Bundestrojaner

Hallo zusammen,

haben von dem Bundestrojaner gehört, habe allerdings keine Ahnung, was das ist.

Also so wie ich das mitbekommen habe, kann hiermit die Regierung auf den Computer zugreifen? Bzw tut es einfach. Aber tut sie das wir war auf jeden Computer und schaut die Dateien an, oder nur bestimmte?

Danke.

Lg Isabel

Hallo,

haben von dem Bundestrojaner gehört, habe allerdings keine
Ahnung, was das ist.

Ein Programm, das ohne Wissen des Eigentümers auf einem Rechner installiert wird und es Behörden ermöglicht, den Rechner online zu durchsuchen.

Also so wie ich das mitbekommen habe, kann hiermit die
Regierung auf den Computer zugreifen?

Die Regierung selbst nicht, sonst ja.

Bzw tut es einfach.

Na ja, ‚einfach‘ sicher nicht. :smile:

Aber tut sie das wir war auf jeden Computer und schaut die Dateien
an, oder nur bestimmte?

Da gehen die Vorstellungen sicher auseinander. Herr Schäuble möchte schon gern wissen, wer eine Raubkopie auf dem Rechner hat oder illegale MP3s, aber das Bundesverfassungsgericht schreibt hinreichende Gründe und einen Richterbeschluss vor.

Das BKA und die Geheimdienste mussten schon so oft zugeben, daß sich ihre Beamten nicht immer an Vorschriften halten, daß ich vermute, die Realität wird irgendwo dazwischen liegen.

Gruß Rainer

Auch hallo

haben von dem Bundestrojaner gehört, habe allerdings keine
Ahnung, was das ist.

Wie schon geschrieben: ein Computerprogramm zum Ausspähen von Daten.
Um welche Daten es hierbei geht, kann das Programm hierbei allerdings (noch) nicht selbstständig erkennen.

ABER: Leute, die wissen, wie man verdächtige Daten
-verschlüsselt
-sachgerecht zerlegt und wieder zusammensetzt
und Betriebssysteme vor fremdem Zugriff schützt
sind für das eigentliche Ziel -der Verbesserung der Sicherheit- so nicht greifbar…

mfg M.L.

Moin moin,

Da gehen die Vorstellungen sicher auseinander. Herr Schäuble
möchte schon gern wissen, wer eine Raubkopie auf dem Rechner
hat oder illegale MP3s, aber das Bundesverfassungsgericht
schreibt hinreichende Gründe und einen Richterbeschluss vor.

Aus wirklichem Interesse, weil das Thema dann an mir vorbei gegangen ist: Wenn ich Schäubles Aussagen zu dem Thema gelesen habe, ging es immer um Sicherheitsaspekte. Den Zusammenhang hätte manche betroffene Industrie (Software- oder Musikindustrie) sicher gern, allerdings meine ich mich zu erinnern, dass er denen eine klare Absage erteilt hat.

Ansonsten nur noch von mir der Hinweis, dass man vielleicht erst mal möglichst sachlich an das Thema heran gehen sollte. Gerade bei Schäuble werden alle Nase lang neue Themen hochgekocht und ihm unterstellt, die entweder gar nicht von ihm stammen (da genügt es häufig schon, so zu tun, als ob es von ihm stammen könnte) oder sich noch ganz am Anfang der politischen Diskussion befinden und es eigentlich klar ist, dass sie nicht umgesetzt werden.

Gruß

ALex

Hallo ALex,

Aus wirklichem Interesse, weil das Thema dann an mir vorbei
gegangen ist: Wenn ich Schäubles Aussagen zu dem Thema gelesen
habe, ging es immer um Sicherheitsaspekte.

Ja, im Wesentlichen um Terrorabwehr. Wie Markus oben schon geschrieben hat, kann so ein ‚Bundestrojaner‘ dazu aber nicht beitragen.

Wenn ein Politiker ein Werkzeug für einen Zweck fordert, den es nicht erfüllen kann, fange ich an darüber nachzudenken, was er denn sonst so damit vor haben könnte. Für den Kampf gegen Terrorismus ist dieses Werkzeug spätestens seit der ersten Pressemeldung darüber völlig unbrauchbar.

Gruß Rainer

ABER: Leute, die wissen, wie man verdächtige Daten
-verschlüsselt
-sachgerecht zerlegt und wieder zusammensetzt
und Betriebssysteme vor fremdem Zugriff schützt
sind für das eigentliche Ziel -der Verbesserung der
Sicherheit- so nicht greifbar…

mfg M.L.

Darüber hinaus muß das Programm ja erst mal auf den Rechner kommen ; und wenn man nicht in die Wohnung einbrechen und es aufspielen will (was bei sicherheitsbewußten Leuten wie Terroristen auch leichter gesagt als getan ist) ist das nicht gerade ein einfaches Unterfangen…

mmmh
troja wurde nicht aufgebrochen…:smile:

wie kommen eigentlich die leute drauf, dass man dazu an den pc müsste?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

wie kommen eigentlich die leute drauf, dass man dazu an den pc
müsste?

Weil es so weit ich weiß bislang noch kein Programm gibt, das in der Lage ist, sich selber zu installieren. Wenn man ein Spionageprogramm per Internet auf einen Rechner schickt, muß der Empfänger ja wohl auf irgendeine ausführbare Datei klicken und sich dadurch infizieren. Und ob ein Terrorist einfach so auf einen unerwarteten Mailanhang klickt…?

Hallo,

nur mal so 'ne Idee zu dem Thema: Wir reden von Behörden mit einem erheblichen Budget, nicht von Amateuren.

Wie wäre es, die Telefonleitung anzuzapfen, unbemerkt einen Proxy einzubauen? Das nächste Update für das BS kommt dann leicht modifiziert und wird freiwillig installiert.

Das ist nur ein Beispiel, das ich mir mit meinen Möglichkeiten vorstellen kann, das ich nicht abwehren könnte.

Mit den Mitteln einen einzelnen Rechner zu infizieren halte ich ohne weiteres für machbar. Nur wozu? Hätte ich derart sensible Daten, würden die nur verschlüsselt vorliegen, entschlüsselt nur angezeit werden.

Gruß Rainer

Hallo auch,

… und schaut die Dateien
an, oder nur bestimmte?

An welche denkst du denn dabei? Illegalle mp3s, Pornos, Anleitungen zum Bombenbau, Fotos von dir und oder sonstwen, deine Mails?
Weshalb sollten sie deinen Rechner durchsuchen?
Glaub es mir, sie werden in der Datenflut ersticken.
Don´t worry.

Gruß
Der Franke

Hallo, Der Franke

Weshalb sollten sie deinen Rechner durchsuchen?

mit wie vielen Menschen hast du täglich Kontakt?
Bist du bei allen Menschen, denen du so begegnest, 100%ig sicher, dass sie gesetzestreue, unverdächtige Bürger sind?

Gruß
karin

Moin moin,

Ja, im Wesentlichen um Terrorabwehr. Wie Markus oben schon
geschrieben hat, kann so ein ‚Bundestrojaner‘ dazu aber nicht
beitragen.

Vorausgesetzt, ein Terrorist ist so gut wie es oben behauptet wird. Zum Glück ist das nicht immer so, was einige Anschläge durch puren Zufall verhindert hat.

Wenn ein Politiker ein Werkzeug für einen Zweck fordert, den
es nicht erfüllen kann, fange ich an darüber nachzudenken, was
er denn sonst so damit vor haben könnte. Für den Kampf gegen
Terrorismus ist dieses Werkzeug spätestens seit der ersten
Pressemeldung darüber völlig unbrauchbar.

Wie gesagt, für so unbrauchbar halte ich es (noch) nicht und es ist sicherlich gut, dass sowas überhaupt diskutiert wird, um es rechtlich sauber darzustellen. Aber spannender finde ich, dass Du wie viele andere einfach etwas als Tatsache voraus setzt, weil es eventuell technisch möglich wäre, ohne in irgend einer Art und Weise die Rechtsstaatlichkeit dort mit einzubeziehen.

Vielleicht bin ich zu sorglos, aber mir geht die Paranoia in Verbindung mit Unterstellungen langsam etwas auf den Keks.

Gruß

Alex

Hallo Karin,

Weshalb sollten sie deinen Rechner durchsuchen?

mit wie vielen Menschen hast du täglich Kontakt?
Bist du bei allen Menschen, denen du so begegnest, 100%ig
sicher, dass sie gesetzestreue, unverdächtige Bürger sind?

Ich habe ein Wort vergessen:
Weshalb sollten sie gerade deinen Rechner durchsuchen?
Es werden mittlerweile sicherlich zahlreiche Rechner wegen Verdacht auf bestimmte Vergehen durchsucht. Daraus ergeben sich zwangsläufig „Hinweise“ auf andere Personen. Das Schneeballsystem rollt an. Letztendlich kommen (wir) alle ins Spiel, und das wäre das Ende der Durchsuchungen. Kapazitätsmangel.
Ich denke, dass es ein Freibrief für Untersuchungen und Nachforschungen wird, nicht dass jemand im Nachinein belangt werden kann.
Zu deinem Beispiel:
Weshalb sollte ich mir Gedanken machen, ob alle Menschen, denen ich begegne, gesetzestreu und unverdächtig sind? Kann ich nicht, will ich nicht. Würde meine Kapazität überfordern. Und den Fahndern wird es nicht anders ergehen.
Ein grundsätzliches Problem habe ich dennoch:
Dass dieser Mist überhaupt angeleiert wird. Kostet Unsummen, bringt verhältnismäßig wenig bis gar nichts (Freibrief) und meine Steuergelder werden dafür verbraten.

Gruß
Der Franke

Hi Alex,

Ja, im Wesentlichen um Terrorabwehr. Wie Markus oben schon
geschrieben hat, kann so ein ‚Bundestrojaner‘ dazu aber nicht
beitragen.

Vorausgesetzt, ein Terrorist ist so gut wie es oben behauptet
wird.

da genügt es doch schon, daß er weiß, daß er sich nicht erwischen lassen soll. So weit reicht es ja wohl bei Jedem. Eine Datei so verschlüsseln, daß den Inhalt Niemand erfährt, der es nicht soll kann sogar ich. Dazu muss man nicht ‚gut‘ sein, nur wissen, daß ein Rechner ausspioniert werden kann und etwas vorsichtig sein.

Zum Glück ist das nicht immer so, was einige Anschläge
durch puren Zufall verhindert hat.

Du meinst, man muss nur alle Rechnerinhalte auswerten und schon fängt man Terroristen? Na hoffen wir mal, daß die so viel dämlicher sind als ich.

Wenn ein Politiker ein Werkzeug für einen Zweck fordert, den
es nicht erfüllen kann, fange ich an darüber nachzudenken, was
er denn sonst so damit vor haben könnte. Für den Kampf gegen
Terrorismus ist dieses Werkzeug spätestens seit der ersten
Pressemeldung darüber völlig unbrauchbar.

Wie gesagt, für so unbrauchbar halte ich es (noch) nicht

Ist es aber. Mir kommt das vor, als würden die Personalien aller Käufer von Bleistiften erfasst um angeblich Geldfälscher zu suchen.

und
es ist sicherlich gut, dass sowas überhaupt diskutiert wird,
um es rechtlich sauber darzustellen. Aber spannender finde
ich, dass Du wie viele andere einfach etwas als Tatsache
voraus setzt, weil es eventuell technisch möglich wäre, ohne
in irgend einer Art und Weise die Rechtsstaatlichkeit dort mit
einzubeziehen.

Das ist eine Fehlinterpretation. Die Frage war so gestellt.
Man muss auch mal die technische Seite, Sinn und Unsinn diskutieren, ohne drei Seiten über Rechtsstaatlichkeit dazu zu schreiben, sonst geht es völlig unter, daß ich meine, das Werkzeug ist zur Terrorbekämpfung ungeeignet, die Leute die das Werkzeug dazu fordern wissen das auch und beabsichtigen etwas völlig anderes.

Vielleicht bin ich zu sorglos, aber mir geht die Paranoia in
Verbindung mit Unterstellungen langsam etwas auf den Keks.

Und mich nervt es, wenn ich veralbert werde.

Egal, wozu ein ‚Bundestrojaner‘ gut sein soll, gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität ist er nicht zu gebrauchen.

Gruß Rainer

Hi Alex,

Ja, im Wesentlichen um Terrorabwehr. Wie Markus oben schon
geschrieben hat, kann so ein ‚Bundestrojaner‘ dazu aber nicht
beitragen.

Vorausgesetzt, ein Terrorist ist so gut wie es oben behauptet
wird.

da genügt es doch schon, daß er weiß, daß er sich nicht
erwischen lassen soll. So weit reicht es ja wohl bei Jedem.
Eine Datei so verschlüsseln, daß den Inhalt Niemand erfährt,
der es nicht soll kann sogar ich. Dazu muss man nicht ‚gut‘
sein, nur wissen, daß ein Rechner ausspioniert werden kann und
etwas vorsichtig sein.

Ich bin in einem mittelständischem Unternehmen beschäftigt. Wenn Du da mal mit bestimmten IT Leuten sprichst, bist Du wirklich besorgt in Bezug auf Industriespionage, die Leute sind dumm . Hier wie da gilt, dass das schwächste Glied geknackt wird. Ich betreibe Internetbanking und verschlüssele meine Mails nicht. Und meine Wohnung wurde noch nicht durchsucht, trotz Mails in den Iran oder anderen Ländern im Nahen Osten.

Zum Glück ist das nicht immer so, was einige Anschläge
durch puren Zufall verhindert hat.

Du meinst, man muss nur alle Rechnerinhalte auswerten und
schon fängt man Terroristen? Na hoffen wir mal, daß die so
viel dämlicher sind als ich.

Nein, aber wenn ein Mensch verdächtig wird, könnte eine Untersuchung der Rechnerinhalte dazu beitragen, diesen Menschen entweder als harmlos einzustufen oder eben weitere Untersuchungen nötig zu machen. Ich teile die Meinung von oben, dass die grundsätzliche Untersuchung aller Rechner eine Datenmenge anschaufelt, die nicht mehr zu untersuchen ist. Wenn Du am Ufer eines Flusses sitzt, kannst Du ein Netz über den Fluss spannen und alles abfangen, was unter Umständen Abfälle, Ausflugsboote oder Stiefel sind. Oder Du nimmst Dir einen Köder und fängst Fische. Klar kann ein Stiefel dabei sein, aber grundsätzlich konzentrierst Du Dich auf die Fische.

Wenn ein Politiker ein Werkzeug für einen Zweck fordert, den
es nicht erfüllen kann, fange ich an darüber nachzudenken, was
er denn sonst so damit vor haben könnte. Für den Kampf gegen
Terrorismus ist dieses Werkzeug spätestens seit der ersten
Pressemeldung darüber völlig unbrauchbar.

Wie gesagt, für so unbrauchbar halte ich es (noch) nicht

Ist es aber. Mir kommt das vor, als würden die Personalien
aller Käufer von Bleistiften erfasst um angeblich Geldfälscher
zu suchen.

Du hältst es für unbrauchbar, ich nicht. Mir geht es eher darum, dass man bei denen, die Drohbriefe mit Bleistift schreiben, schaut, ob sie einen Bleistift gekauft haben. Zugegeben, das Beispiel hinkt, ist aber in der Rasterfahndung heute schon üblich.

und
es ist sicherlich gut, dass sowas überhaupt diskutiert wird,
um es rechtlich sauber darzustellen. Aber spannender finde
ich, dass Du wie viele andere einfach etwas als Tatsache
voraus setzt, weil es eventuell technisch möglich wäre, ohne
in irgend einer Art und Weise die Rechtsstaatlichkeit dort mit
einzubeziehen.

Das ist eine Fehlinterpretation. Die Frage war so gestellt.
Man muss auch mal die technische Seite, Sinn und Unsinn
diskutieren, ohne drei Seiten über Rechtsstaatlichkeit dazu zu
schreiben, sonst geht es völlig unter, daß ich meine, das
Werkzeug ist zur Terrorbekämpfung ungeeignet, die Leute die
das Werkzeug dazu fordern wissen das auch und beabsichtigen
etwas völlig anderes.

Und ich glaube, dass das nicht so ist. Was nun? Du hast Tatsachen und ich liege falsch?

Vielleicht bin ich zu sorglos, aber mir geht die Paranoia in
Verbindung mit Unterstellungen langsam etwas auf den Keks.

Und mich nervt es, wenn ich veralbert werde.

Das war sicher nicht mein Hintergrund. Ich nehme Dich durchaus ernst und Du bist ja nun nicht allein mit Deiner Meinung. Ich wollte das einfach nur mal loswerden, weil Schäuble mittlerweile als Schreckgespenst für den absoluten Überwachungsstaat heran gezogen wird, den er gar nicht will, einfach nur, weil manche glauben, er könnte es gesagt haben.

Egal, wozu ein ‚Bundestrojaner‘ gut sein soll, gegen
Terrorismus und organisierte Kriminalität ist er nicht zu
gebrauchen.

Als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich festgestellt, dass dieses Thema viel zu komplex ist, und dass Antworten wie oben zu einfach sind, als das man solche Antworten wie „unwirksam“ schon geben könnte.

Du klingst wie eine Bekannte, die ihren PC vom Internet abgeklemmt hat, weil da ja nur Böses kommt.

Ich bin in dem Bild derjenige, der Mails erlaubt, aber Spams bekämpft.

Meine Sicht der Dinge.

ALex

Hi Alex,

Ich bin in einem mittelständischem Unternehmen beschäftigt.
Wenn Du da mal mit bestimmten IT Leuten sprichst, bist Du
wirklich besorgt in Bezug auf Industriespionage, die Leute
sind dumm.

ich will mal hoffen daß das nicht stimmt. Ich arbeite auch in einem Mittelständischen Unternehmen, das allerdings in einen größeren Konzern eingebunden ist und ich bin da die IT-Abteilung. :smile:

Hier wie da gilt, dass das schwächste Glied
geknackt wird. Ich betreibe Internetbanking und verschlüssele
meine Mails nicht. Und meine Wohnung wurde noch nicht
durchsucht, trotz Mails in den Iran oder anderen Ländern im
Nahen Osten.

Hmmm. Ja und? ich verschlüssele auch keine Daten. Ich weiß zwar, wie das geht, habe auch zum Spaß ein Programm dafür geschrieben, aber nie benutzt. Wofür? Warum sollte man Deine Wohnung wegen einer Mail in den Iran durchsuchen?

Zum Glück ist das nicht immer so, was einige Anschläge
durch puren Zufall verhindert hat.

Du meinst, man muss nur alle Rechnerinhalte auswerten und
schon fängt man Terroristen? Na hoffen wir mal, daß die so
viel dämlicher sind als ich.

Nein, aber wenn ein Mensch verdächtig wird, könnte eine
Untersuchung der Rechnerinhalte dazu beitragen, diesen
Menschen entweder als harmlos einzustufen oder eben weitere
Untersuchungen nötig zu machen.

Ganz sicher nicht. Wenn ich Daten hätte, die Niemand sehen soll, könntest Du die vor der Nase haben und würdest es nicht merken. Bedenke dabei, daß ich nur ein wenig programmieren kann und mich sonst nicht darauf spezielisiert habe.

Der Rechnerinhalt sagt absolut gar nichts aus!

Ich teile die Meinung von
oben, dass die grundsätzliche Untersuchung aller Rechner eine
Datenmenge anschaufelt, die nicht mehr zu untersuchen ist.

Ich nicht. Es kommt darauf an, was man sucht, wen man verfolgt.
Illegale Videos, MP3s, Programme sind leicht zu finden, die werden nicht versteckt. Terroristen werden ihre Daten verstecken, die sind nicht zu sehen.

Wenn Du am Ufer eines Flusses sitzt, kannst Du ein Netz über
den Fluss spannen und alles abfangen, was unter Umständen
Abfälle, Ausflugsboote oder Stiefel sind. Oder Du nimmst Dir
einen Köder und fängst Fische. Klar kann ein Stiefel dabei
sein, aber grundsätzlich konzentrierst Du Dich auf die Fische.

Eben. Ich kann die kleinen Fische fangen, die Vergiftung des Gewässers bleibt dabei verborgen.

Wenn ein Politiker ein Werkzeug für einen Zweck fordert, den
es nicht erfüllen kann, fange ich an darüber nachzudenken, was
er denn sonst so damit vor haben könnte. Für den Kampf gegen
Terrorismus ist dieses Werkzeug spätestens seit der ersten
Pressemeldung darüber völlig unbrauchbar.

Wie gesagt, für so unbrauchbar halte ich es (noch) nicht

Ist es aber. Mir kommt das vor, als würden die Personalien
aller Käufer von Bleistiften erfasst um angeblich Geldfälscher
zu suchen.

Du hältst es für unbrauchbar, ich nicht. Mir geht es eher
darum, dass man bei denen, die Drohbriefe mit Bleistift
schreiben, schaut, ob sie einen Bleistift gekauft haben.
Zugegeben, das Beispiel hinkt, ist aber in der Rasterfahndung
heute schon üblich.

Wenn man weiß, daß der Belistift ohnehin im Ausland gekauft wird, kann der Hintergedanke sein die Leute zu finden, die ihre Steuererklärung damit gefälscht haben. Der angegebene Grund für die Datenerfassung ist nur vorgeschoben.

und
es ist sicherlich gut, dass sowas überhaupt diskutiert wird,
um es rechtlich sauber darzustellen. Aber spannender finde
ich, dass Du wie viele andere einfach etwas als Tatsache
voraus setzt, weil es eventuell technisch möglich wäre, ohne
in irgend einer Art und Weise die Rechtsstaatlichkeit dort mit
einzubeziehen.

Das ist eine Fehlinterpretation. Die Frage war so gestellt.
Man muss auch mal die technische Seite, Sinn und Unsinn
diskutieren, ohne drei Seiten über Rechtsstaatlichkeit dazu zu
schreiben, sonst geht es völlig unter, daß ich meine, das
Werkzeug ist zur Terrorbekämpfung ungeeignet, die Leute die
das Werkzeug dazu fordern wissen das auch und beabsichtigen
etwas völlig anderes.

Und ich glaube, dass das nicht so ist. Was nun? Du hast
Tatsachen und ich liege falsch?

Nein, wir habe unterschiedliche Ansichten und können nicht feststellen, wer Recht hat. :smile: Ich denke einfach, daß der Bundestrojaner für das angegebene Ziel nicht zu gebrauchen ist, daß die Leute, die ihn wollen das auch wissen, es ist einfach zu offensichtlich. Andernfalls wären sie noch dämlicher als ich glaube.

Ich denke, das ist einfach nur ein vorgeschobener Grund, um ein anderes Ziel zu erreichen, das nur weniger populär ist und auch nicht so Recht zur Verfassung passt. Unmotivierte Rasterfahndung, mal sehen, was wir so finden. Wenn dann ein Ring von Sammlern von Kinderpornos gefunden wird, hält sich die Empörung in Grenzen. Nebenbei werden dann ein paar Journalisten überwacht oder auch mal ein paar Parlamentarier …

Vielleicht bin ich zu sorglos, aber mir geht die Paranoia in
Verbindung mit Unterstellungen langsam etwas auf den Keks.

Und mich nervt es, wenn ich veralbert werde.

Das war sicher nicht mein Hintergrund. Ich nehme Dich durchaus
ernst und Du bist ja nun nicht allein mit Deiner Meinung. Ich
wollte das einfach nur mal loswerden, weil Schäuble
mittlerweile als Schreckgespenst für den absoluten
Überwachungsstaat heran gezogen wird, den er gar nicht will,
einfach nur, weil manche glauben, er könnte es gesagt haben.

OK. Schäuble habe ich tatsächlich mehr als Synonym verwendet. Das sind sicher andere Leute, die gern mehr Spielraum bei der Erfassung von Daten hätten. Aber Schäuble treibt die Entwicklung an exponierter Stelle voran und daß er nicht weiß, daß die Mittel, die er fordert dem Ziel nicht dienen mag ich nicht glauben. So dämlich ist Schäuble nicht.

Egal, wozu ein ‚Bundestrojaner‘ gut sein soll, gegen
Terrorismus und organisierte Kriminalität ist er nicht zu
gebrauchen.

Als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich
festgestellt, dass dieses Thema viel zu komplex ist, und dass
Antworten wie oben zu einfach sind, als das man solche
Antworten wie „unwirksam“ schon geben könnte.

Du klingst wie eine Bekannte, die ihren PC vom Internet
abgeklemmt hat, weil da ja nur Böses kommt.

*gg* Sicher nicht. Ich wäre in der Lage, Dir Daten abhörsicher zukommen zu lassen. So daß Du z.B. eine Zeichnung drucken kannst, ohne daß sie Jemand anderes sehen könnte und ohne daß sie Spuren auf Deinem Rechner hinterlässt. Ach ja, habe ich schon erwähnt, daß ich Schlosser ohen IT-Ausbildung bin? Was ich kann, ist für einen Programmierer noch nicht mal eine Fingerübung.

Ich bin in dem Bild derjenige, der Mails erlaubt, aber Spams
bekämpft.

Ich bin ein fortgeschrittener Amateur, der über einen ‚Bundestrojaner‘ nur lächeln würde, wenn er etwas verbergen wollte. Ich halte mich nicht für einen guten Programmierer, aber Daten unsichtbar zu übertragen und so anzuzeigen oder auszudrucken, daß sie nicht nachweisbar sind, wäre wirklich eine der leichtesten Übungen.

Wenn mir das ohne Mühe nebenbei gelingt, darf ich auch annehmen, daß das Jemand, der Mühe darauf verwendet besser kann.

Gruß Rainer

wie kommen eigentlich die leute drauf, dass man dazu an den pc
müsste?

Weil es so weit ich weiß bislang noch kein Programm gibt, das
in der Lage ist, sich selber zu installieren.

wozu ein programm? ich meine, es wäre schön, ein programm zu haben, was gleich den terminkalender des terroristen aufnimmt, aber man kann nicht alles haben:smile:

Wenn man ein
Spionageprogramm per Internet auf einen Rechner schickt, muß
der Empfänger ja wohl auf irgendeine ausführbare Datei klicken
und sich dadurch infizieren.

das machen täglich mio user…

Und ob ein Terrorist einfach so
auf einen unerwarteten Mailanhang klickt…?

mailanhang? bei websites ist das schon gang und gäbe…und wie gesagt…um draufzuschauen, braucht man kein programm - höchstens, um was kaputt zu machen, wenn man nicht mehr online ist.

ich denke, die wollten nur eine lücke schaffen, um legal in wohnungen zu dürfen…oder so…keine ahnung…alles sehr merkwürdig. wahrscheinlich sollte das alles auch dazu dienen, den bürgern vorzugaugeln, die politik und polizei sei von gestern. aber wenn es um staatssicherheit geht, fragt keiner mehr einen richter, denn kommen die geheimdienste ins spiel…nur, wenn es nicht um die unmittelbare bedrohung geht, wenn man beschattet, weil man(polizei) im ungewissen steht, wenn man ausspioniert, weil man(polizei) vermutet. die geheimpolizei würde es sowieso machen. jetzt hat auch die polizei die möglichkeit.

das ist die neue basis unserers rechtsstaates…vom gesetz gebilligt.

Da gehen die Vorstellungen sicher auseinander. Herr Schäuble
möchte schon gern wissen, wer eine Raubkopie auf dem Rechner
hat oder illegale MP3s,

So ein großer Quatsch. Dem Innenministerium ist das total egal.

Hallo Karin,

Weshalb sollten sie deinen Rechner durchsuchen?

mit wie vielen Menschen hast du täglich Kontakt?
Bist du bei allen Menschen, denen du so begegnest, 100%ig
sicher, dass sie gesetzestreue, unverdächtige Bürger sind?

Ich habe ein Wort vergessen:
Weshalb sollten sie gerade deinen Rechner
durchsuchen?
Es werden mittlerweile sicherlich zahlreiche Rechner wegen
Verdacht auf bestimmte Vergehen durchsucht. Daraus ergeben
sich zwangsläufig „Hinweise“ auf andere Personen. Das
Schneeballsystem rollt an.

du schreibst das so lustig dahin…:smile:

Hallo,

Also so wie ich das mitbekommen habe, kann hiermit die
Regierung auf den Computer zugreifen? Bzw tut es einfach. Aber
tut sie das wir war auf jeden Computer und schaut die Dateien
an, oder nur bestimmte?

Das wäre der Wunsch, ist aber so nicht durchführbar. Wesentlich leichter ist es, den Datenverkehr zu belauschen, da dieser überwiegend unverschlüsselt stattfindet (Man beachte vor allem den Mailverkehr). Und das bedeutet, dass der Trojaner nicht unbedingt auf dem Rechner sein muss.