Brauchen Väter Söhne?

Hallo an Euch!

Ich wüsste mal gerne wie eure Erfahrungen bzgl. meiner Frage sind.

Vor einer Weile haben wir in einer Frauenrunde Väter und Kinder gesprochen.
Eine meinte, Väter brauchen Söhne -oder wenigstens 1 Sohn. Zum „Männersachen“ machen, kicken, räubern…

Stimmt schon, wenn bei uns die Barbies ausgepackt werden und es ruft „Papa spiel mit mir“ tut sich der Mann da schon etwas schwer… ^^

Aber ich weiß nicht ob ich soweit gehen würde und sagen dass Männer mehr von Söhnen haben?

Auch kenne ich dieses „Mädchen-Papa“ und „Jungen-Papa“ gerede, aber definieren konnte mir das bisher keiner so richtig.

Wer von euch hat ein Pärchen daheim, kann also aus beiden (Väterlichen-) Blickrichtungen berichten?

LG
Trashi

Nein
Kleinkinder (bis ca. 3 Jahre) brauchen irgendeine feste Bezugsperson, danach trainieren sie sich auf das Zusammenleben mit Ihresgleichen (Alterskategorie, Peer-Group), das sie ja mit denen (nicht mit den Eltern, nicht mit den Großeltern) den Rest ihres Lebens verbringen.

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

es ging hier ausnahmsweise um VÄTER, ob diese Söhne brauchen statt Töchter.

lg, Dany

Nein
Hi!
Viele Väter wünschen sich Söhne, um quasi ein Spiegelbild ihrer selbst großzuziehen, ihre Vorstellungen projezieren zu können. Wertfrei und ganz unwissenschaftlich aus meiner Sicht ausgedrückt.

Eine meinte, Väter brauchen Söhne -oder wenigstens 1 Sohn. Zum
„Männersachen“ machen, kicken, räubern…

Überraschung: Auch Mädchen können kicken und räubern und handwerken und dergleichen. Und sie profitieren davon, wenn jemand (nicht zwingend aber doch meistens der Papa) das mit ihnen tut.

Stimmt schon, wenn bei uns die Barbies ausgepackt werden und
es ruft „Papa spiel mit mir“ tut sich der Mann da schon etwas
schwer… ^^

Naja, dann baut er eben Lego mit der Tochter - wo ist das Problem? Ich (als Frau) täte mich auch schwer, mit Barbies zu spielen und würde lieber mit einer Tochter kicken und toben. Und bin im übrigen heilfroh, dass ich einen Sohn habe - eine Tochter hätte es nicht leicht mit mir gehabt, den ganzen rosa-Prinzessinnen-Wahnsinn finde ich nämlich total daneben und weigere mich, dergleichen mitzutun.

Aber ich weiß nicht ob ich soweit gehen würde und sagen dass
Männer mehr von Söhnen haben?

Blödsinn. Also meine Mutter geht sogar so weit und sagt: Das beste Verhältnis hätten Mütter zu ihren Söhnen.

Auch kenne ich dieses „Mädchen-Papa“ und „Jungen-Papa“ gerede,
aber definieren konnte mir das bisher keiner so richtig.

Wirklich Quatsch. Klar kann manch einer mit Jungen besser und ein anderer mit Mädchen. Im Idealfall finden sich bei den Eltern entsprechend die Zuständigkeiten, auch wenn sie nicht dem gängigen Rollenstereotyp entsprechen.

Wer von euch hat ein Pärchen daheim, kann also aus beiden
(Väterlichen-) Blickrichtungen berichten?

Ich selbst habe einen Sohn, war aber selber mal Tochter. Und habe Fussball gespielt, getobt, geheimwerkert, alles mit meinem Vater.

Gleiches mache ich mit meinem Sohn und der Papa eben auch oder mal was anderes. Mein Sohn lernt staubsaugen von ihm sicher besser als von mir. Und er lernt gleichzeitig, dass man sich nicht an jede Schublade zwangsweise anpassen muss, sondern so sein darf, wie man möchte.

Jedes Kind soll doch seine Anlagen und Talente ausleben können. Wer bei den Eltern für welches Feld zuständig ist ist genauso wenig auf das Geschlecht festgelegt, wie der Drang zum Fussballspielen bei den Kindern.

Grüße
kernig

Ich bin wochenendreif

es ging hier ausnahmsweise um VÄTER, ob diese Söhne brauchen
statt Töchter.

… ergibt aber die gleiche Antwort: Nein, außer man will immer gerne gewinnen.

Gruß

Stefan

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Jein
Hallo,

ich glaube, dass Jungs den Männern zunächst einfach mal näher sind. So wie den Frauen die Mädchen. Einfach deswegen, weil man mit dem eigenen Geschlecht vertrauter ist und meint, sich besser einfühlen zu können.

Dann gibt es da noch die eigenen (ungelebten) Kinderträume und -sehnsüchte. Nicht wenige Mütter spielen mit ihren Töchtern in Sachen Klamottenkauf ein wenig „Barbie“, und so mancher Vater verschenkt die Märklin-Eisenbahn schon mal an seinen Zweijährigen :smile:.

Und nicht zu vergessen wäre da auch noch diese uralte Geschichte, nach der ein Mann nur ein Mann ist, wenn er Söhne zeugen kann. Auch wenn die Zeiten längst vorbei zu sein scheinen, ist nicht zu unterschätzen, was da noch in so manchem Kopf spukt. Erst unlängst wurde ich Zeugin eines Junggesellenabschieds, bei dem dem jungen Bräutigam in spe von seinen Kumpels ein paar Cowboystiefel überreicht wurden, mit der Anweisung, diese im Bett anzubehalten, damit beim Söhnezeugen nichts schief gehen könne. Ich hatte mich bis dato in der Illusion gewiegt, derartiges sei mit den Männern meiner Generation ausgestorben :smile:.

Und so blöde es in unserer emanzipierten Zeit klingen mag: Mir scheint, dass gerade dieses Männlichkeitsding nicht zu unterschätzen ist. Umso weniger vielleicht, als es heutzutage eben nicht mehr akzeptiert ist, derartiges zu äußern.

Eine - bislang unbewiesene - Theorie in Bezug auf Patchworkfamilien besagt, dass Stiefelternteile besser mit den Kindern des Partners/der Partnerin zurecht kommen, wenn diese ein anderes Geschlecht haben als sie selbst. Als Grund wird genannt, dass es leichter fiele, sich nicht in direkter Konkurrenz zum leiblichen Elternteil zu sehen. Bei älteren Kindern ab dem Teenageralter wird auch die direkte Konkurrenz zum gleichgeschlechtlichen Stiefkind als problematischer bewertet.

Natürlich heißt das alles nicht, dass Väter nicht rettungslos von ihren Töchtern hingerissen sein könnten :smile:.

Schöne Grüße
Jule

Hi

wenn bei uns die Barbies ausgepackt werden und
es ruft „Papa spiel mit mir“ tut sich der Mann da schon etwas
schwer… ^^

Meine Frau muss mit dem Siku Fuhrpark Baustoffhandel in 1:50 nachspielen - macht ihr auch einen „Heidenspaß“ … ^^

Gruß,
S.

Servus,

mein Senf dazu: „Brauchen“ natürlich nicht, aber „schön“ wäre es schon.

Gruß,
Sax

Offensichtlich Ja.
Hallo, ich wurde zum großen Kummer meiner Mutter zu einem Jungen erzogen. Spulen wickeln, Uhren reparieren, schrauben, hämmern, löten, malern,tapezieren ich konnte alles.
Leider hat das garnichts gebracht, denn mein Mann hat später alles geblockt, er war der Meinung er kann das besser.
Gruß aria

Hallo,
zum Werkeln und Indianerspielen brauchen Söhne keine Väter - das können andere Personen aus dem Umfeld auch sehr gut.

Allerdings ist es ja eine nicht ganz von der Hand zu weisende Erkenntnis, dass Männer und Frauen völlig unterschiedlich ticken:

Wo einerseits Emotionen und Gespür Entscheidungen lenken, sind es auf der anderen Seite Strategien oder Berechnungen.

Das konsequente Umsetzen bis zum angestrebten Ziel ist bei Männern oft stärker vorhanden, als bei Frauen, die sich mit Kompromissen und Teilergebnissen zufrieden geben.

Ich weiss schon, dass das sehr verallgemeinernd ist, aber es gibt in meinem Bekanntenkreis etliche alleinerzogene Kinder, denen man auf den Kopf zusagen kann, ob ein Mann oder eine Frau die Hauptverantwortung trug.

Ich erachte es daher als sehr wichtig, dass Kinder/Söhne sowohl eine männliche als auch weibliche Bezugsperson haben, damit sie alle Facetten der beiden Geschlechter kennenlernen und verinnerlichen können.

Die Defizite, die sonst auftreten, sind sonst beim genaueren Hinsehen meist ein Leben lang erkennbar!

Gruss
Hummel

Hallo hummelbrumm,

Ich erachte es daher als sehr wichtig, dass Kinder/Söhne
sowohl eine männliche als auch weibliche Bezugsperson haben,
damit sie alle Facetten der beiden Geschlechter kennenlernen
und verinnerlichen können.

ginge es darum, ob Kinder Väter bräuchten, würde ich dir vorbehaltlos zustimmen. Aber hier geht es darum, ob Väter Söhne brauchen ^^

lg, Dany

1 Like

Sorry…
…du hast natürlich Recht!

Ich hatte die Frage nur oberflächlich gelesen, und bei einigen Antworten entstand bei mir der falsche Eindruck, die Frage wäre andersrum gestellt…

Also nun zum Thema:

Mein Reproduktion fing mit Söhnen an, und dann kam auch endlich mal eine Tochter.

Meine Söhne hatten nie Lust, mit mir zum Fussball ( kucken )zu gehen, war mir eigentlich auch egal… denn so konnte ich nen paar Bier mehr trinken…

Meine Tochter entwickelte dann später ein Faible für American Football, und wir hatten herrliche Zeiten…

Gruss
Hummel

Könntest du das was schön wäre ein bißchen „ausführen“ ?

LG

Hallo Trashi,

wenn die Rede von Paaren war, die gerade einen Sohn bekommen hatten, war der einzige Kommentar meines Mannes immer: „Oh, die Armen, nur ein Junge!“
Nein, Männer brauchen keinen Sohn. Sofern sie sich Töchter wünschen, werden sie mit denen auch sehr viel glücklicher (:
Deine Frage ist ein bisschen komisch, finde ich. Ich meine, viele Männer wünschen sich Söhne, weil das eben „noch so drin“ ist, obwohl sich das in unseren Breiten ja doch schon sehr geändert hat. Dennoch vermissen viele Mädchen-Väter den Sohn überhaupt nicht. Die Väter können mit Mädchen alles machen, was man mit Jungen auch tut.

Gruß Inge

Ja
Hallo,

weniger weil

Eine meinte, Väter brauchen Söhne -oder wenigstens 1 Sohn. Zum
„Männersachen“ machen, kicken, räubern…

sie sich selbst ausleben möchten, sondern eher, weil sie ihre Fähigkeiten, ihr Wissen, ihr Können, ihre Fürsorge, ihre Verpflichtungen, …
einfach nur weitergeben möchten/müssen *.

Und sie suchen sich dafür, entsprechend ihrer eigenen Rolle, die sie in ihrem Leben und ihrem Lebensraum spielen, lediglich den ebenbürtigen Nachfolger.

Das kann/darf zwangsläufig nur ein Mann sein.

nasziv

* angefangen von evolutionär bedingtem Überlebens- und Weiterentwicklungsdruck über Selbstbefriedigung/-bestätigung bis „Sinn des Lebens“ so allgemein.
Just 1001 sinnvolle Gründe.

Hallo,

Das konsequente Umsetzen bis zum angestrebten Ziel ist bei
Männern oft stärker vorhanden, als bei Frauen, die sich mit
Kompromissen und Teilergebnissen zufrieden geben.

Äääh - hast Du schon mal einen Mann ein Bad, eine Küche putzen sehen? Nur mal so wegen der Akzeptanz von Kompromissen und Teilergebnissen.

Außerdem ging es ja hier um die Frage, ob Väter Söhne brauchen und nicht umgekehrt.

Gruß Paran

Hallo,

meistens verstehen sich Väter viel besser mit den Töchtern und Mütter besser mit den Söhnen, zumindest bis zur Pubertät. Da kommen Töchter den Müttern ev. wieder etwas näher, Söhne den Vätern manchmal auch.
Aber das ist eine kurze und stressige Zeit.

Ich schätze, für einen Vater ist eine Tochter (oder zwei mit deutlichem Altersabstand) das Beste, was ihm passieren kann.
Beibringen kann man ihnen alles, was man Söhnen auch beibringen kann.

Mein Vater hat mir Handwerksgrundlagen beigebracht, die mir als Basis sehr nützlich waren. Angst vor Bohrmaschinen oder Kreissägen ist nicht an die Geschlechtschromosomen gebunden.
Kartoffeln kochen habe ich übrigens auch von Papa gelernt und er von seiner Mutter.
Zu meinem viel älteren Bruder hatte mein Vater hingegen ein ausgesprochen schlechtes Verhältniss.

Mein Mann verstand sich mit unserer Tochter auch wesentlich besser, bzw. war netter, geduldiger und nachgiebiger zu ihr, als zu unserem Sohn.

Soweit meine Erfahrungen.

Gruß, Paran

Hallo,

wir haben beides. Sohn und Tochter. Und wir spielen leichter (nicht lieber!) gleichgeschlechtlich. Meinem Mann fällt es leichter Autos zu spielen und ich spiele leichter mit Puppen. Mit Lego spielt er eher technikorientiert und ich eher rollenspielorientiert.

Aber ich kann nicht sagen, das er einen „Sohn“ brauchte. Unsere Kinder sind eh nicht so stereotyp, unser Mädchen ist eher der Draufgänger und unser Sohn der ruhige. Er bastelt total gerne während sie durch die Gegend tobt.

Ich denke, das es Männern mit Söhnen leichter fällt, als mit mädchen zu spielen, vll aber auch, weil sie sich einfach auch nicht trauen, mit Mädchen mal auf ihre weise Jungenspiele zu spielen.

Lg
Brenna

Söhne brauchen Väter!
Hallo,

auf jeden Fall brauchen Jungs männliche Vorbilder.
Man muss nicht alle und Interessen eines Kindes mit Begeisterung abgecken.

Wie denkst Du sieht es bei den vielen alleinerziehenden Müttern aus - ob sie wohl alle mit herzensblut abends mit Leuchtschwert gegen den als Luke Skywalker verkleideten Sohn kämpfend um den Küchentisch hüpfen oder bei Wind und Regen begeistert auf dem Bolzplatz im Tor stehen?

Die Mutter muss diese jungstypischen Interessen nicht lieben, aber sie sollte sie nicht als unwichtig oder als lächerlich abtun - genauso wenig sollte es dann auch der Vater bei der Tochter machen, wenn sie sich für Lilly Fee und Barbie begeistert.

Damals, früher, war der Junge der Erbträger und deshalb von den Eltern, insbesondere des Vaters innig erwartet. Es wäre aber ein Trugschluss zu glauben sie hätten sich mehr mit dem Kind beschäftigt nur weil es ein Junge war. Im Gegenteil, lasteten die Erwartungen viel stärker auf die Leistungen des männlichen Kindes.

Heute ist das anders, aber manchmal scheint es als ob der der Geist sich langsamer entwickelt als die gesellschaftliche Evolution.

Viele Grüße

jungstypische Interessen
Hi!

auf jeden Fall brauchen Jungs männliche Vorbilder.

Das unterschreibe ich voll.

Man muss nicht alle und Interessen eines Kindes mit
Begeisterung abgecken.

auch das.

Wie denkst Du sieht es bei den vielen alleinerziehenden
Müttern aus - ob sie wohl alle mit herzensblut abends mit
Leuchtschwert gegen den als Luke Skywalker verkleideten Sohn
kämpfend um den Küchentisch hüpfen oder bei Wind und Regen
begeistert auf dem Bolzplatz im Tor stehen?

Warum denn nicht? Ich bin zwar nicht allein erziehend, aber ich spiele mit meinem Sohn bei Wind und Wetter Fussball. Und mein Mann räumt mit ihm das Zimmer auf und saugt Staub, z.B… Das gehört für mich ganz dringend zum männlichen Vorbild: Dass ihm der Vater zeigt, dass man nicht in der althergebrachten Rolle verharren muss.

Die Mutter muss diese jungstypischen Interessen

Das ist wirklich Blödsinn, wenn ich sowas lese, dann frage ich mich wirklich in welchem Jahrhundert wir alle leben.
Wenn ein Junge nun gar keine „jungstypischen Interessen hat“? Oder aber ein Mädchen auch auf Starwars steht? Dann haben diese Kinder ein massives Problem. Immer wieder höre ich die Aussagen wie „Das ist ja gar kein richtiges Mädchen“, nur weil sie eine Schulranzen mit Rennautos hat und gern mit der Playmobil-Burg spielt. Und solche Aussagen gehen auf genau dieses Denken zurück. Und was es wohl heißt für ein solches Kind, wenn es als „nicht richtiges Mädchen“ bezeichnet wird?

aber sie sollte sie nicht als unwichtig oder als lächerlich
abtun - genauso wenig sollte es dann auch der Vater bei der
Tochter machen, wenn sie sich für Lilly Fee und Barbie
begeistert.

Und das sollte auch für die geschlechts-untypischen Interessen gelten. Das Kind so nehmen, wie es ist. Egal ob Vater oder Mutter, egal ob Fussballspielerin oder Prinz.

Heute ist das anders, aber manchmal scheint es als ob der der
Geist sich langsamer entwickelt als die gesellschaftliche
Evolution.

Da widerum gebe ich Dir recht und du hast leider ein schönes Beispiel dafür geliefert :smile:

Grüße
kernig

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