Braucht die Erde einen künstlichen Ring wie

… der Saturn?
Die Raumfahrt ist im allgemeinen mit sehr großen Kosten verbunden.
Was wäre wenn man eine Art Fahrstuhl ins Weltall baute, der die Zentrifugalkraft der Erde nutzen würde.
Soll heissen, die Erde hat ja eine gewisse Umlaufgeschwindigkeit, die man ja eventuel nutzen könnte um ein langes extrem stabiles Seil am Äquator befestigt,ins Weltall zu schiesen und durch die dadurch entstehende Zentrifugalkraft, wie ein Indisches Seil,sich selbst stabilisieren würde.
Klar ist, das es so ein stabiles Seil leider nicht gibt. Aber wenn die Erde einen künstlichen Ring aus mehreren hundert Sateliten , die miteinander verbunden wären, mit der genau selben Umlaufgeschwindigkeit der Erde um sie herumkreisen liese,könnte man doch diese stabile Form nun nutzen um etwas von ihr auf die Erde herab oder heraufgleiten zu lassen.
Vorteile daran wäre, das man zukünftig Raumfahrzeuge direkt im All ohne großen Energieaufwand und die dadurch entstehenden Kosten produzieren könnte.
Ich bitte um logische und wirklich durchdachte Antworten und nicht um irgendwelchen intellektuellen Schrott als Gegenargument.

Der Weltraumlift

Was wäre wenn man eine Art Fahrstuhl ins Weltall baute, der
die Zentrifugalkraft der Erde nutzen würde.

Da gibt es tatsächlich ein Projekt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumlift

http://www.google.at/search?client=opera&rls=de&q=Fa…

Gruß

Stefan

… der Saturn?

Nein. Wozu?

Was wäre wenn man eine Art Fahrstuhl ins Weltall baute, der
die Zentrifugalkraft der Erde nutzen würde.

Die Raumfahrt nutzt die Zentrifugalkraft. Deswegen starten alle Weltraummissionen nach Osten und nicht nach Westen. Davon abgesehen: Man kriegt nichts geschenkt: Im Orbit ist die potenzielle Energie höher als auf dem Boden. Da fliegt nichts von selbst hoch.

Soll heissen, die Erde hat ja eine gewisse
Umlaufgeschwindigkeit, die man ja eventuel nutzen könnte um
ein langes extrem stabiles Seil am Äquator befestigt,ins
Weltall zu schiesen und durch die dadurch entstehende
Zentrifugalkraft, wie ein Indisches Seil,sich selbst
stabilisieren würde.

Zu dieser Idee steht alles hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumlift

Klar ist, das es so ein stabiles Seil leider nicht gibt. Aber
wenn die Erde einen künstlichen Ring aus mehreren hundert
Sateliten , die miteinander verbunden wären, mit der genau
selben Umlaufgeschwindigkeit der Erde um sie herumkreisen
liese,

Weißt Du, was das heißt? Der „geostationäre Ring“ hätte einen Durchmesser von 84.000 km und einen Umfang von 270.000 km. So etwas zu bauen übersteigt bei weitem die Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie der Erde.

Vorteile daran wäre, das man zukünftig Raumfahrzeuge direkt im
All ohne großen Energieaufwand und die dadurch entstehenden
Kosten produzieren könnte.

Und wozu? Was Du beschreibst ist dermaßen aufwendig (Kosten, Energie, Logistik, …), dass - selbst wenn diese Idee einen nennenswerten Nutzen böte - es sich für die nächtsen paar Jahrhunderte rechnet, die Raumfahrt weiterhin vom Erdboden aus zu betreiben. Zumal der Nutzen der Raumfahrt zwar für die Telekommunikation und die Fernerkundung unbestritten ist, aber darüber hinaus doch eher zweifelhaft.

Ich bitte um logische und wirklich durchdachte Antworten und
nicht um irgendwelchen intellektuellen Schrott als
Gegenargument.

Ich hoffe, dass meine Antwort ausreichend durchdacht ist. Ob sie (was die Logik anbetrifft) mit Deiner Idee mithalten kann, maße ich mir nicht an zu beurteilen.

Michael

Hi tanzjg,

Die Raumfahrt ist im allgemeinen mit sehr großen Kosten
verbunden.

jau!

Was wäre wenn man eine Art Fahrstuhl ins Weltall baute, der
die Zentrifugalkraft der Erde nutzen würde.

Die Zentrifugalkraft ist HIER sehr gering, sonst würdest du nicht gerade stehen. Erst in 36.000 km Höhe (42.000 km Radius) ist die Zentrifugalkraft so hoch wie die Anziehungskraft, auch weil die dort oben nur ca. 2% der hiesigen beträgt.

Soll heissen, die Erde hat ja eine gewisse
Umlaufgeschwindigkeit, die man ja eventuel nutzen könnte um
ein langes extrem stabiles Seil

Mach dir mal die Mühe und suche nach der Zugfestigkeit und dem Gewicht von Stoffen. Bei einigen 100 km zerreißt jedes Seil durch das eigene Gewicht.

Du kannst dir ja mal den Spaß machen und prüfen, ob es möglich ist, einen 36.000.000 m hohen Turm zu bauen, 800 m haben wir ja schon geschafft, immerhin ca. 0,002 %.

Ich bitte um logische und wirklich durchdachte Antworten und
nicht um irgendwelchen intellektuellen Schrott als
Gegenargument.

Vorsicht wäre da angebracht. Du willst einen Ring von Satelliten ins All schießen, was möglich ist, aber das Problem des Transport in die Umlaufbahn nicht lösen würde, weil es eben keine Seile gibt, die stabil genug sind.

Mach dir doch mal die Mühe, die Energie auszurechnen, die nötig ist, um 1 kg in eine geostationäre Umlaufbahn zu befördern. Ich selbst hab keine Lust dazu, möchte aber fast wetten, dass du das auf einem Hometrainer auch nicht „mit links“ machst.

Gruß, Zoelomat

Tach,
weder durchdacht, noch logisch. Aber einen Ring benötigt man nicht.
Den Hinweis auf den Weltraumlift hast du schon. Nur darf man m.E. die Sache mit dem „Seil“ bzw. den Begriff Lift nicht mit dem gleichsetzen, was wir ugs. mit diesen Begriffen verbinden.
Ein Scherz zum Schluss: Egal ob solche (oder auch andere) „Spinnereien“ jemals realisierbar sind, liegt der Nutzen alleine schon darin begründet, dass neue Denkanstösse, neue Materialien oder auch Technologien daraus entstehen können. Und u.U. bereichert dies als Fortschritt unseren Alltag in unterschiedlichsten Bereichen.

Gruss

B

Klar ist, das es so ein stabiles Seil leider nicht gibt.

Thoretisch könnte man eins herstellen. Praktisch ist das derzeit aber nicht machbar.

Aber
wenn die Erde einen künstlichen Ring aus mehreren hundert
Sateliten , die miteinander verbunden wären, mit der genau
selben Umlaufgeschwindigkeit der Erde um sie herumkreisen
liese,könnte man doch diese stabile Form nun nutzen um etwas
von ihr auf die Erde herab oder heraufgleiten zu lassen.

Diese sogenannte Fuller Ring Bridge ist alles andere als stabil. Erstens sind solche langen dünnen Konstruktionen notorisch anfällig für Schwingungen und zweitens würde das Ding ohne künstliche Stabilisierung unweigerlich abstürzen. Davon abgesehen könnte man von dort nur etwas auf die Erde herab oder heraufgleiten lassen, wenn man ein Seil herunter läst. Dann hat man aber ein orbitales Seil und kann den ganzen Rest weglassen. Deine Idee wäre also ein überdimensionaler Schildbürgerstreich.

Vorteile daran wäre, das man zukünftig Raumfahrzeuge direkt im
All ohne großen Energieaufwand und die dadurch entstehenden
Kosten produzieren könnte.

Mit einer Werft im Orbit ginge das ungleich einfacher.

Ich bitte um logische und wirklich durchdachte Antworten und
nicht um irgendwelchen intellektuellen Schrott als
Gegenargument.

Solche Ansprüche soltest Du zunächst erst einmal an Dich selbst stellen.

Hallo,

angenommen man bekommt die Materialien und die Kosten in den Griff. Was passiert, wenn der Blitz ins Kabel schlägt oder anders, es besteht ja nun eine leitende Verbindung zur Erde über tausende von Kilometern. Überhaupt ist der Potentialausgleich eine Überlegung wert. Sicher ist auch, das sich Eis, Schnee, Dreck etc. am Kabel ablagert, welches dadurch enorm schwerer wird. Auch Flugzeuge oder andere Flugkörper könnten das Kabel treffen (Terror?), dann schwirrt es ab in den Weltraum. Im All warten Mikrometeorite. Klar ist eine Kollision extrem unwahrscheinlich, wird aber vorkommen. Der Erdboden bewegt sich (Plattentektonik), zwar langsam, aber stetig. Wie das korrigieren? Und wenns doch mal zu einem Erdbeben kommt… Aber das ist technisch leichter lösbar.

Im Wiki-Artikel wird über so ein Kabel auf dem Mond gedacht. Sozusagen zum Üben. Sinnvolle Anwendungen gibt es. Die Kosten sind astronomisch, ist auch klar.

Letztendlich stellt sich ein Sicherheitsproblem. Steckt ein Mensch irgendwo bei seiner Reise fest, kann niemand helfen, bzw. das kann durchaus Wochen dauern.

Na ja, nicht ganz wissenschaftlich meine Gedanken, doch sagen kann man es ja mal.

Gruß
Selorius

Vorteile daran wäre, das man zukünftig Raumfahrzeuge direkt im
All ohne großen Energieaufwand und die dadurch entstehenden
Kosten produzieren könnte.

Hallo,

das ist schon von vornherein ein Denkfehler - wenn irgendwo ein Seil nach oben hängt, heisst das noch lange nicht, dass man keine Energie bräuchte, um daran hochzuklettern (lässt sich leicht in jeder Turnhalle nachprüfen). Es ist nur weniger als bei einer Rakete. Also woher nehmen, 36000 km sind ja schliesslich eine ganz schöne Strecke? Ein Elektrokabel? Oder eine abwärtsfahrende Kabine zieht eine aufwärtsfahrende, dann braucht man halt 3 Kabel? Und wie macht man die abwärtsfahrende schwerer? Normalerweise füllt man bei solchen Bergbahnen einen Ballasttank mit Wasser, was auf der geostationären Umlaufbahn schlecht realisierbar ist. Übrigens würde es wohl einen ganzen Tag dauern, bis sich der Ruck der abwärtsfahrenden Kabine auf die andere überträgt.

Gruss Reinhard

Oder
eine abwärtsfahrende Kabine zieht eine aufwärtsfahrende

Oder die über der geostationären Bahn aufwärts fahrende Kabine zieht die darunter aufwärts fahrende.

dann braucht man halt 3 Kabel?

Eins, das über eine Seilrolle am unteren Ende imm Kreis läuft, würde reichen.

Und wie macht man die
abwärtsfahrende schwerer? Normalerweise füllt man bei solchen
Bergbahnen einen Ballasttank mit Wasser, was auf der
geostationären Umlaufbahn schlecht realisierbar ist.

Das ist ganz einfach realisierbar. Man füllt das Wasser am unteren Ende ein und schmeißt es am oberen wieder raus.

Übrigens
würde es wohl einen ganzen Tag dauern, bis sich der Ruck der
abwärtsfahrenden Kabine auf die andere überträgt.

Deshalb lässt man das Ganze besser nicht ruckartig, sondern schön gleichmäßig laufen.

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Und wie macht man die
abwärtsfahrende schwerer? Normalerweise füllt man bei solchen
Bergbahnen einen Ballasttank mit Wasser, was auf der
geostationären Umlaufbahn schlecht realisierbar ist.

Das ist ganz einfach realisierbar. Man füllt das Wasser am
unteren Ende ein und schmeißt es am oberen wieder raus.

Hallo,

sehr schlechter Witz. Oder meinst du wirklich, du kommst in der Turnhalle ohne Kraft am Kletterseil hinauf, indem du dir unten einen Sack Wasser umhängst und ihn oben ausleerst??

Gruss Reinhard

Tach,
da die Frage des UP ja wohl beantwortet scheint, bleibt mal wieder Raum für den einen oder anderen Scherz.

sehr schlechter Witz. Oder meinst du wirklich, du kommst in
der Turnhalle ohne Kraft am Kletterseil hinauf, indem du dir
unten einen Sack Wasser umhängst und ihn oben ausleerst??

Nun mach dich mal frei von den Begriffen „Seil“ oder „Sack“. Davon war ja garnicht die Rede.
Falls so ein Transportsystem überhaupt jemals kommt, wo zuerst? Auf dem Mond natürlich. Platz satt und mit so mancher Widrigkeit hier muss man sich zunächst auch nicht auseinandersetzen.
Und wenn ein „Seil“ (ich bevorzuge Führung) vorhanden, dann um daran rauf und runter zu gleiten. Die notwendige Kraft bzw, Energie nimmt man bestimmt nicht onboard mit. Um bei deinem Turnhallenbeispiel zu bleiben: ich selbst klettere nicht, sondern lasse mich von einem Sack Luft, Wasser, Licht oder womit auch immer nach oben tragen. Übrigens ist es in diesem Fall egal, ob ich mehr oder weniger Energie aufwenden muss, als bei herkömmlichen Raketen.
Ich, für mein Teil, lehne mich entspannt zurück und warte ab, was in Zukunft so auf mich zukommt. Hoffe nur, es ist nicht das gerissene Seil :wink:

Gruss

B

Das ist ganz einfach realisierbar. Man füllt das Wasser am
unteren Ende ein und schmeißt es am oberen wieder raus.

sehr schlechter Witz.

Warum?

Oder meinst du wirklich, du kommst in
der Turnhalle ohne Kraft am Kletterseil hinauf, indem du dir
unten einen Sack Wasser umhängst und ihn oben ausleerst??

Nein, aber das hat nichts mit dem Thema zu tun. Ich sprach nicht von Kletterseilen in Turnhallen, sondern von einem orbitalen Seil. Falls Du beides für vergleichbar hälst, dann versuch’ doch mal Dein Kletterseil senkrecht hinzustellen, ohne es oben zu befestigen. Dabei wirst Du nicht viel Erfolg haben. Bei einem orbitalen Seil funktioniert der indischen Seiltrick aber. Überleg’ mal, woran das liegt. Wenn Du das verstanden hast, dann können wir uns weiter unterhalten.

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Nein, aber das hat nichts mit dem Thema zu tun. Ich sprach
nicht von Kletterseilen in Turnhallen, sondern von einem
orbitalen Seil. Falls Du beides für vergleichbar hälst, dann
versuch’ doch mal Dein Kletterseil senkrecht hinzustellen,
ohne es oben zu befestigen. Dabei wirst Du nicht viel Erfolg
haben. Bei einem orbitalen Seil funktioniert der indischen
Seiltrick aber. Überleg’ mal, woran das liegt. Wenn Du das
verstanden hast, dann können wir uns weiter unterhalten.

Das ist eben der Unterschied zwischen Physik und Esoterik: wenn du ein senkrechtes Seil vor dir hast, ist es völlig egal, wodurch es gespannt wird, das kann ein 100m-Kran sein oder ein Satellit, der Aufwand hinaufzuklettern bleibt physikalisch immer der gleiche.

Wenn du daran glaubst, dass dich da eine geheimnisvolle Kraft hinaufzieht, na gut, dann glaub das halt. Am besten spannst du das Seil gleich von der Cheopspyramide oder von Stonehenge aus.

Das ist aber nicht mein Spezialgebiet, daher antworte ich ab jetzt auch nicht mehr.

Gruss Reinhard

Hallo,

wenn du ein senkrechtes Seil vor dir hast, ist es völlig egal,
wodurch es gespannt wird, das kann ein 100m-Kran sein oder ein
Satellit, der Aufwand hinaufzuklettern bleibt physikalisch
immer der gleiche.

Nö. Weil du oberhalb der geostationären Höhe nämlich beim Hochsteigen Energie gewinnst. Das unterscheidt einen Weltraumlift eben von dem Seil in der Turnhalle oder dem von einem 100m-Kran. Beide werden vermutlich keinen Erdorbit erreichen :wink:

Wenn du daran glaubst, dass dich da eine geheimnisvolle Kraft
hinaufzieht, na gut, dann glaub das halt. Am besten spannst du
das Seil gleich von der Cheopspyramide oder von Stonehenge
aus.

Das ist keine geheimnisvolle Kraft, sondern einfach die Zentrifugalkraft. Oberhalb der geostationären Bahn ist die Zentrifugalkraft höher als die Gravitationskraft der Erde. Im Prinzip überträgt man dabei Rotationsimpuls der Erde auf die nach oben steigenden Kapseln.

Stell dir vor du hast einen Hammerwerfer der sich mit konstanter Geschwindigkeit dreht. Das Seil ist durch die Fliehkraft der Eisenkugel gespannt, genau wie das Seil des Weltraumlifts analog. Stell dir weiterhin vor, der Hammerwerfer kann ins Seil kleine Karabiner einklinken, die am Seil hin und her rutschen können. Wenn er das macht, dann wird es den Karabiner nach außen beschleunigen, ohne dass der Karabiner dafür Kraft aufwenden muss.
Die nötige Energie wird dabei der Rotationsenergie des Hammerwerfers entzogen, der dadurch in seiner Rotation abgebremst wird. Jetzt übt der Hammerwerfer natürlich keine nennenswerte Gravitationskraft auf den Karabiner aus, so dass dieser von Beginn an bereits nach außen befördert wird. Bei der Erde wirkt aber die Gravitation dagegen, und erst ab einer Höhe von etwa 36000km ist die Fliehkraft stärker. Deshalb musst du dich hier am Boden auch so abmühen, wenn du in der Turnhalle ein Kletterseil hochklettern willst.

vg,
d.

Das ist keine geheimnisvolle Kraft, sondern einfach die
Zentrifugalkraft.

Aha, wenn ich also hier unten vor mir ein Seil habe, das nach oben führt und an einem Satelliten in mehr als 36000 km Höhe endet, dann brauche ich nur das Seil zu berühren und die Zentrifugalkraft treibt mich nach oben.

[…]

Gruss Reinhard


Mod Petzi: Beleidigung entfernt

Hallo,

Das ist keine geheimnisvolle Kraft, sondern einfach die
Zentrifugalkraft.

Aha, wenn ich also hier unten vor mir ein Seil habe, das nach
oben führt und an einem Satelliten in mehr als 36000 km Höhe
endet, dann brauche ich nur das Seil zu berühren und die
Zentrifugalkraft treibt mich nach oben.

Nein, das ist nicht was wir sagten und außerdem darf das Seil eben nicht schon in 36000km Höhe enden, sondern muss deutlich länger sei, weil ja erst über dieser Höhe eine positive Kraftbilanz besteht. Ist das Seil länger als rund 150000km, dann gewinnst du jenseits des Geostationären Orbits mehr Energie, als du zum Erreichen dieses Orbits gebraucht hast.

Betrachte doch einfach folgendes Beispiel: Du hast ein geschlossenes Seil, das am Boden umgelenkt wird und in etwa 150.000km Höhe. Wie bei einer Seilbahn. Daran werden auf einer Seite nun miteinander verbundene Transportkapseln hochgezogen (runde Bällchen am Seil in der nachstehenden Grafik).

 Energieverbrauch Energiegewinn

 \_\_\_\_\_\_\_\_/\_\_\_\_\_\_\_\_\_ \_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_/\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_
 / \/ \

 Erdoberfläche GEO Seilende
 .
 | . 
 | ---\> . ---\>
 | \_\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_o\_\_
 | / . \
 | (O . O)
 | \_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_/
 | 

Die Kapseln unterhalb des GEOs erfahren eine Kraft zum Boden hin, da hier die Gravitationskraft überwiegt. Die Kapseln oberhalb des GEOs erfahren dagegen eine Kraft nach außen, da hier die Fliehkraft überwiegt. Da die Kraft die auf die Gesamtmenge der Kapseln oberhalb des GEOs wirkt bei dieser Seillänge nun größer ist, also die Kraft, die auf die Menge der Kapseln unterhalb wirkt, ziehen also die Kapseln oberhalb des GEOs die unteren Kapseln und das Seil mit nach außen. Oben klinkst du die Kapseln dann einfach aus und so kannst du ständig neue Kapseln unten einhängen, um Lasten nach oben zu befördern oder die Kapseln gar auf eine interplanetare Bahn bringen. Somit kannst du also Dinge ohne eigenen Kraftaufwand nach oben befördern. Und ja: Du könntest dich dann rein theoretisch unten einfach an das Seil hängen und wirst hochgezogen :wink:

Das ganze ginge auch mit nur einem einfachen, nicht umgelenkten Seil, an dem miteinander verbundene Kapseln nach außen rutschen. 



> Troll ohne mich weiter, ich weiss ja inzwischen, dass jegliche  
> Diskussion mit dir vollkommen sinnlos ist.

So wie mit DrStupid? Oder mit irgendeinem anderen Menschen? Glaubst du nicht, das es etwas lächerlich ist, mir hier "trollen" zu unterstellen, wenn ich dir oben durch Argumente und sogar Zeichnungen das ganze zu erläutern versuche? 

vg,
d.

Hallo!

Das ist keine geheimnisvolle Kraft, sondern einfach die
Zentrifugalkraft. Oberhalb der geostationären Bahn ist die
Zentrifugalkraft höher als die Gravitationskraft der Erde. Im
Prinzip überträgt man dabei Rotationsimpuls der Erde auf die
nach oben steigenden Kapseln.

Von der Energiebilanz her ist dagegen natürlich überhaupt nichts einzuwenenden. Die Sache hat aber einen anderen Haken: Damit der Drehimpuls auf die nach oben steigende Last übertragen wird, muss da ein Drehmoment wirken. Seile können aber keine Drehmomente übertragen, sondern nur Kräfte in Längsrichtung (also hier in radialer Richtung). Entweder muss man also einen starren Turm bauen oder aber man muss die Last mit einem Triebwerk ausstatten, das sie in tangentialer (!) Richtung beschleunigt bzw. (bei anderer Wahl des Bezugssystems) der Coriolis-Kraft entgegenwirkt.

Michael

klinkst du die Kapseln dann einfach aus

So ganz einfach?

in 150000 km Höhe ist die Umlaufzeit wesentlich länger als ein Tag, also entweder man belässt es dabei, dann wickelt sich das Seil einfach um die Erde; oder man beschleunigt das Seilende soweit, dass es sich in einem Tag um die Erde bewegt, dann ist alles, was man auslädt, viel zu schnell und fliegt einfach in den Weltraum davon. Natürlich könnte man mit Raketenantrieb abbremsen, aber die Energiebilanz…

Eine Lösung wäre natürlich, am Äquator entlang Schienen zu verlegen, damit das Seil nicht synchron laufen muss.

In Höhe einer erdnahen Umlaufbahn hat die Last dagegen eine viel zu geringe Geschwindigkeit und fällt einfach wieder runter. Aber man könnte ja, wie Dr. Stupid meinte, Wasser hochziehen lassen und dann aus z.B. 500 km Höhe durch einen Schlauch und Turbinen zurückfliessen lassen - dann hätte man zwar keinen brauchbaren Lift, aber wenigstens ein schönes Perpetuum Mobile.

Aber schöne Zeichnungen sind es schon, auch wenn sie mit echter Physik wenig zu tun haben.

Gruss Reinhard

Hi,

Die Sache hat aber einen anderen Haken:
Damit der Drehimpuls auf die nach oben steigende Last
übertragen wird, muss da ein Drehmoment wirken. Seile können
aber keine Drehmomente übertragen, sondern nur Kräfte in
Längsrichtung (also hier in radialer Richtung).

Natürlich müssen die Climber (also die „Lastkörbe“) nicht nur an Höhe gewinnen, sondern auch an Drehmoment. Aber auch diesen können sie vom Seil erhalten. Das Seil ist ja gespannt, d.h. über die gesamte Seillänge überwiegt ja die Fliehkraft und es fliegt ja nur nicht davon, weil es am Boden verankert ist.

Das Seil erfährt also ständig eine nach außen gerichtete Kraft,
senkrecht zur Drehachse der Erde. Dadurch ist es aber bestrebt, immer diese Position einzunehmen, wenn du es aus dieser senkrechten Position auslenkst. Wenn also der Climber nach oben steigt, dann zieht er das Kabel aufgrund der Corioliskraft aus der Senkrechten. Das Seil selbst ist aber bemüht wieder die Senkrechte einzunehmen. Die Lösung besteht also darin, den Climber nur so schnell steigen zu lassen, dass die Corioliskraft schwächer ist, als das Bestreben des Seils wieder in die Senkrechte zu kommen.

Aus diesem Grund wurde dieser Artikel über ein entsprechendes Paper in NewScientist auch mit dem Text überschrieben:

Space elevator trips could be agonisingly slow :wink:

Der Kernpunkt darin ist dieser:

Slowing the climb would allow the space elevator to be drawn back to
its stable point, perfectly vertical above the Earth's equator. But 
this could also make trips into orbit agonisingly slow, adding nine 
days or more to a climb that – at several hundred kilometres per hour – 
might already take about 15 days.

Ein Triebwerk zum Ausgleich der Corioliskraft ist also nicht nötig, wenn man die Climber nicht zu schnell steigen lässt.

vg,
d.

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… Somit kannst du also Dinge ohne eigenen Kraftaufwand
nach oben befördern. Und ja: Du könntest dich dann rein
theoretisch unten einfach an das Seil hängen und wirst
hochgezogen :wink:

Das tollste dran: man kann also eine Masse ohne Energieaufwand auf einen Punkt mit höherer potentieller Energie befördern. Da dieselbe Masse, wenn man sie wieder herunterfallen lässt, Arbeit leisten kann, wären damit die Energieprobleme der Menschheit gelöst.

Nachdem auch der MOD Einschreiten zu deinen Gunsten für notwendig gehalten hat, muss man wohl davon ausgehen, dass so etwas wie der Satz von der Erhaltung der Energie in diesem Forum nicht mehr gesellschaftfähig ist. Das Archiv wird diese denkwürdige Diskussion sicher für alle Ewigkeit festhalten, zumindest was euere revolutionäre Physik betrifft - meine Beiträge werden wahrscheinlich vorher gestrichen.

Gruss Reinhard