Bistum verlangt die Nichtigkeitserklärung der geschiedenen Ehe

addendum

Hi @Conny, ich vergaß völlig, dir noch zu erklären, was es mit dem „CIC“ und den Artikeln bzw. §§ darin auf sich hat. Denn das war ja die Hauptursache für deine/eure Irritation.

Der CIC = „Codex des Kanonischen (= römisch katholischen) Rechts“ ist ein römisch-kircheninternes Gesetzbuch, in dem eben unter anderem auch das römisch-katholische Eherecht festgelegt ist. Es beruht im Wesentlichen (zumindest bis Neuformulierungen 1913 und 1987) auf einem über 900 Jahre alten Gesetzescorpus, der ursprünglich tatsächlich analog zu dem damals noch teilweise geltenden 2000 Jahre alten römischen Zivilrecht formuliert war. Daher die bombastische Art der Ausdrucksweise.

Dieser Gesetzescodex ist ausschließlich für Angehörige der römisch-katholischen Kirche zuständig. Daher natürlich auch für die von deinem Ex eingereichte Klage auf Nichtigkeitserklärung.

Du selbst hast somit, wie ich schon sagte, damit gar nichts zu tun. Die Schreiben, die du bekamst - und noch bekommen wirst, wenn die Entscheidung des (ebenfalls nur innerkirchlichen) Gerichtsverfahrens gefallen ist - beruhen nur darauf, daß dieser Codex die kirchlichen Amtsträger verpflichtet, auch dich über den Verlauf und die Ergebnisse zu informieren. Da du ja keinen Widerspruch eingelegt hast, bzw. dein Desinteresse an dem Verfahren bekundet hast, sind diese Informationen für dich tatsächlich „für den Papierkorb“.

Gruß
Metapher

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So isses. Allerdings könnte man dann nur für sie hoffen, daß der Ex mit der aktuellen Nichtigkeits-Klage Recht bekommt. Sonst müßte sie selbst dann nochmal die ganze Prozedur durchziehen :frowning:

Daher wäre für @Conny in so einem Fall tatsächlich die Abschlußinformation über den aktuellen Prozess wichtig, die sie ja eh bekommen wird. Und die sollte sie dann tatsächlich auch aufbewahren.

Gruß
Metapher

Hallo Metapher,

ich dachte mir schon, dass das so was in diese Richtung sein muss. Ich danke dir für deine so ausführlichen Erklärungen. :blush:

Schönen Sonntag dir :four_leaf_clover:

Gruß Conny

Wird sehr gut aufbewahrt. Man kann ja nie wissen. :slight_smile:

Danke Dir

Gruß Conny

Grundsätzlich hast du Recht.

Ich stimme dir da voll zu. Dass sie es ih gern etwas erschweren wird, kann ich aber nachvollziehen. Die haben bis heute recht guten Kontakt. Sie hätte den Wisch einfach unterschrieben, wenn er ihr erklärt hätte, worum es geht und warum er so handelt/handeln muss. Aber er hat wie immer einfach nach seinem Kopf entschieden.
Hinzu kommt, dass er nach der Trennung immer wieder den Weg zu ihr zurücksuchte, wo er bereits mit einer anderen zusammen war. Ich muss nicht erwähnen, dass das alles heimlich war, seine jetzige Frau darf das natürlich nicht wissen. Sie ist Sizilianerin, sehr zemperamentvoll, wenn man das so sagen darf.

Er hat ihr die Wohnung leergeräumt und weg war wer. Sie ist mit allem allein zurückgeblieben.
Warum sollte sie ihm nun die Dinge erleichtern?! da ist auf ihrer Seite schon etwas Frust.

Sagen wir mal so: Sie wird es ihm nicht erleichtern, es kommt wie es kommen muss.

Gruß Conny

Vielleicht sollte man diese Ehe rarsächlich besser verhindern.

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Zu spät. Standesamtlich war schon.
Steht im UP.

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Liebe Conny, vor dem Hintergrund eines derart treulosen Mannes wird das Verfahren, in welches sich die katholische Kirche selbst verstrickt, immer absurder.

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Hallo,

und wenn die Zeugin antworten würde, dass der Ex bei der Eheschließung gewußt hätte, dass die Ehe aus katholischer Sicht unauflöslich ist, dürfte dann die Nichtigkeit nicht erklärt werden. Wozu die Befragung, wenn sie dann aber trotzdem für nichtig erklärt wird. Oder werden auch noch Eltern, Geschwister, Freunde und Kollegen vor einer endgültigen Entscheidung als Zeugen befragt?
Wird i.d.R. auf einen Nichtigkeits-Antrag positiv oder negativ entschieden?
Gruß Pontius

Dazu kann ich sagen, dass im allerersten Schreiben, welches wir erhielten eine schriftliche Stellungnahme von ihm beigefügt werden musste, in dem er erklärt, aus welchem Grund er die Nichtigkeit der ev. Ehe haben möchte. Hier waren dann auch Zeugen angegeben.

Wir selber wurden nicht gebeten, Zeugen angegeben.

Von einer engen Bekannten (angestellt im Bistum Trier) erfuhr ich, dass in so einem Verfahren „schmutzige Wäsche“ gewaschen wird, wenn du verstehst, was ich meine. Was da dran ist, weiß ich nicht!

Gruß Conny

Würde mich auch sehr wundern, wenn er kath. kirchlich heiraten darf?! Aber intressiert mich auch nicht wirklich.
Man kann sich heutzutage frei trauen lassen - gut - zwar nicht in der Kirche - aber es gibt tausend andere Möglichkeiten - wozu so ein Aufriß?! :slight_smile:

Gruß Conny

Vermutlich weil die Neue Sizilianerin ist. In Italien ist eine kirchliche Hochzeit oft „zwingend“, zumindest in den Augen traditionellerer Familienangehöriger. Allgemein je südlicher, desto mehr.
Eine norditalienische Freundin wollte ihren neapolitanischen Verlobten heiraten, und gerade seine Verwandtschaft fand es völlig normal, dass ihre traditionellen Vorstellungen durchgedrückt werden müssen. Laut meiner Freundin ein verbreitetes Problem in Italien, gerade wenn traditionell geprägte Familienteile vorhanden sind. Und sie meinte, wenn die Frau die süditalienische Verwandtschaft hat, ist es noch krasser, der Mann wird da noch eher respektiert.
Schlussendlich war es ihnen zu blöd, sie haben zu zweit in der Südsee geheiratet und dann zuhause nur noch ein Sommerfest gegeben. Gab erstmal ganz schön viel böses Blut.