hat das für Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland?
Und welche Auswirkungen hat es, wenn wir die Stabilitätskriterien der EU nicht einhalten können?
Danke für Aufklärung!
Grüße
Caro
hat das für Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland?
Und welche Auswirkungen hat es, wenn wir die Stabilitätskriterien der EU nicht einhalten können?
Danke für Aufklärung!
Grüße
Caro
Hallo Caro,
hat das für Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft in
Deutschland?
Plump gesagt: Es müssen von der öffentlichen Hand steigende Kapitaldienste getätigt werden, die letztendlich den Verfügungsrahmen der öffentlichen Hand reduzieren. Wenn ich halt Zinsen zahlen muss, kann ich nicht gleichzeitig mit dem selben Geld Kindergärtnerinnen einstellen. Wenn die Zinsen dann u.U. noch ins Ausland fließen, dann fehlt das Geld komplett in der VW.
Und welche Auswirkungen hat es, wenn wir die
Stabilitätskriterien der EU nicht einhalten können?
Da die Grenze willkürlich gewählt wurde, ausser einem blauen Brief und ggf. Strafzahlungen, die die Lage weiter verschärfen, nichts…
Grüße
Jürgen
Moin Carolin,
hat das für Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft in
Deutschland?
Das kann man so einfach nicht sagen. Oder einfach: es senkt die Wachstumschancen. Allerdings muss man da auch die Alternativen Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen sehen. Da kann eine höhere Neuverschuldung die beste Alternative sein. Natürlich ist es hierbei auch wichtig, wie hoch die höhere Neuverschuldung ausfallen wird.
Und welche Auswirkungen hat es, wenn wir die
Stabilitätskriterien der EU nicht einhalten können?
Auch das ist schwierig zu beantworten. Prinzipiell hat Jürgen Wilhelm schon recht. Auch Strafzahlungen sind nicht zu erwarten, da Deutschland dies wohl mit der Konjunktursituation ausreichend erklären kann. Und dann werden keine Strafen verhängt.
Nur der Euro muss sich erst noch Vertrauen erwerben. Wenn die Kapitalmärkte zu dem Ergebnis kommen, dass Deutschland weiterhin bestrebt ist die Schulden abzubauen und dieser Ausweg nur in einer Ausnahmesituation gewählt wird, wird der Euro nicht an Vertrauen verlieren. Wenn die Kapitalmärkte zu dem Ergebnis kommen, dass Deutschland immer wieder den Ausweg in die Neuverschuldung wählt und keine sonstigen Massnahmen trifft (jedenfalls nicht ausreichend), dann wird es zu einer Kapitalflucht aus dem Euroraum kommen.
Natürlich ist dabei auch die US-Situation wichtig. Wenn die USA als Wachstumsmotor zur Verfügung steht, kann schon eine kleine Vertrauensschwäche in den Euro grosse Auswirkungen haben. Wenn die USA aber - z.B. aufgrund eines längeren Irak-Krieges - als Alternative weitgehend ausfallen, dürfte eine moderate höhere Neuverschuldung in Deutschland weniger stark negativ bewertet werden.
Danke für Aufklärung!
Grüße
Caro
Nur der Euro muss sich erst noch Vertrauen erwerben.
Wenn die Kapitalmärkte zu dem Ergebnis kommen, dass
Deutschland weiterhin bestrebt ist die Schulden abzubauen und
dieser Ausweg nur in einer Ausnahmesituation gewählt wird,
wird der Euro nicht an Vertrauen verlieren. Wenn die
Kapitalmärkte zu dem Ergebnis kommen, dass Deutschland immer
wieder den Ausweg in die Neuverschuldung wählt und keine
sonstigen Massnahmen trifft (jedenfalls nicht ausreichend),
dann wird es zu einer Kapitalflucht aus dem Euroraum kommen.
Was verstehst du denn hier unter Kapitalflucht?
Nochmal Danke!
Gruß
Caro
Moin Carolin,
Nur der Euro muss sich erst noch Vertrauen erwerben.
Wenn die Kapitalmärkte zu dem Ergebnis kommen, dass
Deutschland weiterhin bestrebt ist die Schulden abzubauen und
dieser Ausweg nur in einer Ausnahmesituation gewählt wird,
wird der Euro nicht an Vertrauen verlieren. Wenn die
Kapitalmärkte zu dem Ergebnis kommen, dass Deutschland immer
wieder den Ausweg in die Neuverschuldung wählt und keine
sonstigen Massnahmen trifft (jedenfalls nicht ausreichend),
dann wird es zu einer Kapitalflucht aus dem Euroraum kommen.Was verstehst du denn hier unter Kapitalflucht?
Vor allem im Bezug auf den Euro. Der Euro wird fallen, was die europäischen Exporte erleichtert, aber die Importe (z.B. Öl) verteuert. Das führt - jedenfalls in den Lehrbüchern, die Wirklichkeit ist meistens komplizierter - zu höherem Wachstum und höherer Inflation.
hat das für Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft in
Deutschland?
Hallo Caro,
die Zinslast steigt noch schneller, als es ohnehin schon der Fall ist. Der für Zinsen aufgewendete Teil des Bundeshaushalts steht nicht mehr für andere Ausgaben zur Verfügung, z. B. für Investitionen. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf viele Branchen. Die verstärkte Nachfrage des Bundes nach Krediten wirkt zinstreibend, wobei das zumindest im Moment ein eher nachrangiger Aspekt ist.
Bisher war es noch erklärtes Ziel, zu einem konkreten Zeitpunkt einen Haushalt ohne Neuverschuldung vorzulegen. Jetzt ist von diesem Ziel keine Rede mehr. Man wolle die Haushaltskonsolidierung „nicht aus dem Auge verlieren“ lautet die neue Sprachregelung.
Ganz allgemein gilt, daß Kreditaufnahme nur mit einem Konzept für die Rückzahlung vertretbar ist. Bis vor etwa 20 Jahren ließen sich die steigenden Schulden mit jährlicher Neuverschuldung mit dem erwarteten Wirtschaftswachstum rechtfertigen. Man tätigte Ausgaben im Vertrauen auf steigende Einnahmen. Diese Zeiten sind aber vorbei. Mit nennenswertem Wachstum ist in D nicht mehr zu rechnen. Es gibt nirgends auch nur den kleinsten gegenteiligen Hinweis. Vielmehr müssen wir froh sein, wenn die erreichte Wirtschaftsleistung dauerhaft zu halten ist. Wenn heute Kredite aus zukünftigem Wirtschaftswachstum bezahlt werden sollen, wird entweder gelogen oder den Leuten ist die Zukunft egal.
Statt neuer Schulden müssen die Staatsausgaben sofort so weit reduziert werden, daß ohne Neuverschuldung auszukommen ist. Im zweiten Schritt ist der Gürtel so weit zuzuschnüren, daß Schuldentilgung möglich wird. Das ist gewiß bitter, es gibt aber keine Alternative, außer derjenigen, auf den Kollaps zu warten. Wie es aber aussieht, haben das weder der Finanzminister, noch die sog. Wirtschaftsweisen, noch die Gewerkschaften begriffen. So muß man eben warten, bis der Leidensdruck durch unfinanzierbare Haushalte auch für den letzten Sozial- und Subventionsideologen spürbar wird.
Die jetzt über Neuverschuldung hinausgeschobene bittere Pille wird von Jahr zu Jahr widerwärtiger. Geschluckt werden muß sie schließlich doch.
Das Schlimme ist, daß sich durch Abwahl einer Regierung am Zustand der permanent höher werdenden Verschuldung nichts ändern läßt. Seit Jahrzehnten meinen Vertreter aller Parteien, staatliche Wohltaten verteilen und möglichst viele Bedienstete beschäftigen zu müssen. Es fehlt am Verantwortungsbewußtsein und am wirtschaftlichen Sachverstand. Ohne unmittelbaren Zwang wird sich nichts ändern, wird weiter geredet, man hätte den Personalbestand im öD schon bis an die Grenze des Erträglichen ausgedünnt. Als frustrierter Beobachter dieses Tuns unfähiger dummer Jungs kann ich mich nur zurück lehnen und die Stelle an der Wand im Auge behalten, an der der Staatshaushalt laut krachend landen wird.
Gruß
Wolfgang
Auswanderung Qualifizierter in der Zukunft
Hi Caro,
meiner Meinung nach hat eine Neuverschuldung in Deutschland gravierende Auswirkungen für die zukünftigen Generationen. Heute 3-Jährige werden die Tilgungs-Lasten nicht mehr tragen wollen, zumal i. d. Zukunft noch weniger Erwerbstätige da sein werden. Hauptgrund ist: Bereits heute ist Deutschland zu hoch verschuldet - die Lasten gegenwärtig werden vor allem von 25 - 35 Jährigen getragen, welche Abgaben haben, die später keine gerechte Rückzahlungen erbringen. Das System ist am Kippen. Bereits heute zieht es qualifizierte junge Leute ins Ausland. I. d. Zukunft wird das dann noch stärker sein - es sei denn, man baut Schulden permanent ab und Restrukturiert die Arbeits- und Sozialmärkte.
Ein Auswandern von Qualifizierten hat die Folge, dass wirtschaftlich lukrative und wohlstandsgewährende Strukturen massiv abgebaut werden.
[Name entfernt]
Moin Oliver,
wobei natürlich zu fragen ist (ich habe da keine Information), ob die Auswanderung aus Deutschland in den letzten 20 Jahren stärker als in vergleichbaren Industrieländern zugenommen hat. Zugenommen hat sie, aber das ist auch ein Zeichen der Globalisierung. Ob sie stärker zugenommen hat, ist mir, wie gesagt, nicht bekannt.
Im übrigen kommt gerade die Meldung, dass die Neuverschuldung 2002 unter der im Nachtragshaushalt beantragten geblieben ist. Und zwar immerhin um 2,8 Mrd. Euro. Das ist immerhin mal ein positives Zeichen.
Ciao
Ralf
Moin Wolfgang,
das ist sicherlich übertrieben. Schulden, die in über 30 Jahre angelaufen sind, kannst du nicht in wenigen Jahren beseitigen. Dazu brauchst du ebenfalls Jahrzehnte.
Dein Weg eines zu starken Abbremsens würde in einer Katastrophe enden. Tiefgreifende Rezession, verstärkte Arbeitslosigkeit, die zu geringeren Einnahmen und höheren Ausgaben führen. Also muss noch mehr eingespart werden etc.
Die Richtung muss klar sein. Aber nicht mit übertriebener Vehemenz.
Ciao
Ralf
Hallo Ralf,
Schulden, die in über 30 Jahre
angelaufen sind, kannst du nicht in wenigen Jahren beseitigen.
Davon war deshalb noch nie und nirgends die Rede. Das aber kann kein Grund für immer neue Schulden sein. Die Neuverschuldung muß auf Null. Selbst dann würden die Zinsen, damit die Belastung der öffentlichen Haushalte, immer weiter steigen. Seit Jahrzehnten aber läßt man durch immer neue Schulden die Spirale von höherer Zinslast-höheren Schulden immer schneller drehen.
Dein Weg eines zu starken Abbremsens würde in einer
Katastrophe enden. Tiefgreifende Rezession, verstärkte
Arbeitslosigkeit, die zu geringeren Einnahmen und höheren
Ausgaben führen. Also muss noch mehr eingespart werden etc.
Wenn nicht jetzt, wann denn? Was muß denn passieren, bis endlich nur genau so viel ausgegeben wird, wie eingenommen wird?
Die Richtung muss klar sein. Aber nicht mit übertriebener
Vehemenz.
Die klare Richtung vermisse ich. Der Sparwille ist ein Lippenbekenntnis, wie es seit Jahrzehnten alle Finanzminister gebetsmühlenartig ableierten. Im Ergebnis alles nur heiße Luft. Gemessen an den Aussagen aller Regierungen, die nämlich allesamt ein Ende der Neuverschuldung versprachen, waren sie alle Stümper und Versager. Keine neuen Schulden lauteten stets die Sprüche, das genaue Gegenteil geschah stets und ohne jede Ausnahme.
Wenn man es heute nicht schafft, einen Haushalt ohne neue Verschuldung aufzustellen (von den alten Schulden und ihren dauerhaften Zinslasten ganz zu schweigen), weshalb sollte dieses Land im nächsten Jahr mit noch höherer Zinslast plötzlich in der Lage sein, die Neuverschuldung einzustellen? An dieser Stelle kommt regelmäßig das Wachstumsgerede. Nennenswertes Wirtschaftswachstum ist aber seit vielen Jahren ein frommer Wunsch von Leuten, die u. a. noch nie etwas von Marktsättigung gehört haben.
Den Gewerkschaftsideologen ins Stammbuch geschrieben: Das Geschrei nach höheren Schulden, um etwa die Lasten aus dem jüngsten Tarifabschluß zu bezahlen, ist nichts weiter als die Forderung nach Umverteilung von unten nach oben. Der Staat verschuldet sich bei Kapitalbesitzern und zahlt denen die Zinsen. Die Gewerkschaftsmitglieder gehören aber i. d. R. nicht zu den Kapitalbesitzern. Genau deshalb und wegen der auf die Zukunft verschobenen Lasten halte ich neue Schulden für kurzsichtig und asozial.
Gruß
Wolfgang
Hi!
Ich kann mich hier im großen und ganzen Wolfgang nur anschließen.
Ohne massive Einschnitte besser sofort als morgen fährt das System Deutschland an die Wand.
Werden die Abgaben zu hoch, wandern diejenigen zuerst ab, die die Möglichkeit dazu haben. Das sind üblicherweise reiche und/oder gut ausgebildete Menschen, was ja fatal ist, da genau diese in einem Land, welches sich im Entwicklungsdreieck bereits weit auf der DL-Seite befindet, am meisten gebraucht werden.
Auch wenn einige Leute hier es nicht glauben wollen, die Abwanderung ist bereits in vollem Gange. Zuerst wenden die Reichsten einem Hochsteuerland den Rücken zu. Die übliche Flucht in Richtung Monte Carlo ist auch kein Thema, das ist normal. Am Beispiel Ralf Schumacher sieht man aber, dass auch schon Länder, die recht ähnlich ticken wie Deutschland, eine Alternative sind. Er zahlt in Österreich 25% pauschal an Steuern. Man handelt in A nach dem Motto: besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem dach…
Hier führe ich auch noch das Beispiel Schweden vor 20, 30 Jahren an. Steuersätze von 60-70% waren die Regel, viele Schweden leben nun in DK und D.
Wenn die Leute in ähnlich funktionierende Nachbarländer ausweichen können, ist die Hemmschwelle auch für weniger Reiche nicht mehr so hoch und für das Hochsteuerland wird es gefährlich. Viele Rheinländer leben schon in NL und B. Viele Bayern pendeln aus Innsbruck.
Als einigermassen großes Unternehmen in der Rechtsform einer irgendwie gearteten Kapitalgesellschaft habe ich es noch leichter. Eine Holding in Holland und ich muss noch nicht mal umziehen. Nur bekommt Deutschland jetzt kaum noch Steuern ab.
Ich habe ja bereits von meinen persönlichen Erfahrungen mit der Abwanderung von Mittelständlern in die USA berichtet, gerade war ich wieder dort, es sind 5 Deutsche hinzugekommen. Seit Juni…
Fazit: es geht nicht ohne einen radikalen Umschwung, das Stichwort „Verabschieden von alten Besitzständen“ bekommt in seiner umfassenden Notwendigkeit in Deutschland eine ganz neue Dimension.
Es hilft nichts, über die Höhe von Gehaltszulagen im Prozentbereich bei ÖDlern und Beamten zu sprechen.
Wir müssen radikal 50% der Staatsdiener abbauen, niedrige Einheitsrenten und -pensionen sofort und für alle durchsetzen, alle Sozialabgaben radikal kürzen, alle Subventionen mit sofortiger Wirkung einstellen und die Steuern radikal senken sowie den Fokus für Investitionen auf Dinge legen, die „Geld verdienen“.
Auch wenn das neoliberal-platt klingen mag - es ist die einzige Chance. je früher wir damit anfangen, desto weniger schmerzhaft wird es.
Grüße,
Mathias
Moin Wolfgang,
Schulden, die in über 30 Jahre
angelaufen sind, kannst du nicht in wenigen Jahren beseitigen.Davon war deshalb noch nie und nirgends die Rede.
Hatte ich aber bei dir den Eindruck.
Das aber
kann kein Grund für immer neue Schulden sein. Die
Neuverschuldung muß auf Null.
Ja, aber nicht in wenigen Jahren, innerhalb einer Rezession.
Selbst dann würden die Zinsen,
damit die Belastung der öffentlichen Haushalte, immer weiter
steigen. Seit Jahrzehnten aber läßt man durch immer neue
Schulden die Spirale von höherer Zinslast-höheren Schulden
immer schneller drehen.Dein Weg eines zu starken Abbremsens würde in einer
Katastrophe enden. Tiefgreifende Rezession, verstärkte
Arbeitslosigkeit, die zu geringeren Einnahmen und höheren
Ausgaben führen. Also muss noch mehr eingespart werden etc.Wenn nicht jetzt, wann denn? Was muß denn passieren, bis
endlich nur genau so viel ausgegeben wird, wie eingenommen
wird?
Z.B. Wirtschaftswachstum. Jedenfalls sind praktisch alle Experten gegen eine allzu ehrgeizige Schuldenreduzierung.
Die Richtung muss klar sein. Aber nicht mit übertriebener
Vehemenz.Die klare Richtung vermisse ich. Der Sparwille ist ein
Lippenbekenntnis, wie es seit Jahrzehnten alle Finanzminister
gebetsmühlenartig ableierten. Im Ergebnis alles nur heiße
Luft. Gemessen an den Aussagen aller Regierungen, die nämlich
allesamt ein Ende der Neuverschuldung versprachen, waren sie
alle Stümper und Versager. Keine neuen Schulden lauteten stets
die Sprüche, das genaue Gegenteil geschah stets und ohne jede
Ausnahme.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Bis zur Weltwirtschaftskrise ist die Nettoneuverschuldung zurückgegangen. Man kann kritisieren, dass sie damals nicht stärker zurückgegangen sind und heute zu stark gestiegen sind, aber deine Äusserung ist meiner Meinung nach zu pauschal.
Wenn man es heute nicht schafft, einen Haushalt ohne neue
Verschuldung aufzustellen (von den alten Schulden und ihren
dauerhaften Zinslasten ganz zu schweigen), weshalb sollte
dieses Land im nächsten Jahr mit noch höherer Zinslast
plötzlich in der Lage sein, die Neuverschuldung einzustellen?
An dieser Stelle kommt regelmäßig das Wachstumsgerede.
Nennenswertes Wirtschaftswachstum ist aber seit vielen Jahren
ein frommer Wunsch von Leuten, die u. a. noch nie etwas von
Marktsättigung gehört haben.Den Gewerkschaftsideologen ins Stammbuch geschrieben: Das
Geschrei nach höheren Schulden, um etwa die Lasten aus dem
jüngsten Tarifabschluß zu bezahlen, ist nichts weiter als die
Forderung nach Umverteilung von unten nach oben. Der Staat
verschuldet sich bei Kapitalbesitzern und zahlt denen die
Zinsen. Die Gewerkschaftsmitglieder gehören aber i. d. R.
nicht zu den Kapitalbesitzern. Genau deshalb und wegen der auf
die Zukunft verschobenen Lasten halte ich neue Schulden für
kurzsichtig und asozial.Gruß
Wolfgang
Wieder einmal sprechen die Fakten gegen dich.
Die Abwanderung Deutscher bewegte sich konstant seit den 70er Jahren zwischen 50.000 und 65.000, bis sie ab 1989 auf über 100.000 pro Jahr anwuchs.
1989 sind ja ein Viertel mehr Deutsche hinzugekommen. Also - bei einem gleichen Abwanderungsanteil - hätten 1989 80.000 abwandern müssen.
1998 haben circa 115.000 Deutsche das Bundesgebiet verlassen, was seither recht konstant ist.
Aber von (umgerechnet) 80.000 in den 70er Jahren auf ca. 110-120.000 finde ich keine gewaltige Steigerung. Zumal man ja die Globalisierung berücksichtigen muss. Es ist ja gewünscht, dass Deutsche ins Ausland gehen. Das war in den 70er Jahren noch nicht so.
Wenn man ein Jahr im Ausland lebt (also z.B. während eines Auslandsstudiums) gilt man statistisch als abgewandert.
Man müsste mal vergleichen wie stark die Abwanderung in anderen grossen Industriestaaten sich in den letzten 30 Jahren verändert hat. Ich denke, dass da kein grosser Unterschied ist.
Wenn nicht jetzt, wann denn? Was muß denn passieren, bis
endlich nur genau so viel ausgegeben wird, wie eingenommen
wird?Z.B. Wirtschaftswachstum.
Hallo Ralf,
bedauerlicherweise ist das tatsächlich die Antwort, die überall gegeben wird. Dennoch zeigt sie Resistenz gegen wirtschaftliche Vernunft und gegen die Erfahrung aus den letzten Jahrzehnten. Bereits bei deutlich höherem Wirtschaftswachstum als nun für die Zukunft prognostiziert, hieß es, man könne angesichts der aktuellen Situation auf die Neuverschuldung nicht verzichten. Dabei macht D hinsichtlich des Wachstums eine vorhersehbare Entwicklung durch. Als hierzulande vom Wirtschaftswunder gesprochen wurde, war Deutschland im Vergleich zur heutigen Situation ein wirtschaftlicher Zwerg. Auf dem damals niedrigen Niveau waren regelmäßig große Steigerungsraten möglich. So langsam muß man aber zur Kenntnis nehmen, daß es mit erkennbarem Wachstum vorbei ist. Jedenfalls lassen sich mit den Wachstumsraten der vergangenen Jahre keine neuen Schulden rechtfertigen.
So ganz am Rande muß man auch noch anmerken, daß die früher großen Wachstumsraten ohne viel Nachrechnen automatisch zu höheren Steuereinnahmen führten. Diesen Automatismus gibt es bei marginalem Wachstum, das sich auf die Stelle hinter dem Komma beschränkt, längst nicht mehr. Zum Glück für die nach Ausflüchten Suchenden gibt es immer wieder Ereignisse, die sich verwursten lassen. Jahrelang gab die deutsche Einheit genug her, um klar zu machen, daß Sparen im Moment nun ganz und gar unmöglich sei. Ob der 11. September 2001 oder die Flut 2002, es muß herhalten, um nur nicht endlich die Ausgaben strikt an den Einnahmen orientieren zu müssen. Was wohl wird es 2003 sein? Laß mich raten. Die weltwirtschaftliche Situation wird es sein, die Unsicherheit über die Entwicklung im Irak und der hohe Rohölpreis. Deshalb müssen wir noch höhere Schulden auftürmen und das Abzahlen der nächsten Generation überlassen. Und ganz klar war Ausgabendisziplin auch angesichts der Arbeitsmarktlage unmöglich. Wobei heute schon gewiß ist, daß die Lage am Ende des Jahres nicht besser sein wird.
Die Staatsausgaben werden nach wie vor für heilige Kühe ausgegeben, die wir uns nicht leisten können: Gewaltige Beschaffungsprogramme und laufende Kosten für eine Bundeswehr, die niemand mehr in ihrer heutigen Form braucht, für ein Millionenheer von nach wie vor zum erheblichen Teil unterbeschäftigten Bediensteten und für den als sozial verkauften Unfug, jeden beliebig lange durchzufüttern, ob er nun arbeiten will oder nicht.
Zum Schluß ein Beispiel: Eine kleine Gemeinde. Geld fehlt an allen Ecken. Natürlich gibt es den Flur voller Bediensteter, die kaum etwas zu tun haben und natürlich gibt es mehr Sozialhilfeempfänger, als die Gemeinde verkraften kann. An Investitionen oder Instandsetzungen ist schon lange nicht mehr zu denken. Das örtliche Handwerk bekommt also keine Aufträge von der Gemeinde. Nun schlage ich vor, man möge die zahlreichen arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger für Arbeitsdienste heranziehen, damit wenigstens ein paar einfache, aber dringende Dinge erledigt werden. Antwort des Bürgermeisters: Das ginge nicht. Man würde dem örtlichen Handwerk Aufträge wegnehmen (das aber ohnehin mangels Geld schon lange keine Aufträge mehr bekommt). Der Mann will ganz einfach nicht. Er ist hauptberuflich Beamter in der Kreisverwaltung (die sich in diesem Pleitelandkreis mit 800(!) Mitarbeitern ziert) und hat von kaufmännischen Zusammenhängen, Bilanzen und Zahlen nicht den Schatten einer Ahnung. Es gibt einige wenige Gemeinden, wo es wunderbar klappt und die Anzahl der Hilfeempfänger augenblicklich gegen Null tendiert, weil die Gemeinde die Leute zur Arbeit heran zieht.
Die Möglichkeit, immer neue Schulden zu machen, läßt Gemeinden, Länder und den Bund in genau dieser beschriebenen Weise länger dilettantisch vor sich hin wursteln und gestattet immer neue Ausflüchte, um nicht einer Selbstverständlichkeit folgen zu müssen: Man kann nur ausgeben, was man zuvor eingenommen hat.
Gruß
Wolfgang
Moin Wolfgang,
Bereits bei deutlich höherem
Wirtschaftswachstum als nun für die Zukunft prognostiziert,
hieß es, man könne angesichts der aktuellen Situation auf die
Neuverschuldung nicht verzichten.
Du musst sehen, dass von 98-00, also den Zeiten vor der weltweiten Rezession, der Anstieg der Nettoneuverschuldung abgebaut worden ist. Sicher, auch da gab es noch Neuverschuldung, aber die Tendenz war richtig. Und welche Auswirkung ein zu starkes Abbremsen hat, habe ich ja schon geschrieben.
Dabei macht D hinsichtlich
des Wachstums eine vorhersehbare Entwicklung durch. Als
hierzulande vom Wirtschaftswunder gesprochen wurde, war
Deutschland im Vergleich zur heutigen Situation ein
wirtschaftlicher Zwerg. Auf dem damals niedrigen Niveau waren
regelmäßig große Steigerungsraten möglich. So langsam muß man
aber zur Kenntnis nehmen, daß es mit erkennbarem Wachstum
vorbei ist. Jedenfalls lassen sich mit den Wachstumsraten der
vergangenen Jahre keine neuen Schulden rechtfertigen.
Sicher bekommen wir in Deutschland nicht mehr ein Wachstum von bis zu 8% wie in den 60er Jahren, aber genauso sicher bekommen wir in Deutschland wieder ein höheres Wachstum als heute. Und dann müssen die Schulden abgebaut werden. Nicht gerade in einer Rezession.
Wobei heute
schon gewiß ist, daß die Lage am Ende des Jahres nicht besser
sein wird.
Echt? Weisst du mehr als ich? In Jahren mit guten Wachstumsprognosen wird oft behauptet, dass die Zahlen nicht glaubhaft sind, weil die Institute sich oft getäuscht haben. In Jahren mit schlechten Wachstumsprognosen wird so getan, als seien die Zahlen glaubhaft.
Man kann also sagen: nach allem, was wir heute wissen, wird das Wachstum in diesem Jahr kaum die 1%-Marke überschreiten. Wir können uns aber auch alle (wie üblich) irren.
Die Staatsausgaben werden nach wie vor für heilige Kühe
ausgegeben, die wir uns nicht leisten können: Gewaltige
Beschaffungsprogramme und laufende Kosten für eine Bundeswehr,
die niemand mehr in ihrer heutigen Form braucht, für ein
Millionenheer von nach wie vor zum erheblichen Teil
unterbeschäftigten Bediensteten und für den als sozial
verkauften Unfug, jeden beliebig lange durchzufüttern, ob er
nun arbeiten will oder nicht.
Wieviel sind denn das, die nicht arbeiten wollen? Mehr als 1%?
Zum Schluß ein Beispiel: Eine kleine Gemeinde. Geld fehlt an
allen Ecken. Natürlich gibt es den Flur voller Bediensteter,
die kaum etwas zu tun haben und natürlich gibt es mehr
Sozialhilfeempfänger, als die Gemeinde verkraften kann. An
Investitionen oder Instandsetzungen ist schon lange nicht mehr
zu denken. Das örtliche Handwerk bekommt also keine Aufträge
von der Gemeinde. Nun schlage ich vor, man möge die
zahlreichen arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger für
Arbeitsdienste heranziehen, damit wenigstens ein paar
einfache, aber dringende Dinge erledigt werden. Antwort des
Bürgermeisters: Das ginge nicht. Man würde dem örtlichen
Handwerk Aufträge wegnehmen (das aber ohnehin mangels Geld
schon lange keine Aufträge mehr bekommt). Der Mann will ganz
einfach nicht. Er ist hauptberuflich Beamter in der
Kreisverwaltung (die sich in diesem Pleitelandkreis mit 800(!)
Mitarbeitern ziert) und hat von kaufmännischen Zusammenhängen,
Bilanzen und Zahlen nicht den Schatten einer Ahnung. Es gibt
einige wenige Gemeinden, wo es wunderbar klappt und die Anzahl
der Hilfeempfänger augenblicklich gegen Null tendiert, weil
die Gemeinde die Leute zur Arbeit heran zieht.
Nö, der Mann hat recht. Ausserdem sind die Arbeitslosen, denn für handwerkliche Tätigkeiten geeignet? Ich war z.B. auch längere Zeit arbeitslos und kann kaum einen Hammer gerade halten.
Dein Vorschlag würde die Gemeinde wahrscheinlich nur teurer kommen, denn wer ist denn verantwortlich, wenn eine Sache unsachgemäss ausgeführt worden ist. Die handwerklich ungebildeten Arbeitslosen müssten also ständig überwacht und angeleitet werden. Jeder Unternehmer weiss, dass in dieser Zeit ein Arbeiter eher teurer kommt, als hätte er ihn gar nicht angestellt.
Wenn dein Vorschlag erst einmal eingeführt (und er funktionieren) würde (was ich bestreite), würde die Gemeinde die Arbeitslosen auch dann einsetzen, wenn die Gemeinde wieder mehr Geld hat.
Ciao
Ralf
Hallo Ralf,
wir tauschen hier nur altbekannte Argumente aus.
… aber genauso sicher bekommen
wir in Deutschland wieder ein höheres Wachstum als heute.
Mit dieser wilden Behauptung, die sich nicht untermauern läßt und im übrigen nicht in die Entwicklung der Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte paßt, wird die unvernünftige Haushaltsgestaltung begründet. Es gibt kein noch so schwaches Anzeichen dafür, daß sich zukünftig höhere Wachstumsraten als Zehntelprozente ergeben. Es gibt tatsächlich seit Bestehen der Bundesrepublik eine recht kontinuierliche wirtschaftliche Entwicklung, die bei jährlichen Zuwachsraten weit jenseits der 10% begann. Inzwischen nähert sich der Zuwachs asymptotisch der Nullinie. Selbst das zu erreichen und zu halten, wird Anstrengungen kosten. Der internationale Wettbewerb wird härter und der Inlandsmarkt zeigt überall Sättigung auf hohem Niveau. Vorgebliche „Wirtschaftsexperten“, die Gegenteiliges behaupten, haben entweder keine Ahnung, wovon die Rede ist oder erstellen Gefälligkeitsgutachten.
Zeichne einmal die Kurve der Zuwachsraten der letzten Jahrzehnte auf. Du siehst dann einen sehr stetigen Verlauf und lächelst nur noch müde über das Gerede angeblicher Experten, die sich von Quartal zu Quartal hangeln und für die Zukunft die heißesten Prognosen ablassen. Mach das mal! Dann reden wir weiter und Du erzählst mir dann, welche tollen Maßnahmen jetzt die Trendwende bringen sollen.
Gruß
Wolfgang
Moin Wolfgang,
… aber genauso sicher bekommen
wir in Deutschland wieder ein höheres Wachstum als heute.Mit dieser wilden Behauptung, die sich nicht untermauern läßt
und im übrigen nicht in die Entwicklung der Wachstumsraten der
letzten Jahrzehnte paßt, wird die unvernünftige
Haushaltsgestaltung begründet. Es gibt kein noch so schwaches
Anzeichen dafür, daß sich zukünftig höhere Wachstumsraten als
Zehntelprozente ergeben.
Doch sicherlich, eine Menge. Noch 2000 gab es ein Wirtschaftswachstum von 3%. Dann kam die Weltwirtschaftskrise, die nicht ewig anhalten wird. Ebenso wie ich Jahre lang vorhergesagt habe, dass die These eines „ewigen Wachstums“, des „Endes von Wirtschaftskrisen“, wie viele US-Experten in den Boomjahren vorhergesagt haben, nicht funktioniert.
Die Krise in den USA hält nicht ewig an. Die EU-Osterweiterung schafft Wachstumspotentiale. Die EU schickt sich an, die führende Wirtschaftskraft des 21. Jahrhunderts zu werden.
Es gibt tatsächlich seit Bestehen der
Bundesrepublik eine recht kontinuierliche wirtschaftliche
Entwicklung, die bei jährlichen Zuwachsraten weit jenseits der
10% begann. Inzwischen nähert sich der Zuwachs asymptotisch
der Nullinie. Selbst das zu erreichen und zu halten, wird
Anstrengungen kosten. Der internationale Wettbewerb wird
härter und der Inlandsmarkt zeigt überall Sättigung auf hohem
Niveau. Vorgebliche „Wirtschaftsexperten“, die Gegenteiliges
behaupten, haben entweder keine Ahnung, wovon die Rede ist
oder erstellen Gefälligkeitsgutachten.
Aha. So einfach kann man es sich auch machen. Nach dem Motto „Ich habe recht und die anderen keine Ahnung oder sind gekauft. Basta!“. Damit kann man jede Diskussion beenden.
Zeichne einmal die Kurve der Zuwachsraten der letzten
Jahrzehnte auf. Du siehst dann einen sehr stetigen Verlauf und
lächelst nur noch müde über das Gerede angeblicher Experten,
die sich von Quartal zu Quartal hangeln und für die Zukunft
die heißesten Prognosen ablassen. Mach das mal! Dann reden wir
weiter und Du erzählst mir dann, welche tollen Maßnahmen jetzt
die Trendwende bringen sollen.
Die These kenne ich. Es ist schon witzig, dass man vor zwei Jahren ein Wirtschaftswachstum von 3% hatte, und nun meint, dass es unmöglich sei, in Zukunft mal wieder ein Wachstum von 1% zu erzielen. Das ist nicht ernst zu nehmen.
Gruß
Wolfgang
arbeitslager?
die Gemeinde die Leute zur Arbeit heran zieht.
Nö, der Mann hat recht. Ausserdem sind die Arbeitslosen, denn
für handwerkliche Tätigkeiten geeignet? Ich war z.B. auch
längere Zeit arbeitslos und kann kaum einen Hammer gerade
halten.
Handwerklich tätig werden heißt nicht, ein 15stöckiges Gebäude mit Whirlpool und hydraulisch-mechanischem KfZ-Aufzug zu bauen. Handwerklich heißt auch, die Grünanlagen zu pflegen, die Wände öffentlicher Gebäude zu streichen oder beschädigte Straßenschilder u.ä auszutauschen. Alles Tätigkeiten, die derzeit aus Geldmangel nur teilweise oder eher gar nicht ausgeführt werden.
Vor einigen Jahren haben sich in meiner Heimatstadt etliche Asylbewerber bereiterklärt, genau diese Tätigkeiten gegen minimale Entlohnung durchzuführen. Das war auch kein Problem und gemeckert hat auch keiner.
Zu gehen scheint es also. Allerdings ist es für den gemeinen Deutschen natürlich immer noch leichter sich vorzustellen, daß die bösen dunkelhäutigen Schmarotzer arbeiten müssen, als arme, gebeutelte und ansonsten gute Deutsche. Ansonsten ist mir der öffentliche Widerstand, der ja schon seit Jahren hörbar ist, unverständlich.
Gruß
Christian
Hi,
Handwerklich tätig werden heißt nicht, ein 15stöckiges Gebäude
mit Whirlpool und hydraulisch-mechanischem KfZ-Aufzug zu
bauen. Handwerklich heißt auch, die Grünanlagen zu pflegen,
die Wände öffentlicher Gebäude zu streichen oder beschädigte
Straßenschilder u.ä auszutauschen.
Es gibt Leute, bei denen, wenn sie dies tätigen, man denkt, sie unternehmen einen Suizidversuch. Glaubs mir.
Gruß
Frank
nicht können ./. nicht wollen?
Hi,
Es gibt Leute, bei denen, wenn sie dies tätigen, man denkt,
sie unternehmen einen Suizidversuch. Glaubs mir.
Ausserdem kann man ja auch nach dem Grundsatz arbeiten, der uns Männern so gerne beim Thema Hausarbeit unterstellt wird: wenn ich mich nur hinreichend blöd anstelle und möglichst viel Flurschaden anrichte, wird keiner mehr auf die Idee kommen, es mich nochmal machen zu lassen.
Bei uns in der Gegend hatte mal eine Kreisverwaltung so eine glorreiche Idee, Arbeitslose zu Ernteeinsätzen zu verdonnern. Wenn man die Bauern auf diesen Versuch anspricht muß man auch heute noch schauen, dass man keine mit der Mistgabel übergezogen bekommt: nicht nur das das Ergebnis wesentlich schlechter war als bei den „üblichen“ polnischen Saisonarbeitern - spätestens am dritten Tag waren die Felder leer: mit einem Muskelkater kann man offensichtlich auf gar keinen Fall arbeiten, sondern muß dringend zum Arzt. Ergebnis: ein Teil der Ernte verdarb auf den Feldern!
Gruß
Stefan