Hi
Gerade am Gymnasium kommen Schüler sehr schnell mit Cannabis und Konsorten in Berührung. Sei erstmal froh, dass es kein Crystal Meth ist.
Selbst bei meinen Lehrern hat jeder zweite von eigenen Drogenerfahrungen gesprochen, den einen hat man es angemerkt… aber den meisten nicht.
Aber.
Wir hatten auch einen 1,1 Menschen in unserem Jahrgang, der auch keine anderen Drogen nahm als Cannabis… allerdings nahm sein Konsum immer mehr zu, er wurde „komisch“ und hat sein Abitur dann mit nem 5er Durchschnitt komplett versemmelt.
Damit ist er kein Einzelfall. Das Argument „Bist du blöd? Du solltest doch bei deinem Durchschnitt schlau genug sein um die Finger von Drogen zu lassen!“ zieht nicht.
Gerade Schüler mit einem sehr guten Notendurchschnitt stehen oft sehr unter Druck, auch wenn dieser von den Eltern vll. nicht forciert wird (meine Eltern waren immer Stolz darauf niiiie Druck gemacht zu haben… trotzdem lastete er auf mir).
Sie haben auch das besondere Bedürfnis Teil der Gruppe zu sein, denn als guter Schüler wird man schnell ausgegrenzt und als Streber abgestempelt.
Dazu kommt noch, dass besonders intelligente Menschen oft das Problem haben mal abzuschalten, mal die Arbeit/Lernpflichten außen vor zu lassen und locker zu sein, oder auch nur in Gesellschaft mal locker und nicht „spießig“ zu sein.
All dies sind Faktoren dafür warum gerade gute Schüler zur Droge greifen, gerade beim angeblich ach so harmlosen Kiffen.
Das dein Sohn sich vorher Schlau gemacht hat sehe ich als deutlichen Hinweis auf so einen Umstand.
Das Kiffen wäre dann eine Möglichkeit dem Druck zu entkommen und sich mal locker zu machen, was auch unter den anderen Schülern gut ankäme. Wenn er aber auf die Idee kommt, dass demDruck noch nicht genug entronnen ist, dass er nicht locker genug ist um zu gefallen, und das letztendlich auf seinen Charakter zurückführt, kann es sein, dass er mehr und mehr kiffen würde, und er endet so wie mein Klassenkamerad den ich oben erwähnte.
Vielleicht würde es helfen, wenn du mal mit ihm darüber sprichst - eher nicht mit der Holzhammermethode, immerhin ist er ein Teenage - ob er sich vielleicht überlastet fühlt. Vielleicht fänden sich auch andere Möglichkeiten für ihn seine Anspannung abzubauen - durch Sport oder erweiterte Freizeitaktivitäten.
Mit Autogenem Training kann man einem männlichen Teenager wahrscheinlich eher nicht kommen, aber Kampfsportarten z.B. beinhalten auch Meditationstechniken.
Das hängt dann natürlich davon ab, was für ein Typ dein Sohn eigentlich ist, das musst du selbst einschätzen.
lg
Kate