Bindegewebe aufgeschwemmt nach Bandscheibenvorfall

Hallo Janine-Nadine,
ich hoffe, dass Du mir weiterhelfen kannst. Kurze Erläuterung meines „Problems“ und anschließend meine Fragen :smile:Und zwar habe ich vor ca. 9 Jharen meine ersten beiden Bandscheibenvorfälle gehabt (mit 20 Jahren) im Lendenwirbelbereich. Nun hatte ich ende November/anfang Dezember 2010(einschleichender Schmerz)erneut einen (an zwei Stellen) Bandscheibenvorfall, der wesentlich schlimmer war, naja es war die Hölle… Ich merke seit zwei Wochen eine deutliche Verbesserung, meine Zehen sind nicht mehr 24 Std. eingeschlafen etc. Ich wollte wieder arbeiten (vor 2 Wochen wieder angefangen) und ich denke durch die Bewegung wird es stetig besser, natürlich nur unter Schmerztabletten, leider! So, nun hatte ich gestern meinen ersten Termin bei der ambulanten Reha, an der ich jetzt teilnehme. Wurde natürlich erstmal untersucht. Dann sagt mir der Physiotherapeut, dass mein Bindegewebe im Rücken/Lendenwirbelbereich, er sprach von Dreieck und rechts/links daneben, aufgeschwämmt bzw. aufgequollen sei. Es sei eine letzte Schutzfunktion des Körpers den geschädigten Bereich „zusammen zu halten“. Hatte ich noch nie gehört??? Ich dachte immer, es würde einfach an falscher Ernährung usw. liegen. Ich bin 172 cm groß und wiege 71 kg, also jetzt auch nicht komplettes übergewicht :wink: Aber die „Polster“ am Rücken und seitlich sind schon im Verhältnis groß.

Nun meine Fragen:

  1. Stimmt die Aussage des Physiotherapeuten???
  2. Kann es sein, da ich beim ersten Vorfall nicht viel für meine Gesundheit gemacht habe, mein Körper seitdem durch die „Polster“ meinen Rücken stärken/schützen wollte???
  3. Falls es daran liegt, bekomme ich die irgendwie wieder weg???

Ich würde mich über Deine Antwort seeeehr freuen und verbleibe mit einem ganz lieben Gruß

Hallo Julia!

Vorab: wirklich sehr schmerzhaft, was Du da durchmachst - aus eigener Erfahrung kann ich hier mitfühlen!

Die Aussage Deines Physiotherapeuten ist meiner Erfahrung nach teilweise richtig und wurde auch von mir schon öfter bei Patienten bemerkt.

Das Bindegewebe reagiert sehr empfindlich auf entzündliche Prozesse im Körper und besonders bei nah unter dem Bindegewebe liegenden Gelenksbeschwerden kann man oftmals Verklebungen und Auftreibungen des Gewebes erkennen. Seine Theorie, dass es sich um den Versuch des „Zusammenhaltens“ handelt möchte ich hier nicht bewerten. Ich denke, es handelt sich um Regionen, in denen das Gewebe mit dem Abtransport von Abfallstoffen überfordert ist. Hier kann man dann Erhöhungen tasten und teilweise auch sehen, die sich leicht schwammig anfühlen. Nach meiner Erfahrung verschwinden diese Aufquellungen erst, wenn auch die verursachende Gelenkserkrankung ausgeheilt ist.

Eine wirkliche Behandlungsempfehlung darf ich als medizinisches Hilfspersonal nicht geben.
Ich habe aber gute Erfahrungen mit Bindegewebsmassage und thermischen Reizen (Fango und Eis) gemacht.

Bitte lass Dich aber trotz allem von einem Arzt beraten, der Dir auch das Rezept dafür ausstellen sollte, wenn er die Empfehlung für angebracht hält.
Auch ein Heilpraktiker, der mit Schröpftechniken arbeitet könnte Dir hilfreich sein. Allerdings erst nach Ausheilen des Bandscheibenvorfalls.

Gute Besserung und lieben Gruß, Janine-Nadine

Hallo Janine-Nadine,
vielen Dank für Deine Antwort!

Ich werde mal mit meinem Orthopäden darüber sprechen und versuchen, ob er mir trotz der Reha zusätzlich noch (Bindegewebs-)massagen verschreiben kann! Ich hoffe es. Deine Antwort war sehr aufschlussreich. Die Begründung, dass mein Gewebe mit dem Abtransport von Abfallstoffen überfordert ist, klingt absolut einleuchtend! Das werde ich definitiv bei meinem nächsten Arztbesuch ansprechen. Ich merke, dass es nach jedem Besuch (also Training :smile:) in der Reha schon besser wird!Es geht also berg auf, endlich!

Vielen vielen Dank für Deine Antwort.
Ich wünsche Dir alle Liebe und Gute…
Viele Grüße Julia