Buch für 6-10jährige: Nicht mit Fremden mitgehen

Hallo liebe Community,

es gibt viele Bücher zu diesem Thema für die ganz Kleinen.
Aber gerade mit Schuljahrsbeginn ist das ein Thema, das auch mit Älteren diskutiert werden soll. Als Einstieg wäre ein Buch zum Vorlesen oder Selberlesen interessant.
Kennt jemand ein gutes? Ich danke euch im Voraus!

Hallo,

du kannst diese Thema mit Kindern besprechen, soviel du willst. Es wird nichts daran ändern, dass ein Kind mit einem Fremden mitgeht. Der psychische Druck, der in solchen Situationen auf Kinder ausgeübt wird, ist so groß, dass kein Kind diesem widerstehen kann. Enstprechende Bücher und Seminare dienen nur der Gewissensberuhigung von Eltern.

Und: Die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Das zigfach höhere Risiko liegt in Bezug auf sexuelle Gewalt im familiären Umfeld.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo

du kannst diese Thema mit Kindern besprechen, soviel du willst. Es wird nichts daran ändern, dass ein Kind mit einem Fremden mitgeht.

Ich glaube aber, wenn das mal zum Thema gemacht wurde und das Kind Verhaltensvorschriften für den Fall hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht mitgeht, wesentlich höher als wenn es noch nie von sowas gehört hat.

Man muss natürlich gucken, dass das Kind sich von Fremden überhaupt nicht ansprechen lässt.

Viele Grüße

Hi,

wenn ich nicht irre wurden hier schon viele Experimente gemacht und alle Kinder sind mitgegangen. Es ist immer nur die Frage mit was sie gelockt werden. Das letzte was ich diesbezüglich sah war eine Reportage (ich glaube im ZDF) und mit dem richtigen Lockmittel haben die Tester alle bekommen.

Ich denke auch, man sollte darüber sprechen, dass nicht alle Menschen nett und gut sind aber ob Bücher da helfen können?

Viele Grüße
Me

1 Like

Hallo

wenn ich nicht irre wurden hier schon viele Experimente gemacht und alle Kinder sind mitgegangen. Es ist immer nur die Frage mit was sie gelockt werden.

Es bliebe aber zu hoffen, dass nicht alle Kindesentführer Profis sind …

Ansonsten stimmt es natürlich, dass die meisten Täter aus der näheren Bekanntschaft sind, und dass man hauptsächlich darüber sprechen muss, dass niemand einen verpflichten kann, ein ungutes Geheimnis zu wahren.

Ich denke auch, man sollte darüber sprechen, dass nicht alle Menschen nett und gut sind aber ob Bücher da helfen können?

Bücher können einem helfen, die richtigen Worte zu finden, und vielleicht gibt es Bilder, die helfen könnten.

Viele Grüße

Kurze Geschichten nicht nur zu dem Thema „Nicht mit Fremden mitgehen“, sondern auch allgemein zum „In unangenehmen Situationen nein sagen“: http://www.amazon.de/Ich-stark-laut-Nein-selbstbewus…

Man muss natürlich gucken, dass das Kind sich von Fremden
überhaupt nicht ansprechen lässt.

Wie willst du das praktisch und im täglichen Leben umsetzen?

Buch? sicher?
Hi

Unsere kleine lange Blonde ist von uns instruiert, den Schulweg wann immer möglich, mit anderen Kindern ZUSAMMEN zu gehen, ab Dämmerung generell nicht mehr ALLEIN unterwegs zu sein

Das ging problemlos ohne Buch - mit kurzen deutlichen Worten

Leider fällt mir der genaue Wortlaut unserer Begründung nicht mehr ein.
Denn gerade das ist ja das Schwierige daran, die passenden Worte zu finden, warum fremde Leute (Männer) kleine Kinder entführen sollten

Ich will doch den Heranwachsenden (Jungs genauso betroffen) nicht generelle Angst vor dem Leben und vor allen Leuten machen. Die trauen sich ja nicht mehr aus dem Haus

Und eben genau DIESE höchstpersönlich gewählten Worte, die ich genau auf UNSERE Situation zugeschnitten und gewählt haben möchte, würde ich ganz garantiert

Keinem Buchautor überlassen wollen

PS bei unserer Zicke hätte ich ja eher den Verdacht, daß sie gleich wieder gebracht wird, wenn sie geklaut wird
Gruß

Bewusstheit bei Kindern
Moin!

du kannst diese Thema mit Kindern besprechen, soviel du willst. Es wird nichts daran ändern, dass ein Kind mit einem Fremden mitgeht.

Ich glaube aber, wenn das mal zum Thema gemacht wurde und das
Kind Verhaltensvorschriften für den Fall hat, ist die
Wahrscheinlichkeit, dass es nicht mitgeht, wesentlich höher
als wenn es noch nie von sowas gehört hat.

Ich glaube, du vergisst dabei, dass Kinder nicht auf diesem Bewusstseinsniveau sind.
Wenn „der Fall“ eintritt, ist das Kindern nicht automatisch klar.
Bitte ein Kind freundlich um Hilfe, dass es dir etwas aus dem engen Transporter holen soll, und es wird seinem natürlichen Impuls von „hilfsbereit sein“ und „auf Erwachsene hören“ folgen und in der Person keinen „Täter“ erkennen. Schwupps ist es im Auto und man könnte die Türen dicht machen und das Kind entführen.

Kinder sind manipulierbar und deshalb schutzbedürftig und leider gibt es nicht für alles im Leben eine Versicherung.

Man muss natürlich gucken, dass das Kind sich von Fremden
überhaupt nicht ansprechen lässt.

Hilft vielleicht schon eher.

Gruß, Noi

Man muss natürlich gucken, dass das Kind sich von Fremden überhaupt nicht ansprechen lässt.

Wie willst du das praktisch und im täglichen Leben umsetzen?

Wieso, quatschst du dauernd fremde Kinder an?

Im Geschäft oder irgendwo auf dem Kirmes oder im Zoo oder so, klar, da redet man auch mit Fremden. Aber auf der Straße?

VG

Hallo

Bitte ein Kind freundlich um Hilfe, dass es dir etwas aus dem engen Transporter holen soll, und es wird seinem natürlichen Impuls von „hilfsbereit sein“ und „auf Erwachsene hören“ folgen und in der Person keinen „Täter“ erkennen.

Mir käme es sehr komisch vor, wenn jemand auf der Straße fremde Kinder anredet um ihm zu helfen, und ich glaube, 8- oder 9-jährigen Kindern käme es auch so vor.

Jedenfalls könnte man denen schon ein bisschen den Unterschied klarmachen, ob sie z. B. im Geschäft oder auf der Straße, wenn da sonst niemand ist, von fremden Erwachsenen angeredet werden.

Meine Eltern haben damals oft gesagt: „Geh nie mit jemand mit, auch wenn es jemand ist, den du kennst. Nicht mal, wenn du ihn kennst oder er dir Bonbons oder süße Kaninchen oder sonstwas anbietet.

Als ich im Sommer mal allein auf dem Spielplatz war, so mit ca. 9, 10 Jahren, und mich ein Unbekannter mit Wollpulli und Beatlesfrisur (bei 30°C) beobachtete, bin ich ganz schnell nach Hause gelaufen, weil er mir komisch vorkam. Der Typ folgte mir und bettelte vor der Haustür, dass ich ihn reinlasse.

Aus dieser Erfahrung denke ich, dass meine Eltern mir vermittelt haben, mit niemandem mitzugehen, sondern auch irgendwie mitgaben, wachsam zu sein und sofort nach Hause zu laufen, wenn mir etwas Unbehagen bereitet.

Alarmsignale können zum Beispiel Personen sein, die längere Zeit hinter einem herlaufen, Menschen, die einen lange beobachten oder neben dem Spielplatz sitzen, aber keine eigenen Kinder beaufsichtigen.

Ich denke, man sollte es auf jeden Fall zum Thema machen. Ein Buch kann da sicher unterstützend wirken, um Situationen anschaulich zu verdeutlichen. Aber wahrscheinlich darf man die Aufklärung nicht allein dem Buch überlassen.

Den Kindern einbläuen, dass sie gar nicht mit Fremden sprechen dürfen, finde ich auch nicht gut. Ich sollte damals laut sagen: „Nein, meine Eltern haben gesagt, ich darf nicht mitgehen/etwas von Fremden annehmen/etc.“ Wollte mir eine nette unbekannte Oma einen Bonbon anbieten, sagte ich das auch, und die meisten hatten Verständnis.

Ich hoffe, ich konnte damit etwas helfen.

Gruß
sgw

Man muss natürlich gucken, dass das Kind sich von Fremden überhaupt nicht ansprechen lässt.

Wie willst du das praktisch und im täglichen Leben umsetzen?

Wieso, quatschst du dauernd fremde Kinder an?

Nein, natürlich nicht.
(Außer irgendein Lümmel benimmt sich daneben -Spielplatz, kleinere Ärgern oder so- dann spreche ich schonmal fremde Kinder an…)

Im Geschäft oder irgendwo auf dem Kirmes oder im Zoo oder so,
klar, da redet man auch mit Fremden. Aber auf der Straße?

Ja, wenn man es da tut -wie dann Kind den Unterschied klar machen…
Wieso ist es dort ok, aber auf der Straße nicht?

Hier ist ein kleinerer Ort, „man kennt sich“ -da werden Kinder schonmal angequatscht („Ach da hast du aber einen Schönen Puppenwagen…“ usw) oder was über Papa/Opa gesagt („wie gehts dem denn“ usw.)

kleiner Ort

Hier ist ein kleinerer Ort, „man kennt sich“ -da werden Kinder schonmal angequatscht („Ach da hast du aber einen Schönen Puppenwagen…“ usw) oder was über Papa/Opa gesagt („wie gehts dem denn“ usw.)

Ach so, da klappt das natürlich nicht. - Aber kennt man sich da nicht wenigstens vom Sehen?

PS OT: Das ist natürlich wesentlich netter als in Großstädten

Konkretes Beispiel

Bitte ein Kind freundlich um Hilfe, dass es dir etwas aus dem engen Transporter holen soll, und es wird seinem natürlichen Impuls von „hilfsbereit sein“ und „auf Erwachsene hören“ folgen und in der Person keinen „Täter“ erkennen.

Mir käme es sehr komisch vor, wenn jemand auf der Straße
fremde Kinder anredet um ihm zu helfen, und ich glaube, 8-
oder 9-jährigen Kindern käme es auch so vor.

Meine Schwester, die zwei Töchter hat (3 & 7J.) hat mir von einem Fernsehbericht erzählt, in dem genau dieses Problem thematisiert wurde.
Ein Mann hielt mit seinem Wagen an der Straße, öffnete die Motorhaube und werkelte am Motor herum. Ein vorbeigehendes Kind fragte er, ob es ihm grad helfen könne und sich nur mal kurz ins Auto setzt und den Schlüssel herumdreht. Kein Kind, mit dem dieser Test gemacht wurde, hat gezögert dem Mann zu helfen. Er hätte jedes Kind entführen können.

Diese Geschichte hat meine Schwester sehr bewegt und geängstigt, was ich gut verstehen kann.
Ab welchem Alter Kinder da misstrauisch werden kann ich nicht beurteilen, aber die Gefahr würde ich nicht so einfach von der Hand weisen.

Gruß, Noi

Erwachsenendenke
Hallo,

Mir käme es sehr komisch vor, wenn jemand auf der Straße fremde Kinder anredet um ihm zu helfen

Mag sein. Du bist erwachsen.

und ich glaube, 8- oder 9-jährigen Kindern käme es auch so vor.

Warum sollte es? Ein normal sozialisiertes Kind sieht in Erwachsenen keine Bedrohung. Und ich fände es fatal, aus übertriebener Angst von Seiten der Eltern, einem Kind etwas anderes anzuerziehen. Damit ein Kind mit Angst und Abwehr auf Fremde reagiert, muss man ihm Angst vor ihnen machen. Und das ist einer normalen, gesunden Entwicklung in keinem Fall zuträglich.

Jedenfalls könnte man denen schon ein bisschen den Unterschied klarmachen, ob sie z. B. im Geschäft oder auf der Straße, wenn da sonst niemand ist, von fremden Erwachsenen angeredet werden.

Kann man. Es wird im Normalfall aber nichts daran ändern, dass das Kind dennoch manipulierbar bleibt.

Das größte Problem dabei ist aber noch ein ganz anderes: Je mehr man Kindern einschärft, sich vor Fremden zu hüten, desto unsicherer und ängstlicher werden sie in dieser Beziehung. Und je unsicherer ein Kind sich verhält, desto interessanter ist es für potentielle Bösewichte - und desto einfacher ist es zu manipulieren.

Genau diese Angst fördern Mütter von Jahr zu Jahr mehr, indem sie ihre Kinder über Jahre hinweg in die Schule begleiten - auf Wegen wohlgemerkt, die unzählige andere Kinder längst alleine bewältigen. Derzeit sind wieder allüberall die Klammermütter zu beobachten, die ihre Erstklässler tatsächlich am Händchen führen und ihnen die Schultasche tragen, anstatt ihrem SCHULkind auf dem SCHULweg mehr und mehr Eigenständigkeit zu vermitteln und sich möglichst schnell überflüssig zu machen.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

Hallo,

Hallo,

Genau diese Angst fördern Mütter von Jahr zu Jahr mehr, indem
sie ihre Kinder über Jahre hinweg in die Schule begleiten -
auf Wegen wohlgemerkt, die unzählige andere Kinder längst
alleine bewältigen. Derzeit sind wieder allüberall die
Klammermütter zu beobachten, die ihre Erstklässler tatsächlich
am Händchen führen und ihnen die Schultasche tragen, anstatt
ihrem SCHULkind auf dem SCHULweg mehr und mehr
Eigenständigkeit zu vermitteln und sich möglichst schnell
überflüssig zu machen.

Das finde ich etwas pauschal geschrieben. Ich wohne in Berlin. In Berlin werden die meisten Kinder mit fünf eingeschult. Vor uns liegt eine große Strassenkreuzung. Mit „groß“ meine ich zwei Spuren in jede Richtung und kein Auto unter 60 km/h. Heute morgen um kurz vor acht waren also die ganzen Krümel auf dem Weg zur Schule und standen wie die Lemminge am Strassenrand, weil die Ampeln ausgefallen sind (kein Ausnahmefall). Keine Polizei weit und breit. Ich und noch ein paar andere Gluckenmütter haben dann Gruppen von Kindern, die zu meiner Zeit noch im Sandkasten spielten über die Strasse geholfen. So ganz ungefährlich war das nicht.

Dann gibt es noch die Kinder, die in Panik geraten wenn sie einen Hund begegnen - sie rennen einfach über die Strasse um die Straßenseite zu wechseln.

Dann gibt es noch Gegenden, wo morgens um kurz vor Acht noch die übriggebliebenen Gestalten der letzten Nacht ihren Weg nach Hause suchen.

Das ist die Realität in der ich lebe. Da ich mein Kind nicht auf eine Brennpunktschule schicken möchte, muss ich auf einen anderen Bezirk ausweichen und fahre es jeden Tag in die Schule und hole es wieder ab. So ist das hier, genauso wie in New York, Kapstadt oder London - entweder man wohnt im richtigen Bezirk oder man karrt sein Kind in die Schule.

Bei uns wird die Schultasche nur zum Wochenende nach Hause geschleppt und da helfe ich auch gerne, denn meist gibt’s dann noch eine Sporttasche und einen Rucksack. Die Dinger sind oft so schwer, dass ich sie kaum entspannt tragen kann und wenn ich diese kleinen Geschöpfe in der ersten Klasse ansehe empfinde ich nur eins: Mitleid.

Es kommt der Tag, wo das Kind groß, selbstbewusst und frech ist den Großstadtdschungel zu bewältigen und ich vertraue darauf, dass die meisten Eltern wissen wann es soweit ist. Hier in Berlin kenne ich kaum jemanden, der sein Kind in der ersten Klasse alleine auf den Schulweg schickt. Sei es wegen des unübersichtlichen Strassenverkehrs, Hundephobie oder weil auf dem Schulweg irgendetwas ist, dass dem Kind Angst macht (durchgängig geöffnete Clubs, Oberschulen mit mobbenden Teenagern). Am allerwenigsten denkt man da sicher über Entführungen nach, aber hey, die passieren auch, wenn auch seltener als Rechtsabbieger-Todesfälle.

Mein Kind hat in der ersten Klasse einen Sicherheitstrainingskurs absolviert und ich muss sagen, dass es super war. Die Kinder haben in Rollenspielen gelernt sich zur Wehr zu setzen und auf ihr Bauchgefühl zu hören. Es wurden Karten erstellt mit maximal 5 Namen drauf und mit diesen 5 Personen darf das Kind mitgehen und sonst mit niemanden - auch nicht mit der Polizei. Es wurden auf alle Tricks aufmerksam gemacht (Süßigkeitenangebote, Locken mit Tierbabys etc) bei Fremden, aber auch diskutiert, wo ein Kind ein Recht hat „nein“ zu sagen (z.B. wenn es von einem Verwandten nicht geknuddelt oder geküsst werden möchte). Da wurde keinem Kind Angst eingejagt, sondern das Selbstbewusstsein geschult.

Um zur Frage zurückzukommen: von der Connie-Reihe gibt es ein Buch über nicht mit Fremden mitzugehen. Das ist einfach und verständlich geschrieben. Für etwas ältere Kinder (ab 8) gibt es auch „Rico, Oskar und die Tiefenschatten“, wo Kindesentführung thematisiert wird.

Viele Grüße

3 Like

Sicherheitstrainings
Hallo Chili,

diesen Satz in meinem Post

indem sie ihre Kinder über Jahre hinweg in die Schule begleiten -auf Wegen wohlgemerkt, die unzählige andere Kinder längst alleine bewältigen.

hast du überlesen. Selbstverständlich ist klar, dass Großstädte nicht mit ländlichen Regionen vergleichbar sind. Was ich meinte, sind aber die Mütter, die auch auf unproblematischen Wegen nicht loslassen könne

Tipp:

Mein Kind hat in der ersten Klasse einen Sicherheitstrainingskurs absolviert und ich muss sagen, dass es super war.

Setzt ohne weitere Vorbereitung (also keine Auffrischung, kein Erinnerung an das Training, kein Gespräch zuhause) den Kindern unbekannte, vertrauenerweckende Testpersonen ein und probiert aus, was passiert.

Den Hardcore-Fall, bei dem ein als Sanitäter/Arzt angezogener Mann dem Kind sagt, dass die Mami schwer verletzt im Krankenhaus liegt und vielleicht sterben wird und ihr Kind unbedingt noch mal sehen möchte, könnt ihr natürlich weglassen, da das die Kinder doch sehr verstören könnte. Des weiteren auch jegliche weitere Form von Drohung. Ihr könnt euch auch so sicher sein, dass kein Kind bei der Drohung: „Wenn du nicht mitkommst, muss deine Mami/ dein Bruder sterben“ widerstehen wird.

Wählt „Täter“, die sich Mühe geben und nicht sofort aufgeben, wenn ein Kind „nein“ gesagt hat. Das ist eine entscheidende Komponente, die bei Trainings häufig vernachlässigt wird. Bei den Kursen, bei denen ich Testperson war, war die Quote bei den Erst- und Zweitklässlern bereits wenige Wochen nach dem Training (das alle erfolgreich bestanden hatten) sehr hoch, nach einigen Monaten gingen nahezu alle Kinder mit.

Mit zunehmendem Alter der Kinder steigt die Widerstandsfähigkeit - aber nur, wenn die Kinder sich in Sachen Selbstständigkeit auch entwickeln konnten. Viertklässler an Mamis Rockzipfel verhielten sich fast ausnahmslos wie die Kleinen.

Überschätze niemals die Nachhaltigkeit eines solchen Trainings, so gut es auch gewesen sein mag. Wenn in dieser Hinsicht zumindest ein gewisser Erfolg erreicht werden soll, muss das Ganze mindestens zwei Mal im Schuljahr laufen - und das jedes Schuljahr wieder. Gegen Drohungen und Gewalt schützt es dadurch natürlich immer noch nicht, es hält aber zumindest die anderen Dinge in Erinnerung.

Und: Die Trainingsbedingungen müssen unbedingt variieren. Wenn das Ganze z.B. auf dem Schulgelände stattfindet oder an irgendeinem anderen, sich wiederholendem Ort, schaffen besonders die kleinen Kinder den Transfer auf den Alltag nicht.

Schöne Grüße,
Jule

3 Like

Liebe Jule,

ich muss dir (wie immer) völlig Recht geben. Mein Sohn hatte in der 3. Grundschulklasse auch so einen Sicherheitskurs, zusätzlich haben wir auch ein paarmal zwei verschiedene Bücher zu dem Thema gemeinsam gelesen und zigmal über das Thema gesprochen und theoretisch verschiedene Situationen durchgespielt.

Drei Tage nachdem der Kurs zuende war und er mal eine halbe Stunde alleine zuhause war, hat er dem Paketboten die Tür aufgemacht und mir dann stolz erzählt, dass er ein Päckchen für mich angenommen hat.

Natürlich haben wir wieder über das Thema geredet und er hat mir hoch und heilig versprochen, niemals wieder die Tür aufzumachen, wenn er alleine zu Hause ist und die Person, die draussen steht, nicht zum Familien- oder Freundeskreis gehört.

Und ein paar Wochen später hat er den Stromableser von den Stadtwerken im Haus rumgeführt.

Es hat echt keinen Sinn…

Grüße
Chang

Hi,

es hat ja niemand behauptet, dass es nicht auch situationen / gegenden gibt, in denen mehr Schutz und Hilfe nötig sind.

Aber ich bin hier auf dem Dorf… oops, Kreisstadt mit 12000 Bewohnern. Der sogenannte innere Ring ist zweispurig (pro Richtung eine :smile: ) und markiert gleichzeitig fast die Stadtaußengrenze. Zur Schule zu gehen ist für mich lebensgefährlich, weil ich an einer Grundschule vorbei muss - und dahin fahren die Grundschüler mit Fahrrad auf dem Fußweg (was sie dürfen) in Begleitung ihrer Muttis (die das nicht dürfen - ungebremst und ohne auszuweichen.

Von den Autokorsos vor dem Gymnasium gar nicht erst zu reden.

Umgekehrt erkenne ich erst jetzt, wie gefährlich die Kreuzung ist, an der ich früher auf meinem Schulweg immer vorbei musste. Und ich habe es geschafft. Ich (und alle anderen) wußte, dass die Kreuzung gefährlich ist und ich weit davon entfernt die Straße überqueren soll, und gut war. Ich wußte nicht, warum sie gefährlich ist, aber ich bin den Weg so gegangen, wie von Mutti gezeigt. Es hat oft gekracht an der Kreuzung, aber in den fast 10 Schuljahren gab es kein einziges totes oder auch nur verletztes Schulkind.

die Franzi