Bodenaufbau Wandaufbau Badezimmer auf Balkendecke/-boden

Hallo,

wir möchten in unserem Dachboden ein kleines Bad einbauen.
Das Haus ist 100 Jahre alt und unter dem (unebenen) Dielenboden befinden sich Balken (die Zwischenbalkenräume wurden damals mit allem möglichen Mist gefüllt, der gefunden wurde).

Wir haben jetzt noch keinen genauen Plan, wie wir den Bodenaufbau am besten machen.
Klar ist, die Zwischenbalkenräume werden mit Glas-/Steinwolle gedämmt.
Darauf dann OSB-Platten? Die Höhenunterschiede betragen bis zu 7cm, die ausgeglichen werden müssen; ich weiß nicht, ob ich das dann noch schwimmend verlegen kann bzw. sollte ich das überhaut machen (erscheint mir aber sinnvoll, den Boden vom Bad vom restlichen Boden zu entkoppeln.
Wie mach ich das am besten und wie erfolgt der weitere Aufbau (zum Abschluss soll gefliest werden)?

Die Badwand muss auch neu eingezogen/aufgestellt werden.
Habe gedacht, Trockenbauwand (Aluprofile mit Rigips darauf und Glaswolle dazwischen) wäre günstig.
Stell ich die am besten auf die (alten) Dielen oder auf den neu einzuziehenden Boden?

ich habe ein paar Heimwerker-Bücher gewälzt und youtube-Videos gesucht aber nichts passendes gefunden.
Ein Foto von dem geöffnet Boden kann man hier sehen:

Bild „dsc_0036hrjyh.jpg“ anzeigen.

Vielen Dank für Tipps!
derHorst

Warum ? Wärmedämmung kann es ja nicht sein, unten drunter ist sicher ein beheizter Wohnraum. Wenn dann ginge es um Schallschutz. Ist der beim Bad nötig wenn es sich um die selbe Wohnung handelt ?
Und falls ja, so muss man „schwere“ Baustoffe einbringen, keine Glaswolle. Also Steinwolle mind.

Das was Du als „allen möglichen Mist“ bezeichnest mit dem die Gefache der Decke gefüllt sind, ist die Schalldämmung. Man nahm dazu zum Beispiel ein Lehm/Erde Gemisch oder Schlacke = schwer.
Klar war man früher nicht wählerisch und nahm alles an Baustoffresten was man sowieso hatte.

Zum „entkoppeln“ des Badbodens bzw. des sicherlich geplanten Fliesenbelages. Dazu gibt es spezielle Entkoppelungsmatten, spezielle Hartschaumplatten mit einem Haftgrund für den Fliesenkleber. Hersteller etwa WEDI oder Schlüter.
Wichtig ist aber der stabile Unterbau, OSB an sich ist OK, es muss dick und ausreichend unterstützt sein, darf also auf keinen Fall federn !

7 cm Ausgleich ?
Da würde sich auch auf dem tragenden und steifen OSB ein Trockenestrich empfehlen, Das sind Stufenfalzplatten(etwa Fermacell) mit einer unterseitigen Trittschalldämmung.

MfG
duck313

Dann sollte man aber auch auf die Tragfähigkeit der darunterliegenden Decke achten. :stuck_out_tongue:

Wow, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ja, bei der Dämmung geht es nur um Schall (und eigentlich ist nicht mal das notwendig!), aber den Zwischenboden leer zu lassen kommt mir komisch vor.

Beim Entkoppeln, weiß ich nicht, ob ich mich klar ausgedrückt habe: ich will den zukünftigen Badboden vom Rest des Dachbodens entkoppeln, so dass nicht das Bad „mitschwingt“, wenn man nebenan läuft. Der 7cm Ausgleich bezieht sich nur auf die Unterschiede der Balken innerhalb des zukünftigen Bades. Ich brauche also etwas unter die OSB-Platten.
Mit ausreichend unterstützt, meinst Du, dass ich noch eine Querlattung benötige - ich dachte die OSB-Platten sind an sich so steif, dass es ausreicht, wenn ich die auf die Balken lege/verschraube.
Könntest Du mir bitte noch den genauen Schichtaufbau von unten nach oben sagen?

Grüsse!
derHorst

Hallo,
Ausgleich auf jedem Balken einzeln schaffen mit Latten, Kanthoelzern oder Keilen, bis „fuer die“ / unter den OSB Platten eine waagerechte „erhoehte“ Balkenlage entstanden ist.
Danach die OSB Platten einbringen und miteinender zu einer zusammenhaengenden Flaeche verbinden, unter der sich die Balken noch minimal verschieben koennen. (Holz arbeitet) So reissen die Fliesenfugen hoffentlich erst spaeter auseinander. Wenn die Platten auseinanderstreben oder wenn es federt, brechen die Fugen auf, deshalb flexible Fugen, und viele (keine Riesen-) Fliesen). Oder vielleicht gar keine Fliesen? PVC im Fliesendesign?

Hatte gerade zwei bereits mit solchen Elementen ausgelegte Bäder und eine Küche zu fliesen. Keiner der angefragten Fliesenleger wollte die befliesen. Entweder wurden zusätzliche OSB-Platten oder Entkopplungsmatten auf den vorhandenen Dielen mit der Ansage gefordert, dass man „das eigentlich nicht mehr macht, weil es zu oft Risse gibt“.

hi,

Das sind recht viele Baustellen die man getrennt betrachten sollte.

Grundsätzliches, was man sich vorher überlegen muss: Welche Raumhöhe ist vorhanden bzw. auf welche sonstigen Höhen (Türschwelle, Eventuell Abwasserrohre wenn es eine Dusche gibt) muss/will man einhalten?

Das willst du nicht. Der darunterliegende Raum wird alles mithören, was oben passiert. die Decke muss schwer sein.

Lieber erst ausgleichen und dann OSB. Seitlich an die Balken nen Kantholz schrauben die man im Wasser ausrichtet und die dann als Auflage dient.
Zusätzlich sollte man auch zwischen den Balken noch Auflager einbauen, um die dicke der OSB zu minimieren. Sonst ist man schnell jenseits der 25 mm.

Um das nochmal zu betonen: der Boden darf nicht schwingen.
Dieses ständige schwingen zerstört jeden festen Aufbau. Die Entkopplung ist nur um die Spannungen auszugleichen die durch unterschiedliche Ausdehnung enstehen und weil das Holz zwangsweise in Bewegung ist.

Ob man darüber dann nochmal einen schwimmenden Estrich einzieht, kann man machen wie man will. Fermacell wurde ja schon angesprochen.
Beachte dabei die maximale Fliesengröße von etwa 30x30, sonst muss man 3lagig aufbauen.
Die nötige Aufbauhöhe hat man aber eigentlich nie - ist mehr eine theoretische Überlegung.
Hat man hier genügend Luft, so kann man den Gefälle-Ausgleich auch mit der Schüttung machen. Wird mit der Schütthöhe aber knapp, müsste man mal genau nachlesen.

Da man das Bad ohnehin abdichten sollte (weil Holz) würde ich das in einem Aufwasch machen: Dicht- und Entkopplungbahn verwenden und man ist fertig.
Möglich sind auch die von Duck angesprochenen Hartschaumplatten. Diese würde ich aber nicht als Abdichtung ansehen. Macht nur minimal Sinn, wird eher als Höhenausgleich verwendet und nicht primär zum entkoppeln.

Trennwand: Kommt nun auf den Bodenaufbau an. Verlegt man einen schwimmenden Estrich, so kommt die Trennwand da nicht drauf. Sonst wäre der erzielte Schallschutz wieder dahin.

Das geht nicht. Der schwimmende Estrich liegt letztlich auch wieder auf den Balken auf und wird deren Bewegung mitmachen. Hier hat man nur etwas mehr Schallschutz, weil die Schwingungen des Trittschalls (die Körperschall Wellen, nicht das Schwingen wegen einer Last) gebremst werden und nicht ins Haus übergehen.

macht eigentlich keinen Sinn. Das ist ein sehr guter Aufbau der schon von sich aus sehr gut entkoppelt, da schwimmend.
Wenn der Boden allerdings immer noch schwingt, dann liegt das nicht (!) an dem Fermacell, sondern der Unterbau wurde nicht korrekt vorbereitet oder die Elemente wurden nicht vollflächig verlegt.

grüße
lipi

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Hallo,

ich denke, dass man mit einer „gebundenen Schüttung“ recht einfach den Boden tragfähig nivellieren könnte.
Mal ein Herstellerlink: https://www.fermacell.de/de/produkte/zubehor/schuttungen

Sind die alten Bohlen stabil oder geben die stark nach?
Die gebundene Schüttung ergibt schnell eine ebene Fläche für den weiteren Bodenaufbau, aber der Untergrund muss schon stabil sein. Das verlinkte Produkt darf im Nassbereich verwendet werden und darf bis auf 10mm MIndestdicke benutzt werden.

Wie immer: Viele Hersteller bieten sowas an. Ich habe keine Ahnung, wer der „beste“ oder „günstigste“ ist, mein Link ist nur ein Beispiel!

hi,

Das kommt auch nicht so sehr darauf an. Das Zeug soll nur fest werden.

Treten Schwingungen auf, haben die viel zu viel Kraft und die Schüttung bricht an der Stelle auch nur. Vorteil ist hier zum einen die höheren Schichtdicken, die geringe (quasi keine) Zusammendrückbarkeit und ein abrieseln ist verhindert.

Direktes belegen mit Fermacell ohne Dämmung kann ich mir kaum vorstellen - wo wir wieder bei der Aufbauhöhe wären.

Ein möglicher Aufbau wäre: Blindboden zwischen den Balken, mit gebundener Schüttung auffüllen und ausgleichen, darauf z.B. Fermacell mit Mineral- oder Holzwolle.
Damit spart man sich obere OSB und reduziert die Aufbauhöhe, die dann dem Trittschall zugute kommt.
Das ist jetz natürlich wieder praktisch angehaucht, wo es zu 99% nur darum geht: minimale Aufbauhöhe, bei vertretbarem Aufwand und haltbarem Ergebnis.

grüße
lipi