Cargolifter gute Idee?

Ralf, da liegen wir wohl auf der gleichen Wellenlänge. Kann es sein,
das sich diese Gewichtsangaben auf die maximale Auftriebskomponente
beziehen?
Also bei dieser Zuladung kann er in Meereshöhe eben noch schweben,
aber nicht mehr steigen? Steigleistung dann nur noch über Motorkraft
oder verringerter Zuladung?
Wenn ich die Bilder vom filigranen Zeppelin-Innenleben sehe,
bezweifle ich, daß hier 100 Tonnen in die Struktur eingeleitet werden
können. Bei Turbulenzen muß man ja auch noch gewisse
Belastungsvielfache einkalkulieren. Deshalb vermute ich hier einen
rein theoretischen Wert
Gruß
TeeBird

Die Luftschiffe die im ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen hatten eine Bombenlast von ungefähr 1500-2000 Kg.

Gruss
Armin

Jules Verne…
Jules Verne hat auch das Tragegas Wasserstoff aus dem Ballon gleich mit als Treibstoff henutzt.
Könnte man nicht den H aus der Hülle in die Motoren pumpen und die Hülle soweit aus einem Druckbehälter nachfüllen, daß das Gesammtsystem im Gleichweicht bleibt? Zumindest bis zum Entladen…

Raff ich nich ganz…
Warum das Gas von der Flasche in den Ballon und von dort in den Motor?! Lieber Gas in Ballon, Gas in Flasche, Flasche an Motor… wenn der Sprit knapp wird, kann man ja immer noch den Ballon anzapfen.
Un was meinste mit Gleichgewicht?! Dir ist schon klar, dass Brennstoff verBRANNT wird (sonst hiesse er anders) und mit Sauerstoff zu Wasser reagiert? Und das würd ich über Bord kippen…

jartUl

Ausführlicher…
Weiter unterm im Trail wurde das Problem beschrieben, daß durch Verbrennen des Treibstoffs das Gewicht des Gesammtsystems abnimmt und die Möhre zu steigen beginnt. Nun könnte man ja einfach Gas ablassen. Ist aber schade drum und kostet Geld. Also das Gas nicht einfach ablassen, sondern in den Motor damit!. (Wahrscheinlich muß man es erst wieder verdichten, was auch Leistung kostet…)
So nun nimmt die Menge des Auftreibsmittel bei laufenden Maschinen ab und das Ganze beginnt zu sinken. Will man das aber nicht, so läßt man Gas aus dem Druckbehäter (Flaschen) in den Auftriebskörper nachstömen und stellt so den Schwebezustand wieder her.

Blaugas
Bei einigen Zeppelinen damals waren einige Zellen mit dem sogenannten Blaugas gefuellt,
einem Gasgemisch, welches ungefaehr dieselbe „Schwere“ wie Luft hat und zum Verbrauch in
den Motoren diente.
Damit entfiel ein Grossteil der Ballast-problematik, auch wenn dadurch von vornherein
weniger zugeladen werden konnte.
Auf diesen Trichter kamen die Altvorderen, weil Helium aus Amiland zu teuer zum ablassen
war.

Das was du meinst zielt vermutlich aber auf die Problematik bei der Lastabgabe ab.
Nun, wie Conrad schon andeutete ist es ziemlich ausgeschlossen derart grosse Gasmengen so
schnell zu komprimieren das es dem Prozess dienlich waere.
Die Maschinen dafuer waeren zu schwer, koennten also nicht mit dem CL mitfliegen und
muessten daher auf andere Weise transportiert werden.
Mal ganz davon ab, dass der ganze Prozess schon bei geringen Windstaerken gefaehrlich
wuerde.

HTH, Vera

Hallo!

Das Konzept der Cargolifter :AG war doch ideal.

Jede Entwicklung mit einem technisch und wirtschaftlich sinnvollen Ziel muß Vorstufen mit kleinen, änderungsfähigen Systemen durchlaufen. Den großen genialen Wurf streben nur unerfahrene Frischlinge ohne Demut vor dem eigenen Fehlerpotential an. Solchen Leuten überläßt man das Ruder, wenn es ums Geldabgreifen geht. Das geht nämlich mit irrealer Gigantomanie hervorragend, während sich der mühselige Weg der Entwicklung aus bescheidenen Anfängen und aus Fehlern lernend nicht verkaufen läßt.

Entwicklung und reine Konstruktion unterscheiden sich dadurch, daß eine Entwicklung Unwägbarkeiten und Lerneffekte beinhaltet. Wenn es sich um eine Entwicklung handelt, darf man ehrlicherweise nicht so tun, als hätte man „nur“ eine Konstruktions- und Fleißaufgabe vor sich.

Ein riesiges Luftschiff kann man gerne als Fernziel im Hinterkopf haben. Wer aber erst einmal hergeht und die größte Halle der Welt baut, statt zunächst beherrschbare und änderungsfähige Größenordnungen zu realisieren (die sich in jeder stillgelegten Werfthalle darstellen lassen), an denen die Entwicklungscrew ihre Erfahrungen sammelt, hat noch nie entwickelt und provoziert den irreparablen Fehler im ganz großen Stil. Oder hatte nie die Absicht, zum brauchbaren Ergebnis zu kommen.

Die grundsätzliche Klärung physikalischer Machbarkeit ist eine Aufgabe, die sich mit mathematischen Modellen klären läßt. Ob die Annahmen für die Modellbildung stimmen und welche Probleme sich bei der schnöden Praxis auftun, erlebt man erst, wenn man sich an die Arbeit macht. Es ist ein immer wieder erlebter Effekt, daß Leute glauben, die überschaubare, funktionsfähige kleine Lösung überspringen zu dürfen, um bei der im ersten Schritt angestrebten eierlegenden Wollmilchsau zu scheitern und am Ende mit leeren Händen dastehen.

Etwa im Schiffbau (oder auf jedem beliebigen anderen Gebiet) käme niemand auf die Idee, für einen neuartigen Antrieb oder eine neue Rumpfform im ersten Durchgang das größte Schiff der Welt zu bauen. Modelle am Rechner, dann praktisch ausgeführte kleine Modelle z. B. in der Schiffbau-Versuchsanstalt, dann die Umsetzung in einem kleinen, aber schon brauchbaren Schiff mit längerer Erprobungsphase unter allen Umweltbedingungen, bis man überhaupt weiß, was man treibt.

Weil jegliche Entwicklung über viele Zwischenschritte zu laufen hat, wenn sie je zum Ziel kommen soll und weil es sich dabei um eine alte Binsenweisheit handelt, vermute ich, daß die Cargolifter-Macher von vornherein nur Geld abgreifen wollten. Einzige Alternative: Es war eine Ansammlung von Greenhorns.

Gruß
Wolfgang

Lässt sich ganz einfach ausrechnen,
wie gross ist sein Gasvolumen udn wie hoch sein eigengewicht?

Im übrigen wenn der ein paartausend Meter hoch fliegt sind die Windströmungen dort gleichmässig und nicht wie 50 Meter über den Boden.

Ein Drache mit 1 Qm und 3 meter langen Schweiff mit Rüschen bei Windstärke 6 hat übrigens eine Zugkraft von knapp 30 Kg, haben wir als Kinder mal mit einer Fischwage :smile: und einen Windrad auf einen 8 Meter langern Fahnenmasten nachgegemessen, damit wir wussten wie Stark unsere Angelleine sein musste. Es reichte da gerade noch die normale, etwas mher Kraft und wir hätten eine geflochtenen gebraucht.

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