'braves Mädchen' - Syndrom

ich raetsel schon seit laengerem ueber eine gute freundin von mir. sie ist ansich ein sehr netter und intelligenter mensch, nur eine sache verstehe ich einfach nicht. sie scheint sich innerlich komplett eingemauert zu haben, laesst keinen an sich ran, blockiert jede annaehrung (nicht von mir, meine jetzt generell) und scheint sich nur auf ihre karriere konzentrieren zu wollen.
ich weiss mitlerweile das ihre schwester frueher wohl das genaue gegenteil war (drogen etc). ich habe auch schon bei anderen menschen beobachtet das sie, wenn ihre geschwister negativbeispiele waren, irgendwie den drang haben das perfekte kind darzustellen. aber es geht so weit das sie neulich meinte, wenn sie einen freund haette waere das der untergang fuer ihre eltern. da bei ihrer schwester beziehungen wohl immer eher probleme bereitet haben und ihr vater dann denken koennte, ihr studium leidet extrem darunter.
ich bemuehe mich wirklich endlich mal an sie ranzukommen, das sie frei von diesen barrieren wird, aber es erweist sich schwieriger als ich gedacht habe. vielleicht kennt jemand aehnliche faelle und kann mir ratschlaege geben? Gruss

René

sorry … cnr

ich bemuehe mich wirklich endlich mal an sie ranzukommen, das
sie frei von diesen barrieren wird, aber es erweist sich
schwieriger als ich gedacht habe.

wir basteln uns leute die uns gefallen - teil 1?
aber wahrscheinlich willst du ihr „ja nur helfen“ und
das was du tun willst „ist nur gut fuer sie“

ist sie auf dich zugekommen udn hat gesagt ich will was veraendern?

ich bemuehe mich wirklich endlich mal an sie ranzukommen, das
sie frei von diesen barrieren wird, aber es erweist sich
schwieriger als ich gedacht habe. vielleicht kennt jemand
aehnliche faelle und kann mir ratschlaege geben? Gruss

Hallo Rene!

Ja will sie das denn überhaupt? Wie kommst du dazu dir anzumaßen was gut und schlecht für sie ist, zumal SIE offensichtlich keine Probleme damit hat?? Und in Konflikt mit einem Gesetz ist sie deswegen auch noch nicht gekommen. Auch findest du keinen sozialen Abstieg bei Ihr, oder?

Wenn Sie sich nicht verändern will, solltest du das erst gar nicht versuchen, da du eh chancenlos bist und höchstens die Freundschaft damit ruinierst.

Gruß Ivo

Hi René!

Ich hätte es nie so bezeichnet, aber ich kenne dieses „brave-Mädchen-Syndrom“ - meine Mutter beispielsweise verkörpert es.

Ihre Geschwister machen mehr oder weniger, was sie gerade wollen (einer meiner Onkel reist ständig auf der Welt herum, und „verprasst“ sein Erbe, meine Tante irrt irgendwo im Esoterik-Milleu rum, etc.),
nur meine Mutter hat Karriere gemacht, ist ganz solide Sonderpädagogin, hat drei Kinder, und hat eine für alle beiteiligten grauenhafte Ehe 16 Jahre lang aufrechterhalten - halt so eine „Gutbürgerliche“.

Und unter meinen Geschwistern ist es am ehesten noch mein kleiner Bruder.

Ich habe noch nie drüber nachgedacht, aber ich schätze mal, das die Kinder, die sich zuhause dafür verantwortlich gemacht haben, den Familienfrieden aufrecht zu erhalten, dieses „Syndrom“ entwickeln - aber diese Theorie ist nur ein Schnellschuss,
bin offen für Kritik.

Grüßlis!
Scrabz aka Philipp.

manche Menschen…
…sind sehr dankbar, wenn jemand auf sie zu kommt, weil sie selbe dazu nicht in der Lage sind, gefangen sind, in sich selbst!

Und ich denke, dass du vielleicht nihct ganzverstanden hast, was sie geschrieben hat! Denn da stand nicht, dass sie sie verändern will, sondern ihr helfen möchte, da raus zukommen!
Das hat nichts mit „ich bastle mir…“ zu tun!

Grüße
Pia

Hallo Rene!

Ich finde es sehr löblich, was du dir da vorgenommen hast, denn es kann sein, dass es für diese Frau nur gut ist, dass sie aus diesem Muster endlich rauskommt!
ABER: Es kann durchaus sein, dass sie deine Hilfe ablehnen wird, weil ihr eine Veränderung nicht lieb ist, und weil sie eventuell Angst hat, sich zu verändern!
Wie ich schon weiter unten geschrieben habe, ist es manchmal sehr gut, dass man auf sie zu geht, weil sie in sich selber gefangen sind, und im Prinzip nur darauf warten, dass man auf sie zu kommt!
Aber es kann auch nach hinten losgehen!

Kinder, die dieses Syndrom entwickeln, haben diese meist von den Eltern übernommen, weil diee ähnliche Merkmale, ähnliche Verhaltensweisen haben.
Oder sie haben es durch die Erziehung „elernt“, weil wenn „man brav ist, kriegt man Zuwendung und Liebe“, wenn man sich anders verhält, vielleicht nicht, dass ist ganz von Situation zu Situation und von den Eltern abhängig!

Ich würde mich mal sehr lange mit ihr unterhalten und dann das Gespräch langsam darauf lenken, so ganz langsam die Mauern abtasten, und schauen, wo sie eventuell dünn sind!
Ich würde dann versuchen, die Mauern mit ihr zusammen abzutragen, bloß nicht die Mauern einrammen!!

Viel Glück!
Pia

…sind sehr dankbar, wenn jemand auf sie zu kommt, weil sie
selbe dazu nicht in der Lage sind, gefangen sind, in sich
selbst!

im beschriebenen fall offenslichtlich nciht.

Denn da stand nicht, dass sie sie
verändern will, sondern ihr helfen möchte, da raus zukommen!

und geht einfach davon aus, dass die zielperson in einer situation ist, aus der man ihr raushelfen muss. ich habe da nicht gelesen, dass die zielperson todungluecklich ist mit ihrer lage. vielmher hat sich da jemand erdreistet einer verhaltensweise den stempel syndrom aufzudruecken, und sich damit die rechtfertigung geschaffen in das leben einer anderen person einzugreifen

Das hat nichts mit „ich bastle mir…“ zu tun!

nun ja… offensichtlich haben das andere leute auch so gesehen…

1 Like

danke fuer die gute antwort, dachte ich bekomme nur angriffe wegen dem posting. auf jedenfall hat deine antwort genau den punkt getroffen und mir sehr geholfen. ich will niemanden veraendern, aber ihr vielleicht den weg weisen. ich bin froh das sie sie ist wie sie ist, das sie anders ist als viele frauen, das wuerde ich nie aendern wollen. aber andererseits ist es nicht gut fuer einen menschen sein leben lang gefuehle zu verstecken.
bei mir war das auch so und ich bin froh das mir der weg gezeigt wurde. veraendert wurde ich dadurch nicht… achja und ich bin uebrigens ein „er“, die weibliche form wuerde mit 2 „e“ am ende geschrieben werden.

Psychologisch äußerst interessant
Hallo Rene,

nur weil es dir genehm ist, hat es das Posting auf den Kopf getroffen… da läßt sich ja ganz schön was draus schließen.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du nicht mit deiner Aktion auf die Nase fällst.

Gruß ivo

na wenn das schon ein „syndrom“ ist, wenn sich eine auf die karriere konzentriert (sie dürfte schülerin sein? jedenfalls jung) anstatt mit männern rumzuhängen und drogen (wie war das mit der schwester?) zu nehmen… na dann gute nacht… „ich will sie endlich auf den richtigen weg bringen“ fand ich ja besonders lustig.

noch ein unqualifizierter beitrag, zugegeben, aber das schoß mir halt durch den kopf.

grüße lehitraot.

na wenn das schon ein „syndrom“ ist, wenn sich eine auf die
karriere konzentriert (sie dürfte schülerin sein? jedenfalls
jung) anstatt mit männern rumzuhängen und drogen (wie war das
mit der schwester?) zu nehmen… na dann gute nacht… „ich
will sie endlich auf den richtigen weg bringen“ fand ich ja
besonders lustig.

Unabhängig vom Ausgangsbeitrag - der liest sich für mich mehr nach Projektion und aufdrängender „Hilfe“:

Es gibt nicht nur die beiden Extreme „braves Mädchen, Karriere“ und „versoffen und verhurt“. DIE halte ich ganz persönlich beide für äußerst ungesund. Die goldene Mitte ist’s mal wieder… Allerdings ist das mehr eine philosophische als eine psychologische Frage, denke ich, weil sie doch sehr von Wertevorstellungen abhängt. Wer kann schon von sich behaupten, den allgemeingültigen „richtigen Weg“ zum Seelenheil erkannt zu haben? Keiner, nicht, ohne dogmatisch zu sein jedenfalls.

Was ich jedoch legitim und wichtig finde, ist, Dinge in Frage zu stellen. Gerade das zeichnet imho Freunde aus - daß es nicht nur erlaubt, sondern gewollt ist, daß man sich gegenseitig in Frage stellt, zum Nachdenken, Überdenken anregt, für Diskussionen zur Verfügung steht, auch mal andere Blickwinkel bietet, „spiegelt“. Da kann dann zweierlei bei rauskommen: 1. „Ja, obwohl Du mich in Frage stellst und ich Dich ernst nehme, komm ich zur selben Überzeugung, daß dies oder jenes richtig ist.“ oder 2. „Weil Du mich in Frage gestellt hast, ist mir eine andere Seite von diesem oder jenem klar geworden und ich möchte gerne dies oder jenes ändern.“ Beides sind ganz wunderbare Erkenntnisse, finde ich. Das funktioniert leider nur, wenn sich beide Seiten ernst nehmen und offen füreinander sind - was auch immer dabei zunächst herauskommt. „In Frage stellen“ ist NICHT „bekehren wollen“!

Na, nur so mittelontopic, aber _das_ ging mir grad durch den Kopf.

Gruß,

Doc.

Hallo Rene,

…zu durchbrechen ist sehr schwer. In der einen Familie ist es schon eine Katastrophe wenn ein Kind aus der Reihe tanzt und eine Drei im Zeugnis hat, in der anderen nicht mal wenn Kinder Drogen nehmen.
Eltern übertragen ihre Wertigkeit von „Gut und Böse“ und aus Angst um ihre Kinder auch mit Druck.
Wer ist schon ganz frei von Manipulation ?

Zu einem Problem für ein Kinder wird die Wichtigkeit von den Eltern anerkannt zu werden - wenn die Eltern nicht vermitteln in jedem Fall zu dem Kind zu stehen.

aber es geht so weit das sie neulich
meinte, wenn sie einen freund haette waere das der untergang
fuer ihre eltern.

Der Satz gefällt mir gar nicht, weil er aussagt dass die Eltern ihr Kind mit ihren Ängsten zu sehr belasten und kein Vertrauen zu ihrer Tochter haben.

Deine Gedanken um deine Freundin finde ich super, unter Freunden sollte man helfen sich weiter zu entwickeln.
Du darfst natürlich genau die Sachen nicht machen, mit denen deine Freundin ihre Probleme hat.
Das ist erstens eine Wertigkeit aufzustellen, wenn sie für dich „Gut oder Schlecht“ ist, habe sie einfach lieb wie sie ist.
Zweitens versuche sie nicht zu manipulieren, gehe aber auf sie ein wenn sie ein Problem anspricht.
Du kannst „Ich empfinde für mich“ oder „für mich ist es so am einfachsten“ sagen wenn sie dich um deine Meinug fragt, aber bitte nicht „Du müsstest“ oder „du brauchst nur“ sagen.

Du mußt dir vorstellen dass sie sich nur in kleinen Schritten ändern kann und nur wenn sie es sieht und will. Dadurch dass sie studiert und sich vorsichtig von den Eltern entfernt, erweitert sie ihr Umfeld. Das sollte nicht zu beängstigend auf sie einwirken, dann wird die Neugier siegen und sie wird für sich eine Position auch außerhalb vom Elternhaus suchen. Wenn das neue Umfeld zu beängstigend auf sie wirkt, dann macht sie für lange Zeit dicht und findet das Umfeld unmoralisch und die Bedenken und Ängste ihrer Eltern bestätigt.
Schneller wirkt eine Liebe, die hat schon oft eine verkorkste Erziehung über den Haufen geworfen, das finde ich aber nicht so gut weil der freie Wille und Geist da nicht am Ball ist.

sie scheint sich

innerlich komplett eingemauert zu haben, laesst keinen an sich
ran, blockiert jede annaehrung (nicht von mir, meine jetzt
generell) und scheint sich nur auf ihre karriere konzentrieren
zu wollen.

Je sturer und verschlossener ein Mensch ist, umso größer ist seine Unsicherheit und seine Ängste.
Das Mädchen muss erst langsam lernen, wie sie auf ihr Umfeld zugehen kann ohne Angst zu haben irgendwas nicht richtig zu machen.

Höre ihr zuerst zu, lass sie reden…reden…reden, dann versuche vorsichtig sie in deinem Bekanntenkreis mitzunehmen (wenn sich der halbwegs anständig aufführt :wink: sonst verschreckst du sie nur) und zeigt ihr dass man fröhlich Leben kann ohne ins Unglück zu stürzen.

Diskussionen wo man zuhört und nicht „überfährt“, wäre dann der nächst Schritt. Da kann es dann geschehen dass Sie ihre Meinung nur mit Kraft oder Rückzug vertreten kann…mit Toleranz kannst du ihr aber zeigen dass du ihre Meinung ernst nimmst und akzeptierst und das wäre dann der Nährboden…wo sie etwas lockerer werden könnte.

Dann kannst du ihr zum Quatschen Nährstoff schenken :wink:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3810505153/028…

und

Brave Mädchen holt der Wolf. Schluss mit der weiblichen Selbstverleugnung
von Göckel, R.

Inhaltsverzeichnis:

  • Fünf Gesichter des „zu-nett-seins“:
    Selbstverleugnung
    Vertrackte Loyalitäten
    Grenzenlosigkeit
    Hilflosigkeit und Ohnmacht
    Wohlverhalten
  • Vom Sinn des „Nettseins“:
    Die zehn Gebote des Nettseins
    Eine heile Familie … mit Altlasten
  • Schluss mit dem „Nettsein“:
    Allmählich erwachsen werden
    Sich schützen lernen
    Sich ausdehnen lernen
  • Literaturliste
    Bei Amazon bestellen
    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3268002161/sol…

Aber frage sie nach ihrem Empfinden, deines ist nicht so wichtig und du kennst es doch! *fg*

Laß dich nicht entmutigen, erstens waren die Antworten (bis auf Pia und Doc) ein Hammer und das „Keuleschwingen“ finde ich nicht so gut, außerdem sollte man nicht immer gleich das Schlimmste vermuten…aber jetzt weisst du wenigstens wie es deiner Freundin gehen muss!

Liebe Grüße und bleib so offen wünscht sich
Kerbi

sorry…aber

und geht einfach davon aus, dass die zielperson in einer
situation ist, aus der man ihr raushelfen muss. ich habe da
nicht gelesen, dass die zielperson todungluecklich ist mit
ihrer lage. vielmher hat sich da jemand erdreistet einer
verhaltensweise den stempel syndrom aufzudruecken, und sich
damit die rechtfertigung geschaffen in das leben einer anderen
person einzugreifen

Du scheinst dich nicht wirklich mit Menschen auszukennen, die sich in sich zurückgezogen haben…denn sonstwürdest du wissen, dass sie ihre Unglücklichkeit auch verdrängen!

Das hat nichts mit „ich bastle mir…“ zu tun!

nun ja… offensichtlich haben das andere leute auch so
gesehen…

…zwischen den Zeilen lesen ist manchmal schwer:o)

Wünsche einen schönen Sonntag!

Berlind

hihi

danke fuer die gute antwort, dachte ich bekomme nur angriffe
wegen dem posting. auf jedenfall hat deine antwort genau den
punkt getroffen und mir sehr geholfen.

Das freut mich außerordentlich!
Aber zugegeben war es nicht leicht, das rauszulesen…wie sich an den anderen Reaktionen ja gezeigt hat!
Ich kenne mich sehr gut mit solchen Menschen aus, weil meine Mama auch so ein Mensch war…und auch gelernt hat, darauszukommen!

ich will niemanden
veraendern, aber ihr vielleicht den weg weisen. ich bin froh
das sie sie ist wie sie ist, das sie anders ist als viele
frauen, das wuerde ich nie aendern wollen. aber andererseits
ist es nicht gut fuer einen menschen sein leben lang gefuehle
zu verstecken.

Das denke ich auch, und eben deshalb ist es wichtig, dass sie jemand an der Hand nimmt und mit ihr einfach einen Weg geht…egal, welchen Weg sie hinterher selber einschlägt! Aber wichtig ist erstmal, dass sie nicht immerwieder an der Kreuzung links abbigt und somit sich dauernd imKreis bewegt( ich kenne die Situation nicht genau, aber ichdenke mal, dass sie das tut)

bei mir war das auch so und ich bin froh das mir der weg
gezeigt wurde. veraendert wurde ich dadurch nicht… achja und
ich bin uebrigens ein „er“, die weibliche form wuerde mit 2
„e“ am ende geschrieben werden.

*lach*…OUPS! Ich habe überlegt,…;o)

Ich wünsch dir auf jeden Fall einen schönen Sonntag und für weitere Fragen und eventuelle Antworten stehe ich gerne zur Verfügung!

Berlind

also vielleicht habe ich das was ich geschrieben habe zu krass formuliert, ich sage nicht das sie auf dem falschen weg ist. ich sage ncith das drogen und dauernd jemanden abschleppen gut ist, ich mache das auchnicht. aber mit 22 jahren jeglich art emotionalitaet zu unterdruecken ist meines erachtens der falsche weg. wenn das die meisten hier anders sehen und ich mit meinem posting gewirkt habe wie wenn ich die verkoerperung des maennl arschlochs bin dann tut mir das leid. aber auf jedenfall war es nicth so gemeint…

…zwischen den Zeilen lesen ist manchmal schwer:o)

ja, weil da so viel platz fuer die dinge ist, die man da sehen moechte und die dinge die da wirklich zu lesen waeren verschwinden…

1 Like

Hallo Rene,

wir alle spielen im Leben bestimmte Rollen, auch Du und ich.
Manchen Menschen gefallen diese Rollen, anderen wieder nicht.
Wir haben uns diese Rollen oft nicht ausgesucht, sondern sie sind entstanden, durch unsere Erziehung, unser Umfeld, durch unsere Prägung in früher Kindheit.

Dein Posting erinnert mich an einen Freund, der mit drei anderen Geschwistern aufwuchs.
Während seine größere Schwester und der kleinere Bruder, eine gute Schulbildung bekamen und studieren durften, suggerierten seine Eltern ihm, dass er zu nichts nutze ist. „Du wirst es im Leben zu nichts bringen“ Solche Botschaften, oder ähnliche: Frauen gehören an den Herd, Männer weinen nicht, Du darfst nichts falsch machen, Du musst aufpassen, u.s.w.; sorgen dafür, dass wir uns im späteren Leben entsprechend verhalten.

Einem Kind dem man sagt: Du wirst es zu nichts bringen, wird im Leben eine eher bedeutungslose Rolle spielen, oder aber es wird sich genau entgegengesetzt entwickeln. Mein Freund holte alle Schulabschlüsse nach, ist heute Manager eines großen Konzerns und wird für horrende Summen von Headhuntern gejagt. Seine Geschwister haben heute die weniger interessanten Berufe. Trotzdem erfahren sie auch heute noch bei Ihren Eltern mehr Anerkennung, als er. Er ist für die Eltern der Junge geblieben, der zu nichts nutze ist. Da kann er sich anstrengen soviel er will.

Wenn wir daran interessiert sind, warum wir heute das tun, was wir tun, wie es dazu gekommen ist, uns hinterfragen: “Ist es das, was ich eigentlich will“ oder basiert es nur auf eine dieser blöden Botschaften, die mir immer wieder eingeimpft wurden, dann haben wir die Möglichkeit diese Rolle abzulegen und uns für die zu entscheiden, die uns besser geeignet scheint. Wir sind nun Erwachsen und brauchen nicht mehr nach diesen Rollen leben und brauchen auch nicht mehr danach zu leben, was unsere Eltern von uns erwarten.

Deiner Freundin sollte auf eine behutsame Art verständlich gemacht werden, dass die neue Freiheit, selbst zu entscheiden, sich selbst eine Rolle auszusuchen, eine POSITIVE Sache ist. Es bedeutet ja auch Freiheit, Ablösung, neue Chancen, Abenteuer. Veränderung sollte Ihr als eine Positive Wandlung „schmackhaft“ gemacht werden.
Wichtig ist ME zu erkennen, dass die Botschaften der Eltern, die ja nicht unbedingt absichtlich gesendet wurden, heute keine Gültigkeit mehr haben brauchen. Solche Botschaften, können manchmal nützlich sein, oder aber ein ganzes Leben verkorksen. Dann, weg damit, jeder Mensch hat jederzeit das Recht, sich zu ändern und zwar so, wie es ihm gefällt. Heute brauche ich keine Erziehung mehr und nicht nach Erwartungen leben, sondern ich bin frei und kann entscheiden, wie ich will.
Wichtig zunächst scheint mir nur, das zu erkennen.

Jahrelang eingeübtes Rollenverhalten abzulegen, ist sicherlich schwer. Weniger schwer ist es, wenn wir erkennen, das unsere bisherige Rolle schlichtweg Unsinn war.
Voraussetzung ist also, dass sich Deine Freundin auch ein wenig in der Vergangenheit umschaut, ohne Wertungen, sondern einfach zu der Erkenntnis kommen kann: Dadurch bin ich zu dem Menschen geworden, der ich bin. Nun kann ich es aber ändern, wenn ich möchte.

Es gibt bei dieser Sache eines garantiert NICHT: Richtig oder Falsch!
Die Botschaften, oder „Antreiber“ die uns zugeteilt wurden, entstehen nicht, weil unsere Eltern unser Leben versauen wollen. Die meisten Eltern meinen es gut mit Ihren Kindern. Die einzige Frage, die auch nur Deine Freundin beantworten kann ist, bin ich mit dieser Rolle glücklich? Das Wort „Syndrom“ scheint mir an dieser Stelle etwas unglücklich gewählt.
Es ist ein Lebensplan entstanden, den es zu überdenken gilt, eine völlig normale Entwicklung, die jeder Mensch auf seine Art erlebt. Es steht IMHO niemandem zu, dass zu bewerten!

Die Mauer, die Deine Freundin um sich baut, könnte erste Lücken bekommen, wenn Du Ihr gegenüber Offenheit, Verständnis und die Bereitschaft ein Stück Veränderung „mitzutragen“ signalisierst: „Wenn Du Dich verändern möchtest, bin ich bereit Dich zu begleiten und für Dich da.“

Viel Erfolg,
Frank

Hallo Frank!

Habe deinen Artikel sehr gespannt gelesen und finde viele deiner Aspekte klasse, und denke ähnlich, ABER;O)…
Ich finde das Wort „Syndrom“ da schon richtig. Meine Ma hat es auch gelesen und hat gemeint, dass sie den Ausdruck sehr gut findet, weil es wirklich sich so verhält, wie en Syndrom!

Die Mauer, die Deine Freundin um sich baut, könnte erste
Lücken bekommen, wenn Du Ihr gegenüber Offenheit, Verständnis
und die Bereitschaft ein Stück Veränderung „mitzutragen“
signalisierst: „Wenn Du Dich verändern möchtest, bin ich
bereit Dich zu begleiten und für Dich da.“

Aber es kann auch nach hinten losgehen, weil sie sich in ihrer Rolle so wohl fühlt, dass sie sich nicht raus traut, auch nicht, wenn man sie an der Hand nimmt!

einen schönen Abend wünscht
Berlind

jetzt drehen wir uns aber im Kreis…

Aber es kann auch nach hinten losgehen, weil sie sich in ihrer
Rolle so wohl fühlt, dass sie sich nicht raus traut, auch
nicht, wenn man sie an der Hand nimmt!

Wo ist das Problem, wenn sich sich ‚so wohl fuehlt‘?

fragende Gruesse, Elke