Buchhandlung oder Internet?

Hallo :smile:
Ich lese hier immer wieder Fragen wie „Suche Buch, das so ähnlich ist wie…“, „Wo kann ich dieses Buch bestellen?“, „Wie heißt dieses Buch?“, etc.
Immer wenn ich das lese, kommt bei mir die Frage auf:
Weiß denn niemand mehr, dass es Buchhandlungen gibt? Jeder Buchhändler könnte drei Viertel solcher Fragen sofort beantworten! Manchmal muss er das gar nicht, weil sich durch entsprechende Warenpräsentation in Buchhandlungen die Fragen dann schon von selbst lösen. Hat denn niemand der Fragenden schon mal ein Buch in einer Buchhandlung bestellt?
Weiß denn niemand, dass der Buchhändler die meisten Bücher für den Kunden über Nacht besorgen kann (wenn nicht nach 18 Uhr bestellt wird)?
Und damit genauso schnell wie amazon.com ist?
Dass Buchhändler ein Ausbildungsberuf ist, den fast nur Abiturienten oder sogar „abgebrochene“ oder gar fertige Studenten lernen?
Und das das ein „eigener“ Beruf ist, (nicht etwa Verkäufer oder Einzelhandelskaufmann/-frau) in dem man u.a. genau das lernt, nämlich mit den Wünschen der Kunden richtig umzugehen, möglichst herauszufinden, was der Kunde will und ihm das dann besorgen?Dass Buchhändler Menschen sind, mit denen man ganz normal reden kann und die sich in vielen Gebieten auskennen?
Dass ganz viele Buchhandlungen eigene Internetseiten mit persönlichen Tipps haben, über die man auch portofrei bestellen kann?

Wo kauft ihr Bücher?

Wo kauft ihr Bücher?

Bei meinem bevorzugten Dealer vor Ort, keine Frage. Der wurde im übrigen schon mal von Wladimir Kaminer in einem Buch erwähnt.
Dort bekomme ich alles, inkl. einer erstklassigen Beratung sowie auch schon mal einen Kaffee bei längerer Klönerei.

Deinem Beitrag stimme ich voll und ganz zu!

Gruß TL

Servus,

seit die ehedem führende Buchhandlung hier am Ort in Thalia umfirmiert ist und u.a. dort, wo früher u.a. die wenig rentablen Bildbände standen, auf großer Fläche Illustrierte, Schokolade und ekelhaft alberne Grußkarten feilhält, außerdem dort fast nur noch an den Kassen Personal zu finden ist, setz ich mich manchmal in die Eisenbahn und fahre nach Schwetzingen, wo es noch eine richtige Buchhandlung gibt. Aber der Aufwand ist doch ziemlich groß; bei dieser Art von Modernisierung der Branche liegt es nahe, Bücher im Versandhandel zu besorgen.

Schöne Grüße

MM

amazon
Hallo,

ich kaufe Bücher bei amazon, denn zu jeder Buchhandlung muss ich mich ja erst einmal hinbegeben. Derzeit ist die nächste Buchhandlung 7 km entfernt. Sonst ist es nicht ganz so weit, aber hinlaufen muss man trotzdem. Und zwar zweimal, denn ich lese sehr viele englische Fachbücher oder andere Bücher, die nicht vorrätig sind.

Außerdem muss man in Buchhandlungen noch an der Kasse warten. Manchmal ziemlich lange. … Oder die Leute sind unfreundlich. … Der Hammer war mal, dass auf dem Bücherständer, auf dem die Esoterik-Bücher waren, auf der Rückseite dann Bücher über Sex waren. Das ist einfach nur gedankenlos, dumm, und ich habe mich sehr darüber geärgert. Sagen konnte ich das aber niemandem, da alle Angestellten gerade wieder durch Abwesenheit glänzten. Wäre ihnen wahrscheinlich eh egal gewesen.

Schöne Grüße

Petra

hi

Immer wenn ich das lese, kommt bei mir die Frage auf:
Weiß denn niemand mehr, dass es Buchhandlungen gibt? Jeder
Buchhändler könnte drei Viertel solcher Fragen sofort
beantworten!

Das ist leider heutzutage nicht mehr so. Buchhandlungen wo es noch echte Buchhändler gibt, die ihren Beruf lieben und daher auch was davon verstehen, gibt es nur noch selten.

Ich habe früher immer in einer Buchhandlung gekauft - bei Amazon gustiert - beim Buchhändler gekauft und das eine oder andere Buch mehr mitgenommen, weil es mir die Händlerin empfohlen hat. Dann ging meine Leib- und Magenbuchhändlerin in Pension und ihre Nachfolgerin sah mehr das Geschäft als die Beratung.

Wo kauft ihr Bücher?

Mittlerweile fast nur noch online. Das hängt nicht nur mit obigen Umstand zusammen, sondern auch damit, daß ich aus Platzgründen vermehrt nur noch E-Books lese.

Gruß
Edith

Hallo :smile:

es ehrt dich zwar, dass du hier- selbst offenbar Buchhändlerin- einen Berufsstand zu schützen versuchst, und das ist natürlich dein gutes Recht und sogar irgendwie deine Pflicht, so wie auch ich den Berufsstand der Fitnesstrainer und Sportlehrer zu schützen versuchen würde- so weit es geht und so weit ich mich damit nicht unglaubwürdig machen würde oder mich einfach gesagt ins Fettnäpchen setzen würde.

Immer wenn ich das lese, kommt bei mir die Frage auf:
Weiß denn niemand mehr, dass es Buchhandlungen gibt? Jeder
Buchhändler könnte drei Viertel solcher Fragen sofort
beantworten!

Da sage ich spontan: Ganz sicher nicht! Selbst ein gut belesener Buchhändler dürfte sich lediglich in der Richtung auskennen, und das ist auch bei der Fülle an Büchern nur allzu normal, und ich würde ihm oder ihr auch daraus keinen Vorwurf machen. Es ist nicht zu verlangen, dass ein Buchhändler auch nur annähernd alle Bücher kennt, und obendrein gibt es da ja noch Fachbücher jeder Art- keine Chance, selbst für die größte Leseratte nicht!
Dass das Internet eine riesengroße Konkurrenz ist, haben zudem auch Buchhandlungen schon bemerkt und bieten ja auch entsprechend- dem Zeitgeist folgend- auf ihrer Internetseite entsprechende Angebote an. Wer „seine Buchhandlung“ unterstützen will, der kann dies über diesem Weg auch tun. Die Zeiten, in denen z.B. Hermann Hesse Buchhändler gelernt hat, sind eben eindeutig vorbei.
Ich will dir sagen, warum ich selbst meistens im Internet bestelle: Es gibt verschiedene Gründe. Zum einen kann ich (ich nenne keinen Namen, obwohl die meisten wissen dürften, welchen Anbieter ich meine) versandkostenfrei jedes Buch ordentlich verpackt erhalten. Zum anderen kann ich in viele Bücher problemlos auch reinschauen. Und zum dritten muss ich nicht jedes Mal in die Stadt dackeln- ich wohne etwas außerhalb und habe kein Fahrzeug- um mein Buch zu holen. Es gibt im Internet verschiedene Anbieter, die mit ihrem Buchangebot auch verschiedene Projekte unterstützen, die mir persönlich auch am Herzen liegen. Das ist gelegentlich auch ein Grund, da zahle ich auch mal einen Versandkostenanteil.

Hat denn niemand der Fragenden
schon mal ein Buch in einer Buchhandlung bestellt?

Buchhandlungen sind für mich eine Ecke, in der man stöbern kann, in der aber auch ein bestimmtes Flair herrschen muss. Irgendwie habe ich da zwar sicherlich romantisierende Vorstellungen darüber, wie eine Buchhandlung auszusehen hat, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich damit nicht alleine stehe…

…möglichst herauszufinden, was der Kunde will und ihm das dann
besorgen?Dass Buchhändler Menschen sind, mit denen man ganz
normal reden kann und die sich in vielen Gebieten auskennen?

Und möglicherweise ist es auch jemand, der sich genau auf dem von mir bevorzugten Gebiet eben definitiv nicht auskennt. In einer Großstadt dürfte man da noch Ausweichmöglichkeiten haben, aber nicht auf dem platten Land.

Dass ganz viele Buchhandlungen eigene Internetseiten mit
persönlichen Tipps haben, über die man auch portofrei
bestellen kann?

Na also! Ich weiß gar nicht so recht, was du hast?! Willst du jetzt allgemein zum Lesen animieren- wohlgemerkt, du befindest dich im Literaturbrett, da dürftest du nur die erreichen, die es ohnehin schon tun- oder zum Kauf der Bücher in Buchhandlungen animieren; also dass die Leutchens wieder vermehrt das Geschäft aufsuchen.

Wo kauft ihr Bücher?

Wie gesagt: Meistens im Internet.

Gruß

Hermann

Hallo nochmal,

hatte das ganz vergessen: Du tust in Deinem Pamphlet (ok, nicht ganz, aber in einigen Punkten ist es schon eins bzw. man kann es als solches auffassen) so, als seien in jeder Buchhandlung nur ausgebildete Kräfte. Das ist doch überhaupt nicht so. Da laufen oft genug reine Verkäuferinnen herum- wenn überhaupt.

Gruß nochmal

Hermann

Mahlzeit!

Mir wurde einmal gesagt, ich sei kein Buchhändler, weil ein Buchhändler alle Bücher gelesen hat, die er in seinem Sortiment stehen hat! Als ich besagten Kunden darüber aufklärte, dass es spezielle Zeitschriften gibt, in denen Zusammenfassungen von Romanen gibt, hieß es, dass dies wohl die dümmste Ausrede ist, die je aus eines Mannes Munde kam.

Liebe Menschen die ihr neue Bücher im Internet kauft: Sie wissen schon, dass die Infrastruktur in Ihrem Wohnort unterstützt werden sollte.
Ich kann zwar schon verstehen, wenn manche Käuferschichten aufgrund besonderer Umstände nicht den Buchhändler unterstützen (wie das Beispiel mit dem „Auf dem Land wohnend“), aber wer zur Buchhandlung gerade mal 1000 Meter braucht…immerhin kosten Bücher in allen Buchhandlungen überall gleich (auch wenn manche Ketten mit allen möglichen Tricks versuchen, diese Preisbindung zu kippen).

LG
Michael Vogl

Hallo :smile:

Immer wenn ich das lese, kommt bei mir die Frage auf:
Weiß denn niemand mehr, dass es Buchhandlungen gibt? Jeder
Buchhändler könnte drei Viertel solcher Fragen sofort
beantworten!

Da sage ich spontan: Ganz sicher nicht! Selbst ein gut
belesener Buchhändler dürfte sich lediglich in der Richtung
auskennen, und das ist auch bei der Fülle an Büchern nur allzu
normal, und ich würde ihm oder ihr auch daraus keinen Vorwurf
machen. Es ist nicht zu verlangen, dass ein Buchhändler auch
nur annähernd alle Bücher kennt, und obendrein gibt es da ja
noch Fachbücher jeder Art- keine Chance, selbst für die größte
Leseratte nicht!

Ich meinte mit dem sofort beantworten ja auch nicht, dass ein Buchhändler alles weiß, sonder nur, dass er über die Mittel und Wege verfügt, das sofort oder zemlich schnell herauszufinden. Es gibt spezielle Bibliografieprogramme, in denen man auch mit nur wenigen Angaben zum Buch suchen kann und der Buchhändler hat auch die Nummern und Adressen von vielen Verlagen, bei denen er mal kurz anrufen kann. Und wenn du von betimmten Fachbüchern sprichst, natürlich gibt es auch Grenzen, auch wir können nicht alles herausfinden, gerade wenn es Bücher aus kleine Verlagen sind, die beim Großhändler onder im Verzeichnis Lieferbarer Bücher nicht gelistet sind. Deswegen habe ich ja geschrieben „drei Viertel der Fragen“ und nicht „alle Fragen“.

…möglichst herauszufinden, was der Kunde will und ihm das dann
besorgen?Dass Buchhändler Menschen sind, mit denen man ganz
normal reden kann und die sich in vielen Gebieten auskennen?

Und möglicherweise ist es auch jemand, der sich genau auf dem
von mir bevorzugten Gebiet eben definitiv nicht
auskennt. In einer Großstadt dürfte man da noch
Ausweichmöglichkeiten haben, aber nicht auf dem platten Land.

Das verstehe ich voll und ganz, ich wohne auch auf dem platten Land, aber (nach meinem Selbstverständnis von diesem Beruf) wird jeder Buchhändler zumindest versuchen, dir weiterzuhelfen…

Dass ganz viele Buchhandlungen eigene Internetseiten mit
persönlichen Tipps haben, über die man auch portofrei
bestellen kann?

Na also! Ich weiß gar nicht so recht, was du hast?! Willst du
jetzt allgemein zum Lesen animieren- wohlgemerkt, du befindest
dich im Literaturbrett, da dürftest du nur die erreichen, die
es ohnehin schon tun- oder zum Kauf der Bücher in
Buchhandlungen animieren; also dass die Leutchens wieder
vermehrt das Geschäft aufsuchen.

Was ich will? Ich wollte einfach mal wissen, wie ihr das Thema handhabt und ein Bewusstsein dafür schaffen, was auch möglich ist.
Und selbst wenn man auf dem platten Land wohnt (das tue ich auch!); jede Buchhandlung hat eine Telefonnummer, bei der man anrufen kann, und bestimmte Sachen fragen kann und auch telefonisch bestellen kann!
Ich arbeite in einer Stadt von ca. 40000 Einwohnern und wohne in einem Dorf, das ca. 300 Einwohner hat. Unsere Kundschaft ist auch eher ländlich und bei uns läutet den ganzen Tag das Telefon.
Wollte ich nur mal so gesagt haben…

Grüße,
Charlotte

hatte das ganz vergessen: Du tust in Deinem Pamphlet (ok,
nicht ganz, aber in einigen Punkten ist es schon eins bzw. man
kann es als solches auffassen) so, als seien in jeder
Buchhandlung nur ausgebildete Kräfte. Das ist doch überhaupt
nicht so. Da laufen oft genug reine Verkäuferinnen herum- wenn
überhaupt.

Da muss ich dir zustimmen, das stimmt leider, obwohl in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, nur gelernte Buchhändler eingestellt werden und nur Leute mit Abitur ausgebildet werden. (Gott sei Dank!)
Ich rede auch von einer BUCHHANDLUNG, nicht von der Taschenbuchabteilung im Kaufhaus oder so…
Das verfälscht natürlich das Bild des Buchhändlers, klar…
Finde ich auch extrem schade und regt mich ein bisschen auf :wink:
Aber was soll man machen?
Ein Plädoyer für den „richtigen Buchhändler“ in Internetforen schreiben? :wink:

Grüße,
Charlotte

Ich hatte mal ne Kundin, die vorne in der Belle mich und noch ne andere Kollegin gefragt hat, ob wir ein bestimmtes Buch schon gelesen hätten. Hatten wir beide nicht, aber ich hab ihr gesagt, dass es eine befreundete Kollegin (aus ner anderen Filiale von uns) schon gelesen hätte und es ihr sehr gut gefallen habe.
Das war ihr aber zu wenig und sie rauschte dann ab nach hinten ins Kinderbuch mit den Worten „Ich suche jetzt jemanden, der das Buch gelesen hat!!!“ :smiley:

Danke, dass du mich verstehst!

LG,
Charlotte

Hallo Charlotte,

ich fände es ja eigentlich schrecklich, wenn es fast keine Buchläden mehr gäbe, aber meine Erfahrungen sind leider nicht so gut. Öfter habe ich in den letzten Jahren erlebt,

  • dass Buchhändler mit ihrem persönlichen Wissen nicht weiterhelfen konnte (was man aber auch schwer verlangen kann bei der Masse an Literatur),

  • dass ich mir Zuhause am Computer mehr und genauere Informationen einholen konnte als der Buchhändler in seinem Laden!

„Das kann ich Ihnen nicht genau sagen“
„Das kann ich hier nicht sehen“

…habe ich leider meistens gehört. Vielleicht hatte ich ja Pech mit den Verkäufern, aber solche Personen treiben auch einen Buchladen-Liebhaber wie mich gradezu zum Online-Handel!

Es schien mir auch (wenigstens noch vor ein paar Jahren, vielleicht ändert es sich langsam) den Buchhändlern gar nicht klar zu sein, welche großen Vorteile das Online-Kaufen hat und dass sie wirklich etwas Bieten müssen, um der Konkurrenz gewachsen zu sein!

Aber wie gesagt: Eine Innenstadt voller Schuh- und Parfum- aber ohne Buchläden wäre mir ein Gräuel!

Gruß!
Karl

Da muss ich dir zustimmen, das stimmt leider, obwohl in dem
Unternehmen, in dem ich arbeite, nur gelernte Buchhändler
eingestellt werden und nur Leute mit Abitur ausgebildet
werden. (Gott sei Dank!)

Äh…mir ist ein Rätsel, was ein höherer Schulabschluss damit zu tun hat, ob jemand als Buchhändler geeignet ist. Wäre lieb, wenn Sie mich einmal darüber aufklären.

Ich rede auch von einer BUCHHANDLUNG, nicht von der
Taschenbuchabteilung im Kaufhaus oder so…
Das verfälscht natürlich das Bild des Buchhändlers, klar…
Finde ich auch extrem schade und regt mich ein bisschen auf

Sorry, aber auch diese Aussage zweifele ich an. Ich selber habe Kaufmann im Einzelhandel in der Haushaltswarenabteilung eines Kaufhauses gelernt und bin nach meiner Ausbildung in die Buchabteilung dieses Kaufhauses gekommen.
Innerhalb kurzer Zeit hatte ich das Bestellwesen unter mir, die Vertreter der großen Publikumsverlage wollten nur dann aufschlagen, wenn ich anwesend war, weil ich Ahnung von Büchern hatte, ich hatte den beiden Buchhändler in der Stadt so einiges an Kundschaft weggeschnappt, weil ich mich besser mit Büchern auskannte, flexibler war, was das Bestellen anging und ich mit meinen Buchempfehlungen einen Kundenstamm aufgebaut hatte, der immer wieder kam und nur von mir beraten werden wollte.
Ich hatte mir autodidaktisch Wissen angeeignet und habe das Sortiment optimiert.
Wohlgemerkt: In der Buchabteilung eines Kaufhauses .
Ach ja, und ich habe kein Abitur! (Eigentlich nur Hauptschulabschluss und über Umwege erweiterten Sek. I)
Von daher kann ich Ihre Argumente einfach nicht nachvollziehen, tut mir Leid.

LG
Michael Vogl

Hallo Charlotte,

Ich rede auch von einer BUCHHANDLUNG, nicht von der
Taschenbuchabteilung im Kaufhaus oder so…

Nein, ich hingegen rede schon von einer Buchhandlung, also nix da Kaufhaus und Co. Da würde ich höchstens mal am Wühltisch für’n Appel und’n Ei was kaufen und würde da auch keine Beratung erwarten- von wem auch?
Hier in dem Kaff- so ca. 75000 Einwohner mit allen Dörfern, die eingemeindet wurden- wüsste ich auf Anhieb gleich mehrere Buchhandlungen, wo- verzeih’ diesen Ausdruck- die Dummheit der dort Angestellten schon aus den Augen schaut, und noch schlimmer wird es erst, wenn die dann einen deutschen Satz zusammenkriegen müssen. Heiliger Strohsack! Die können einen Roman von einer Biografie nicht unterscheiden, geschweige denn in irgendeiner Weise beraten. Da kennen sich meiner Einschätzung nach die meisten noch nicht mal mit den gängigsten Verlagen aus. Da weiß ich wahrscheinlich noch mehr.

Das verfälscht natürlich das Bild des Buchhändlers, klar…

Ich glaube, ich habe- u.a. Hermann Hesse sei Dank!- gar nicht so ein verfälschtes Bild von Buchhändlern, und ich kenne auch in diesem Nest hier eine Buchhandlung, die tatsächlich noch sowas wie Flair hat und die dortige gelernte Buchhändlerin ist eine interessante und gut belesene Frau, vor der ich allen Respekt der Welt habe.
Aber aus dargelegten Gründen ist meine erste Einkaufsquelle im Laufe der Jahre das Internet geworden.

Finde ich auch extrem schade und regt mich ein bisschen auf
:wink:

Kann ich irgendwie auch verstehen, aber es bringt auch nix, wenn man sich über sowas dann aufregt…

Aber was soll man machen?

Ich geb’s zurück: Was soll ich machen?
Soll ich mir das dumme Gewäsch von 19 oder 20 jährigen anhören, die dann irgendwann nervig werden, weil sie nicht mehr weiterwissen- und das gleich nach der ersten Nachfrage? Soll ich immer gleich den „Chef“ des Ladens herbeizitieren? Hey, da steht mir auch nicht immer der Sinn nach…

Ein Plädoyer für den „richtigen Buchhändler“ in Internetforen
schreiben? :wink:

Hm, keine Ahnung. Es ist aber für die Buchhandlungen vielleicht gar nicht sooo dramatisch. Wie schon im vorherigen Posting von mir erwähnt: Die meisten dürften doch auch online Bestellmöglichkeiten haben und somit vom Kuchen was abbekommen.
Okay, deine Intension war eine andere, aber zunächst ist es auch mir, der ich das meiste bestelle, wichtig, dass es nach wie vor Buchhandlungen gibt, keine Frage!

Es grüßt

Hermann

Es wurden für beide Kaufmethoden zig Gründe dafür und dagegen genannt. Nehem wir mal grob an, das hebt sich auf, und der Zeitgeist wirkt sich auf beide Anbietergruppen und -methoden aus. Er wirkt sich auch auf Käufer aus, wie sich am Entfernungs-Argument ablesen lässt. Also frage ich: Für welches Ideal oder (bescheidener) welchen Lebensstil würde ich Nachteile in Kauf nehmen? Bzw.: Welchen Vorteil werte ich einfach höher? Es ist also eine Frage der im weitesten Sinne politischen Haltung, wie ich mich mit Literatur versorge und welche Einrichtungen ich unterstütze. Es gibt auch für Hamburger Millionen unschlagbare Argumente, die mich nicht bewegen.

Hallo Michael,

Da muss ich dir zustimmen, das stimmt leider, obwohl in dem
Unternehmen, in dem ich arbeite, nur gelernte Buchhändler
eingestellt werden und nur Leute mit Abitur ausgebildet
werden. (Gott sei Dank!)

Äh…mir ist ein Rätsel, was ein höherer Schulabschluss damit
zu tun hat, ob jemand als Buchhändler geeignet ist. Wäre lieb,
wenn Sie mich einmal darüber aufklären.

Ich schreib’ mal was dazu: Genau, Michael, das ist mir in der Tat auch ein Rätsel. Auch ich kenne belesene und sehr gebildete Menschen, die kein Abitur haben. Gott sei’s gepriesen, dass dem so ist! Und ebenso gibt es Akademiker, die auch in der Lage sind, einen Nagel in die Wand zu bekommen :wink:.
Und eben so kann ich auch fragen: Was hat die Qualität eines Arztes mit seinem Abitur zu tun? Warum muss man, um Arzt zu werden, einen bestimmten Abi Schnitt haben? Das gab’s vor 50 Jahren auch nicht, und auch da gab es Ärzte, und sicher auch gute. Und ich bezweifle stark, ob es - Numerus clausus sei „dank“- heutzutage mehr gute Ärzte gibt.

Für den Rest Deines Postings ist vielleicht Charlotte die geeignetere, um zu antworten, da will ich nichts zum Besten geben.

Es grüßt

Hermann

Hallo Michael, hallo Hermann,

das „Gott sei Dank“ bezog sich nicht auf das Abitur, sondern auf die ausgelernten Buchhändler, das ist wohl etwas falsch rübergekommen.
Ich glaube, über die Vorteile, die eine ausgelernte Kraft mit sich bringt, müssen wir hier nicht diskutieren.
Das mit dem Abitur oder Nicht-Abitur und dass jemand, der über eine gute Allgemeinbildung verfügt, nicht auch mit niedrigerem Abschluss ein guter Buchhändler sein kann und auch die Qualität von Buchabteilungen in Kaufhäusern sind glaube ich Ansichtssache, je nach dem, auf was man Wert legt.
Ich will kurz die Argumente meines Chefs und meine Meinung dazu erklären:
Mein Chef stellt deswegen nur Abiturienten oder Studenten ein, weil er ziemlich viel Wert auf Fremdsprachenkenntnisse legt. Da unsere Buchhandlungen mit großen Kinder- und Jugendbuchabteilungen (inkl. Schulbuch!) werben, sollte man nach Englisch noch weitere Fremdsprachen beherrschen, um die Lehrwerke eindeutig zuordnen zu können und in allen Bereichen einfach in der Rechtschreibung von Fachbrgriffen sicherer zu sein.
Natürlich kann man das auch ohne Abi (in vielen Realschulen wird Französisch als 2. Fremdsprache immer beliebter), wie gesagt, das sind die Argumente meines Chefs.
Ich persönlich würde sagen, Menschen gibt es solche und solche. Es gibt gewiss Abiturienten, die eine schlechtere Allgemeinbildung haben als mancher Hauptschüler und umgekehrt, ich will da keinesfalls alle über einen Kamm scheren, aber ich will ein Beispiel erzählen: Eine Freundin von mit hat Hauptschulabschluss mit Mittlere-Reife-Zug gemacht, dann 3 Jahre lang Kauffrau für Bürokommunikation gelernt und ist jetzt gerade dabei, ihr Fachabi zu machen. Sie hätte sich für den Beruf auch interessiert und da habe ich zu ihr gesagt, dass man schon eine gute Allgemeinbildung braucht, weil wenn ein Kunde das Buch von Richard von Weizsäcker haben will, dann sollte man zumindest schon wissen, in weche Richtung man gehen soll, um es zu suchen. Ich hab an ihrer Reaktion genau gemerkt, dass sie nicht wusste, wer besagter Herr ist. Das ist jetzt ein Einzelfall, klar, aber man sollte als Sortimenter auch Wissen, dass die ganzen Nahrungsmittel-Intoleranzen nicht unter Allergien, sondern unter Magen/Darm stehen sollten, dass der Pschyrembel ein Standardwerk der Medizin ist, Schulz von Thun was mit Kommunikation zu tun hat, etc. natürlich kann man sich das alles aneignen und lernen, nur dann beschweren sich die Kunden, warum der Buchhändler das nicht sofort weiß, versteht ihr? Man wird ja nicht erst dann auf die Kunden losgelassen, wenn man das schon alles weiß, sondern vorher auch schon… :wink: Auf der einen Seite heißt es immer: Warum kann nicht auch ein Hauptschüler ein guter Buchhändler sein? Andererseits beschwert sich aber jeder, dass Buchhändler anscheinend zu wenig Fachwissen haben…
Um nochmal auf Buchabteilungen in Kaufhäusern zurückzukommen…ich glaube dir wirklich, dass du ein guter Buchhändler (wenn auch nicht gelernt) bist/warst, da du ehrgeizig warst und dir alles Nötige selbst angeeignet hast, was sicher nicht einfach war, Respekt! Aber glaubst du wirklich, dass das jede/r Einzelhändler, der vll. mal in eine Buchabteilung/Buchhandlung kommt, so gut und intensiv wie du macht?
Wenn man eine Ausbildung zum Buchhändler macht, bekommt man halt einfach die ganzen theoretischen Sachen in der Berufsschule mit, und da unterscheidet sich dann doch einiges vom Einzelhändler. Das weiß ich auch deswegen, weil meine Lehrerin in der Berufsschule früher auch Einzelhändler unterrichtet hat und uns oft auf Unterschiede aufmerksam macht. In der betrieblichen Ausbildung ist halt einfach nicht so viel Zeit, genauestens auf die Aspekte der Buchpreisbindung einzugehen oder auf Kalkulation, Buchführung, etc.
Gelernte Buchhändler haben eben einen „Wissensvorsprung“, der sich dem Kunden gegenüber auch manchmal bemerkbar macht…
Ich will jetzt keinesfalls deine Tätigkeit herabsetzen, bitte versteh mich nicht falsch, vielleicht habe ich ja auch Unrecht, das kannst nur du mir sagen, aber haben sich Buchabteilungen in Kaufhäusern nicht eher auf Belletristik, MA, bisschen Kinderbuch und bisschen Freizeit, Gesundheit, Sport, Sachbuch, Reise, Geschenkbuch, spezialisiert?
In meiner Buchhandlung haben wir z.B. eine sehr große Kinderbuchabteilung, auch viel Schulbuch, viel Reise, und auch Recht (inkl. Fortsetzungsabteilung!), Wirtschaft, Sprachen/Lexika, viel Sachbuch (Politik, Geschichte, Kunst/Musik), EDV, Gesundheit, Medizin, etc.
Wir haben auch 2 Uni-Buchhandlungen, wo noch auf ganz andere Sachen Wert gelegt wird (man muss bei der mdl. Abschlussprüfung, wenn man z.B. in Jura oder Medizin geprüft wird, u.a wissen, wie ein Jura- bzw. Medizinstudium aufgebaut ist…) bei denen ich mich auch nicht so gut auskenne!
Der Beruf des Buchhändlers umfasst halt nicht nur die schöne Literatur, die Belletristik, sondern auch ganz viel Anderes, und da ist es einfach ein Vorteil, für den Chef und auch für den Kunden, wenn vor allem in solchen Bereichen, Leute eingestellt werden, die das schon mal Ansatzweise in der Schule gehört haben oder vll. sogar studiert haben.
Und das ist jetzt nicht nur meine Meinung, sondern auch einfach eine Tatasache: In meinder Berufsschulklasse waren 23 Leute, 3 davon hatten Fachabitur, 2 davon Mittlere Reife, und der Rest hatte alles allg. Abitur und die Hälfte davon hat schon studiert. Es ist halt nun mal gängige Praxis, und ich muss dazusagen, ohne jetzt angeben zu wollen, man hat an den Noten oder in Gruppenarbeiten teilweise gemerkt, wer kein Abi hatte… Ich wünschte, es wäre nicht so gewesen, aber es war halt nunmal so, da kann ich auch nichts dafür…
Und um kurz noch auf „das dumme Gewäsch von 19 oder 20 jährigen (…) die dann irgendwann nervig werden, weil sie nicht mehr weiterwissen- und das gleich nach der ersten Nachfrage?“ zurückzukommen:
Rate mal, wie alt ich bin? Ich bin 21, und vielleicht weil ich Abitur, oder zumeindes sicher deswegen, weil ich eine gute Allgemeinbildung habe, kann ich von mir behaupten (wenn ich meiner Filialleitung glauben darf), dass ich NICHT nervig werde, wenn ich nicht mehr weiter weiß, und nach der ersten Nachfrage schon gleich gar nicht! Was würdes du sagen, wenn du wüsstest, dass meine Filialleitung 24 Jahre alt ist und das schon seit 2 Jahren macht und unsere Filiale die zweit-erfolgreichste im Unternehmen war?
Wenn du wüsstest, dass eine Kollegin von mir noch während ihrer Ausbildung (zugegeben, zum Ende hin) stellvertretende Filialleitung in unserer größten Filiale wurde?
Dass bei uns schon Azubis zum Ende der Lehrzeit Verantwortung für eigene Warengruppen bekommen und selbstständig einkaufen, selbstständig Vertretergespräche führen?
Und ich könnte dir noch mehr Beispiele in unserem Unternehmen nennen…

So viel zum Thema „Alter“!

LG,
Charlotte

Hallo Charlotte!

Ersteinmal vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Das mit dem Abitur oder Nicht-Abitur und dass jemand, der über
eine gute Allgemeinbildung verfügt, nicht auch mit niedrigerem
Abschluss ein guter Buchhändler sein kann und auch die
Qualität von Buchabteilungen in Kaufhäusern sind glaube ich
Ansichtssache, je nach dem, auf was man Wert legt.

Ist es das? Wenn man manche Argumente hört, wird sehr tief in den Vorurteilssack
gegriffen.

[…]auch Wissen, dass die ganzen Nahrungsmittel-Intoleranzen nicht
unter Allergien, sondern unter Magen/Darm stehen sollten, dass
der Pschyrembel ein Standardwerk der Medizin ist, Schulz von
Thun was mit Kommunikation zu tun hat, etc. natürlich kann man
sich das alles aneignen und lernen, nur dann beschweren sich
die Kunden, warum der Buchhändler das nicht sofort weiß,
versteht ihr?

Okay, ich muss mich outen. Zwar kann ich sowohl mit den Namen als auch mit den Fachbegriffen etwas anfangen, aber ich verstehe nicht, warum ein Kunde sich beschweren sollte, weil ein Buchhändler etwas nicht sofort weiß.
Man kann nun mal nicht alles wissen, und für das, was man nicht weiß, gibt es Kataloge/Internet/Datenbanken.
Die Buchhändlerin vor Ort weiß viel, hat gute Tipps, was Leseempfehlungen angeht, etc.pp. Aber manchmal, wenn ich ankomme und mir ein Buch bestelle, steht Sie schon da und fragt, wo ich bloß die Titel alle herbekomme; es sei schon irre, was ich alles weiß…:wink:

Man wird ja nicht erst dann auf die Kunden

losgelassen, wenn man das schon alles weiß, sondern vorher
auch schon… :wink: Auf der einen Seite heißt es immer: Warum
kann nicht auch ein Hauptschüler ein guter Buchhändler sein?
Andererseits beschwert sich aber jeder, dass Buchhändler
anscheinend zu wenig Fachwissen haben…

Dafür lernt er es ja…:wink:

Um nochmal auf Buchabteilungen in Kaufhäusern
zurückzukommen…ich glaube dir wirklich, dass du ein guter
Buchhändler (wenn auch nicht gelernt) bist/warst, da du
ehrgeizig warst und dir alles Nötige selbst angeeignet hast,
was sicher nicht einfach war, Respekt! Aber glaubst du
wirklich, dass das jede/r Einzelhändler, der vll. mal in eine
Buchabteilung/Buchhandlung kommt, so gut und intensiv wie du
macht?

Sorry für die wahrscheinlich jetzt ganz dumme Antwort, aber: es kommt schlichtweg auf die Affinität an. Mag sein, dass das Kaufhaus an Mitarbeiter gerät, die im Grunde genommen nur auffüllen und kassieren, es kann aber auch sein, das es einen Mitarbeiter bekommt, der regelrecht in diesem Bereich aufblüht.

Auch auf die Gefahr, dass Sie mir jetzt die Ohren strubbelig ziehen, aber ich habe auch Buchhändler erlebt, die mir mit einem „Weiß nicht, müssen Sie halt gucken ob wir sowas haben“ kamen.

Wenn man eine Ausbildung zum Buchhändler macht, bekommt man
halt einfach die ganzen theoretischen Sachen in der
Berufsschule mit, und da unterscheidet sich dann doch einiges
vom Einzelhändler. Das weiß ich auch deswegen, weil meine
Lehrerin in der Berufsschule früher auch Einzelhändler
unterrichtet hat und uns oft auf Unterschiede aufmerksam
macht. In der betrieblichen Ausbildung ist halt einfach nicht
so viel Zeit, genauestens auf die Aspekte der Buchpreisbindung
einzugehen oder auf Kalkulation, Buchführung, etc.
Gelernte Buchhändler haben eben einen „Wissensvorsprung“, der
sich dem Kunden gegenüber auch manchmal bemerkbar macht…

So großartig viel Unterschiede gibt es in den Bereichen Buchführung, Kalkulation etc. auch gegenüber dem Einzelhändler/Kaufmann im Einzelhandel nicht. Und was die Buchpreisbindung angeht, dass kann man auch lernen, in dem man recherchiert oder nachfragt (davon abgesehen habe ich es noch nie erlebt, dass mich jemand gefragt hat, warum Bücher überall gleich teuer sind).
Und ja, auch die raffinierte Falle mit den Zugaben habe ich in der Berufsschule gelernt.

Ich will jetzt keinesfalls deine Tätigkeit herabsetzen, bitte
versteh mich nicht falsch, vielleicht habe ich ja auch
Unrecht, das kannst nur du mir sagen, aber haben sich
Buchabteilungen in Kaufhäusern nicht eher auf Belletristik,
MA, bisschen Kinderbuch und bisschen Freizeit, Gesundheit,
Sport, Sachbuch, Reise, Geschenkbuch, spezialisiert?
In meiner Buchhandlung haben wir z.B. eine sehr große
Kinderbuchabteilung, auch viel Schulbuch, viel Reise, und auch
Recht (inkl. Fortsetzungsabteilung!), Wirtschaft,
Sprachen/Lexika, viel Sachbuch (Politik, Geschichte,
Kunst/Musik), EDV, Gesundheit, Medizin, etc.

Das muss ich mit einem Jain beantworten.
Hintergrund für diese Antwort ist, dass ein engagierter Mitarbeiter in einer Buchabteilung eines Kaufhauses in der Position ist, einerseits den Markt vor Ort zu bedienen und gleichzeitig das „Fachwissen von oben“ einzubetten.
Und da manche Menschen, die BWL studiert haben, eben die Meinung vertraten, dass Wolfsburg genau dieselben Bücher verkauft wie auch München, Hamburg und Berlin, dann konnte man noch so sehr dagegen argumentieren, da zählte nur, was sich dort dreht, dreht sich auch hier. Ende!
Ja, wir hatten viel Belletristik, wir hatten aber auch manches Sachbuch, viel Jugendbuch (inklusive Manga) und so einiges an Reise. Recht und Medizin und Stoff für Studiengänge war bei uns zugegebenermaßen rar gesät, wurde aber seltenst verlangt. Schulbücher wurde mir verboten, weil es schlechte Erfahrungen damit gab.
Und - ja, ich gebe es zu (auch wenn Sie jetzt wahrscheinlich triumphieren und wieder sagen, dass Buchhändler eben doch besser sind): ich kannte nur etwa 70 % unseres Sortiments mit Titel und etwa 40% mit Autor (gerade bei Kochbüchern und Büchern für handwerkliche Arbeiten…ähem…ja)

Der Beruf des Buchhändlers umfasst halt nicht nur die schöne
Literatur, die Belletristik, sondern auch ganz viel Anderes,
und da ist es einfach ein Vorteil, für den Chef und auch für
den Kunden, wenn vor allem in solchen Bereichen, Leute
eingestellt werden, die das schon mal Ansatzweise in der
Schule gehört haben oder vll. sogar studiert haben.

Da sind wir d`core (schreibt man das so? Ich bin schlecht in Fremdsprachen…)

Und das ist jetzt nicht nur meine Meinung, sondern auch
einfach eine Tatasache: In meinder Berufsschulklasse waren 23
Leute, 3 davon hatten Fachabitur, 2 davon Mittlere Reife, und
der Rest hatte alles allg. Abitur und die Hälfte davon hat
schon studiert. Es ist halt nun mal gängige Praxis, und ich
muss dazusagen, ohne jetzt angeben zu wollen, man hat an den
Noten oder in Gruppenarbeiten teilweise gemerkt, wer kein Abi
hatte… Ich wünschte, es wäre nicht so gewesen, aber es war
halt nunmal so, da kann ich auch nichts dafür…

Ich weiß, dass Abiturienten aufgrund des Stoffes auf ganz andere Art und Weise geschult werden (müssen), und selbst das ist - laut eines befreundeten Studenten - ein Sonntagsspaziergang, wenn sie dann mal studieren.
Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass eine solche Arbeitsweise eine vollkommen andere ist.
Es kommt mir hauptsächlich auf den Aspekt an, dass man sich nicht von vornherein mit dem Argument „Der hat den und den Abschluss“, nur dieser Abschluss verrät, dass dieser Mensch dazu in der Lage ist, das und das zu machen.
Jeder von uns hat ein oder mehrere Talent(e)/Fähigkeit(en), die ihn auszeichnen. Und das sollte zählen und nicht, ob er jetzt studiert hat oder „nur“ Hauptschulabschluss.
Um jetzt von meiner Seite einmal anzugeben: Ich habe weder Journalismus noch Literaturwissenschaft oder Germanistik studiert, habe - wie gesagt - noch nicht einmal Abitur.
Und trotzdem kann ich mich sowohl verbal als auch schriftlich ausdrücken, ohne das großes Rätselraten vorherrscht, was der Typ eigentlich sagen will…:wink:

Und um kurz noch auf „das dumme Gewäsch von 19 oder 20
jährigen (…) die dann irgendwann nervig werden, weil sie
nicht mehr weiterwissen- und das gleich nach der ersten
Nachfrage?“ zurückzukommen:
Rate mal, wie alt ich bin? Ich bin 21, und vielleicht weil ich
Abitur, oder zumeindes sicher deswegen, weil ich eine gute
Allgemeinbildung habe, kann ich von mir behaupten (wenn ich
meiner Filialleitung glauben darf), dass ich NICHT nervig
werde, wenn ich nicht mehr weiter weiß, und nach der ersten
Nachfrage schon gleich gar nicht! Was würdes du sagen, wenn du
wüsstest, dass meine Filialleitung 24 Jahre alt ist und das
schon seit 2 Jahren macht und unsere Filiale die
zweit-erfolgreichste im Unternehmen war?
Wenn du wüsstest, dass eine Kollegin von mir noch während
ihrer Ausbildung (zugegeben, zum Ende hin) stellvertretende
Filialleitung in unserer größten Filiale wurde?
Dass bei uns schon Azubis zum Ende der Lehrzeit Verantwortung
für eigene Warengruppen bekommen und selbstständig einkaufen,
selbstständig Vertretergespräche führen?
Und ich könnte dir noch mehr Beispiele in unserem Unternehmen
nennen…

So viel zum Thema „Alter“!

Zwar habe ich das Thema „Alter“ nicht angeschnitten, aber um Ihre Frage zu beantworten: Wie jetzt? Schon 21 Jahre und noch nicht Geschäftsführerin? Pfui! Zur Strafe heute barfuß ins Bett :smiley:
Aber Scherz beiseite: Was hat jetzt das Alter mit Fähigkeiten zu tun? Im Grunde genommen würde der Umkehrschluss bedeuten, dass ein Mensch im…sagen wir mal gesetzterem - Alter zwangsweise Ahnung von einer Sache haben muss.
Ich bin 42.
Ich kenne mich nicht wirklich in Sachen Computerhardware aus. Ich weiß von 15jährigen, die haben in dem Bereich ein Fachwissen, da wird mir schwindelig.
Eine Frau als Mechatronikerin oder als IT-Spezialistin?
Warum denn nicht, wichtig ist doch nur, dass der Mensch was kann und nicht, ob es Mann oder Frau ist, ob 25 oder 50 Jahre, ob Hauptschüler oder Doktor.
Das ist es, was meiner Ansicht nach zählt.
Verstehen Sie, was ich meine?

Lieben Gruß
Michael Vogl

P.S. Leider bin ich nicht mehr als Buchhändler tätig :frowning:

Hallo Michael,

Okay, ich muss mich outen. Zwar kann ich sowohl mit den Namen
als auch mit den Fachbegriffen etwas anfangen, aber ich
verstehe nicht, warum ein Kunde sich beschweren sollte, weil
ein Buchhändler etwas nicht sofort weiß.

Das war auf einen Post von einem „Mitkommentierer“, Hermann, bezogen. Lies dir dessen Kommentare mal durch, dann verstehst du, worauf ich hinaus will.

Man wird ja nicht erst dann auf die Kunden

losgelassen, wenn man das schon alles weiß, sondern vorher
auch schon… :wink: Auf der einen Seite heißt es immer: Warum
kann nicht auch ein Hauptschüler ein guter Buchhändler sein?
Andererseits beschwert sich aber jeder, dass Buchhändler
anscheinend zu wenig Fachwissen haben…

Dafür lernt er es ja…:wink:

Ja, aber als Azubi bist du eben Azubi und hast das „Recht“, weniger zu wissen. Du verdienst ja schließlich auch weniger und hast weniger Verantwortung (zumindest in der srsten Zeit). Werden jedoch neben „echten“ Buchhändlern Leute mit anderen Berufen für die gleiche Position eingestellt (in dem Fall Buchhändler), die aber auch erst total ngelernt werden müssen aber evtl. sogar das glaich verdienen, wie der ausgelernte Buchhändler, dann ist das schon ein Unterschied, finde ich!

Auch auf die Gefahr, dass Sie mir jetzt die Ohren strubbelig
ziehen, aber ich habe auch Buchhändler erlebt, die mir mit
einem „Weiß nicht, müssen Sie halt gucken ob wir sowas haben“
kamen.

Da schäme ich mich fremd für ! :wink:

Und - ja, ich gebe es zu (auch wenn Sie jetzt wahrscheinlich
triumphieren und wieder sagen, dass Buchhändler eben doch
besser sind): ich kannte nur etwa 70 % unseres Sortiments mit
Titel und etwa 40% mit Autor (gerade bei Kochbüchern und
Büchern für handwerkliche Arbeiten…ähem…ja)

Haha, meinen Sie wirklich, dass ich alle Bücher, die wir im Sortiment haben, mit Autor und/oder Titel kenne? Bei so vielen Neuerscheinungen im Jahr? Bei einer hohen Lagerumschlagsgeschwindigkeit (wie wir sie zugegebenermaßen haben) ist das ja überhaupt gar nicht möglich, alles zu kennen!

Da sind wir d`core (schreibt man das so? Ich bin schlecht in
Fremdsprachen…)

Meinten Sie d´accord (=einer Meinung, einverstanden)? :wink:

Es kommt mir hauptsächlich auf den Aspekt an, dass man sich
nicht von vornherein mit dem Argument „Der hat den und den
Abschluss“, nur dieser Abschluss verrät, dass dieser Mensch
dazu in der Lage ist, das und das zu machen.
Jeder von uns hat ein oder mehrere Talent(e)/Fähigkeit(en),
die ihn auszeichnen. Und das sollte zählen und nicht, ob er
jetzt studiert hat oder „nur“ Hauptschulabschluss.
Um jetzt von meiner Seite einmal anzugeben: Ich habe weder
Journalismus noch Literaturwissenschaft oder Germanistik
studiert, habe - wie gesagt - noch nicht einmal Abitur.
Und trotzdem kann ich mich sowohl verbal als auch schriftlich
ausdrücken, ohne das großes Rätselraten vorherrscht, was der
Typ eigentlich sagen will…:wink:

Ich glaube bzw. ich weiß, nachdem, was ich hier lese, dass Sie sich wirklich seht gut ausdrücken können.
Man muss aber auch mal wirtschaftlich denken und das ist jetzt wirklich hart, was ich sage, aber es dauert halt wirklich sehr lange, vermutlich doppelt so lange, aus den Massen an Bewerbungen, die Buchhandlungen bekommen, auch unter den Haupt- und Realschülern solche wie Sie zu finden. Das hört sich jetzt echt knallhart an, aber wissen Sie, was unser Chef für Bewerbungen bekommt? Dass sich Hauptschüler ohne Quali bei uns als „Verkäufer“ bewerben? Dass viele Jugendliche gar nicht wissen, dass „Buchhändler“ ein eigener Beruf ist, den man lernen kann? Unter denen, die sich als „Verkäufer“ oder „Einzelhandelskaufleute“ bewerben, wären sicherlich auch welche dabei, die den Beruf machen könnten, aber will man jemanden einstellen, der nicht einmal die Berufsbezeichnung kennt? Und wenn man dann jemand zum Vorstellungsgespräch einlädt, dann muss man feststellen, dass der Hauptschüler evtl. nicht mal verschiedene Staatsoberhäupter europäischer Staaten kennt (das wurde ich z.B. in meinem Vorstellungsgespräch gefragt!). Will man so wirklich seine Zeit verschwenden? Ist es nicht einfacher, nur Abiturienten einzuladen, weil bei denen immer noch genaug Leute dabei sind, die man nicht haben will?
Das ist jetzt echt knallhart und nicht unbedingt 100%ig meine Meinung, aber ich glaube, dass viele Chefs so denken…

Zwar habe ich das Thema „Alter“ nicht angeschnitten, aber um
Ihre Frage zu beantworten: Wie jetzt? Schon 21 Jahre und noch
nicht Geschäftsführerin? Pfui! Zur Strafe heute barfuß ins
Bett :smiley:
Aber Scherz beiseite: Was hat jetzt das Alter mit Fähigkeiten
zu tun? Im Grunde genommen würde der Umkehrschluss bedeuten,
dass ein Mensch im…sagen wir mal gesetzterem - Alter
zwangsweise Ahnung von einer Sache haben muss.
Ich bin 42.
Ich kenne mich nicht wirklich in Sachen Computerhardware aus.
Ich weiß von 15jährigen, die haben in dem Bereich ein
Fachwissen, da wird mir schwindelig.
Eine Frau als Mechatronikerin oder als IT-Spezialistin?
Warum denn nicht, wichtig ist doch nur, dass der Mensch
was kann und nicht, ob es Mann oder Frau ist, ob 25 oder 50
Jahre, ob Hauptschüler oder Doktor.
Das ist es, was meiner Ansicht nach zählt.
Verstehen Sie, was ich meine?

Das mit dem Alter hat ebenfalls Hermann in einem anderen Kommentar angeschnitten, deswegen habe ich das geschrieben. Vielleicht sollten Sie sich das mal durchlesen, um zu verstehen, warum ich das so geschrieben habe.
Ich finde eben auch, dass Fähigkeiten nichts mit dem Alter zu tun haben müssen, da stimme ich Ihnen vollkommen zu!

Lieben Gruß,
Charlotte

Hallo,
wie schon in anderen Postings erwähnt, gibt es sohne Buchhandlungen und solche.
Es gibt kleine Buchhandlungen, wo ich gerne reinschaue zum Stöbern, wo das Flair, das Angebot, die Beratung - alles stimmt.

Es gibt kleine Buchandlungen, wo ich nicht gut beraten wurde und das Stöbern keinen Spaß macht - leider auch die Buchhandlung hier vor Ort. Da geht es für mich mit amazon schneller und bequemer.

Dafür mag ich die großen Filialen in großen Städten, da finde ich dann eigentlich immer was!

Beatrix