist auch nur für die Eltern… na klar ist es interessant, wenn das Kind verschiedene Geschmäcker kennenlernt, aber das reicht auch, wenn es denn später soweit ist, wenn es Fingerfood essen kann und dann auch vom Familientisch mitisst. Drei Sorten Matschepampe in einer Woche kennenzulernen, nur weil das Kind dann „Abwechslung“ hat, ist nicht notwendig. Ein so kleines Kind muss das Essen doch erst mal lernen. Es hat sein Leben lang Zeit, herauszufinden, ob ihm Kürbis oder Pastinake besser schmecken.

Grüße

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Servus, Liamara,

danke für die Aufklärung.
Aber in einem Punkt muß ich dir doch widersprechen:

Nichts wird durch Lebensmittelkontrollen besser überwacht als Babynahrung. Und da dürfen eben gerade keine Geschmacksverstärker und künstlichen Aromen rein, weswegen die mit Industrienahrung noch am wenigsten zu tun hat!

Gruß manu

Hallo,

es nennt sich BEIkost und nicht Ersatzkost.
D.h. du ersetzt ja nicht eine komplette Mahlzeit, sondern gibst vielleicht 2-3 Löffel und stillst wenn das Kind das noch möchte.

Meine Meinung dazu?
Völliger Quatsch!
Ich hab Kind Nr.1 über 2 Jahre gestillt und davon 9 Monate ganz. Angefangen habe ich dann damit, dass ich ihm halt am Tisch mal ne Kartoffel in die Hand gedrückt habe oder ein bisschen vom Spinat habe probieren lassen. Wir essen kein Fleisch, müssen also Eisen durch andere Lebensmittel zuführen und wir sind alle gesund.
Diese Grenze von 5 Monaten finde ich total daneben. Jedes Kind ist anders und braucht seine Zeit.
Wenn dein Sohn noch stillen will, dann mach das. Es gibt keine bessere Nahrung für ihn!! Zumal Kinder mit 1 Jahr noch 25% ihrer Mahlzeiten über die Muttermilch abdecken sollten. Also warum schon so früh damit aufhören?

Dein Kinderarzt wird dir noch viele Sachen sagen, die du nicht machen willst. Und sicher nicht nur der. Immer schön lächeln, nicken und dann zuhause überlegen was du tun willst.
Auch ein Kinderarzt hat nicht immer Recht.

Gruß Jenny

Puh,

Nun hat mir mein Kinderarzt gesagt ich sollte im 5. Monat mit
Beikost beginnen, das man 6 Monate voll stillen soll war
einmal.

das sind alles so grobe Richtlinien, kein MUSS! Es soll ja auch für dich und dein Kind passen - nicht jedes Kind mag früh Brei, oder überhaupt Brei. Manche früher, manche später, manche gar nicht.

Die (grobe!) Regel heißt heutzutage (und es ändert sich ja ständig was): Beikost frühestens ab dem 5. Monat, spätestens ab dem 6. Früher nicht wegen Allergiegefahr und weil der Magen-Darm-Trakt noch nicht soweit ist - aber auch das ist nur eine Richtlinie, Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Später lieber nicht, weil es da zu Mangelerscheinungen kommen KANN (siehe oben).

Und wie genau man dem Kind die Beikost naheliegt ist AUCH wieder nur ein Leitfaden, nach dem man sich grob richten kann. Einfach für Mütter, die sonst nicht wissen, wie sie da rangehen sollen.

Mach keine Wissenschaft draus, sieh es lockerer!

Gruß
Cess

Hallo manu,

mag sein, dass da keine Geschmacksverstärker drin sind, dennoch enthalten die Gläschen Inhaltsstoffe, auf die man eigentlich so lange wie möglich verzichten sollte. Ich frage mich wirklich, wer die Gläschen genehmigt - da steht fröhlich „jodiertes Speisesalz“ und ab dem 4. Monat mal eben Spaghetti Bolognese mit Tomaten! Wahnsinn!

Ich denke, jeder sollte die Zutatenliste gut lesen und entscheiden, ob er das seinem Kind geben will.

Ich wollte es nicht.

Grüße!

Hallo,

ich denke mal, der Kinderarzt wird es wohl besser wissen als
irgendwelche Erziehungsratgeber.

bedingt. Ratgeber veralten schnell, aber die neusten sind halt auch auf dem neusten Stand. Kinderärzte verharren hingegen gerne auf Althergebrachtem - wobei der von der UP anscheinend die neusten Erkenntnisse ranzieht.

Würdest du eine Woche lang das gleiche essen wollen?

Bei Säuglingen sinnvoll. Die lernen neue Lebensmittel kennen, indem sie sie eine zeitlang ohne großen Einfluss kennenlernen. Also eines nach dem anderen. Zu viel Varianten auf einmal können Essensverweigerer heranziehen. Und bei allergiegefährdeten Kindern macht man das so, damit man potenzielle Allergien schneller erkennen kann. Und nicht zuletzt: Das Baby hat wochenlang nur Muttermilch bekommen, das war ja auch kein Problem!

Gruß
Cess

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Hallo,

wir sind da auch gerade drüber, aber (zum Glück) schon ein paar Monate weiter.
Habe vier Monate voll gestillt und dann mit Mittagsbrei angefangen. Nach 2 Wochen gab es Kartoffeln zur Karotte und mein Kind hat es gehasst! Ich war völlig gestresst, weil ich immer dachte, dass das doch einfach klappen MUSS. Dann habe ich die Notbremse getreten und erstmal wieder zwei Wochen voll gestillt. Dann mal Zucchini probiert und schwupps - es ging. Auch Kürbis kam gut an, Pastinake so lala. Karotten hasst er noch immer (ich auch). Nach vier Wochen habe ich den Abendbrei probiert (mit Muttermilch angerührt), der kam sofort gut an. Apfelmus hat er schnell für sich entdeckt. Mit 8 Monaten habe ich nun abgestillt, es gibt noch zwei 1er-Milch am Tag und drei Breimahlzeiten. Ich finde es immernoch stressig, weil einem jeder was anderes erzählt. Ich habe nicht so gern gestillt, weil ich nervig fand, dass man so gebunden war (und weil ich auch bald wieder arbeiten gehe). Aber ebenso nervig finde ich die 1000 Tipps, die man kriegt. Lass dich nicht beunruhigen, mach es, wie du es für richtig hälst! Viele Hebammenpraxen bieten auch Beikostseminare an, da hört man mal was über Themen wie „selbst kochen“ oder „Öl ins Essen“ oder „Reisflock im Brei - ja oder nein“ und so. Das fand ich sehr hilfreich. Aber am Ende waren es auch nur Hinweise, von denen ich umgesetzt habe, was mir gut vorkam.

Mittlerweile isst er (9 Monate) oft Reiswaffel, Brot, Zwieback, mal ein Stück Apfel, mal ein Spätzle und auch mal einen Krümel vom Keks. Und ich freue mich auf den Tag, an dem er sitzen kann und mit am Tisch isst.

Grüße!

  • da steht fröhlich"jodiertes Speisesalz

und das ist richtig und wichtig!

Grüße
Michael

Hallo,

ist ja schon viel gesagt. Ich finde nur, nach nach 2 Wochen „fester“ Nahrung schon mit Fleisch anzufangen, etwas früh.

Was ich mich frage: warum nimmst du Gläschen? Das kostet doch ein Heidengeld und du weisst nicht mal, was drin ist. Eine Kartoffel und ne Möhre in einen Topf zu werfen und nachher zu pürieren ist doch keine Arbeit. Schuss Distelöl (o.ä.) und fertig.

Guck mal hier: http://www.kindergesundheit-info.de/fuer-eltern/erna…

Wir haben dann auch später Fleisch weichgekocht, püriert und in Eiswürfelbehälter eingefroren. Würfel dann zum Essen geben. Fertig.

Haelge

Du hast wohl nur „jodiert“ gelesen?
Salz gehört nicht in Babynahrung.

Haelge

mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa
sorry, du hast recht!

sorry!

Michael

Servus, ich nochmal,

die Tips sind alle gut und richtig.

Aber das wichtigste ist doch: folge deinem Bauchgefühl. Du als Mutter siehst doch am ehesten, was deinem Kind gut tut und was nicht.

Schließlich haben schon tausende Generationen ihre Kinder ohne 20 Babyratgeber großgezogen.

gruß manu

Hallo,

Schließlich haben schon tausende Generationen ihre Kinder ohne
20 Babyratgeber großgezogen.

das allerdings mit einer Säuglingssterblichkeitsrate, welche nicht zu verachten war!

Michael

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Chemie in Muttermilch
Moin,

Ich denke, jeder sollte die Zutatenliste gut lesen und
entscheiden, ob er das seinem Kind geben will.

Ich wollte es nicht.

Im Prinzip richtig, nur erkundigen sich die wenigsten nach der „Zutatenliste“ von Muttermilch um hier zu vergleichen.

„Die Muttermilch des Menschen, der am Ende der Nahrungskette steht, ist eines der am höchsten mit Umweltkontaminanten belasteten Nahrungsmittel.“

http://www.chemie-in-lebensmitteln.de/CIL-Lebensm-Zu…

Gruß,
M.

Will er essen?
Hi!
Hört sich bis hierher alles sinnvoll an.

Wichtig wäre für mich: Möchte er essen? „Geiert“ er, wenn andere essen und bekommt er das mit dem Löffel auf die Reihe? Dann würde ich sagen: Ja, zufüttern… Auch ganz ohne Generalstabsplan :wink:
Immer schön eins nach dem anderen, dann siehst Du, was er verträgt, was ihm schmeckt usw. Später kann man dann mischen und kombinieren.

Hast Du mal die Gläschen probiert? Ich selber finde, die schmecken nicht (bis auf Obst). Deshalb habe ich bis auf Ausnahmen auch selbst gekocht - ohne großen Aufwand: Gemüsestücke mit ein wenig Wasser und später ein wenig Salz in ein Glasgefäß in die Mikrowelle und dort gar gekocht. Dann mit dem Zauberstab rein, ein bißchen gutes Fett dazu und wenn die Pampe zu flüssig war, etwas Getreideflocken dazugerührt. Fertig ist der Mampf.

Gutes Gedeihen wünscht
kernig